E-Book, Deutsch, 304 Seiten
Bondy / Heagberg Every Body's Yoga
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7453-1845-6
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dein Körper, dein Level, dein Flow – finde die Asanas, die am besten zu dir passen
E-Book, Deutsch, 304 Seiten
ISBN: 978-3-7453-1845-6
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Endlich eine Yogapraxis, die sich dir anpasst, nicht umgekehrt! Yoga ist so vielseitig wie die Menschen selbst, die es praktizieren. Damit du in dieser Vielfalt genau das Richtige für dich findest und um möglichst vielen Menschen Yoga zugänglich zu machen - unabhängig von Können, Körperform, Alter, Geschlecht oder körperlichen Beeinträchtigungen -, haben die beiden Yogaexpertinnen Dianne Bondy und Kat Heagberg ein Konzept entwickelt, mit dem alle Yoginis eine individuelle Yogapraxis kreieren können. Neben Themen wie Atmung, Meditation, Selbstwahrnehmung und Diversität stellen Dianne und Kat 60 angeleitete Asanas vor, die in unterschiedliche Level eingeteilt sind und wahlweise mit Hilfsmitteln ausgeführt werden können. Die zahlreichen Varianten ermöglichen es dir, dein Yogaworkout flexibel und abwechslungsreich zu gestalten, deinen eigenen Fokus zu bestimmen und deinen Wohlfühlmoment zu finden. Die beispielhaften Flows dienen dir dabei als Inspiration und Hilfe zugleich. So kannst du die Sequenzen ganz einfach auf deine eigenen Bedürfnisse abstimmen, denn Yoga sollte zu dir passen, nicht umgekehrt!
Dianne Bondy ist Yogalehrerin mit Herz und Seele. Sie unterrichtet nicht nur, sondern gibt auch Aus- und Fortbildungen in Yoga. Zudem setzt sie sich für soziale Gerechtigkeit und Inklusion ein und überträgt ihr Credo »Yoga ist für alle da« auch in ihre Yogapraxis. Sie ist Mitbegründerin der Yoga-for-all-Bewegung und schreibt regelmäßig Beiträge für namhafte Fachjournale und Magazine. Kat Heagberg ist Chefredakteurin des Onlinemagazins Yoga International und gibt in Artikeln, Videos und Podcasts ihr umfangreiches Wissen über Yoga weiter. In ihren Kursen und Workshops befasst sie sich insbesondere damit, wie Yoga Menschen in außergewöhnlichen und oftmals schwierigen Lebenslagen helfen kann.
Weitere Infos & Material
Dieses Buch ist für dich und deinen Körper gedacht, ganz egal wie du bist und wo du stehst. Es ist das Yogabuch, nach dem wir uns auch selbst gesehnt haben! Es entwickelt sich mit deiner Erfahrung
Wir hoffen, dass dieses Buch dich dort abholt, wo du dich auf deinem Yogaweg gerade befindest – egal ob du Anfängerin oder Anfänger, Fortgeschrittene oder Fortgeschrittener bist. Wir wünschen uns zudem, dass es deine Kreativität und deine Fortentwicklung inspiriert, sowohl auf der Matte als auch im Leben! Als Lehrende, Ausbildende und seit vielen Jahren Lernende waren wir beide frustriert angesichts des Mangels an umfassenden und gleichzeitig verständlichen Yogabüchern. Verstehe uns jetzt nicht falsch: Es gibt viele Yogabücher, aber wir finden sehr viele davon für unsere Bedürfnisse entweder zu simpel oder zu esoterisch. Wir haben uns ein Buch gewünscht, das mitwächst, das ein Begleiter auf der Matte ist – ein Begleiter, an den man sich auch nach Jahren noch wenden kann. Wir wollten dabei kein starres Handbuch, das den »richtigen« Weg zum Üben von Haltungen weist. Wir wollten ein Buch, das die Kreativität entfacht und die Praxis und den Unterricht auch dann noch inspiriert, wenn sich Körper und Leben weiterentwickeln. Es feiert die Vielfalt
