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Blesken | Hasenherz. Held aus Versehen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Blesken Hasenherz. Held aus Versehen

Eine Geschichte über Mut, Freundschaft und einem schüchternen Jungen, der zum Helden wird - für Kinder ab 10 Jahren
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-96052-329-1
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine Geschichte über Mut, Freundschaft und einem schüchternen Jungen, der zum Helden wird - für Kinder ab 10 Jahren

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

ISBN: 978-3-96052-329-1
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Fridi ist unser Held! Fridi ist schüchtern und wenig selbstbewusst. Vor der anstehenden Pfadfinder-Fahrt und der Abschlussprüfung mit den peinlichen Aufgaben graut es ihm. So versäumt er absichtlich die Fahrt des Busses - doch was nun? Da trifft Fridi zufällig ein paar Freund*innen aus der Schule, die auch keinen Plan haben, was sie machen sollen. Zu jemanden nach Hause können sie nicht und Geld hat auch keiner von ihnen dabei... Es beginnt ein Roadtrip der ganz besonderen Art, der die Kinder an den Stadtrand von Berlin führt. Dort übernachten sie alle in Fridis Pfadfinderzelt im Wald. Und Fridi stellt fest, das doch viel mehr in ihm steckt, als er und alle anderen immer von ihm gedacht haben. Ein außergewöhnlicher Roadtrip - Großer Lesespaß: Eine lustige Geschichte über Freundschaft, Mut und Selbstbewusstsein für Kinder ab 11 Jahren. - Wichtiges Thema: So legen Kinder ihre Schüchternheit ab und lernen, zu sich selbst zu stehen. - Abenteuer in der großen Stadt: Witzig und lebensnah erzählt von Julia Blesken, Trägerin des Kirsten-Boie-Preises für Kinderliteratur. - Sympathische Identifikationsfigur: Der ängstliche Fridi wird - eigentlich aus Versehen -zum großen Helden. Ein aufregender Roadtrip durch Berlin, eine außergewöhnliche Kindergruppe und ein schüchterner Junge, der versehentlich zum Helden wird: Hasenherz erzählt eine sympathische Freundschaftsgeschichte, die leicht und sensibel Probleme wie Schüchternheit und Mutlosigkeit thematisiert. Ein wunderbares Leseabenteuer für Jungen und Mädchen ab 11 Jahren. Empfohlen von Stiftung Lesen.

Julia Blesken, 1976 in Berlin geboren, erhielt 2020 für Mission Kolomoro den Kirsten-Boie-Preis der Hamburger Literaturstiftung. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Berlin.
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Es geht los!


»FRIDI

Fridi sitzt auf dem Teppich im Kinderzimmer und hört nichts. Er ist viel zu beschäftigt.

»Der Fuchs kommt aus dem Loch, um den Baum herum und wieder zurück ins Loch«, murmelt er, aber im selben Moment ist das Seil in seinen Händen auch schon vollkommen verknotet, und er hat nicht die leiseste Ahnung, welches Ende man wo durchfädeln muss.

Fridi hält sein altes Springseil in der Hand. Es ist hoffnungslos. Dabei hat er sich mindestens siebzehn Mal auf YouTube angeguckt, wie man so einen Knoten richtig macht. Den Palstek kriegt er nie im Leben hin! Das ist der schwierigste Knoten von allen. Den Webleinstek und den Achter aber garantiert auch nicht. Es ist …

»FRIDI

… als ob seine Finger immer automatisch was anderes machen.

»Fridolin, das Frühstück ist fertig!«

Seufzend erhebt er sich, trottet in die Küche, lässt sich auf einen Stuhl plumpsen und …

»WAS IST DAS

»Schnurzelchen, das ist Haferbrei«, sagt Mama und lächelt.

Vor Fridi auf dem Tisch steht eine Schüssel mit … Sofort überkommt ihn ein Gefühl größter Übelkeit. Seine Kehle wird ganz trocken, die Zunge klebt im Mund wie Esspapier.

»Iss doch, mein Hase!« Mama steht in einem dottergelben Pullover am Herd und wirft ihm einen aufmunternden Blick zu.

