Böger | Resilienz oder Was uns nicht umbringt, macht uns stark? Der Plan. | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 560 Seiten

Böger Resilienz oder Was uns nicht umbringt, macht uns stark? Der Plan.

Romys Fragen ans Universum

E-Book, Deutsch, 560 Seiten

ISBN: 978-3-7481-4352-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mesut Özil, ein Millionär, ein taffer Sportler und trotzdem ein Opfer? Und Recep Tayyip Erdogan, ein Präsident, ein Diktator und auch nur ein Opfer? Und die Bürger, die sich über diesen vermeintlichen Fall streiten, auch nur Opfer? Werden Völker zum Narren gehalten? Und warum rettet das Rettungswesen nur noch bedingt? Oder warum werden die Konzerne zu einer Bedrohung? Findet hier Technologiemissbrauch in großem Stil statt? Gehören alle nur zu einem Plan, den militärische, industrielle oder Finanzkreise sich ausgedacht haben? Und führt man dafür im Geheimen Resilienz-Projekte durch? Werden Technologien zur Manipulation von Menschen einge­setzt? Befinden wir uns in einem Prozess, in dem an unserem Verhalten und an den Haltungen der Bürger >gearbeitet< wird? Und ist dies nur ein irrealer Krimi oder ein perfider, aber lei­der realistischer Thriller? Den Leser erwartet eine spannende und zugleich informative Lektuere der anderen Art.