Yoga wird von Menschen aller Altersstufen, Herkünfte und Ethnien, Geschlechter, Körpertypen und Erfahrungsstufen praktiziert. Wir möchten, dass in unserem Buch eine größere Vielfalt an Menschen vertreten ist, als man sie normalerweise im Mainstream der Yogapublikationen zu sehen bekommt. In den letzten Jahren sind zunehmend auch Yogabücher von und für Menschen mit größerem Körper geschrieben worden, aber diese Bücher richteten sich oft speziell an Anfängerinnen und Anfänger (oder wurden als Anfängerbuch vermarktet). Wir freuen uns zudem über immer mehr Bücher von nicht-weißen Yogalehrenden. Die Bücher für Lehrende und Personen, die erfahrener im Yoga sind, zeigen jedoch überwiegend Fotomodelle, die in das von den Medien gern generell propagierte Image des Yoga passen: jung, weiß, schlank, heteronormativ. Dabei wissen wir, dass Millionen von Menschen mit Essstörungen leben (über 30 Millionen allein in den USA, laut der National Association of Anorexia Nervosa and Associated Disorders). Wir beide haben dies am eigenen Leib erlebt. Und wir sehen eine Gefahr in einem Yogaunterricht, der mit Botschaften über Reinigung, Entgiftung und Gewichtsverlust gespickt ist. Solche Botschaften halten wir vom Wesen her für schädlich. Deshalb haben wir ein Handbuch erarbeitet, das wir unseren Schülerinnen und Schülern ebenso wie unseren Yogalehrerinnen und Yogalehrern in Ausbildung empfehlen – ein Handbuch, das alle Körper feiert und in dem Yoga eine Ermächtigung für alle ist. Es sieht Barrierefreiheit als Chance
Yoga zu praktizieren (in Form von Asanas, Meditation und mehr), das hat unser Leben auf tiefer Ebene bereichert. Und wir möchten unsere Praxis daher auf eine Weise teilen, die für viele Körper zugänglich ist. Wenn wir eine Haltungsvariante zeigen, so stellt diese keine minderwertige Modifikation dar. Vielmehr ist sie ein Weg, der einer Vielzahl von Lernenden wunderbare Möglichkeiten eröffnet – Möglichkeiten, eine Haltung zu erkunden. Wir verwenden Formulierungen, die die Lernenden dafür feiert, dass sie weise Entscheidungen für ihren Körper und ihr Leben treffen. Wir hoffen, dass sich mehr Lernende und Lehrende solche Formulierungen in ihrem Sprechen aneignen. Barrierefreiheit ist eine Stärke. Es bietet Möglichkeiten für unterschiedliche Körper
Dieses Buch ist weder voller »so« und »so nicht«, noch voller »immer« und »nie« oder sonstigen willkürlichen Regeln darüber, wie eine Haltung aussehen oder sich anfühlen »sollte«. In Wirklichkeit dienen diese Regeln beim Yoga häufig nicht der Sicherheit, sondern basieren auf ästhetischen Vorlieben. Zwar wird die richtige Ausführung einer Haltung oft als universell betrachtet, aber im Laufe unserer gesammelten Lern- und Lehrjahre haben wir festgestellt, dass dies nicht der Realität entspricht. Was eine »gute« Haltung ist oder nicht, hängt von den Schülern ab: von ihrer einzigartigen Körperstruktur, von ihrem Hintergrund und ihren Erfahrungen sowie von ihren Zielen und Absichten. Zwei Beispiele aus unserem eigenen Leben: Kat: Die Stockhaltung (Seite 157) besteht im Wesentlichen darin, mit nach vorn gestreckten Beinen aufrecht auf dem Boden zu sitzen, wobei sich die Arme seitlich am Körper befinden und die Hände neben den Hüften auf dem Boden liegen. Der Zweck der Stockhaltung besteht normalerweise darin, dass man eine lange, neutrale Haltung der Wirbelsäule findet und aufrecht sitzen lernt, ohne zusammenzusacken. Weil ich einen langen Oberkörper und kurze Arme habe, krümmt sich mein Rücken, sobald ich in dieser Haltung die Hände neben den Hüften flach auf den Boden lege – was dem Zweck der Übung zuwiderläuft. Um meine Wirbelsäule lang zu halten, drücke