Bode | Herbstleuchten in den Highlands - Zuhause in Glenbarry | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Highland Love

Bode Herbstleuchten in den Highlands - Zuhause in Glenbarry

Roman
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-641-27293-7
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Highland Love

ISBN: 978-3-641-27293-7
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine leuchtende Herbstlandschaft. Ein malerisches Schloss in den Highlands. Und eine beinahe vergessene Liebe, die neu erwacht.

Betty ist eine passionierte Konditorin und genießt ihr ruhiges Leben mitten in den schottischen Highlands. Nur die Liebe fehlt zu ihrem Glück. Als sie von ihrer Freundin Claire zu einem Backwettbewerb angemeldet wird, weigert sich Betty zunächst teilzunehmen. Doch als sie hört, dass das Finale in Hallion Castle ausgetragen wird, dem Schloss ihrer heimlichen Jugendliebe, wird sie neugierig. Als sie Richard nach all der Zeit wiederbegegnet, spürt sie sofort die alte Vertrautheit. Während des Wochenendes, umgeben von der romantischen Landschaft der Highlands, entsteht eine zarte Liebe zwischen den beiden. Doch dann erfährt Betty etwas, was ihr Bild von Richard ins Wanken bringt …

Willkommen in Glenbarry – tauchen Sie ein in die zauberhafte Landschaft der Highlands und lesen Sie gleich weiter:
»Wo unsere Herzen sich finden«
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Prolog

Betty


»Halt still, Elizabeth Cleary!«

Wenn das mal so einfach wäre! Ich weiß, dass Maw es nicht leicht hat, meine Haare in einem Zopf zu bändigen, und ich will ihr die Arbeit nicht noch schwerer machen, aber ich kann nicht still sitzen bleiben! Seit ich aufgewacht bin, kitzelt es in meinem Bauch vor Aufregung. Nervös rutsche ich auf dem Stuhl hin und her. Maw hält mich lachend an den Schultern fest.

»Du bist unruhig wie ein Eichhörnchen im Herbst.«

»Sorry!« Ich lege eine Hand auf ihre und drücke sie.

»Es ist doch nur ein Tanz«, versucht sie mich zu beruhigen. »Und es werden ja auch nicht viele Leute da sein. Hallion Castle ist schließlich nicht Dunnottar.«

Ich atme tief ein und setze mich auf meine Hände. Sie hat ja recht, welcher Tourist kennt schon Glenbarry und sein Schloss? Der Ort ist so winzig, man kann leicht an ihm vorbeifahren auf dem Weg durch die Highlands, vorbei an den Lochs der Westküste, hoch zum Atlantik. Er ist kaum auf Landkarten oder in Reiseführern zu finden. Aber trotzdem! Es ist mein Zuhause, und in Hallion Castle findet endlich mal wieder ein Fest statt. Und auf dem werde ich mit einem Highland Fling auftreten. Himmel, nur der Gedanke daran lässt meine Hände schweißnass werden, aber in den letzten Wochen habe ich mit Fred trainiert, bis mir die Füße wehtaten und die Beine sich schwer wie Blei anfühlten. Heute wird alles gut gehen! Mehr als nur gut gehen. Da ist so ein Gefühl in mir, dass heute irgendetwas passiert, etwas Großartiges und Besonderes und Einmaliges. Wenn ich mich in ein paar Stunden ins Bett lege, werde ich wissen, was das war, aber jetzt kann ich nur darauf warten und mich freuen. Ich sollte mit Kendra darüber sprechen. Wenn sich jemand mit Vorahnungen auskennt, dann sie.

»Besser wird’s nicht.« Seufzend legt Maw den Kamm beiseite und streicht über meinen Scheitel. »Deine Haare sind struppig wie eine Pferdemähne.«

»Alles gut, Maw, vielen Dank!« Ich springe auf und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. »Kommt ihr später dazu?«

»Du kennst doch deinen Vater. Das ist nichts für ihn.«

Mit »so etwas« meint sie Hallion Castle. Früher, also vor dreihundert Jahren, was für schottische Verhältnisse beinahe Gegenwart ist, gehörte es dem MacDurban-Clan, aber nach der Schlacht von Culloden wurde es mitsamt dem Titel der englischen Familie Bartholomew übergeben. Seitdem ziehen alle Glenbarrys einen Schmollmund, denn Engländer sind für uns gleichbedeutend mit dem Leibhaftigen. Wobei ich das ein bisschen anders sehe. Für mich sind dreihundert Jahre ziemlich lange her, und ich habe keine Ahnung, ob ich jemals wieder die Chance erhalten werde, vor einem Schloss aufzutreten. Und ehrlich gesagt sollten meine Eltern dabei sein.

