E-Book, Deutsch, 160 Seiten
Blumenschein Brustkrebs - Die optimale Ernährung für mich
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-432-11732-4
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Chancen der Ernährungstherapie zum Gesundwerden nutzen. Mit 80 Rezepten
E-Book, Deutsch, 160 Seiten
ISBN: 978-3-432-11732-4
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Krebszellen blockieren – den Brustkrebs besiegen
Werden Sie aktiv und begleiten Sie Ihre Krebstherapie mit einer Ihrer Situation angepassten Ernährung. Aber auch nach der Behandlung ist es wichtig, dauerhaft „brustschützend“ zu essen - dies senkt nachweislich die Rückfallquote. Denn Krebszellen reagieren stark auf die Nährstoffe in unserer Nahrung – positiv wie negativ. Wissenschaftlich belegt ist, dass krebshemmende Inhaltsstoffe in Beeren, Haferflocken, grünem Tee, Kichererbsen, Walnüssen oder Kurkuma das Tumorwachstum unterdrücken können. Aber auch das Körpergewicht spielt eine entscheidende Rolle: Hier gilt es, die Balance zu halten – zu viel Körperfett erhöht das Risiko für ein Rezidiv, eine Unter- oder Mangelernährung schwächt den Körper und das Immunsystem.
- Essen während der Therapie: Egal, ob Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Antihormontherapie – eine angepasste Ernährung unterstützt und kann bei Nebenwirkungen helfen.
- Nährstoffe pur: Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzen-stoffe, Ballaststoffe, optimale Fettsäuren – die über 70 Rezepte enthalten konzentriert, was Sie dauerhaft zum Gesundbleiben brauchen und Ihr Körpergewicht stabilisiert.
- Expertinnen-Wissen: Profitieren Sie von den langjährigen Erfahrungen der beiden Autorinnen auf dem Gebiet der Ernährungstherapie bei Krebs.
Zielgruppe
Gesundheitsinteressierte
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Ernährungstherapie rund um die Behandlung
Gerade in der Zeit vor, während und nach einer medizinischen Therapie ist es wichtig, durch gezielte Ernährung dafür zu sorgen, dass Sie möglichst gut durch diese kräftezehrende Phase kommen.
Die Chemotherapie ist neben Operation, Bestrahlung und Hormontherapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Was können Sie selbst tun, um in dieser Zeit Ihr Immunsystem zu stärken?
Chemotherapie: Wie Sie sich optimal ernähren
In der Zeit der Chemotherapie beschreiben Brustkrebspatientinnen viele Nebenwirkungen. Übelkeit und Erbrechen werden seit einigen Jahren erfreulicherweise weniger, häufiger treten Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Nahrungsmittelaversionen und damit verbunden manchmal eine Gewichtsabnahme als Begleiterscheinungen auf.
Bitte beachten Sie: Die Dosis der Chemo-Medikation wird über die Körperoberfläche (0,007184 x Größe (cm)0,725 x Körpergewicht (kg)0,425; nach Dubois) berechnet. Da die Chemo-Zyklen über einen längeren Zeitraum verteilt sind und eine Gewichtsab- oder -zunahme dabei möglich ist, rate ich zu einer regelmäßigen Gewichtsmessung, gerade vor einem neuen Chemo-Zyklus.
Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit?
Vielleicht haben auch Sie eine Gewichtszunahme als eine Nebenwirkung während der Chemotherapie beobachtet. Häufig berichten mir Betroffene, dass sie das unglücklich macht – medizinisch gesehen spielt die Gewichtszunahme auch für den weiteren Krankheitsverlauf ? eine Rolle. Vielleicht wundern Sie sich: Obwohl Sie weniger essen, geht das Gewicht nach oben – und das irritiert. Gründe könnten z. B. sein, dass durch die veränderte hormonelle Situation weniger Energie im Körper verbrannt wird oder dass während der Therapie Cortison eingesetzt wird. Eine weitere Ursache: Oft sind die Betroffenen infolge der Nach- bzw. Nebenwirkungen der Chemo müde und energiearm und bewegen sich weniger als vorher. In den ? Empfehlungen zum Gewichtsmanagement erfahren Sie ausführlicher, was Sie dagegen tun können.
