Blinda / Orth | »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt« | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Blinda / Orth »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«

Kurioses aus dem Cockpit - die Jumbo-Ausgabe mit 50 neuen Sprüchen
13001. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8437-0490-8
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kurioses aus dem Cockpit - die Jumbo-Ausgabe mit 50 neuen Sprüchen

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-0490-8
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt hat mehr als 500.000 Leser an den Rand der Flugangst getrieben. Aber die Turbulenzen sind noch lange nicht überstanden. Denn die erweiterte Jumbo-Ausgabe enthält über 50 neue beängstigende Wahrheiten aus dem Cockpit - und wertvolle Tipps für Passagiere: »Sollte es einen Notfall geben - hören Sie bitte auf zu schreien!«

Antje Blinda, Jahrgang 1967, ist seit 1998 bei SPIEGEL ONLINE tätig, wo sie das Ressort «Reise» leitet. Ihre «Sorry»-Bücher standen monatelang ganz oben auf der Taschenbuch-Bestsellerliste.
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Kapitel 1

Vor dem Start:
»Den Rest der Strecke fliegen wir«

Blinkende Anzeigetafeln, piepsende Metalldetektoren, stechender Kerosingeruch: Für die meisten Passagiere machen die vielfältigen Sinneseindrücke den Aufenthalt am Flughafen immer noch zur Ausnahmesituation.

Die damit einhergehende Angespanntheit zeigt sich immer wieder am seltsamen Verhalten erwachsener Menschen in den Terminals. Da stellen sich Passagiere trotz Platzreservierung schon 30 Minuten vor dem Boarding an den Schalter, statt noch in Ruhe im Sitzen ein Buch zu lesen. Oder sie beschweren ihr Reisegepäck mit Chivas Regal und Chanel No. 5 aus dem Duty-free-Shop, obwohl beides manchmal keinen Cent billiger ist als zu Hause.

Es geht aber noch schlimmer: Zwei deutsche Senioren hielten es im Februar 2009 am brasilianischen Flughafen von Salvador für eine gute Idee, vor dem Einchecken noch kurz ihre Kleidung zu wechseln. Nachdem sie mitten in der Wartehalle ihre Hosen ausgezogen hatten, nahm die Polizei sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses fest, zwei Stunden lang wurden die Männer verhört – und verpassten deshalb ihren Heimflug.

Am Amsterdamer Flughafen Schiphol versuchte im Juli 2009 ein Deutscher, mit einer geladenen Pistole im Handgepäck an Bord zu gelangen. Nachdem die Sicherheitskräfte zu dem Schluss gekommen waren, dass er keinen terroristischen Anschlag im Sinn hatte, bezeichneten sie seinen Versuch als »sehr dämlich«.

Ein Ehrenplatz in der Liste der Flughafen-Verwirrten gebührt dem ukrainischen Innenminister Juri Luzenko. Zusammen mit seinem 19-jährigen Sohn pöbelte er im Mai 2009 beim Zwischenstopp in Frankfurt offensichtlich sturzbetrunken gegen Lufthansa-Mitarbeiter und schmiss sein Handy umher, als die Polizisten eintrafen.

Wenn schon der Aufenthalt im Flughafen Männer und Frauen an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt, wie muss dann erst die Enge einer Flugzeugkabine ihr Gemüt belasten? Sind sich Piloten und Flugbegleiter bewusst, wie wichtig psychologische Feinfühligkeit bei ihren ersten Worten an die Fluggäste ist? Wohl nicht immer, wie dieses Kapitel zeigt – denn manchmal kann schon eine unpassende Filmmusik aus den Lautsprechern Angstzustände auslösen.

In diesem Kapitel:

Startbahnsucher, Ausparkaussetzer und verstörende Verzögerungen

Auf einem Flug von Bremen nach Frankfurt rollte das Flugzeug beim Start die ersten zweihundert Meter in Schlangenlinien und stoppte. Dann bog es wieder auf den Rollweg und fuhr erneut zur Startposition. Durchsage des Piloten: »Verehrte Fluggäste – mein Stuhl war nicht richtig fest und ist beim Beschleunigen nach hinten gerutscht. Ich habe den Stuhl nun richtig eingestellt, und wir können starten.«

Jörg Hertel, Bremen

Wir waren alle sehr überrascht, im startbereiten Air-France-Flugzeug auf dem Weg von Straßburg nach Paris die Melodie von »Spiel mir das Lied vom Tod« zu hören.

