Böttcher / Merchel | Einführung in das Bildungs- und Sozialmanagement | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Böttcher / Merchel Einführung in das Bildungs- und Sozialmanagement

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-8463-8435-0
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was verbirgt sich hinter der Vokabel „Management" und welche speziellen Managementanforderungen im Bildungsbereich und im Sozialbereich müssen erfüllt werden? Was ist für die Steuerung, Leitung und Gestaltung von Organisationen im Sozial- und Bildungswesen wichtig? Die Autoren geben einen Überblick zu grundsätzlichen Aufgaben, die Organisationen in diesen so bedeutenden gesellschaftlichen Funktionsbereichen zu bewältigen haben. Sie beschreiben zentrale Handlungsgebiete des Managements im Bildungs- und Sozialbereich.

Erfolgreiche (sozial-)pädagogische Arbeit wird im guten Fall durch die Art und Weise ihres „Managements“ gefördert und gestützt, im schlechten Fall behindert oder gar verhindert. Diese Einführung zeigt prägnant, dass Pädagogik und Organisation keine Antagonisten sind. Ihre Allianz ist Bedingung für die Qualitätsentwicklung von Lernen, Lehren, Erziehung und Hilfe.
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Editorial zu den Einführungstexten Erziehungswissenschaft 5
I. Das Management von Einrichtungen im Bildungsund
Sozialwesen: notwendige Differenzierungen und
Begrenzungen 11
1 „Soziale Arbeit“ als Konglomerat verschiedenartiger
Arbeitsfelder und Institutionsbereiche .. 13
2 Das „Bildungssystem“ als Konglomerat verschiedenartiger
Arbeitsfelder und Institutionsbereiche .. 19
3 Zwischenfazit 25
II. Regieren und Managen 27
4 Die Bedeutung des Regierens für das Management von Bildung
und Sozialer Arbeit 30
4.1 Politische Leitlinien: Dezentralisierung und Outputsteuerung 30
4.2 Fokus: Organisation 34
III. Handlungsbereiche des Managements 37
5 Organisationsbezogene Steuerung 39
5.1 Organisationstheorien: das Verständnis von „Organisation“ als
Hintergrund für Steuerungshandeln 39
5.2 Ebenen der Organisationsgestaltung 50
5.3 Leitung 58
5.4 Zentrale und dezentrale Organisationsformen 67
5.5 Organisationsentwicklung und „lernfähige Organisation“ 70
8
5.6 Geplanter Wandel: Change 84
5.6.1 Beispiele für Wandlungsmodelle 85
5.6.2 Change im Bildungswesen und der Sozialen Arbeit 89
5.7 Projektmanagement 90
5.8 Scheitern .. 96
6 Betriebswirtschaftliche Steuerung 98
6.1 Finanzsteuerung in öffentlichen Haushalten .. 99
6.2 Finanzierungsformen 102
6.3 Budgetierung und Controlling 107
6.4 Rechnungswesen/Kosten- und Leistungsrechnung .. 120
6.5 Fundraising 123
7 Fachliche Steuerung: Qualitätsmanagement und Evaluation 131
7.1 Qualitätsmanagement .. 132
7.2 Evaluation 143
7.3 Beispiel: Qualitätsmanagement in der Weiterbildung 153
7.4 Beispiel: Schulinspektionen als ein Verfahren der
Qualitätssicherung und -entwicklung: Hessen .. 155
8 Personalmanagement: Rekrutierung und Entwicklung
des Personals 163
8.1 Personalrekrutierung 165
8.2 Personalentwicklung 169
8.2.1 Anlässe der Personalentwicklung 172
8.2.2 Ziele der Personalentwicklung 173
8.2.3 Prozess der Personalentwicklung 174
8.2.4 Personalentwicklungsmaßnahmen 177
8.3 Motivieren als Kernaufgabe des Personalmanagements 177
8.4 Exkurs: Soziale Kompetenzen der Mitarbeiter als Schlüssel zum
Erfolg einer Organisation 181
8.4.1 Soziale Kompetenz im Personalmanagement 182
8.4.2 Schlüsselkompetenzen in pädagogischen und sozialen Berufen .. 184
8.4.3 Soziale Kompetenzen erkennen .. 184
8.4.4 Soziale Kompetenzen fördern, entwickeln, trainieren 187
8.5 Die Wirklichkeit der Personalentwicklung im Bildungs- und
Sozialwesen .. 188