ich deshalb normalerweise meine Fingerspitzen (nicht meine Handflächen) gegen den Boden oder lege mir eine Stütze (zum Beispiel Yogablöcke) unter die Hände. Auf diese Weise kann ich die guten Wirkungen der Stockhaltung erleben. Aber in meiner ganzen Yogazeit hatte ich viele Lehrende – und nicht nur unerfahrene –, die meine Ausrichtung in dieser Haltung »korrigierten« und mich anwiesen, die Hände flach auf den Boden zu legen, weil »die Haltung so ausgeführt wird« (auch wenn das meine Wirbelsäule krümmte). Mir wurde versichert, dass ich meine Hände bestimmt dann flach auflegen könnte, wenn ich »gelenkiger werde«. Das finde ich schon lustig, denn egal wie gelenkig ich werde, meine Armknochen wachsen nicht mehr! Dianne: Als nicht-weiße Frau mit einem kräftigeren Körper fühle ich mich oft von der Yogakultur ausgeschlossen – von eine Yogakultur, die hauptsächlich auf schlankere, athletischere Körper ausgerichtet ist. Wenn ich in Kursen Schwierigkeiten mit einer bestimmten Haltung habe, sind die Lehrenden oft nicht in der Lage, mir Hilfe anzubieten. Die meisten Yogalehrenden kennen sich mit größeren Körpern nicht aus. Für Körper mit Behinderungen gilt dies ebenfalls. Manchmal hängen Lehrende so sehr an ihrer Tradition oder an ihren Ausrichtungsprinzipien, dass sie gar keine Chance haben, auf Lernende einzugehen und ihnen bei den Asanas zu helfen. Um sich zum Wohle der Lernenden hilfreiche Haltungsvarianten ausdenken zu können, braucht man Einfallsreichtum und eine Offenheit für Denkansätze jenseits von Überlieferung und Schulmeinung. Ich sage immer: Kartoffeln kann man auf vielerlei Art zubereiten und Asanas kann man auf vielerlei Art üben. Wir sollten untersuchen, wie sich unterschiedliche Körper bewegen, und diese Bewegungsarten ins Gesamtbild des Yoga integrieren. Als beleibtere Frau musste ich Yogahaltungen an meinen Körper anpassen. Diese Anpassungen kann ich dann mit anderen teilen. Es ist zu meiner Mission geworden, das Üben des Yoga so niedrigschwellig zu gestalten, wie es nur möglich ist. Yoga für alle
Zu unserer Enttäuschung (aber nicht Überraschung) haben uns schon viele Menschen gesagt: »Ich habe ein Buch über Yoga zur Hand genommen und festgestellt, dass es nichts für mich ist.« Wir glauben aber, dass Yoga wirklich etwas für alle ist. Und wir möchten, dass daraus mehr wird als nur ein Slogan. Zusammengenommen verfügen wir über mehr als 30 Jahre Unterrichtserfahrung. Wir haben das große Privileg gehabt, mit Menschen mit Behinderungen oder größeren Körpern zu arbeiten, ebenso mit älteren Personen und mit Anfängerinnen und Anfängern. Aus diesen Erfahrungen ziehen wir Wissen und die Gewissheit, dass wir einem größeren Kreis von Menschen den Zugang zum Yoga erschließen können. Wir haben auf der ganzen Welt unterrichtet und dabei viel neu gelernt, umgelernt und verlernt. Vor allem haben wir gelernt, Fragen zu stellen, neugierig zu sein und offen für neue Herangehensweisen beim Praktizieren des Yoga. Unsere leidenschaftliche Entschlossenheit, einen vielfältigen und inklusiven Erfahrungsraum innerhalb der Yogakultur zu erschaffen, hat uns verschiedenste Asana-Varianten erfinden lassen. Wir freuen uns, dir viele dieser Varianten hier vorstellen zu können – nicht damit dein Yogaprogramm so aussieht wie unseres, sondern damit du dir Yoga wirklich zu eigen machst. Du sollst es so praktizieren können, dass es deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Und wenn du Lehrerin oder Lehrer bist, sollst du den Bedürfnissen und Zielen der Lernenden besser gerecht werden können. Der erste...