Bevarly | Wie verführe ich diesen Mann? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Bevarly Wie verführe ich diesen Mann?

Digital Edition
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8692-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8692-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Scharfe Jungs in heißen Posen zeigt die Website, die Miriam – natürlich aus Versehen – angeklickt hat, als Rory Monahan ihr Büro betritt. Den Bildschirm kann sie verbergen. Ihre angeregte Fantasie jedoch nicht: Zu gerne würde sie den attraktiven Professor verführen. Aber wie?



Elizabeth Bevarly stammt aus Louisville, Kentucky, und machte dort auch an der Universität 1983 mit summa cum laude ihren Abschluss in Englisch. Obwohl sie niemals etwas anderes als Romanschriftstellerin werden wollte, jobbte sie in Kinos, Restaurants, Boutiquen und Kaufhäusern, bis ihre Karriere als Autorin so richtig in Schwung kam. Sie arbeitete auch in einem medizinischen Fachverlag als Lektoratsassistentin, wo sie die Bedeutung von Worten wie Mikroskopie und Histologie lernte, die sie garantiert nie wieder benutzen wird! Endlich, im Jahre 1989, kaufte Silhouette ihre erste Romance. Seitdem sind über dreißig Romane und sechs Erzählungen von ihr in fünf verschiedenen Verlagen erschienen. Ihre Bücher finden sich auf etlichen Bestsellerlisten, und sie wurde für mehrere Auszeichnungen nominiert. Von der Zeitschrift Romantic Times Magazine wurde sie vor kurzem für einen Roman, der in der Serie Love and Laughter erschien, ausgezeichnet. Elizabeth Bevarlys Romances werden in über 24 Ländern veröffentlicht, u.a. in den erst kürzlich erschlossenen Märkten von Russland, China und dem Spanisch sprechenden Teil der USA. Die Gesamtauflage ihrer Werke beträgt mehr als fünf Millionen in 19 verschiedenen Sprachen! Wenn Elizabeth Bevarly nicht gerade an einem Roman arbeitet, geht sie gern ins Kino, begeistert sich für alte Häuser, gute Bücher, edle Antiquitäten und Salsa-Musik. Außerdem kümmert sie sich um streunende Tiere. Ihre beiden Katzen Quito und Wallo (ihr kleiner Sohn hat sich den Namen Wallo ausgedacht, und weder Elizabeth noch ihr Mann haben die leiseste Ahnung, wie er auf darauf kam) sind auch zufällig in ihr Leben getreten: Quito hat sie an einem Autobahnrastplatz gefunden, und Wallo ist ihr im Park zugelaufen. Elizabeth Bevarly hat in Washington D.C., im Norden Virginias, im Süden New Jerseys und in Puerto Rico gelebt, aber jetzt wohnt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und den beiden Katzen in Kentucky, wo sie auf absehbare Zeit auch bleiben möchte.

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2. KAPITEL

Wie üblich war Rory Monahan zu sehr in seine Arbeit vertieft, um zu bemerken, dass die Bibliothek schloss. Wie üblich wurde es ihm erst bewusst, als er von fast völliger Dunkelheit umgeben war. Seufzend blickte er zu den erloschenen Deckenlampen hoch und wartete, bis seine Augen sich an das Schummerlicht angepasst hatten. Dann legte er eine Karteikarte in die Seiten des mächtigen Buchbands, der aufgeschlagen vor ihm lag, und klappte das Buch zu. Verdammt! Ausgerechnet jetzt, da er die Stelle gefunden hatte, nach der er gesucht hatte, musste er aufhören.

Wenigstens konnte er seine Arbeit unbesorgt auf dem Tisch liegen lassen, denn er wusste, sie würde unangetastet auf ihn warten, wenn er morgen Nachmittag wiederkäme. Niemand würde kommen und forträumen, was er sich so mühsam aus den Regalen zusammengesucht hatte. Denn der Tisch, an dem er saß, war – inoffiziell – seine Domäne. Jeder, der in der Bibliothek beschäftigt war, von Mr Amberson bis zur Hausmeisterin Gladys Dorfman, wusste, dass auf diesem speziellen Tisch nichts angerührt werden durfte.