Sind Omega-3-Fettsäuren ein Schutz?
Es wird in der Wissenschaft diskutiert, ob eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren während der Chemotherapie einen Schutz bietet. Ergebnisse aus Untersuchungen zeigen leider nur im Tiermodell eine positive Wirkung der speziellen Fettsäuren auf angegriffene Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System. Diese Erkenntnisse sind jedoch zu gering, um aus ihnen eine offizielle Empfehlung zu entwickeln. Es wurde jedoch beobachtet, dass manche der Brustkrebspatientinnen beim Einsatz von Omega-3-Fettsäuren-Kapseln während der Chemotherapie weniger unter Mundtrockenheit litten. Therapiebegleitende unerwünschte Nebenwirkungen der Chemo, z. B. ein Knochendichteverlust und damit die Gefahr einer Osteoporose, können durch kalziumreiche Ernährung (das bedeutet ca. 1000–1500 mg Kalzium pro Tag im Essen und Trinken) verringert oder gar behoben werden. Empfehlenswert sind hier z. B. fettarme Milchprodukte, optimales Mineralwasser, grünes Gemüse, Nüsse und Samen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Brustkrebsbetroffene, die professionelle Ernährungsberatung in Anspruch genommen haben, mussten weniger häufig ihre Therapien abbrechen, und dies hat ihre Lebensqualität wie auch die Prognose verbessert.
Welche Lebensmittel sind gut?
Mit einem optimalen Ernährungszustand vor einer Chemotherapie sind Sie bestens ausgestattet, d. h. Sie können
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das Soll-, Normalgewicht halten bzw. anstreben, d. h. genau so viel und so wenig »kcal« essen und trinken wie nötig; Leitlinien empfehlen 25–30 kcal/kg Körper-(soll-)gewicht/Tag
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viel Muskelmasse haben bzw. aufbauen, d. h. eiweißreich essen (ggf. auch trinken); Leitlinien empfehlen 1,5 g Eiweiß/kg Körper-(soll-)gewicht/Tag
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ausreichend viel Flüssigkeit trinken: die Gesamtflüssigkeit setzt sich zusammen aus Getränken (ca. 1,5–2 l/Tag) und Lebensmitteln (ca. 800 ml)
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pflanzenbetont und vielseitig essen (ca. 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel pro Woche).
Lebensmittel, die vor, während und nach Ihrer Chemotherapie auf dem Speiseplan stehen sollten, finden Sie in der nachfolgenden ? Tabelle.
Wenn eine Operation ansteht
Ob es die Entfernung des Knotens ist, Brustgewebe entfernt werden muss oder gar eine Amputation der Brust in Erwägung gezogen wird – jede Operation ist nicht nur wörtlich ein »einschneidendes« Ereignis für eine Frau. Wenn man sich krankheitsbedingt einer solchen Operation unterziehen muss, ist das eine schwere Kost. Deshalb sind Essen und Trinken vor und nach Operationen auch wichtig für die Seele.
Wenn die Lymphknoten ebenfalls mit entfernt werden, ist das für viele Betroffene mit z. T. heftigen Nebenwirkungen verbunden. Neben den üblichen Tätigkeiten des Alltags mit vorübergehend »einem« Arm werden Einkaufen ebenso wie Schneiden und Rühren schwierig. Taubheitsgefühle und eventuell auftretende Lymphödeme machen wenig Lust auf Mehr-Gänge-Menüs.
Optimal ist es, wenn Sie mit gutem Ernährungszustand ? in die Operation gehen. Ein modernes leitlinienorientiertes Operationsmanagement (z. B. nach ERAS® = Enhanced Recovery After Surgery) bindet Sie als Brustkrebspatientin mit ein. Es wird z. B. darauf geachtet, dass die Nüchternphase so kurz wie möglich gehalten und künstliche Ernährung weitgehend vermieden wird.