Achim Geiler, St. Louis, USA

Vor dem Start unserer American-Airlines-Maschine von Dallas nach Wichita Falls machte der Steward diese Durchsage: »Willkommen auf dem 25-minütigen Flug. Wir starten in wenigen Minuten, werden kurz danach unsere Reisehöhe erreichen und wenige Minuten später nach einem 45-Grad-Sturzflug auf dem Flughafen in Wichita Falls landen.« Dann fügte er noch hinzu: »Sie brauchen nicht nervös zu sein, der Kapitän ist es auch nicht – und der macht den Anflug zum ersten Mal!«

Michael Renemann, Spelle

Vor zehn Jahren wollte ich von Dallas nach Memphis fliegen, um dort meinen Anschlussflug nach Europa zu nehmen. Die Anzeigetafel in Dallas zeigte aber, dass mein Flug gestrichen sei. Leicht ungehalten fragte ich das Bodenpersonal, woran das denn bitte schön liege. Ob das Flugzeug nicht da sei? Die Antwort war niederschmetternd: »Nein. Der vorgesehene Pilot ist mit seiner Privatmaschine abgestürzt.«

Carolin Reese, Berlin

Vor dem Start unserer Air-Berlin-Maschine in Nürnberg machte der Pilot die folgende Durchsage: »Meine Damen und Herren, leider ist unser linkes Triebwerk ausgefallen, der Abflug verspätet sich daher, bis der Techniker den Fehler behoben hat.« Zu seinem Co-Piloten sagte er dann, bei versehentlich eingeschaltetem Mikrofon: »Mist, schon das dritte Mal diese Woche!«

Bastian Königsmann, Erlangen

Auf einem Flug von München nach Hamburg fiel die ursprünglich bereitgestellte Maschine aufgrund technischer Probleme aus. Mit Bussen wurden wir vom Terminal zu einem Hangar der Fluglinie gebracht. Hier stiegen wir dann in einen davor abgestellten Airbus A320 ein. Der Kapitän sagte: »Bei diesem Airbus ist eigentlich der C-Check fällig, aber bis Hamburg schafft er es auch noch.« Zum Glück arbeite ich bei Airbus und habe volles Vertrauen in unsere Produkte.

Malte Schön, Hamburg

Vor einem Flug von Chicago nach Las Vegas wurde wegen eines technischen Problems eine Verspätung angekündigt. Vom Warteraum aus konnte man sehen, wie irgendetwas im Triebwerk der Boeing 737 repariert wurde. Ein Mechaniker nahm dabei eine Coladose in die Hand, schnitt mit einer Blechschere ein Stück heraus und verbaute dieses im Triebwerk. Wir sind dann mit diesem Flugzeug geflogen. Das Triebwerk hat gehalten.

Dirk Fleckenstein, Frankfurt

Vor dem Start einer Maschine von Düsseldorf nach Berlin hieß uns die Stewardess willkommen: »Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie auf unserem Flug nach München.« Als sich schon Panik ausbreitete, meldete sich der Pilot: »Auch aus dem Cockpit einen guten Morgen. Pilot, Co-Pilot und Autopilot wollen lieber nach Berlin statt nach München. Wer will mit? Tja, wir sind ja schon zu dritt, dazu die Passagiere – ich denke, die nette Stewardess ist überstimmt. Also auf nach Berlin!« Die Stewardess hat sich dann bei allen Passagieren entschuldigt.