»Bitte, ich würde mich so freuen, wenn ihr kommt!«

»Ach, Schatz.« Maws Stimme hat diesen gequälten Unterton, den sie für gewöhnlich draufhat, wenn sie mir etwas Enttäuschendes mitteilen will. Seltsamerweise fühle ich mich danach immer elend, gerade so, als hätte ich die unangenehme Nachricht überbracht und nicht erhalten.

»Wir haben dich schon so oft tanzen sehen.«

»Aber nicht bei solch einem Fest! Vielleicht kommen ja doch ein paar Touristen und …«

»Als ob die so etwas interessiert. Aber gut, vielleicht stoße ich später noch dazu.«

Das wird sie nicht, doch möglicherweise – und das fällt mir jetzt erst ein – ist das gar nicht so schlecht. Ich werde allein sein mit Marsha und Brent, ihrem Freund. Die beiden bringen einen Jungen aus ihrer Schule mit, den sie mir vorstellen wollen. Er sei süß, meinte Marsha. Süß und cool. Der Gedanke bringt das Prickeln zurück. Was, wenn ich heute den Einen treffe! Der richtige Tag dafür wäre es. Es ist Sommer, der Himmel ist strahlend blau ohne eine einzige Wolke. Möglicherweise fängt endlich das Leben an, das ich mir wünsche – eines voller Romantik und Abenteuer und mit mir in der Hauptrolle! Ich bin sechzehn – meinetwegen kann es losgehen!

Natürlich liebe ich mein Leben in Glenbarry, ich liebe Maw und Pa, aber ich wünsche mir mehr als nette Nachbarn und schöne Landschaften. Ich will … Keine Ahnung. Wenn ich einen Raum betrete, soll die Musik aufhören zu spielen und nicht meine Schritte übertönen. Ich will, dass man mich sieht. Ich will erwachsen sein – nicht mehr die brave Betty, sondern Liz.

Ich schlüpfe in meine Tanzkluft, die aus dem knielangen Kiltrock im eleganten hellgrünen und beigen Tartan der MacDurbans, einer weißen Bluse und der am Rücken geschnürten Weste, ebenfalls im MacDurban-Tartan, besteht. Dazu noch die weißen Strickkniestrümpfe, und es kann losgehen. Meine schwarzen Ghillies packe ich in die Handtasche. Sie sind durch die vielen Trainingsstunden zwar nicht mehr wirklich ansehnlich, aber die besten Tanzschuhe, die ich je hatte. Ich werde sie tragen, bis sie mir von den Füßen fallen – was hoffentlich nicht ausgerechnet heute passieren wird.

»Also dann, Maw, ich mache mich auf den Weg.«

Sie hat sich mit einer Zeitung in der Hand in ihren Schaukelstuhl gesetzt, die Lesebrille auf der Nase, und sieht kurz hoch, als ich mich verabschiede.

»Viel Spaß, Schatz. Und mach keine Dummheiten. Spätestens um zehn bist du wieder hier.«

Ich verschwinde rasch durch die Tür, dann kann ich behaupten, den letzten Satz nicht mehr gehört zu haben, falls Colin und ich uns Hals über Kopf verlieben … So etwas soll es geben. Ich würde es schrecklich gern erleben.

Ein gewundener Pfad führt den Mount Hallion empor zum Schloss, an uralten Bäumen vorbei und über moosbewachsene Steine. Die Sonne brennt selbst durch das dichte Blätterdach so stark, dass ich ins Schwitzen komme. Aber der Aufstieg lohnt sich, denn ich liebe das kleine Schloss mit den beiden schmalen Türmen, die von Zinkdächern geziert werden. Und heute ist es auch noch mit Wimpelketten schottischer und englischer Fahnen geschmückt. Direkt vor der Freitreppe, die zum Eingangstor führt, sind vier Stehtische aufgebaut. An einem davon unterhält sich die Countess mit dem Provost unserer Gemeinde. Ich würde schrecklich gern durch das halb geöffnete Tor in das Schloss schlüpfen, aber ich traue mich nicht an ihr vorbei. Sie ist keine imposante Erscheinung, eher klein und dünn und mit einem schmalen Gesicht, doch es ist die Art, wie sie da steht, die mich Abstand halten lässt. Sie wirkt, als gehörte Hallion Castle ihr. Ein dummer Gedanke, es gehört ihr ja tatsächlich. Aber durch ihre gerade Haltung und ihr erhobenes Kinn drückt sie genau das auch aus.

