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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 7, 415 Seiten

Reihe: Ein Fall für Mara Billinsky

Born Schwarzer Schmerz

Ein Mara Billinsky Thriller
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7517-0918-7
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Mara Billinsky Thriller

E-Book, Deutsch, Band 7, 415 Seiten

Reihe: Ein Fall für Mara Billinsky

ISBN: 978-3-7517-0918-7
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wer hoch steigt, wird tief fallen - sehr tief ...

In Frankfurt werden gleich mehrere Immobilienmakler grausam ermordet. Fieberhaft suchen Kommissarin Mara Billinsky und Jan Rosen nach dem Mörder, als plötzlich eine Ermittlerin aus Frankreich und ihr schwedischer Kollege um Maras Hilfe bitten. Sie jagen einen vermeintlich seriösen Geschäftsmann - der in Wahrheit eine blutige Spur durch Europa zieht und dabei jede Menge Leichen hinterlässt. Mara 'die Krähe' hängt sich an seine Fährte. Noch ahnt sie nicht, was für ein tiefes Geflecht aus Beziehungen und tödlichen Abhängigkeiten der Geschäftsmann bereits gestrickt hat ...

Alles, was sich ein Thrillerherz wünscht: eine starke Kommissarin, Gänsehautmomente und atemlose Spannung - der siebte Fall für die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky

'Autor Leo Born hat eine faszinierende Hauptfigur geschaffen. Wer es in Krimis gerne ein bisschen düster mag, ist hier genau richtig. Das können nicht nur die Skandinavier... (WDR2-Krimitipp zu 'Blinde Rache')

'Von der ersten Seite an hat der liebe Leo mich an sein Buch gefesselt und mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. '(angie_molly, Lesejury)

'Lesehighlight! Was für eine geniale Thrillerkost!' (Gina 1627, Lesejury)

eBooks von beThrilled - mörderisch gute Unterhaltung!



Leo Born ist das Pseudonym eines deutschen Krimi- und Thriller-Autors, der bereits zahlreiche Romane veröffentlicht hat. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Dort ermittelt auch Kommissarin Mara Billinsky, die unkonventionelle Heldin seiner Krimireihe.

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3


Tja, da war sie also wieder.

Wenn es eine Umgebung gab, die ihr vertraut war, dann genau dieser Platz: in der hintersten Zweierzone des Großraumbüros, abgeschirmt von Trennwänden, die verbargen, wie sie in diesem Moment vor sich hin starrte, die Füße mit den Doc-Martens-Stiefeln auf den Schreibtisch gelegt.

Vor Kurzem hatte Kommissarin Mara Billinsky die Vertretung für den Leiter der Mordkommission übernommen, was in der Abteilung mächtig Staub aufgewirbelt hatte. Die meisten Kollegen fanden, mit ihren dreißig Jahren sei sie zu jung für diese Position – und davon abgesehen vor allem viel zu speziell. Es war nicht gerade leicht gewesen für Mara.

Aber wann war es das überhaupt je gewesen für sie?

Nun war Hauptkommissar Klimmt jedenfalls zurück an Bord. Er hielt das Schweigen über die Krankheit, die ihn ausgehebelt hatte, mit seiner üblichen Brummigkeit aufrecht, nahm sein altes Büro in Beschlag und lüftete ausgiebig, damit auch die letzten Reste von Maras herbem Parfümduft verschwanden. Leather von Malin + Götz passte nun wirklich nicht zu Klimmt.

Alles wie gehabt also. Fast alles.

Als Mara nach dem Becher mit scheußlichem, bereits kalt gewordenen Automatenkaffee griff, streifte ihr Blick den freien Platz, der sich ihrem genau gegenüber befand. Jan Rosen, der einzige Kollege, der es als ihr Teampartner ausgehalten hatte, wollte seine Ankündigung wahr machen und sich samt seinem sensiblen Gemüt aufs Abstellgleis schieben. Mara konnte es immer noch nicht glauben.

Dabei imponierte ihr im Stillen sein Vorhaben, Sharonna beizutreten, einer bemerkenswerten Organisation, die mit großem Engagement und viel Herzblut ehemalige Zwangsprostituierte unterstützte. Nun würde Rosen da anheuern. Mit seiner Beflissenheit, seiner Anständigkeit und seiner Schüchternheit. Eine verrückte Vorstellung, doch wenn Mara eingehender darüber nachdachte, passte es eigentlich ganz gut in das Bild, das sie von ihm hatte: ein Idealist und Menschenfreund, kein Zyniker, kein Typ mit der Elefantenhaut, die sich viele Ermittler im Laufe der Zeit zulegten. Rosen wollte helfen. Und womöglich würde er mit diesem Schritt auch sich selbst helfen.

