Bockholt | Ein Bestseller der islamischen Vormoderne | Buch | 978-3-7001-8517-8 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 919, 406 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 150 mm x 225 mm, Gewicht: 710 g

Reihe: Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse

Bockholt

Ein Bestseller der islamischen Vormoderne

Zur Verbreitung von Hvandamirs Habib as-siyar von Anatolien bis auf den indischen Subkontinent

Buch, Deutsch, Band 919, 406 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 150 mm x 225 mm, Gewicht: 710 g

Reihe: Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse

ISBN: 978-3-7001-8517-8
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften


Die persische Weltchronik „Habib as-siyar“ ist eines der am häufigsten kopierten Geschichtswerke der islamischen Geistesgeschichte. Das vom iranischen Historiker Hvandamir im safavidischen Herat der 1520er-Jahre verfasste Werk wurde für verschiedene Herrscher nach ihrer jeweiligen konfessionellen Präferenz mit einem schiitischen bzw. sunnitischen Schwerpunkt ausgerichtet und zirkulierte in den Jahrhunderten nach seiner Entstehung in Hunderten von Abschriften in der gesamten östlichen islamischen Welt. Philip Bockholt untersucht in seinem Buch „Ein Bestseller der islamischen Vormoderne“ die Wege dieser Abschriften durch die Hände unterschiedlicher Besitzer und Bibliotheken und analysiert anhand von Besitz- und Stiftungsstempeln, Lesevermerken und Illustrationen die Leserschaft des Werkes vom 16. bis ins beginnende 20. Jahrhundert. Hierbei werden Fragen der Rezeptions-, Provenienz- und historischen Leserforschung aufgegriffen und das „Habib as-siyar“ als persisches Geschichtswerk im Kontext der islamischen Buchkultur verortet. Wie die Analyse der ausgewerteten paratextuellen Elemente der Handschriftentradition zeigt, war das „Habib as-siyar“ Teil eines weitreichenden Kanons von Texten an Herrscher- bzw. Fürstenhöfen einer persophonen Großregion, die nicht nur den Safavidenhof in Iran und den Mogulhof in Indien, sondern auch Knotenpunkte auf dem Dekkan und in Zentralasien sowie die Hauptstadt des Osmanischen Reiches umfasste. Die Studie bietet daher Einblicke in die transregionale Rezeptionsgeschichte persischsprachiger Geschichtsschreibung und Dynamiken regionaler Lesepraxis.
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Bockholt, Philip
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orientalischen Institut der Universität Leipzig


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