Bobzin | Der Koran | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 6178, 224 Seiten

Reihe: Beck Paperback

Bobzin Der Koran

Die wichtigsten Texte
2. Auflage 2017
ISBN: 978-3-406-71499-3
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: PDF
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die wichtigsten Texte

E-Book, Deutsch, Band 6178, 224 Seiten

Reihe: Beck Paperback

ISBN: 978-3-406-71499-3
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: PDF
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was sagt der Koran über Gott, die Engel, Mohammed und Jesus? Welche Vorstellung von der Schöpfung und der Natur vermittelt er? Wie soll der Fromme leben? Und was sind die einschlägigen Verse zum Geschlechterverhältnis, zum Kopftuch oder zum Heiligen Krieg? Dieses Lesebuch versammelt die wichtigsten Stellen zu neun Schlüsselthemen des Korans. Kurze Einführungen und Erläuterungen erleichtern das Verständnis. Unentbehrlich für alle, die den Koran kennenlernen wollen.

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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Titel;3
3;Zum Buch;2
4;Über die Autoren;2
5;Impressum;4
6;Inhalt;5
7;Einführung;9
8;1. Anfang und Ende des Korans;27
8.1;Sure 1: Die Eröffnung;27
8.2;Der Beginn von Sure 2;30
8.3;Die abschließenden Suren 113 und 114;33
9;2. Gott und die Engel;35
9.1;Der Glaube im Koran;35
9.2;Die Einheit und Einzigkeit Gottes;36
9.3;Sure 112: Das Bekenntnis zum strikten Monotheismus;38
9.4;Kampf gegen den Götzendienst;40
9.5;Die «satanischen Verse»;43
9.6;Die Ablehnung von Nebengöttern;45
9.7;Gott hat keine Kinder;46
9.8;Urformen des Monotheismus;48
9.9;Die «schönen Namen» Gottes;49
9.10;Gottes Allmacht und Allgegenwart;51
9.11;Der Thronvers;53
9.12;Der Lichtvers;54
9.13;Die Engel;55
9.14;Iblis wird aus dem Kreis der Engel ausgestoßen;56
9.15;Falsche Vorstellungen über die Engel;58
9.16;Die Todesengel;59
10;3. Mohammed;61
10.1;Mohammed als Gesandter Gottes und Siegel der Propheten;62
10.2;Der von Jesus verheißene Ahmad;66
10.3;Die Zeit vor der Berufung;67
10.4;Die Berufung;68
10.5;Die Visionen;71
10.6;Die Nachtreise;74
10.7;Konnte Mohammed lesen?;75
10.8;Über Mohammeds mekkanische Gegner;78
10.9;Mohammed als Vorbild;79
10.10;Segenswünsche für den Propheten;80
11;4. Weltende, Gericht, Hölle und Paradies;81
11.1;Sure 101: Das Pochen;81
11.2;Sure 81: Das Zusammenrollen;82
11.3;Sure 82: Das Zerbersten;84
11.4;Sure 79: Die Entreißenden;85
11.5;Sure 78: Die Kunde;87
11.6;Sure 56: Das Hereinbrechen;90
11.7;Sure 39: Die Scharen;93
12;5. Die Zeichen Gottes: Schöpfung und Natur;97
12.1;Gott als Herr der Geschichte;99
12.2;Gott schafft aus Totem Lebendiges;100
12.3;Die Erschaffung des Menschen;102
12.4;Die Erschaffung von Himmel und Erde;103
12.5;Die Natur als Schöpfung Gottes;105
12.6;Gott als Schöpfer und Erhalter des Universums;108
12.7;Geburt, Tod und Auferstehung des Menschen;115
13;6. Prophetengeschichten;117
13.1;Propheten und Prophetie;117
13.2;Adam;121
13.3;Die Söhne Adams;124
13.4;Noah;125
13.5;Abraham;129
13.6;Mose;134
13.7;Salomo;143
13.8;Zacharias und Johannes der Täufer, Maria und Jesus;147
14;7. Juden und Christen;157
14.1;Mekkanische Äußerungen;158
14.2;Medinensische Äußerungen;158
15;8. Die Religiösen Pflichten;171
15.1;Das Glaubensbekenntnis;171
15.2;Das rituelle Gebet;172
15.3;Die Armenspende;182
15.4;Das Fasten im Ramadan;184
15.5;Die Wallfahrt nach Mekka;186
16;9. Frömmigkeit und Rechtes Handeln;193
16.1;Rechtleitung;193
16.2;Die Weisheitslehren des Luqman;194
16.3;Die «Zehn Gebote» im Koran;199
16.4;Beschreibungen frommen Lebens;202
16.5;Bekleidung;206
16.6;Essen und Trinken;208
16.7;Zum Abschluss: Ein Gebet;211
17;Deutsche Koranübersetzungen;213
18;Literatur;215
19;Verzeichnis der Suren;220
20;Chronologie der Suren;223
21;Verzeichnis der übersetzten Koranstellen;224


