Black | Sinclair Academy - 05 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 110 Seiten

Reihe: Die neuen Geisterjäger

Black Sinclair Academy - 05

Das Grauen von Oxford
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-2923-0
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Das Grauen von Oxford

E-Book, Deutsch, Band 5, 110 Seiten

Reihe: Die neuen Geisterjäger

ISBN: 978-3-7325-2923-0
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Auf dem Campus des Cathedral College in Oxford herrscht pures Grauen: Riesenhafte Tentakeln schießen aus dem Erdboden und reißen eine Studentin in den Abgrund. Als Miss Julia den Trainees von dem Vorfall berichtet, ist vor allem Staysy schockiert. Schließlich hat sie jahrelang selbst am Cathedral College studiert. Gemeinsam mit Jack, Hassan und Sachiko will sie herausfinden, was in der schrecklichen Nacht wirklich passiert ist. Sie hofft dabei auf die Hilfe ihres ehemaligen Professors. Doch der scheint wie ausgewechselt. Und um die Wahrheit zu vertuschen, würde er sogar seine frühere Lieblingsstudentin Staysy einem schrecklichen Monster opfern ... SINCLAIR ACADEMY - DIE NEUEN GEISTERJÄGER führt die Abenteuer von 'Geisterjäger John Sinclair' in die nächste Generation fort. Wer an der SINCLAIR ACADEMY aufgenommen wird, hat bereits schmerzhafte Erfahrungen mit dem Übernatürlichen gemacht. Jack und seine Mitstreiter Staysy, Hassan und Sachiko müssen sich im Kampf gegen Geister und Dämonen als Team bewähren und die Menschheit vor dem Grauen beschützen, das im Dunkeln lauert. Denn: Das Böse ist überall. 'Erinnern Sie sich an die Spukgeschichten aus Ihrer Kindheit? Über Geister, Vampire und Dämonen? All diese Geschichten sind wahr. Es stimmt vielleicht nicht jedes Wort, aber viel mehr als die meisten Leute glauben.' - John Sinclair - Die Serie SINCLAIR ACADEMY erscheint monatlich als E-Book und als inszeniertes Hörbuch.

