Blake | Das Judas-Testament | E-Book | www2.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 603 Seiten

Reihe: Die dunklen Fälle von Kennedy & Tillman

Blake Das Judas-Testament

Thriller | Die dunklen Fälle von Kennedy & Tillman, Band 1 - voller Mystery und atemloser Action
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98690-115-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller | Die dunklen Fälle von Kennedy & Tillman, Band 1 - voller Mystery und atemloser Action

E-Book, Deutsch, Band 1, 603 Seiten

Reihe: Die dunklen Fälle von Kennedy & Tillman

ISBN: 978-3-98690-115-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine mächtige Geheimloge - eine dunkle Bedrohung In Arizona stürzt ein Flugzeug ab, niemand überlebt - von wem also stammen die rätselhaften Nachrichten der Opfer, die ihre Angehörigen plötzlich erhalten? Zur gleichen Zeit führt in London der Mord an einem Professor die Polizistin Heather Kennedy zu einer geheimnisumwitterten Schrift aus dem Johannes-Evangelium - dabei scheint ihr jemand wie ein Schatten zu folgen. Hat der undurchsichtige Ex-Söldner Leo Tillman etwas damit zu tun? Er scheint ein besonderes Interesse an ihrem Fall zu haben, doch welche Verbindung könnte es zu seiner Frau und seinem Kind geben, die vor 10 Jahren spurlos verschwanden? Immer tiefer verstricken sich Kennedy und Tillman in einem gefährlichen Spinnennetz, dessen Fäden bei den »Kindern Judas« zusammenzulaufen scheinen: einer mächtigen Geheimloge, der kein Preis zu hoch ist, um der Welt ihre Wahrheit wie einen blutigen Stempel aufzudrücken! Der große Endzeit-Thriller »Das Judas-Testament« von Adam Blake ist der spannungsgeladene Auftakt der Reihe um den Ex-Söldner Leo Tillman und die Polizistin Heather Kennedy - für alle Fans von Dan Brown und Clive Cussler.

Adam Blake ist das Pseudonym eines internationalen Bestsellerautors. Er lebt in London. Adam Blake veröffentlichte bei dotbooks seine »Tillman und Kennedy«-Reihe mit den Thrillern »Das Judas-Testament« und »Die Judas-Offenbarung«.
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Prolog


Als die Einsatzleitung anrief, um Sheriff Webster Gayle über den Flugzeugabsturz zu unterrichten, war er auf der Kegelbahn und gerade dabei, seinen Löffel in einen riesigen Eisbecher zu versenken. Doch beim Zuhören spürte er nicht nur Mitleid für die Toten und Verletzten oder den Schrecken über den ganzen Mist, der ihm bevorstand, sondern auch Ärger darüber, dass er seinen Sieben-Dollar-Becher jetzt vergessen konnte.

»Notlandung?«, fragte er, weil er sichergehen wollte, dass er richtig verstanden hatte. Er legte seine Hand über das Telefon, um den Lärm der auf der Nachbarbahn umfallenden und sich wieder aufrichtenden Kegel zu unterdrücken.

»Nein.« Connies Antwort war eindeutig. »Eine Landung hat nicht stattgefunden. Der Vogel fiel einfach vom Himmel und knallte auf den Boden, und dann brach die Hölle los. Ich weiß nicht, wie groß der Flieger war oder woher er kam. Ich habe die Flugsicherung in Phoenix und Los Angeles angerufen. Ich sag dir Bescheid, wenn sie sich bei mir melden.«

»Und das ist eindeutig innerhalb der Grenzen unseres Countys passiert?«, klammerte sich Gayle an einen schwachen Strohhalm. »Ich dachte, die Flugroute liegt weiter westlich, draußen neben Arcona ...«

»Das Ding kam gleich neben dem Highway runter, Web. Ich schwöre bei Gott, ich sehe hier aus meinem Fenster sogar den Rauch. Der steigt nicht nur innerhalb der County-Grenzen auf, die Absturzstelle ist so nah, dass man sogar vom Gateway-Einkaufszentrum aus hinlaufen kann. Ich habe Doc Beattie schon informiert. Soll ich sonst noch was erledigen?«

Gayle überlegte. »Ja«, antwortete er nach einer Pause. »Sag Anstruther, er soll herkommen und das Gelände weiträumig absperren. So weiträumig, dass niemand gaffen oder Fotos schießen kann.«

»Was ist mit Moggs?« Sie meinte Eileen Moggs, die den gesamten Vollzeitmitarbeiterstab des Peason Chronicler bildete. Moggs war Journalistin der alten Schule. Als solche fuhr sie herum und sprach mit Leuten, bevor sie eine Akte anlegte, und machte eigene Fotos mit einer übergroßen digitalen Spiegelreflexkamera, die Gayle an einen Umschnalldildo erinnerte, den er einmal in einem Katalog für Sexspielzeuge gesehen hatte und jetzt vergeblich zu vergessen suchte.

