Buch, Deutsch, Band 35, 424 Seiten, KART, Format (B × H): 144 mm x 215 mm, Gewicht: 720 g
Poetologische Inversionen von Spätaufklärung und Frühromantik
Buch, Deutsch, Band 35, 424 Seiten, KART, Format (B × H): 144 mm x 215 mm, Gewicht: 720 g
Reihe: Frankfurter Beiträge zur Germanistik
ISBN: 978-3-8253-1117-9
Verlag: Universitätsverlag Winter
Plötzlich, Ende des 18. Jahrhunderts, erfindet sich, im Bruch mit aller zuvorigen Ästhetik, die seltsame, paradoxe Literatur einer defekten Phantasie. Ludwig Tieck unternimmt eine "Poesie des Schwindels", die in ihrer perfiden Sprachbehandlung den vorsätzlichen Zusammenbruch der Phantasie, ihrer ästhetischen und epistemologischen Funktion, verfolgt: ein "Wahnsinn, der die selbst erfundenen Gesetze wieder vernichtet". Vernichtung will sie denn auch sein - "literarischer Terrorismus". Es schwinden Wirklichkeit, Welt, Sprache, der Text selbst. Im Extrem, sperrig gegenüber allen Spielarten noch einer negativ-dialektischen Frühromantik, lotet solcher Texttaumel aus, was in den folgenden zweihundert Jahren moderne Literatur heißen wird.