Hans Giesers, Bocholt

Nach langem Warten auf dem Flughafen der Insel Kos wurden wir mit dem Bus zu unserer TUIfly-Maschine gefahren. Als das Flugzeug bereits zur Startbahn unterwegs war, teilte uns der Flugbegleiter leicht verunsichert mit: »Meine Damen und Herren, ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Dieses Flugzeug fliegt nicht nach Stuttgart!« Man hatte die Passagiere der Flüge nach Stuttgart und Bremen zum jeweils anderen Flieger gebracht. Hätte nicht ein Passagier nach dem Wetter in Stuttgart gefragt, wäre das vermutlich nicht mehr rechtzeitig aufgefallen. Der Flugbegleiter sagte dann beim Aussteigen: »Nun, wir sind nicht die Bahn. Da steht außen wenigstens dran, wohin es geht.«

Carsten Petsch, Pforzheim

Vor einem Flug von Berlin nach Sofia standen wir 15 Minuten auf der Startbahn und rollten dann wieder zurück ans Gate. Aus dem Cockpit ertönte die Durchsage: »Leider gibt es technische Probleme. Wir wissen noch nicht genau, was es ist.« Ein paar Techniker, die an der Maschine arbeiteten, waren zu sehen. Danach rollten wir wieder in Richtung Startbahn, und es kam die Durchsage: »Das technische Problem scheint gelöst zu sein. Wir versuchen zu starten.« Nach dem lauten Raunen in der Passagierkabine korrigierte sich der Pilot nach einem Räuspern: »Entschuldigung: Das technische Problem ist gelöst. Wir starten.«

Matthias Kalbe, München

Vor dem Start unseres kurzen Inlandfluges mit einem kleinen Turboprop-Flieger der Finnair von Helsinki nach Turku erklärte der Pilot ganz trocken: »Ladies and gentlemen, we have a balance problem. Would two passengers please be so kind to sit in the back?« (»Meine Damen und Herren, wir haben ein Gleichgewichtsproblem. Würden sich bitte zwei Passagiere weiter nach hinten setzen?«) Der Abflug erfolgte erst, nachdem zwei Herren aus den vorderen Reihen in der letzten Reihe Platz genommen hatten.

Alex Hofmann, Stockholm, Schweden

Als wir eine ganze Weile in Berlin-Tempelhof auf unseren Abflug warten mussten, erklärte eine Stewardess: »Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, aber der Pilot musste sich erst noch mit dem Flugzeugtyp vertraut machen.«

Norbert Busche, Bad Tölz

Vor dem Start einer United-Airlines-Maschine von Amsterdam nach Chicago begründete der Pilot die Verzögerung mit den Worten: »Coming in to Amsterdam we lost a door and we still need to fix that.« (»Auf dem Flug nach Amsterdam haben wir eine Tür verloren. Das müssen wir noch reparieren.«) Der Flug – mit Tür – verlief dann reibungslos.

Jutta Voigt, Frankfurt

Nachdem wir am Frankfurter Flughafen über eine Stunde im Flugzeug auf den Start gewartet hatten und endlich losgerollt waren, machte ein Steward diese Durchsage: »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte ist: Punta Cana ist 7000 Kilometer entfernt. Und die gute ist: Wir haben die ersten 300 Meter hinter uns!«

Udo Meyer, Santo Domingo, Dominikanische Republik

Mich hat folgende Durchsage auf einem deutschen Inlandsflug recht nervös gemacht: »Guten Morgen, meine Damen und Herren! Willkommen an Bord! Sie haben das Vergnügen, mit Kapitän Schulze (Pseudonym) zu reisen, der heute – im Rahmen seiner Ausbildung – erstmals ein Flugzeug ›live‹ fliegen wird.« Der Flug war problemlos, dennoch war ich bis zur Ankunft am Gate nicht sonderlich entspannt. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte diese Information erst nach der...


Orth, Stephan
Stephan Orth, Jahrgang 1979, arbeitet seit 2008 als Redakteur bei SPIEGEL ONLINE.
Seine 'Sorry'-Bücher standen monatelang ganz oben auf der Taschenbuch-Bestsellerliste.

Blinda, Antje
Antje Blinda, Jahrgang 1967, ist seit 1998 bei SPIEGEL ONLINE tätig, wo sie das Ressort 'Reise' leitet.
Ihre 'Sorry'-Bücher standen monatelang ganz oben auf der Taschenbuch-Bestsellerliste.



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