Das hieß, dass sie die Zweierzone für sich alleine hatte. Wie lange? Und wer mochte es sein, der irgendwann Rosens Platz einnehmen würde? Mara war nicht sonderlich scharf darauf, das zu erfahren.

Sie nippte am Automatenkaffee, verzog das Gesicht und schaute aus dem Fenster. Der Himmel war wolkenverhangen. Der Frühling wollte einfach nicht in Gang kommen. Aber die Kälte machte Mara nichts aus. Kaum etwas machte ihr etwas aus. Außer wenn zu viel Ruhe herrschte.

Jenseits der Trennwand ertönten stampfende Schritte, die von einem Schnaufen begleitet wurden. Auf einmal stand neben Maras Schreibtisch Hauptkommissar Klimmt, ein schwerfälliger Bär mit eingezogenem Nacken und wuchtigen Schultern. In seiner Auszeit schienen die Falten um die Augen tiefer geworden zu sein, sein ungepflegtes, grau durchsetztes Haar wirkte dünner, der altmodische Walrossschnauzbart hingegen dicker.

»Sie wollten mich sprechen, Billinsky?«, murmelte er. »Vorhin ging es nicht. Eines dieser nutzlosen Scheiß-Meetings, die kein Mensch braucht.«

Mara ließ die Stiefel auf dem Tisch, auf dessen Kante der Hauptkommissar nun seinen Hintern schob. »Ich muss mit Ihnen über die Frau reden, die in der City von einem Bürohaus gestürzt ist«, erklärte sie.

Er runzelte unwillig die Stirn. »Man hat mir gesagt, das war Selbstmord. Von uns möchte ich da keinen hinschicken, schon gar nicht zurzeit, wo ich zu wenig Manpower habe und …«

»Ich werde mir das trotzdem mal genauer ansehen. Erst wenn es wirklich feststeht, dass …«

»Mein Gott, Ihren Dickschädel hab ich echt nicht vermisst.« Er verzog das Gesicht. »Ich glaube, ich lasse mich wieder krankschreiben.«

»Das glaube ich nicht.« Mara musterte ihn vielsagend. »Apropos krankschreiben. Was ist mit Rosen?«

»Was soll mit ihm sein? Gar nichts. Er hat sich entschieden.«

»Dachte nur, Sie hätten noch mal in Ruhe mit ihm gesprochen.«

»Ich? Nee.«

Ein tatsächlich abwegiger Gedanke, überlegte Mara.

»Jedenfalls hat er sich nicht den besten Augenblick ausgesucht, um Bye-bye zu sagen«, brummte Klimmt. »Wir haben nicht mal Normalbesetzung. Ich muss unbedingt noch mal mit ein paar Herren in teuren Anzügen telefonieren, was sich da machen lässt.«

»Und ich versuche mehr über die Tote herauszufinden.«

Er stutzte. »Ich sag doch, vergessen Sie’s. Wenn wir jeden verfluchten Selbstmord …«

»Falls es einer war.«

Klimmt taxierte sie eingehender. »Wieso haben Sie Zweifel?«

»Ich finde, solange nicht hundertprozentig …«

»Wenn Sie im Stress sind, machen Sie mir Angst, dann weiß man nie, was passiert. Wenn Sie allerdings Langeweile haben, kriege ich gleich noch mehr Schiss.« Fast hätte er sich zu einem Lächeln hinreißen lassen, aber eben nur fast. »Die letzten Wochen waren recht ruhig. Hoffen wir, dass es so bleibt. Und das nicht nur wegen unserer nicht gerade beeindruckenden Teamstärke.«

»Ich habe Fotos gesehen«, meinte Mara betont beiläufig.

»Fotos?«

»Ich habe mir die Tatortfotos per Sicherheitslink von den Kollegen vom Dauerdienst zuschicken lassen.«

»Meine Güte, Sie müssen wirklich Langweile haben, Billinsky.«

Sie klickte auf die Tastatur ihres Laptops und öffnete die Aufnahmen, damit Klimmt sie sich anschauen konnte.

Er fuhr sich stirnrunzelnd über den Schnauzbart. »Und jetzt? Was sagt uns das?«

»Fällt ihnen nichts auf?« Sie betätigte die Maus, um eines der Fotos besonders groß zu ziehen.

»Außer dass es ein grauenhafter Anblick ist? Nein. Und Ihnen?«

Mara verengte nachdenklich die Augen »Mir eigentlich auch nicht.«

»Eigentlich«, wiederholte er betont. »Wenn Sie dieses Wort sagen …«

»Da ist einfach ein Detail, das mir …« Mara beendete den Satz nicht und gab den Druckbefehl für alle Fotos ein.