Also wende ich mich lieber dem Platz vor dem Schloss zu, auf dem schon eine Menge Menschen zusammengekommen sind. Viele davon drängen sich vor den beiden Ständen, die am Rand aufgebaut wurden. An einem zapfen Fred und ein Freund Bier und verkaufen Sandwiches. Fred ist mein Tanzlehrer – und was für einer! Ihm gehört der Pub, das Robert the Bruce, und er sieht ziemlich gut aus. Groß, schlank und mit lockigem dunklem Haar, das ihm bis über die Schultern fällt. Ich kenne einige Frauen, die was für ihn übrighaben, aber Fred hat bis jetzt noch nicht die Richtige getroffen.

Am zweiten Stand bietet Miss Herbert Souvenirs an, die sie sonst in ihrem Laden verkauft. Der ist eine ziemliche Krambude mit hohen, vollgestopften Regalen, aber ich bin gern im Herberts Muddle. Es ist ein bisschen wie die Schatzkammer, in die Aladin hinabsteigt. Außerdem darf ich die kleine Küche nutzen, die zu dem Laden gehört, um dort zu backen.

Abseits am Waldrand steht Mr. O’Malley neben einem Mann, der wie ein Tourist aussieht mit seinem Rucksack und der Regenjacke, die er trägt, obwohl es bis auf einige wenige Schauer heute trocken ist. Die Nasen fast an der Rinde, betrachten sie eine der alten großen Waldkiefern, und Mr. O’Malley redet mit ausgreifenden Gesten. Ihm gehört die Tischlerei in Glenbarry, er ist ein netter Mann, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass es für ihn kaum etwas anderes gibt als Holz. Vielleicht hat ihn seine Frau deshalb verlassen.

In der Mitte des Platzes schließlich ist die Bühne aufgebaut, auf der ich heute auftreten werde. Sie ist nur eine Holzplattform, zu der drei Stufen führen, aber ihr Anblick macht mich nervös. Noch spielen die Glaswegian Fuaim, eine Band, die mit ihren zwei Gitarren, der Violine, dem Banjo und dem Dudelsack ursprünglichen schottischen Folk zum Besten gibt, aber in einer halben Stunde muss ich dort hinauf. Werde ich mich nicht vollständig blamieren? Was, wenn ich auf die Nase falle oder aus dem Takt gerate oder …

»Betty! Luv, komm rüber!« Miss Herberts Stimme reißt mich aus den schrecklichen Gedanken. Froh über die Ablenkung mache ich mich auf den Weg zu ihr und werde fast umgerannt, als Andrew und Mr. O’Malleys Sohn Eric wie die Wilden angerast kommen. Als die beiden klein und niedlich waren, habe ich ab und zu auf sie aufgepasst, aber jetzt sind sie sieben und acht Jahre alt und kaum zu bändigen.

Im Rennen dreht sich Eric um, winkt mir zu und ruft »’tschuldigung«, und dann sind die beiden auch schon zwischen den Bäumen verschwunden. Wovor sie davonlaufen, wird mir klar, als Mariah, Andrews Zwillingsschwester, keuchend vor mir stehen bleibt.

»Betty«, sagt sie, und ich höre ihr an, dass sie den Tränen nahe ist, »weißt du, wo Eric und mein doofer Bruder sind? Mama hat gesagt, wir sollen zusammenbleiben und miteinander spielen.«

Ich hocke mich hin und streiche ihr die wirren Locken aus dem Gesicht. Die Kleine tut mir leid, immer wieder sucht sie die Nähe der Jungs, aber die haben so gar kein Interesse daran, mit ihr Zeit zu verbringen. Ich frage...


Bode, Christine
Christine Bode, geboren 1967, verliebte sich sofort in Schottland, als sie während eines längeren Aufenthalts auf den Britischen Inseln das Land in einem alten klapprigen Auto bereiste. Neben der wundervollen Landschaft, die nicht nur von Regen, sondern auch von Historie durchtränkt ist, sind es vor allem die unkomplizierten, liebenswerten Menschen, die Schottland für sie so einzigartig machen. Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und drei Katern in Berlin.



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