1. ANFANG UND ENDE DES KORANS
Sure 1: Die Eröffnung
Keine Sure des Korans ist von so überragender Bedeutung und wird so häufig rezitiert wie die erste Sure, die Fati?a, zu Deutsch «Die Eröffnung».[1] Andere Namen dieser Sure lauten «Sure des Lobpreises»[2] (Surat al-?amd) oder «Die Mutter des Buches»[3] (umm al-kitab). In der Tat finden sich in dieser Sure einige Grundvorstellungen und Schlüsselbegriffe des Korans, ja des Islams überhaupt: Gott (Allah) als «der barmherzige Erbarmer» und «Herr der Weltbewohner»;[4] der «Tag» (yaum) als Zeitpunkt des «Gerichts» (din) und die Bitte um «das rechte Geleit» (huda) auf dem «rechten (geraden) Weg» (?ira? mustaqim). Die Sure beginnt mit der Anrufung: «Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers», auf Arabisch: bi-smi llahi r-ra?mani r-ra?im. Diese Einleitungsformel, die sogenannte Basmala,[5] wird bei zahlreichen Gelegenheiten benutzt; so kann sie am Anfang von Briefen,[6] Aufsätzen und Büchern, ja eigentlich eines jeden schriftlichen Dokumentes stehen. Im mündlichen Gebrauch begegnet sie vor allem am Anfang von Reden oder von Diskussionsbeiträgen. Immer schon war die Basmala ein äußerst beliebtes Objekt der Kalligraphie, der Kunst des schönen Schreibens, die in der islamischen Kultur ein besonderes Ansehen genießt. Nur in dieser ersten Sure wird die Basmala, mit der alle Korankapitel beginnen (mit Ausnahme von Sure 9[7]), als eigener Vers gezählt. Das Ende des Korans: Die Suren 113 «Das Frühlicht» und 114 «Die Menschen», geschrieben in den Schriftarten Naskhi und Thuluth von Hamd Allah, Ende des 15. Jahrhunderts. Aus: Martin Lings, Splendours of Qur’an Calligraphy & Illumination, Vaduz 2005, Tafel 62 Von ihrer Form her ist die erste Sure ein Gebet – man kann sie als eine Art «Introitus» in den Koran verstehen. Was ihre Entstehungszeit betrifft, so wird sie von fast allen muslimischen Gelehrten der mekkanischen Epoche zugeordnet. Im rituellen Leben der Muslime hat die Fati?a seit frühesten Zeiten einen festen Platz im täglich fünfmal zu verrichtenden Gebet (?alat), denn sie wird zu Beginn einer jeden Gebetseinheit (rak?a) einmal rezitiert. Darüber hinaus spielt die Fati?a auch im islamischen Rechtsleben eine wichtige Rolle. Sie wird bei Heiratsverträgen ebenso wie bei anderen Vertragsabschlüssen benutzt. Auch im Volksglauben und in der Magie ist sie präsent. Von der Art ihrer Anwendung her und der Häufigkeit ist sie dem «Vaterunser» der Christen vergleichbar. Sure 1 – Die Eröffnung
  1   Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers.   2   Lobpreis sei Gott, dem Herrn der Weltbewohner,[8]   3   dem Erbarmer, dem Barmherzigen,   4   dem Herrscher am Tage des Gerichts!   5   Dir dienen wir, dich rufen wir um Hilfe an.   6   Leite uns den rechten Weg,   7   den Weg derer, denen du gnädig bist, nicht derer, denen gezürnt wird, noch derer, welche irregehn![9] Der Beginn von Sure 2
Der Name der zweiten und längsten Sure des Korans, «Die Kuh», geht auf die in den Versen 67 bis 71 geschilderte Episode zurück, in der es um die Auswahl und Schlachtung einer besonderen Kuh zu Sühnezwecken geht.[10] Nach der Basmala folgen in Vers 1 die drei Schriftzeichen alif, lam und mim. Die Zahl solcher aneinandergereihten Buchstaben, die sich am Anfang von 29 Suren finden, schwankt zwischen einem (Suren 38, 50 und 68) und fünf (Suren 19 und 42). Ihre Bedeutung war in der islamischen Auslegungstradition seit jeher umstritten und muss bis heute als letztlich ungeklärt gelten. Möglicherweise handelt es sich um heute nicht mehr verständliche Vermerke, die auf die Zeit der Redaktion des Korantextes (oder noch davor) zurückgehen.[11] Der eigentliche Surentext beginnt mit Vers 2. Die Worte «Dies ist das Buch …» deuten an, dass wir es hier mit dem Anfang nicht nur einer Sure, sondern eines ganzen Buches zu tun haben. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass eine der ältesten bekannten Zusammenstellungen des Korans, nämlich die des Prophetengenossen ?Abdallah ibn Mas?ud (gest. um 652), mit Sure 2 beginnt.[12] Auch die liturgische Einteilung des Korans in dreißig etwa gleich lange Leseabschnitte – für die dreißig Tage des Fastenmonats Ramadan, an denen der gesamte Koran einmal durchzulesen ist – lässt Sure 1 unberücksichtigt und beginnt mit dem ersten Vers von Sure 2. Sure 2 – Die Kuh, Verse 1–20
Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers.   1   Alif Lam Mim.   2   Dies ist das Buch, in dem kein Zweifel ist – es ist Geleit für Gottesfürchtige.   3   Die an das Verborgene glauben, die das Gebet verrichten und die von dem, womit wir sie versorgten, spenden,   4   die an das glauben, was auf dich und was vor dir herabgesandt, und die Gewissheit übers Jenseits haben,   5   die sind von ihrem Herrn geleitet, und sie sind die, denen es wohlergeht.   6   Siehe, die ungläubig sind, gleich, ob du sie warntest oder nicht, die glauben nicht.   7   Versiegelt hat Gott ihre Herzen und ihr Gehör, und über ihren Augen liegt ein Schleier. Harte Strafe ist ihnen bestimmt.   8   Doch manche Menschen sagen: «Wir glauben an Gott und an den Jüngsten Tag.» Sie glauben aber nicht.   9   Sie suchen Gott zu betrügen und jene, welche glauben, betrügen aber nur sich selbst, ohne es zu merken. 10   Eine Krankheit ist in ihren Herzen, ja, Gott lässt die Krankheit schlimmer werden. Schmerzhafte Strafe ist ihnen bestimmt – dafür, dass sie gelogen haben. 11   Sagt man zu ihnen: «Richtet auf der Erde kein Unheil an!», dann sagen sie: «Wir sind es doch, die Heil bewirken!» 12   Doch sind nicht sie die Unheilstifter, ohne es zu merken? 13   Sagt man zu ihnen: «Glaubt, wie die anderen[13] glauben!», so sagen sie: «Sollen wir denn wie die Toren glauben?» Doch sind nicht sie die Toren, ohne es zu wissen? 14   Und wenn sie jene treffen, welche glauben, so sagen sie: «Wir glauben!» Doch wenn sie dann mit ihren Satanen alleine sind, so sagen sie: «Wir sind auf eurer Seite! Wir sind ja doch nur Spötter!» 15   Doch Gott wird seinen Spott mit ihnen treiben und sie in ihrem Aufruhr verblendet taumeln lassen. 16   Die da den Irrweg kauften statt der Leitung, so dass ihr Handel kein Gewinn war und sie nicht rechtgeleitet waren, 17   die gleichen einem Menschen, der ein Feuer entzündete, und als es alles ringsherum erleuchtet hatte, nahm Gott ihr Licht hinweg und ließ sie in der Finsternis, so dass sie nichts mehr sahen. 18   Taub, stumm und blind: Sie können nicht zurück! 19   Oder so wie am Himmel eine Regenwolke, in der sich Finsternis und Blitz und Donner bergen: Sie stecken in Todesangst vor Donnerschlägen ihre Finger in die Ohren – die Ungläubigen hält Gott umfangen. 20   Der Blitz raubt ihnen nahezu ihr Augenlicht. Sooft er ihnen leuchtet, laufen sie darin, und wenn es finster über ihnen wird, bleiben sie stehen. Hätte Gott gewollt, er hätte ihnen ihr Gehör und ihre Sehkraft weggenommen. Siehe, Gott ist aller Dinge mächtig! Die abschließenden Suren 113 und 114
In allen heute üblichen Koranausgaben endet der Korantext mit zwei Suren, die als «die zwei [vor Unheil beziehungsweise Zauber] Bewahrenden [Suren]» (al-mu?awwi?atan) bekannt sind. Eine weitverbreitete islamische Auslegung bringt beide Suren mit einer Erkrankung Mohammeds, die der Jude Labid ibn al-A??am durch Zauber verursacht haben soll, in Verbindung. Die Tatsache, dass das Wort Gott – arabisch allah – in beiden Suren nicht vorkommt, spricht – ebenso wie die Erwähnung vorislamischer Zauberpraktiken – für die Übernahme älterer magischer Formeln. Eine genaue zeitliche Festlegung der Entstehungszeit beider Suren ist nicht möglich, doch werden sie von den Auslegern aus sprachlichen Gründen eher der mekkanischen Zeit zugeordnet. Sure 113...


Hartmut Bobzin ist Professor für Islamwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Neuübersetzung des Korans (C.H.Beck, 2010) wurde von der Kritik einhellig gelobt. Seine Einführung in den Koran (82014) hat sich rund 50.000 Mal verkauft und wurde in viele Sprachen übersetzt.

Katharina Bobzin ist Lehrbeauftragte für Arabisch an der Universität Erlangen-Nürnberg.



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