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Kapitel 1
Der Boden unter Professor Steels Füßen bebte. Dem alten Dekan fiel beinahe der Stift aus der Hand. Im ersten Moment dachte er, die Bauleitung würde schon wieder Arbeiten am College vornehmen. Das wäre nichts Ungewöhnliches, schließlich musste an diesem alten Gemäuer ständig etwas saniert werden. Doch ein Blick auf die Wanduhr ließ ihn zweifeln: Es war bereits kurz vor zehn Uhr abends und er war mittlerweile der letzte Besucher in dem riesigen Lesesaal. Putz bröselte von der Decke und feine Steinchen fielen auf seine Notizen. Sein Stuhl begann zu wackeln. Er musste die Bibliothek schnellstens verlassen. Als sich der Achtzigjährige mit Mühe aufrichtete, bebte der Boden plötzlich heftiger, als würden sich die Erdplatten unter ihm verschieben. Beinahe wäre der Professor gefallen, doch er konnte sich gerade noch an seinem Schreibtisch festklammern. Durch seine arthritisgeplagten Finger schossen Schmerzen. Steel biss sich auf die Zähne, stellte sich aufrecht hin und blickte durch den opulenten Lesesaal. »Hallo?«, rief er. Niemand antwortete. Nur ein Buch fiel aus den oberen Reihen eines Regals und krachte auf den Boden. Professor Steel versuchte, die aufkommende Panik zu unterdrücken. Wer ohne Kopf handelt, macht Fehler. Das hatte er früh in seinem Leben gelernt. Steel schritt durch die Bibliothek, stützte sich an Bücherregalen und an Tischen ab und gelangte endlich zu einer stählernen Wendeltreppe. Er musste diese Treppe in seinem Leben unzählige Male auf und ab gegangen sein, aber noch nie mit solch einer Dringlichkeit. Er stieg die Stufen hinab, rutschte fast sofort ab und konnte sich gerade noch fangen – wiederholte Erschütterungen ließen die Wendeltreppe schwanken, und durch seine künstliche Hüfte fiel es ihm schwer, die Stufen sicher hinunterzuschreiten. Er krallte sich am Geländer fest, während er hörte, wie schwere Bücher aus den Regalen flogen und auf den Bibliotheksboden klatschten. Endlich erreichte er mit schmerzenden Beinen das Ende der Treppe und den Ausgang der Bibliothek. Der kräftigste Erdstoß von allen holte ihn beinahe von den Füßen. Das ist kein Erdbeben, begriff er. Es war das Ungeheuer. Es würde aus den Tiefen der Erde aufsteigen und sich etwas zu Fressen nehmen, ganz so, wie das Monstrum es angedroht hatte. Er hatte tatsächlich geglaubt, dieser Tag würde nie kommen. Töricht. Einige der Studenten rannten aus dem nahe gelegenen Wohnheim und riefen dem Professor fragend etwas zu. Doch Steel gab keine Antwort. Unbeirrt schritt er auf den Innenhof des Campus zu. Goethes Gedicht vom Zauberlehrling kam ihm in den Sinn: Die ich rief, die Geister … Als Professor Steel die grüne Wiese des Innenhofes betrat, strömte ihm ein eisiger Hauch entgegen, den er nur zu gut kannte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Der Boden öffnete sich vor seinen Augen. Die Erdplatten verschoben sich und die große Wiese in der Mitte des Campus brach auf. Etwas wollte aus dem Untergrund nach oben gelangen. Aargon. Der Boden unter den Füßen des Professors schwankte. Steel fuchtelte mit den Händen in der Luft umher und suchte nach Halt. Die Kraft schwand aus seinen Füßen, er stürzte und prallte mit beiden Knien auf den harten Asphalt. Er hielt sich die Beine und fluchte. Der Boden klaffte auf, ein tiefer Schlund offenbarte sich. Tiefe Schwärze kroch daraus hervor. Dicht neben dem Erdspalt stand eine Studentin aus seinem Kurs. Michelle, ein schüchternes, intelligentes Mädchen. Sie umklammerte ihre Bücher, ihre kleinen Augen starrten ungläubig durch die großen Brillengläser. »Michelle«, rief der Professor. »Um Himmels willen, gehen Sie da weg!« Das Mädchen bewegte sich kein Stück. Sie stand vor dem Abgrund wie festgewachsen. »Michelle!« Im selben Moment schoss ein riesiger, graublauer Fangarm aus der dunklen Erdspalte. Das glitschige Ding schimmerte, Saugnäpfe zierten den meterlangen Tentakel. Jetzt erst erwachte Michelle aus ihrer Starre. Sie rannte los. Doch der Fangarm schnellte ihr in unmenschlichem Tempo hinterher. Professor Steel schrie Michelles Namen, doch das Mädchen hatte keine Chance zu entkommen. Der glitschige Tentakel legte sich um ihren schmalen Oberkörper und drückte mit mörderischer Kraft zu. Noch während er das Mädchen in die Luft riss, hingen ihre Arme, ihre Beine und ihr Kopf schlaff und leblos herab. Langsam, fast genussvoll, zog der Tentakel Michelle hinab in die tiefe Dunkelheit. Ein befriedigtes Grummeln ertönte aus dem Erdinneren. Die Fangarme sanken zurück in den Krater und verschwanden. Ein paar Sekunden später kehrte absolute Stille im Cathedral College ein. Das Zirpen der Grillen erklang. Der Professor schaute sich um. Alle Studenten waren längst geflohen. Er war der