»Moggs darf durchgehen«, erlaubte Gayle. »Ich schulde ihr einen Gefallen.«

»Ach ja?«, vergewisserte sich Connie so kühl, dass Gayle nicht wusste, ob ihre Bemerkung eine versteckte Anspielung enthielt. Deprimiert schob er den Eisbecher von sich fort. Es war eine dieser ausgefallenen Geschmacksrichtungen mit langem Namen und einer noch längeren Zutatenliste, die in erster Linie auf Schokolade, Marshmallow und Karamell in verschiedenen Kombinationen basierten. Gayle war süchtig, hatte aber schon vor langer Zeit Frieden mit seiner Schwäche geschlossen. Das Zeug übertraf Alkohol bei weitem. Wahrscheinlich auch Heroin und Crack, auch wenn er beides noch nicht probiert hatte.

»Ich bin schon auf dem Weg«, sagte er. »Sag Anstruther, vier- bis fünfhundert Meter.«

»Vier- bis fünfhundert Meter von was, Chef?«

Er winkte der Kellnerin, um zu bezahlen. »Die Absperrung der Unfallstelle, Connie. Ich möchte, dass man mindestens fünf Minuten braucht, um zu Fuß dorthin zu gelangen. Die Leute werden aus allen Richtungen herbeiströmen, um einen Blick auf das Wrack zu erhaschen, und je weniger sie sehen, desto eher werden sie wieder nach Hause gehen.«

»Okay. Fünf Minuten zu Fuß.« Gayle hörte, wie Connie den Auftrag niederschrieb. Sie hasste Zahlen, behauptete, blind dafür zu sein, wie andere Menschen farbenblind sind. »War’s das?«

»Vorerst ja. Versuch’s noch mal bei den Flughäfen. Ich rufe dich an, wenn ich an der Unfallstelle bin.«

Gayle nahm seinen Hut vom Stuhl neben sich und setzte ihn auf. Die Kellnerin, eine attraktive Frau mit dunklem Gesicht, auf deren Namensschild MADHUKSARA zu lesen war, brachte ihm die Rechnung für seinen Eisbecher und den Hotdog mit Pommes frites. Sie spielte die Entrüstete, weil er seinen Nachtisch nicht angerührt hatte. »Nun ja, ich würde mir den Becher ja einpacken lassen und mitnehmen, wenn das irgendwie möglich wäre«, versuchte er das Beste aus der Situation zu machen. Sie verstand den Witz und lachte lauter und länger, als er es wert war. Seine Gelenke knackten leise, als er sich erhob. Er wurde alt, und sein Rheuma meldete sich, selbst in diesem Klima. »Ma’am.« Er hob die Hand an seinen Hut und verließ das Lokal.

Die Zahnräder in Gayles Hirn drehten sich, als er den kochend heißen Parkplatz zu seinem verbeulten, blauen Chevrolet Biscayne überquerte. Er hatte zwar Anspruch auf ein neues Polizeifahrzeug, doch der Biscayne war ein lokales Wahrzeichen. Egal, wo Gayle ihn parkte, bedeutete er: Es ist Sprechstunde.

Wie wurde »Madhuksara« ausgesprochen? Woher kam sie, und was hatte sie veranlasst, in Peason in Arizona zu leben? Dies war Gayles Stadt, mit der er durch starke Wurzeln verbunden war, doch er konnte sich nicht vorstellen, warum jemand, der von weit her kam, hier leben wollte. Welchen Vorteil bot die Stadt? Das Einkaufszentrum? Das Kino mit den drei Leinwänden? Die Wüste?

Klar, das war das 21. Jahrhundert, rief er sich in Erinnerung. Madhuksara war vielleicht gar keine Einwanderin, sondern hier in der südwestlichen Ecke der USA geboren und aufgewachsen. Immerhin sprach sie völlig akzentfrei. Andererseits hatte er sie nie zuvor hier in der Stadt gesehen. Gayle war kein Rassist, was ihm als Ordnungshüter mitunter einen Exotenstatus eingebracht hatte. Doch er war mit all seinen Instinkten Polizist und legte neue Gesichter jeglicher Hautfarbe bei den unerledigten Dingen ab, weil unbekannte Größen sich immer in Probleme verwandeln konnten.