9 Gestaltung der Beziehungen der Organisation zu ihrer Umwelt 192
9
10 Bildungs- und Sozialmarketing als umfassender
Managementansatz 202
10.1 Modernes Marketing 204
10.2 Broadening und Deepening: Marketing jenseits des Profitstrebens .. 205
10.2.1 Dienstleistungsmarketing 206
10.2.2 Nonprofit-Marketing 209
10.2.3 Social Marketing 210
10.3 Der Marketingprozess 211
IV. Können die Organisationen in Bildung und Sozialem
leisten, was von ihnen erwartet wird? 221
11 Profession und Organisation: eine problematische Beziehung 223
11.1 Die Rolle der politischen Führung zur Umsetzung der Autonomie .. 225
12. Studienangebote und Weiterbildungen zum Management im
Bildungsbereich und im Sozialbereich 229
Glossar: Einige Grundbegriffe für das Management in Einrichtungen
des Bildungswesens und der Sozialen Arbeit 232
Abbildungsverzeichnis 239
Literatur .. 241
Internetverweise .. 255


1 „Soziale Arbeit“ als Konglomerat verschiedenartiger Arbeitsfelder und Institutionsbereiche Bereits die Rede vom „Sozialbereich“ ist nicht unproblematisch. Zwar wird „das Soziale“ in dieser Gesellschaft als Ausfluss von Sozialpolitik mit Sozialer Arbeit assoziativ in Verbindung gebracht, jedoch bleibt die Kontur dessen, was „das Soziale“ oder den Sozialbereich ausmacht, unscharf und für viele Interpretationen offen. Ob das Gesundheitswesen mit seinen Institutionen zum „Sozialbereich“ gehört, ob Organisationen, die Pflegehandlungen im Zentrum haben, zum Sozial- oder zum Gesundheitsbereich gezählt werden, ob und in welcher Weise die Institutionen, die dem komplexen Regelungsbereich des Sozialgesetzbuches (SGB I bis SGB XII) zugeordnet sind (von der Arbeitsverwaltung über die Krankenkassen bis hin zum Kindergarten oder zur Selbsthilfegruppe Nierenkranker) gleichermaßen zum „Sozialbereich“ gezählt werden und ob eine solche Zuordnung einen praktischen Sinn ergäbe – dies alles sind Fragestellungen, die im Diskurs häufig implizit verschieden gehandhabt werden und dann für Missverständnisse sorgen.
Soziale Arbeit als Ausgestaltung sozialer Hilfen
Für eine Eingrenzung des Handlungsbereichs ist es sinnvoll, statt von dem „Sozialbereich“ im Folgenden von „Sozialer Arbeit“ zu sprechen. Ausgangspunkt ist hier eine bestimmte Profession (Sozialarbeit und Sozialpädagogik), deren Zweck die Ausgestaltung sozialer Hilfen ist (ausführlicher Thole 2005). Organisierte Formen der sozialen Hilfe sind als Ergebnis eines gesellschaftlichen Differenzierungsprozesses zu verstehen. Mit ihnen beabsichtigt die Gesellschaft bei bestimmten Konstellationen sozialer Probleme soziale Teilhabe (Inklusion) herzustellen (Bommes/Scherr 2000). Organisierte Soziale Arbeit vollzieht sich in unterschiedlichen Organisationsformen. Man kann grob unterscheiden zwischen – Organisationen, bei denen die Ziele und Aufgaben Sozialer Arbeit den Primärzweck der Organisation bilden, und – Sozialer Arbeit in Organisationen, die andere Primärzwecke (bzw. Primärzwecke in anderen gesellschaftlichen Handlungsbereichen) verfolgen, die aber zum Erreichen ihres Primärzwecks Soziale Arbeit (in unterschiedlichem Umfang) einsetzen; so z.B. Soziale Arbeit in Organisationen des Gesundheitswesens (Krankenhaussozialdienst etc.), Soziale Arbeit in Pflege-Einrichtungen (z.B. Sozialdienst in Altenheimen), Soziale Arbeit im Strafvollzug, Soziale Arbeit in (ehemals gemeinnützigen) Wohnungsunternehmen, Betriebssozialarbeit u.a.m. „Management in der Sozialen Arbeit“ meint in diesem Zusammenhang die erste Variante: Management in solchen Organisationen, deren zentrale Aufgabenstellung|13? ?14| auf die Soziale Aufgabe zielt und in denen nicht Soziale Arbeit eine Art „Hilfefunktion“ für das Erreichen anderer, primärer Organisationszwecke bildet.
