Buch, Deutsch, Band 2011,3, 112 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 165 g
Jahrgang XIV, Heft 3/2011
Buch, Deutsch, Band 2011,3, 112 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 165 g
Reihe: Land-Berichte. Sozialwissenschaftliches Journal
ISBN: 978-3-8440-0573-8
Verlag: Shaker
Die dreimal im Jahr erscheinende Zeitschrift „Land-Berichte. Sozialwissenschaftliches Journal“ versteht sich in ihrer Zielsetzung und Erscheinungsweise als Fortsetzung der Zeitschriften „Land-Berichte“ (1998 – 2005) und „Sozialwissenschaftliches Journal“ (2006 – 2008). Die Zeitschrift dient der sozialwissenschaftlichen Bildung in einem fächerübergreifenden Verständnis. Eine besondere Aufmerksamkeit finden dabei Themen und Problemstellungen regionaler und ländlicher Lebenswelten. Ländliche Regionen unterliegen in modernen Gesellschaften einem weitgreifenden Wandel ihrer Erwerbs- und Sozialstruktur, ihrer Kultur, Siedlungsgestalt und Landschaftsnutzung. Diese Entwicklung hat keine erkennbaren Endpunkte; sie birgt Risiken und Unsicherheiten, schafft aber auch neue Handlungsspielräume. Die Herausgeber verfolgen die Intention, mit einer Vielfalt von Beiträgen sozialwissenschaftlich orientierter Autoren insbesondere in diesem Umfeld Phänomene des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen und zu diskutieren. Ergänzend erscheinen Beihefte der Zeitschrift in der „Buchreihe Land-Berichte“.
Die Mehrzahl der Beiträge dieses Hefts befasst sich in unterschiedlicher Weise mit verschiedenen ländlichen Lebenswelten. Antje Schneider und Marc Redepenning unterscheiden hinsichtlich des Verhältnisses von Ländlichkeit und räumlicher Mobilität bzw. Immobilität vier diskursive Figuren, die im Selbstverständnis von Akteuren ihr Handeln begleiten, und illustrieren dies am Beispiel der Auswertung eines narrativen Interviews. Die Bedeutung seiner frühen landsoziologischen empirischen Studien in seiner südwestfranzösischen ländlichen Herkunftsregion für die Entwicklung des soziologischen Denkens von Pierre Bourdieu betont der Beitrag von Karl Friedrich Bohler. Um den auch noch gegenwärtigen regionalen Stellenwert der ausgeprägten subsistenzwirtschaftlichen Kultur im Oderbruch geht es in dem Beitrag von Kenneth Anders. In eine überwiegend bereits der Vergangenheit angehörende ländliche Lebenswelt führt der Beitrag von Gerd Vonderach über eine vor vier Jahrzehnten erfolgte empirische Studie zur Lebenslage, Berufsentwicklung und Berufs- und Bildungsorientierung von ländlichen, zu städtischen Arbeitsstätten pendelnden Industriearbeitern und Industriearbeiterinnen.
Die Thematik des Verhältnisses zwischen der europäischen Agrarpolitik und den nationalen Landwirtschaftsausprägungen wird in dem Beitrag von Martin Beischl am Beispiel der kroatischen Landwirtschaft vor dem EU-Beitritt des Landes erörtert, der für die Landwirte erhebliche Probleme erwarten lässt.
Ein weiterer Beitrag führt uns in das Themenfeld der Architekturgeschichte. Aus dem aktuellen Anlass der Anerkennung des Fagus- Werkes in der Kleinstadt Alfeld als UNESCO-Weltkulturerbe entwickelt Joachim Grube einen kritischen Rückblick auf die einhundertjährige Geschichte der modernen Architektur.
Abschließend wird in Buchbesprechungen auf die Bedeutsamkeit eines Buchs der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom über den gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter für die ökologische Diskussion und auf einen datenreichen Bericht über die neueren Strukturwandlungen im milchkuhhaltenden Sektor der deutschen Landwirtschaft hingewiesen sowie ein Band zur Geschichte der Wirtschaftssoziologie vorgestellt, deren Ansätze in ihren Potentialen für das Verständnis auch gegenwärtiger Entwicklungen der Beziehungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik reflektiert werden.