Der Highway 68 war bis zur Interstate frei, doch schon weit vor den Kreuzungen sah er den rabenschwarzen Rauch, der zum Himmel emporstieg. Eine Rauchsäule bei Tag, eine Feuersäule bei Nacht, dachte Gayle zusammenhanglos. Seine Mutter war Baptistin gewesen und hatte die Heilige Schrift zitiert wie jemand, der übers Wetter sprach. Gayle hatte seit dreißig Jahren keine Bibel mehr aufgeschlagen, doch ein paar Sachen hatten sich in sein Hirn eingebrannt.

Er bog auf die einspurige Asphaltstraße ab, die an Bassetts Farm grenzte und in einen namenlosen Feldweg überging, wo er vor vielen, vielen Jahren seinen ersten Kuss bekommen hatte, der ihm nicht von einer älteren weiblichen Verwandten aufgedrückt worden war.

Überrascht und erfreut bemerkte er das eindrückliche gelbschwarze Absperrband quer über dem Weg. Es hing zwischen zwei hölzernen Zaunpfählen, etwa einhundert Meter, bevor man einen guten Blick auf das über eine große Fläche verteilte verbogene Metall haben würde, von dem der Rauch aufstieg. Spence, einer seiner schweigsamsten und nicht aus der Ruhe zu bringenden Deputys, passte auf, damit kein Fahrzeug die Straßensperre mit einem Schlenker durchs Maisfeld umfahren konnte.

Gayle kurbelte das Fenster nach unten, als Spence das Band löste, um ihn durchzulassen.

»Wo ist Anstruther?«, fragte er.

»Da oben«, antwortete Spence mit einer Kopfbewegung zur Seite.

»Wer noch?«

»Lewscynski. Scuff. Und Mizz Moggs.«

Gayle nickte und fuhr weiter.

Wie Heroin und Kokain gehörte auch ein Flugzeugabsturz nicht zu Gayles Erfahrungsschatz. In seiner Vorstellung war das Flugzeug wie ein Pfeil nach unten gerast und hatte sich in den Boden gebohrt, mit dem Heck nach oben. Die Wirklichkeit sah weniger hübsch aus. Eine breite, eineinhalb bis zwei Meter tiefe Furche zog sich etwa zweihundert Meter weit durch die Landschaft. Das Flugzeug war in der Mitte zerbrochen, als es den Boden durchpflügt hatte. Große, gebogene Teile des Rumpfes lagen rechts und links wie riesige Eierschalen herum. Aus dem, was am Ende vom Rumpf noch übriggeblieben war, stiegen Flammen empor, die, wie Gayle feststellte, weil sein Fenster noch immer nach unten gekurbelt war, die Luft mit einem fürchterlichen Brandgeruch erfüllten. Ob es Fleisch oder Plastik war, was so stank, konnte er nicht sagen. Er hatte es nicht eilig, das herauszufinden.

Er stellte seinen Biscayne neben Anstruthers schwarzweißem Polizeiwagen ab und stieg aus. Das Wrack befand sich hundert Meter entfernt, doch die Hitze des Feuers legte sich über Gayles Körper wie ein Riegel vor eine Tür, als er zu einer kleinen Gruppe von Menschen trat, die am Rand der frisch gepflügten Furche stand. Anstruther, sein leitender Deputy, schirmte die Augen ab, als er seinen Blick über die neu modellierte Landschaft schweifen ließ. Joel Scuff, ein nichtsnutziger Staatspolizist, der mit seinen 27 Jahren schon eine größere Schande für seine Zunft war als doppelt so alte Kollegen, stand neben ihm und blickte in dieselbe Richtung. Beide wirkten düster und ratlos wie auf der Beerdigung eines Menschen, den sie nicht sehr gut gekannt hatten, und als fürchteten sie nun, in ein Gespräch verwickelt zu werden.

Auf der aufgeworfenen Erde saß zu ihren Füßen Eileen Moggs. Ihre phallische Kamera lag nutzlos in ihrem Schoß, den Kopf hielt sie gesenkt. Gayle war sich nicht sicher, aber ihr Gesicht machte den Eindruck, als hätte sie vor kurzem erst geweint.

Gayle wollte etwas zu ihr sagen, doch als er den Erdwall hinaufging und schließlich sah, was die anderen sahen, blieb er wie angewurzelt stehen. Sein Hirn wurde von diesem schrecklichen Bild vollständig besetzt und unterbrach die Kommunikation mit seinen Beinen.

Bassetts North-40-Farmgelände war mit Leichen übersät. Männer, Frauen und Kinder lagen über die zerkaute Erde verstreut, während sich über ihnen in der nach oben steigenden, sengenden Hitze die Kleider aus den zerborstenen Koffern aufbauschten und wanden, als hätten sich die Geister...



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