Einzige, der den Vorfall aus nächster Nähe miterlebt hatte – zumindest hoffte er das. Ganz langsam richtete sich der Professor auf. Ein Satz hallte dabei wiederholte Male in seinem Kopf: Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los. *** Draußen herrschte glühende Sommerhitze, doch die Trainees der John Sinclair Academy trainierten ihre Kampftechniken in der von Jalousien abgedunkelten Halle. Staysy war froh, sich endlich wieder richtig auspowern zu können. Den ganzen Vormittag hatten die Trainees einen schier endlosen Vortrag in Dämonologie bei Professor Rashbold ertragen müssen. Rashbold konnte selbst über die spannendsten Themen staubtrocken referieren. Nun aber kam sie ins Schwitzen, spannte ihre Muskeln an, fühlte sich hellwach. Adrenalin schoss durch ihren Körper. Das hatte sie vermisst. Staysy hatte ein Schwertkampf-Turnier unter den vier Trainees ausgerufen: In Einzelkämpfen traten Hassan und Sachiko sowie Jack und Staysy gegeneinander an. Die Gewinner würden den Sieger untereinander ausmachen. Sachiko, das Mädchen mit den heute feuerroten Haaren, war für alle die Favoritin. Doch Staysy wusste, dass sie es mit ihrer Kollegin aufnehmen konnte. Sie wollte beweisen, dass sie die beste Kämpferin unter den Trainees war. Und dieser Wettkampf bot genau das richtige Maß an Adrenalin. Zunächst musste sie Jack aus dem Weg räumen. Der Exsoldat agierte oft aus dem Bauch heraus und kämpfte auch so –geradlinig und direkt. Wenn er eine Chance sah, griff er sofort an. Staysy hatte bereits ein paar blitzschnellen Schlägen ausweichen müssen, aber sie war wendig. Jack teilte einen kräftigen Schlag aus, mit dem er seine Deckung komplett aufgab. Staysy rollte sich über den Boden, entging der Holzklinge, sprang auf und schlug noch in der Bewegung ihr Holzschwert gegen Jacks Brustkorb. »Du bist tot«, sagte sie höhnisch und begriff erst dann, dass Jack Schmerzen haben musste. »Wenn du in die Knie gehen musst, tu dir keinen Zwang an«, fügte sie hinzu. »Komm«, sagte Jack. »Noch einmal.« »Wie du willst.« Jack richtete sich auf. Er stürmte ein weiteres Mal auf Staysy zu. Die machte im letzten Moment einen Schritt zur Seite, und Jacks Holzklinge stieß ins Leere. Staysy nutzte den Vorteil und schlug Jack mit dem Schwert gegen den Hals. Wäre das Schwert statt aus Holz aus geschliffenem Stahl, hätte es ihm die Halsschlagader zertrennt. »Da«, sagte Staysy. »Du bist schon wieder tot.« »Du bist eine schlechte Gewinnerin.« »Na und? Darum geht es doch, oder? Ums Gewinnen.« Jack atmete schwer aus. »Genau das macht dich so verdammt anstrengend.« Er ging und setzte sich neben Hassan auf die Bank. Hassan war bereits gegen Sachiko ausgeschieden. Er war kein guter Schwertkämpfer, aber seine schnelle Niederlage war auch den Umständen geschuldet. Seit den Geschehnissen in Abordale stand Hassan neben sich. »Okay.« Staysy deutete mit dem Holzschwert in Sachikos Richtung. »Zeit für das Finale, Rotschopf.« Leichtfüßig schritt Sachiko auf Staysy zu, jede ihrer Bewegungen war so grazil, dass Staysy wütend wurde. Sachiko schien alles leichtzufallen. Sachiko schwang das Holzschwert mit solcher Geschwindigkeit um sich selbst, dass Staysy Mühe hatte, den Bewegungen zu folgen. Sie ermahnte sich, Ruhe zu bewahren, und auf ihre Gegnerin zu achten – nicht auf deren Waffe. Ohne Ankündigung schlug Sachiko mit dem Holzschwert zu. Staysy konnte dem Schlag in letzter Sekunde ausweichen, da folgte sogleich der nächste. Staysy warf sich auf den Rücken, um nicht getroffen zu werden. Während Staysy wieder auf die Beine kam, kicherte Sachiko. Staysy spürte, wie das Blut in ihren Adern kochte. Sie riss das Schwert blitzschnell herum und schlug mit aller Kraft nach Sachiko. Sie wollte ihr wehtun – doch Sachiko wich leichtfüßig aus. »Herrgott, nicht so verbissen«, rief Jack. Ich zeig dir, wie verbissen ich sein kann. Staysy umfasste den Griff ihres Schwertes so fest, dass die Fingerknöchel knackten. Der nächste Schlag sollte die Entscheidung bringen. Sie sprintete auf Sachiko los – da flog die massive Flügeltür des Trainingsraums auf. Miss Julia trat mit stampfenden Schritten ein. Die Leiterin der Academy zog ein zu ihrem festen Dutt passendes strenges Gesicht. Wenn sie den Raum betrat, gab es dringende Aufgaben oder wichtige Neuigkeiten. Ansonsten lief man ihr nur selten über den Weg. »Guten Tag, Trainees.« »Guten Tag, Miss Julia«, ertönte es im Chor. »Ich muss Sie leider unterbrechen.« Miss Julia stellte sich mit verschränkten Armen vor Staysy und Sachiko. Sachiko legte ihr Holzschwert nieder, Staysy jedoch zögerte. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn Sachiko und ich unseren Kampf noch zu Ende führen?« Ein eisiges Schweigen breitete sich...



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