Fridi starrt auf den Haferbrei. Er sitzt ganz steif da. Wie ein paralysiertes Kaninchen. Ihm ist heiß und kalt gleichzeitig. Klarer Fall von Schockstarre. Die kann durch alles Mögliche ausgelöst werden, wenn ihn ein Lehrer ausschimpft, zum Beispiel, weil er sein Bonbonpapier einfach auf der Treppe hat fallen lassen, obwohl er versucht hat, es ganz heimlich und unauffällig zu Boden gleiten zu lassen, oder wenn einer ankommt und was Blödes zu ihm sagt, oder oder . Oder durch Haferbrei, der aussieht wie Kotze.

»Haferbrei ist sehr gesund.« Mama strubbelt Fridi durch die Haare. Die stehen sofort in alle Richtungen ab, wie elektrisch.

Seine Haare, das ist sowieso ein Thema für sich.

Er lässt sie grad wachsen. Aber so eine coole Frisur geht bei ihm nicht. Das Blöde ist nämlich, dass seine Haare nicht nur sehr hell, sondern auch ziemlich dünn sind. Sie hängen an den Seiten runter wie Strippen, und wenn er rennt, flattern sie im Wind. Zum Glück kleben sie an der Kopfhaut fest und können nicht wegfliegen.

Die Sache ist die: Er braucht seine Haare zur Tarnung. Fridi hat nämlich leider auch ziemlich abstehende Ohren, richtige Segelohren, und immer, wenn ihm etwas unangenehm ist, was ziemlich oft vorkommt, dann färben sie sich knallrot und beginnen an den Rändern mordsmäßig zu glühen, und das sieht so außerirdisch aus, dass alle anfangen zu lachen und so Sachen rufen wie: »Ey, deine Segel brennen!« Früher hat er seine Ohren probehalber mal mit Tesakrepp am Kopf festgeklebt, hat aber nicht so gut gehalten.

Es ist natürlich ziemliches Pech, dass er abstehende Ohren und dann noch solche Haare abgekriegt hat, weil: Alles, was auffällt, ist riskant. Es ist besser, ungefähr so unauffällig wie ein Borkenkäfer zu sein, der sitzt auf der Rinde eines Baumes, unsichtbar, du siehst ihn nicht. So fühlt sich der Borkenkäfer am wohlsten.

Fridi sitzt da und starrt auf den Haferbrei.

»Du brauchst doch Kraft für die Fahrt«, sagt seine Mama und streicht ihm über die Wange.

Fridi zuckt zusammen. Heute geht es los. Er hat sich so lange davor gefürchtet, und jetzt ist es so weit. Im Flur steht schon sein Rucksack, ein riesiger Rucksack. Fridi hasst den Rucksack. Er hasst auch die Pfadfinder und das Wandern und überhaupt diese ganze blöde Fahrt. Dass er die Sache mit den Knoten nicht hinkriegt, ist sowieso schon klar. Knoten, die hasst er auch. Sollte er aber können, denn am letzten Abend findet so eine Prüfung statt: das große Ankerkreuz. Da geht man in kleinen Gruppen von Station zu Station und muss Aufgaben lösen: Knoten binden, ein Feuer mit möglichst wenig Streichhölzern entzünden, zu zweit eine Kothe aufbauen, das ist so was wie ein Zelt aus vier großen Stoffbahnen, die man aneinanderknüpfen muss, einen Flicken aufnähen und ein Lied singen.

Während Fridi auf den Haferbrei starrt, fallen ihm noch mehr Dinge ein, die er hasst.

In seiner Pfadfinder-Horte, da ist zum Beispiel so ein Junge namens Ist natürlich nur sein Spitzname, klar. Aber der hat auch echt einen Knall, und was für einen. Einmal hat der ihm eine Kröte in den Schlafsack gesteckt. Das muss man sich mal vorstellen. Hat schon mal einer eine Kröte angefasst? Das ist eklig! Also, angefasst hat Fridi die natürlich nicht, er hat nur den Schlafsack aufgemacht, und da ist sie zum Glück von ganz alleine rausgehüpft.

Und plötzlich fällt ihm auch noch das Allerschrecklichste ein: Auf der Fahrt kriegt jeder einen Spitznamen. Für ihn gibt es da, klar, eine ganze Menge möglicher Namen: Seine Ohren fühlen sich schon ganz heiß an.