»Welches Detail?«

»Wahrscheinlich täusche ich mich.« Sie ließ die Fotos per Klick verschwinden, loggte sich aus dem System aus und klappte den Laptop zu. »Bis nachher, Chef!«

Die Leiche lag, bedeckt mit einem weißen Tuch, auf einem glänzenden Edelstahltisch. Daneben befand sich eine Ablage für entnommene Organe. Ein bräunlich verfärbter Schlauch diente dazu, dass Flüssigkeiten abfließen konnten. Auf einem zweiten, deutlich kleineren Tisch waren zwei einschüchternde Sägen sowie mehrere Skalpelle in verschiedenen Formen und Größen säuberlich aufgereiht. Es roch nach Verwesung und starken chemischen Substanzen.

Mara Billinsky stand auf der einen Seite des Stahltisches und blickte auf die Umrisse der Frau, die sie auf den Fotos gesehen hatte. Alice Klinger war nur sechsundzwanzig Jahre alt geworden.

Auf der anderen Seite des Leichnams hatte sich Dr. Laszlo Tsobanelis positioniert, der Leiter der Rechtsmedizin. Er hatte die Obduktion an Alice Klinger bereits vor Maras Eintreffen vorgenommen.

»Warum interessiert Sie die Sache, Kommissarin?« Er strich sich sein in üppigen Wellen wucherndes, fast schlohweißes Haar aus der Stirn und richtete die John-Lennon-Brille.

»Hätten Sie nicht bis zu meinem Eintreffen warten können?«, fragte Mara zurück. »Normalerweise …«

»Ach was, hier dürfte doch alles klar auf der Hand liegen«, unterbrach er sie. »Wieso ist Klimmt eigentlich nicht selbst gekommen, wenn sich eure Abteilung schon für die Angelegenheit interessiert? Er ist doch wieder im Einsatz, wie ich gehört habe.«

Tsobanelis war ein Exzentriker, der eine bisweilen morbide Faszination für die Verbrechen aufzubringen schien, mit denen er konfrontiert wurde. Und er erwartete immer Klimmt – oder jeden anderen Ermittler, jedenfalls nicht Mara, und das musste er auch jedes Mal loswerden. Nein, sie hatten sich wirklich nie gemocht.

»Da müssen Sie wohl mal wieder mit mir vorliebnehmen«, meinte sie flapsig und zuckte die Achseln. »Sie werden’s überleben.«

»Das hoffe ich zumindest.« Er schaute sie von oben herab an, was ihm mit seinen knapp zwei Metern leichtfiel, zumal Mara alles andere als groß gewachsen war.

»Ich drücke Ihnen die Daumen.« Sie schenkte ihm ein kurzes, freudloses Grinsen.

Er zeigte eine säuerliche Miene. Dann hob er seinen Arm, lang und dünn wie ein Windmühlenflügel, und zog das Tuch mit der theatralischen Geste eines Bühnenmagiers weg.

Eine große OP-Lampe direkt über der entkleideten Toten machte jede Pore in der mittlerweile gesäuberten Haut sichtbar, jede Verletzung, jede Verfärbung. Obwohl sich Mara mithilfe der Fotos versucht hatte, auf den Anblick einzustellen, zog sich ihr Magen zusammen. Es war beklemmend, dass aus einem Menschen ein Klumpen aus Fleisch und zerborstenen Knochen werden konnte. Und aus einem Gesicht eine bizarre Fratze. Wie zerbrechlich man selbst doch war. Die Frau hatte eine eher grazile Figur, die Mara frappierend an ihre eigene erinnerte.

Wie oft sich Gedanken an den eigenen Tod heranschlichen, wenn man diesen Job hatte.

»Was fällt Ihnen auf?«, fragte Tsobanelis mit dieser herausfordernd manierierten Art, die Mara immer schon mächtig auf die Nerven gegangen war.

»Eigentlich bin ich hier, um zu erfahren, was Ihnen auffällt.«

»Ein Sturz aus dieser Höhe auf einen derart festen Untergrund ist...


Born, Leo
Leo Born ist das Pseudonym eines deutschen Krimi- und Thriller-Autors, der bereits zahlreiche Romane veröffentlicht hat. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Dort ermittelt auch Kommissarin Mara Billinsky, die unkonventionelle Heldin seiner Krimireihe.

Leo Born ist das Pseudonym eines deutschen Krimi- und Thriller-Autors, der bereits zahlreiche Romane veröffentlicht hat. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Dort ermittelt auch Kommissarin Mara Billinsky, die unkonventionelle Heldin seiner Krimireihe.



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