Organisationen mit dem Primärzweck „Soziale Arbeit“
Doch auch wenn man im Zusammenhang mit Management den Gegenstandsbereich auf Organisationen mit dem Primärzweck „Soziale Arbeit“ begrenzt, ist immer noch eine erhebliche Heterogenität sowohl im Hinblick auf Arbeitsfelder als auch im Hinblick auf Institutionsbereiche und Organisationsformen zu konstatieren, die bisweilen den Eindruck eines „Irrgartens der Sozial-und Jugendhilfeträger“ (Lüers 1977) entstehen lässt. Das folgende Bild gibt einen Eindruck von der Heterogenität des Handlungsbereichs. Abb.1: Soziale Arbeit – Arbeitsfelder und Institutionsbereiche |14? ?15| Die Arbeitsfelder sind in der Übersicht nach Zielgruppen gegliedert1. Diese Systematik zeigt bereits die Vielfalt und die konzeptionellen Unterschiede in den Arbeitsfeldern, die als Bild der Heterogenität noch an Komplexität zunehmen würde, wenn man die unterschiedliche Finanzierungsmodi zwischen Zuwendung, Leistungsentgelt, Zuwendungsverträgen, Leistungsverträgen und verschiedenen Arten von Eigenmitteln einbeziehen würde (s. dazu Kap. 6.2). Die Vielfalt der Arbeitsfelder muss in Bezug gesetzt werden zu den unterschiedlichen Institutionsbereichen, in denen jeweils Träger in einzelnen Arbeitsfeldern tätig sind. Viele unterschiedliche Akteure auf regionaler und überregionaler Ebene sind an der Gestaltung Sozialer Arbeit beteiligt, und zwar zum einen als Akteure, die Leistungsangebote präsentieren, und zum anderen als Akteure, die sich an der allgemeinen fachpolitischen Ausrichtung eines Arbeitsfeldes und –zum Teil unmittelbar, zum Teil über Verbände – an der Steuerung der sozialpolitischen Rahmenbedingungen zu einem Arbeitsbereich beteiligen.
Träger der Sozialen Arbeit
Die Träger in der Sozialen Arbeit lassen sich drei Trägerblöcken zuordnen: den öffentlichen Trägern, den freien (gemeinnützigen) Trägern und den gewerblichen Trägern (ausführlicher zum Folgenden s. Merchel 2008; vgl. auch Nikles 2008; zum Umfang der Tätigkeiten einzelner Institutionsbereiche bzw. Trägergruppen vgl. auch Schilling 2005). Die in der Übersicht ferner aufgeführten Fachverbände lassen sich nicht im engeren Sinne als Träger kennzeichnen. Die Fachverbände verfügen nicht über ein unmittelbares Leistungspotential Sozialer Arbeit, sie werden nicht als Träger von Einrichtungen und Diensten tätig. Daher sind sie im Schaubild abgetrennt von den Trägern. Da sie aber für die sozialpolitische Steuerung und insbesondere für die fachpolitische Prägung eines Arbeitsfeldes Beiträge von zum Teil maßgeblicher Bedeutung liefern, sollten sie dann, wenn von Organisationen als sozial- und fachpolitischen Akteuren in der Sozialen Arbeit die Rede ist, nicht unerwähnt bleiben. Betrachtet man die öffentlichen Träger, so ist zu differenzieren zwischen der regionalen und der überregionalen Ebene. Auf der regionalen Ebene ist eine deutliche Doppelfunktion der öffentlichen Träger zu konstatieren. Die öffentlichen Träger fungieren sowohl als Träger von Einrichtungen und Diensten, also als unmittelbare Sozialleistungsbehörden, als auch als Gewährleistungsträger, also als Institutionen, die die Gesamtplanungsverantwortung in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich wahrnehmen müssen und somit auch als Adressat von Leistungsansprüchen zur Verfügung zu stehen haben. Die Doppelfunktion von Einrichtungsträger und Planungsverantwortung ergibt sich auf Seiten der