Das Einzige, was vielleicht noch furchtbarer ist, als auf Fahrt zu gehen, ist zu haiken. Da wandert man mit seinem Gepäck einfach drauflos. Gekocht wird überm Feuer, geschlafen in der Kothe, und du weißt nicht, wo du ankommst …

»Jetzt iss doch endlich«, sagt Mama und nickt mit dem Kopf in Richtung Brei.

Sogar das Kaninchen hat sich wieder verkrochen und wartet erst mal ab. Das Kaninchen ist eigentlich immer irgendwo in ihm drin, es kann sich ganz klein machen, und manchmal vergisst er es sogar, aber wenn die Angst besonders schlimm ist, BÄM, springt es hervor! Dann kann Fridi nichts mehr machen. Dieser Schockzustand dauert manchmal nur ein paar Sekunden und manchmal eine Ewigkeit,

Der Haferbrei riecht komisch, irgendwie muffig. Und dieser Geruch, das spürt Fridi ganz genau, lockt das Kaninchen hervor.

In dem Moment, als er seiner Mama gerade sagen will, dass er den Brei hier unmöglich essen kann, kommt sein Papa in die Küche und setzt sich ihm gegenüber. Er ist richtig aufgekratzt und trommelt mit den Fäusten auf den Tisch. Seine rotblonden Haarsträhnen wippen. Ansonsten hat Papa nicht mehr so viele Haare, also, hinten zum Beispiel und an den Seiten. Deshalb ist er auch sehr stolz auf seine neueste Errungenschaft, . Die sind in einer kleinen runden Dose, die aussieht wie für Gewürze, nur dass eben nicht Gewürze drin sind, sondern Haare, keine echten natürlich. Sondern künstliche. Die schüttet sich sein Papa jetzt voller Begeisterung über den Kopf, damit niemand sieht, dass er eigentlich eine Glatze hat, also fast.

Ein Glück, dass er nicht noch so einen Westernhut aufsetzt, weil sein Papa liebt Western.

»Heute geht es los, mein Junge.« Papa rüttelt ihn an der Schulter. Er freut sich, dass sein Sohn heute auf Fahrt geht. Das ist deutlich zu sehen. Papa war früher auch mal Pfadfinder, und das war die schönste Zeit seines Lebens, sagt er.

»Das wird top! Den ganzen Tag wandern«, schwärmt Papa. »Den ganzen Tag an der frischen Luft und in der Natur!« Er trommelt so doll auf den Tisch, dass der Breilöffel kleine Hüpfer macht. »Zelten, ein Traum!«

Fridi schluckt. Den ganzen Tag wandern! Natur und frische Luft! Zelten! Was für ein Albtraum! Da würde er ja schon lieber mit seiner Mama zum Friedhof gehen und seiner Oma Chrysanthemen aufs Grab pflanzen.

»Fridi, ich pack dir noch das Nähzeug ein«, sagt Mama. Fridi geht im Kopf blitzschnell die Packliste durch. Auf der Packliste steht, was sie alles mitnehmen dürfen, und nur das, wirklich nur das, darf in den Rucksack rein. Fridi hat die Liste so oft angestarrt, dass er sie schon auswendig kennt.

Fridi stochert ein bisschen im Haferbrei herum.

Da klingelt das Telefon. »Alle leise!«, ruft Papa. Er springt vom Stuhl, wirft einen schnellen Blick in den Spiegel, schiebt sich mit einer Hand die Haare zurecht und lächelt. Dann öffnet er schwungvoll die Tür zur...


Blesken, Julia
Julia Blesken, 1976 in Berlin geboren, erhielt 2020 für Mission Kolomoro den Kirsten-Boie-Preis der Hamburger Literaturstiftung. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Berlin.

Horstschäfer, Felicitas
Felicitas Horstschäfer hat an in Münster Design studiert und arbeitet heute als freischaffende Illustratorin und Autorin. Wenn sie keine Bücher macht, schaut sie dem Specht und dem Igel im Garten zu.

Julia Blesken, 1976 in Berlin geboren, erhielt 2020 für Mission Kolomoro den Kirsten-Boie-Preis der Hamburger Literaturstiftung. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Berlin.



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