Wissenschaftlerin, geboren in Berlin, studierte Informationswissenschaften, promovierte in Ingenieurwissenschaften, arbeitete als Professorin und Studiengangsleiterin im gesundheitswissenschaftlichen und technischen Kontext. Sie war international in unterschiedlichen Branchen und auch in europäischen Institutionen tätig. Gleichfalls wirkte sie als Geschäftsführerin und Vorstand. Lange Zeit beschäftigte sie sich mit Fördermitteln, auch in europäischen Projekten und im Rahmen zahlreicher Beratungsaufträge.
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#02 Disease Mongering?
Katharina und Romy saßen mittlerweile nun schon viele Tage und Wochen zusammen, um die Fragen aufzuarbeiten, die sich bei Romy durch ihre Tätigkeit im Telekommunikationskonzern sowie aus ihren Mobbingskandal ergeben hatten. Manchmal trafen sich beide in Romys kleinem Miethaus in Bad Worast, manchmal in Berlin, in einem belebten Café oder in einem stillen Restaurant. Meistens hatte Katharina ihr Aufnahmegerät dabei, weil es ihr als Journalistin auch darum ging, herauszufinden, welche Geschichten sich daraus schreiben ließen und vor allem für wen, wann und wo. Der Medienwald für Veröffentlichungen stand voller „Bäume“. Aber welcher Baum zu dieser Romy-Story am besten passen würde, war ihr bisher nicht klar. Dabei stellten sicherlich die emotionalen Verwirrungen und die sonderbaren Erlebnisse von Romy den spannendsten Teil der Geschichte dar. Und wenn es nach Katharina gegangen wäre, hätte sie am liebsten nur den Sonderbarkeiten im Alltag von Romy gelauscht. Aber Romy liebte es, daraus gleich irgendwelche Schlüsse abzuleiten, Hypothesen aufzustellen, so dass sich die Aufarbeitung dieser Erfahrungen hinzog, da sie oft bei ihren Erzählungen vom Hölzchen aufs Stöckchen kam. Gut nachvollziehen konnte Katharina allerdings die auslösenden Elemente für Romys Reflexionen und die sehr komplexen Fragen, die vor allem im mehr als komischen Verhalten ihrer Kollegen, aber auch der Führungsebene ihr gegenüber, lagen. Dabei tappte Romy anscheinend vielfach immer noch im Dunkeln und hangelte sich von Hypothese zu Hypothese, warum ihr all das passierte, was ihr passierte. Aber sie war sich sicher, dass es dabei um weit mehr ging, als nur um ihre Person. „Wie soll ich mich der Klärung eines so globalen „Rätsels“ nähern, wenn ich überhaupt nicht meine Rolle in diesem Spiel verstanden habe?“, fragte sie zeitweise Katharina. Mehr rhetorisch. Und mehr, als Entschuldigung dafür, dass sie noch eine weitere Hypothese betrachten musste oder dringend noch eine weitere Recherche für notwendig erachtete. Mittlerweile betrachtete Romy alles Erlebte als erklärbar und logisch nachvollziehbar, wenn sie erst einmal in ihrem direkten Umfeld und im direkten Bezug zu ihrer Person verstehen konnte, was da um sie herum geschah. Vor allem aber immer wieder, warum? Und mit welchem Ziel? „Eigentlich ist das ein sehr weites Feld, was ich zu einem anderen Zeitpunkt und nicht wirklich im Kontext des Resilienz-Themas betrachten wollte. Aber sicher steht es damit in ganz engem Zusammenhang.“ „Disease Mongering? Na los. Ich fände es gut, wenn du mir das jetzt kurz erklären könntest. Und vor allem, warum du meinst, dass das mit deinem Mobbing- und dem Konzernskandal zu tun hat.“ Katharina drückte die Taste des Aufnahmegerätes und lehnte sich entspannt im Sofa zurück. Sie wusste, dass sie jetzt erst einmal eine Weile Pause haben würde, wenn Romy mit Disease Mongering: Krankheitserfindung. Dabei werden normale gesundheitliche Entwicklungen, aber auch Wahrnehmungen, Gedanken oder soziales Verhalten pathologisiert und zu Krankheiten stigmatisiert. Eine normale Traurigkeit wird als Depression diagnostiziert, familiäre Konflikte oder mangelnde Bewegung finden Ausdruck in Hyperaktivitätsstörungen. Ziel ist die zunehmende Medikalisierung der Gesellschaft. Menschliche Lebensbereiche aber auch die Möglichkeiten des Eingriffs in Lebensläufe geraten immer mehr in den Mittelpunkt meidzinischer und klinischer Forschungen wobei vor allem dabei der Einfluss auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen genutzt wird. [Quelle u.a. nach Wikipedia] dem Erzählen beginnen würde. „Eyyyhheyy“, schallte es plötzlich dumpf und laut durch die Wände des kleinen Häuschens, in dem Katharina und Romy zusammensaßen. Der Schrei erschreckte Katharina genauso wie Romy. Sie waren sonst absolute Stille um sich herum gewohnt. Bis auf die Ausnahme, dass sich von Zeit zu Zeit der Rettungshubschrauber des benachbarten Klinikums zu einem Notfall in der Region auf den Weg machte oder manchmal vormittags die Kinder aus der benachbarten Schule von ihren Eltern abgeholt wurden, um sich dann mit lautem Gejohle in die wartenden und brummenden Fahrzeuge zu fädeln. Nachdem Romy realisiert hatte, woher dieses furchteinflößende Geschrei kam, musste sie grinsen. „Heute spielen die alten Herren“, erläuterte sie. „Der Sportplatz grenzt ja fast direkt ans Grundstück. Aber es finden eigentlich selten Spiele statt. Ein Wunder, dass wir nicht schon vorher etwas gehört haben. Die Herrenmannschaft schreit viel. Vor allem immer nach dem Ball - „Schieß her, du Blödmann! Man, kannst du nicht gucken? Mensch, renn doch mal!