Braig | Nennen wir sie Eugenie | Buch | 978-3-95667-061-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 135 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 130 mm x 195 mm, Gewicht: 143 g

Reihe: Ubuntu - Außenseiterthemen, die alle angehen

Braig

Nennen wir sie Eugenie


Erscheinungsjahr 2014
ISBN: 978-3-95667-061-9
Verlag: Verlag 3.0 Zsolt Majsai

Buch, Deutsch, 135 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 130 mm x 195 mm, Gewicht: 143 g

Reihe: Ubuntu - Außenseiterthemen, die alle angehen

ISBN: 978-3-95667-061-9
Verlag: Verlag 3.0 Zsolt Majsai


Dieser Roman beruht auf einer wahren Geschichte: Eine junge Frau aus dem Senegal flieht aus ihrer Heimat, weil ihre Liebe zu einer anderen Frau nicht geduldet wird und sie mit einem Mann zwangsverheiratet werden soll. Sie flieht nach Deutschland, wo sie Schutz und Hilfe erhofft und um Asyl bittet. Sie gerät in die Mühlen des Asylverfahrens: Anhörung, Unterbringung in einer heruntergekommenen Sammelunterkunft, Residenzpflicht, schlechte Lebensbedingungen aufgrund des Asylbewerberleistungsgesetzes. Sie lernt andere Flüchtlingsschicksale kennen und durchlebt alle Facetten menschlicher Gefühle in einer Welt, die ihr zugleich Freiheit verspricht und Ausgrenzung vorlebt. Als sie schließlich abgeschoben werden soll, muss sie eine ganz eigene Entscheidung treffen.

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Zielgruppe


Integration, Migration, Flucht:
Für alle Leser, die sich für Respekt, Anerkennung und Menschenwürde interessieren und offen sind für die Außenseiterthemen unserer Gesellschaft.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Eugenie war fast glücklich. Der Mensch wird schnell bescheiden: Wird ihm alles genommen und dann ein wenig davon zurückgegeben, so fühlt er sich reich beschenkt. So ging es Eugenie. Und plötzlich begann der Nebel sich zu lichten. Die Schwaden waberten langsam davon, von ihr weg, hinaus durch die Ritzen des geschlossenen, aber undichten Fensters. Und der Wasserhahn tropfte. Langsam und stetig.
Eugenie ließ sich aufs Bett fallen – und landete unsanft, denn die Matratze war dünn und darunter gab es nur ein Brett. Aber das störte sie nicht. Sie lauschte dem Tropfen des Wasserhahns und ganz langsam fand sie zurück ins Spiel ihres Lebens. Sie war noch immer am Zug, auch wenn sie sich nicht an ihre letzten Schritte erinnern konnte. Sie war immer noch dran und ab jetzt würde sie wieder aktiv und bewusst spielen, alle Wege ausprobieren, um am Ende den richtigen zu finden, der sie ans Ziel führte.
Sie verstaute ihre wenigen Utensilien im Blechspind, der zwar verbeult und rostig, aber doch einigermaßen sauber war. Dann zog sie den Schlüssel aus dem Schloss der Zimmertür und befestigte ihn an einem kleinen Plüschlöwen, der einen Schlüsselring trug. Seraba hatte ihn ihr beim Abschied geschenkt. „Das ist Seraba“, hatte sie gesagt, „und der hier“ – sie zeigte Eugenie einen zweiten ebensolchen Löwen – „der hier ist Eugenie, der bleibt bei mir. Eines Tages werden die beiden Löwen wieder zusammen sein.“
Eugenie barg den kleinen Löwen in ihrer Hand und erinnerte sich. Dann gab sie sich einen Ruck und verließ das Zimmer. Sie schloss ab und begann damit, das Haus zu erforschen, das nun für die nächste Zeit ihr Zuhause sein würde. Ihr Zimmer befand sich im Erdgeschoss. Von einem langen, breiten und dunklen Flur gingen viele Türen ab, hinter denen sich andere Zimmer und andere Menschen befanden. Die alte Kaserne besaß drei Stockwerke und unzählige verschieden große Räume, einige so klein wie das von Eugenie, die meisten aber groß und mit mehreren Bewohnern besetzt. Aus den Türen tönte Musik aller Art, Streit, Lachen, Kindergeschrei und ein Gewirr vieler unterschiedlicher Sprachen.


Maria Braig, Jahrgang 1957, lebt in Osnabrück. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft, Geschichte und Empirische Kulturwissenschaft. Sie engagiert sich sozialpolitisch (Umwelt- und Freidenspolitik, Asyl- und Menschenrechtsarbeit), so auch für 'One Billion Rising' - Rising for Justice - Aufstehen für das Recht - Aufstehen für Gerechtigkeit.



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