Tage vor der Operation
Optimal (und überaus wünschenswert) ist: Sieben Tage vor der Operation, dreimal täglich zusätzlich zur normalen Ernährung, nehmen Sie eine spezielle (wenn nötig hochkalorische) Trinknahrung (manchmal bekannt als »Astronautennahrung«) zu sich. Sie enthält besondere Nährstoffe, die Ihr Immunsystem stärken und potenzielle Nährstoffmängel ausgleichen können. Viele Patientinnen trinken diese Shakes gekühlt, langsam und in kleinen Schlucken.
Direkt vor der Operation
Konventionelle Operationsvorbereitung (das bisherige Verfahren) sieht bis sechs Stunden vor der Operation eine Nüchternphase vor.
Das moderne ERAS®-Management vermeidet unnötige Fastenphasen. Bis sechs Stunden vor der Operation können Sie normal essen und trinken, zwei Stunden vor der OP trinken Sie eine »glucosehaltige, klare Nährlösung«, z. B. Apfelsaft oder Eistee.
Wichtig: Für Brustkrebspatientinnen mit einem ER-positiven Tumor wird eine glucosehaltige Nährlösung vor der Operation nicht empfohlen. Sie sollten die konventionelle Operationsvorbereitung beibehalten.
Nach der Operation
In der Regel können Sie am ersten Tag nach der Operation fettarme Suppen, Brühen, gerne mit Nährmitteln, Naturjoghurt (1,5 Prozent Fett), Zwieback/Toastbrot/Weißbrot mit Magerquark, Gelee, fettarmem Frischkäse, fettarmem Milchbrei/Pudding, Fruchtmus u. Ä. essen. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der Eiweißmenge, die das Immunsystem »füttert«, die Wundheilung unterstützt und einen Muskelabbau verhindert. Diese Aspekte sind enorm wichtig für eine schnelle Regeneration. Am zweiten Tag nach der Operation kommen Sie mit einer angepassten Vollkost (früher »Schonkost«) und viel Trinkflüssigkeit ganz prima zurecht. Gegebenenfalls kommt erneut eine Trinknahrung zum Einsatz, vielleicht ein spezielles eiweißreiches Produkt. Und oft wird zur Speichelanregung Kaugummi gereicht (ich empfehle den guten alten mit Zucker, er verursacht keinen [!] Durchfall).
Nach der Entlassung aus der Klinik
Wundheilung, Aufbau des Immunsystems und mittelfristig die optimale Nährstoffversorgung (besonders mit Eiweiß, den Vitaminen A und C sowie Zink) für den Regenerationsprozess sind die Aspekte, die nach der Operation im Speiseplan berücksichtigt werden. Ihre Lebensmittelauswahl könnte postoperativ (in der Reha und/oder zu Hause) wie in der ? Tabelle sein, wenn keine weiteren Einschränkungen bzw. ? Nebenwirkungen berücksichtigt werden müssen.
Ernährungsempfehlungen bei Lymphödem
Lymphknoten sammeln quasi »Müll« aus Blutbestandteilen heraus (Bakterien, Schadstoffe, Zellabfall u. Ä.), reinigen diese und geben sie gefiltert, entgiftet und sauber wieder in die Blutbahn zurück zur Ausscheidung über die Niere. Nach einer Operation im Bereich der Achselhöhlen kann es zu Stauungen kommen. Die Lymphflüssigkeit fließt nicht ab, Wasser und »Abfallstoffe« bleiben im Gewebe zurück. Neben der wichtigen Lymphdrainage können Sie auch durch gezielte Ernährung die physikalischen Maßnahmen unterstützen:
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Vermeiden Sie einen »Eiweißmangel«. Stimmen Sie sich für eine eiweißreiche...