“ Und eben dieses Eyyyhhh oder andere Laute. Wenn man nur diese Wortfetzen aus der Ferne mitbekommt, hat man den Eindruck, die Spieler stehen nur rum und pflaumen sich an. Viel Bewegung scheint dann auf dem Platz nicht stattzufinden. Aber wahrscheinlich ist das ungerecht. Komischerweise hört man die Jugendmannschaft allerdings kaum. Vielleicht haben die Jungs aber einfach noch nicht so kräftige Stimmen.“ „Oder vom Rennen keine Puste mehr“, mutmaßte Katharina. Gehst du manchmal zu einem Spiel?“ „Ich wollte schon mal. Vor allem Mia möchte gern. Aber bisher habe ich es irgendwie noch nicht geschafft. Leider war ich bisher auch nur einmal im Vereinshaus. Es wäre bestimmt lustig, ab und zu abends nur über den Platz zu stolpern und dann ein Bierchen mit den Spielern zu zischen. Aber ich bin ja leider keine Fußballfrau und habe auch sonst keine Verwandschaft in der Mannschaft.“ Romy lachte über den eigentlich nicht beabsichtigten Spruch. „Dann lach dir doch einen Spieler an! Wäre doch sehr praktisch, oder? Hast du es nicht mal wieder nötig?“ Katharina fand es lustig, Romy mit ihrem momentanen Singledasein aufzuziehen. „Hey, du musst gerade lästern. Das sieht ja bei dir auch nicht besser aus. Ich habe wenigstens noch Mia als Argument. Aber ich fühle mich im Moment auch so alt. Der Konzern hat mich gefühlt Jahre gekostet. Dadurch scheint dieses Thema bei mir irgendwie „durch“ zu sein.“ „Ich weiß, lieber beschäftigst du dich mit deinem Skandal.“ „Das ist ungerecht. Im Moment bin ich mir noch nicht bewusst, dass ich mir dieses Schicksal selbst ausgesucht hätte. Ist eben alles irgendwie blöd gelaufen. Ob geplant oder nicht. Aber ändern kann ich daran nun auch nichts mehr. Und ich kenne es ja nicht anders.“ „O.k., dann lass uns mal mit dieser Medikalisierung weitermachen.“ Katharina schob ihren Schreibblock zurecht, spulte das Aufnahmegerät auf den Anfang zurück, mit der Bemerkung: „Den privaten Fußballkram müssen wir ja nicht festhalten“, und drückte erneut die Aufnahmetaste. Und Romy begann, weiter aus ihrem Konzernalltag und von ihren Beobachtungen zu berichten: „Weißt du, auch bei dem Disease Mongering ist es wie bei der Medikalisierung. Es wird zum Beispiel von der richtigen Annahme ausgegangen, dass diese Begriffe vor allem im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Interessen entstanden sind und dementsprechend natürlich auch eine nicht unerhebliche finanzielle Komponente aufweisen. Dabei wird auch erläutert, dass ganze Berufszweige wie Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Kliniken, Wellness- und Kurbetriebe, Universitätsinstitute, Wissenschaftler, Testlabore, Forscher, Buchverlage und deren Autoren von diesen Phänomenen profitieren. Allerdings werden dann solch unsinnige Erkrankungen wie Kreditkartenischias oder Rummelplatzschlaganfall angeführt. Dass es bei der Medikalisierung aber nicht um solch absurde Krankheitsbilder geht, sondern bereits die einfachen Volkskrankheiten wie Diabetes, Asthma, Allergien, Herzinfarkte und vor allem die psychischen Erkrankungen wie Burnout, Borderline Syndrom, Depression, Schizophrenie, Paranoia aus dem „Erfindungslab für Erkrankungen“ stammen, wird nicht in einem solchen Zusammenhang diskutiert.“ „Du meinst, dass alle diese Erkrankungen nur ausgedacht sind?“ „Natürlich nicht nur ausgedacht, aber eben auf eine gewisse Art durch das System „entwickelt“, „konzipiert“ und genutzt, auch als Selbstschutz und mit der Möglichkeit, die eigene Existenz zu sichern. So werden solche politisch und gesellschaftlich korrekt beobachteten Phänomene als absurd dargestellt.“ „Aber, dass Krankheiten im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Verhältnissen stehen, ist ja nichts neues. Umsonst gibt es doch nicht so volkstümliche Sprüche, wie „Doof frisst viel, oder Intelligenz säuft“ und verbindet in diesem Zusammenhang auch bestimmte Erkrankungen.“ „Ja, aber es ist ein Unterschied, ob sich die Gesellschaft entwickelt und ich schaue mir dann zum Beispiel die im Zusammenhang stehenden gesundheitlichen Phänomene an, oder ich überlege, wie ich am Zustand von Körper und Geist herummanipulieren kann, um den Menschen dann, in ein von mir gewünschtes Gesellschaftssystem optimal einzupassen.“ „Ich kann...


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