öffentlichen Träger vorwiegend auf der kommunalen Ebene (ausführlicher zur Struktur der öffentlichen Träger auf kommunaler Ebene vgl. Bieker 2006; Dahme u.a. 2008), während auf der überregionalen Ebene das Landesjugendamt primär eine Beratungs- und fachpolitische Anregungsfunktion sowie eine administrative Funktion für die obersten Landesjugendbehörden erfüllt und auch die überörtlichen|15? ?16| Träger der Sozialhilfe insbesondere mit Aufgaben der Bedarfsplanung und der Finanzierung stationärer Angebote beauftragt sind. Eine unmittelbare Funktion als Träger sozialer Einrichtungen und Dienste kommt den öffentlichen Trägern auf der überregionaler Ebene lediglich bei der Realisierung eines spezifischen überörtlichen Versorgungsbedarfs zu, so dass die für die kommunale Ebene typische Doppelfunktion der öffentlichen Träger auf der überregionalen Ebene nur sehr selten in der für die kommunale Ebene relevanten Intensität existiert. Die potentielle Konflikthaftigkeit der Doppelfunktion von öffentlichen Trägern auf der kommunalen Ebene kann vor allem dann zutage treten, wenn es um Prozesse der kommunalen Sozial- oder Jugendhilfeplanung geht und der jeweilige öffentliche Träger dann gleichermaßen mit Moderationsaufgaben wie als Akteur mit Trägerinteressen beteiligt ist. Die freien gemeinnützigen Träger sind mittlerweile weitgehend in Verbandsstrukturen eingegliedert und entweder den Verbandsgruppen der Wohlfahrtsverbände oder der Jugendverbände zuzurechnen2. Auch wenn Kirchengemeinden Träger von Einrichtungen Sozialer Arbeit sind (häufig bei Kindergärten oder bei Jugendfreizeiteinrichtungen), sind sie in der Regel dem jeweiligen konfessionellen Wohlfahrtsverband verbunden und werden von diesem repräsentiert. Die Zahl der außerhalb der Wohlfahrtsverbände oder der Jugendverbände tätigen freien gemeinnützigen Träger Sozialer Arbeit ist außerordentlich gering. Einzelne regionale Träger (z.B. gemeinnützige Stiftungen) und wenige auch überregional wirkende Träger mögen noch außerhalb des Verbändesystems stehen, aber dies sind Ausnahmen in sehr geringer Zahl. Das deutsche Trägersystem ist deutlich auf Verbände und auf deren organisierende Funktionen zugeschnitten, so dass die Wohlfahrtsverbände und – in kleinerem Umfang und auf das Arbeitsfeld der Jugendarbeit spezialisiert – die Jugendverbände mit wenigen Ausnahmen fast den gesamten freien gemeinnützigen Trägerbereich repräsentieren. Die Einbindung in die Verbandsstrukturen gilt mittlerweile auch für große Teile der Selbsthilfe- und Initiativgruppen, die in der Übersicht als ein eigener Trägertypus markiert sind. Zumindest die formal (meist als eingetragener Verein) organisierten Selbsthilfe- und Initiativgruppen sind über eine Mitgliedschaft in einem der Wohlfahrtsverbände, meist im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband|16? ?17| (DPWV), in das Verbändesystem integriert. Die Selbsthilfe- und Initiativgruppen lassen sich einem Trägertypus zurechnen, der zunächst eine eigene Entstehungsgeschichte neben dem traditionellen verbandlichen Trägersystem hatte, der dabei auch andere Organisationsformen entwickelte und diese –trotz der...


Böttcher, Wolfgang
Prof. Dr. Wolfgang Böttcher lehrt Sozialpädagogik/Erwachsenenbildung an der Universität Münster.

Merchel, Joachim
Prof. Dr. Joachim Merchel lehrt Sozialmanagement an der FH Münster.


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