Rory schob seine Brille zurecht und reckte und streckte sich ausgiebig. Als er sich anschließend mit beiden Händen durchs Haar fuhr, stellte er fest, dass ein Schnitt längst überfällig war. Er machte einen halbherzigen und wenig erfolgreichen Versuch, seinen Krawattenknoten zu richten, rollte die Hemdsärmel herunter und knöpfte die Manschetten zu. Dann zog er sein Tweedjackett an, das eigentlich für den Sommer viel zu warm war, aber Rory konnte sich nicht vorstellen, ohne sein Jackett irgendwo hinzugehen. Er legte seine Notizen in eine Mappe, die er in seine abgewetzte lederne Aktentasche steckte. Zum Schluss stapelte er die Bücher, die er benutzt hatte, in korrekter Reihenfolge aufeinander. Dann nahm er seine Tasche und ging durch das Dunkel zur Tür.

Rory war zuversichtlich, dass entweder Mr Amberson oder Miss Thornbury am Hauptausgang auf ihn warten würde, so wie er oder sie – je nachdem, wer gerade Dienst hatte – stets am Ausgang auf ihn wartete, wenn die Bibliothek schloss. Er glaubte, dass Miss Thornbury an diesem Tag arbeitete, konnte aber nicht sagen, wieso er dies zu wissen glaubte. Jedenfalls würde der Bibliothekar oder die Bibliothekarin ihn freundlich grüßen und fragen, wie er mit seinen Recherchen vorankam, ihn hinausbegleiten und hinter ihnen die Eingangstür abschließen. So wie jeden anderen Tag.

All das war eine Routine, und Routine war eine gute Sache, wie Rory fand. Er mochte es, wenn alles seinen gewohnten Gang ging. Gut geplant. Vorhersagbar. Sicher. Seiner Denkweise nach war das Leben gut.

Das Leben wurde sogar noch schöner, als er im Eingangsbereich Miss Thornbury erspähte. Nun entsann er sich auch, wieso er gewusst hatte, dass sie heute Dienst hatte. Er war am Nachmittag in ihrem Büro gewesen, und irgendetwas war zwischen ihnen passiert. Aber was? Die Details waren ihm entfallen, ausgelöscht von den fesselnden Kapiteln aus „Stegmans Führer durch den Peloponnesischen Krieg“. Aber aus einem unerklärlichen Grund erinnerte Rory sich mit einem wärmenden Gefühl an jenes Intermezzo. Mehr noch, er erinnerte sich mit einem intensiven Prickeln in seinem Innern daran, einem Prickeln, das sich anfühlte wie … Begehren?

Nein, ganz bestimmt nicht.

Was war es dann? Egal, dachte Rory. Nicht wichtig. Das einzig Wichtige war, dass er die richtungsweisenden Details aus Stegmans Werk behalten hatte.

Als er sich Miss Thornbury jedoch näherte, verblassten diese Details ein wenig, und Wärme durchströmte ihn von Neuem. Rory lächelte. Aus irgendeinem Grund hatte sie immer diese Wirkung auf ihn – jedes Mal, wenn er sie sah. Er hatte keine Ahnung, warum. Aber wann immer er sie traf, schien etwas in seinem Innern, das aus dem Gleichgewicht geraten war, wieder an seinen Platz zu rutschen.

Dabei fand Rory ganz und gar nicht, dass in seinem Leben zur Zeit etwas aus dem Gleichgewicht war. Im Gegenteil, alles lief erstaunlich gut. Aber Miss Thornbury hatte etwas an sich, eine Art, die ihm ein rundum gutes Gefühl gab. Ein Gefühl von Festigkeit. Und von Vollständigkeit. Von innerer Stärke.

Und wann immer er abends sah, dass Miss Thornbury am Ausgang auf ihn wartete, fand Rory dies weit reizvoller, als Mr Amberson dort vorzufinden. Nicht dass er Mr Amberson nicht mochte. Im Gegenteil, Mr Amberson war schon in Rorys Kindheit eins seiner Idole gewesen. Der Mann wusste einfach alles. Und wenn er sich über irgendetwas nicht ganz sicher war, dann wusste er genau, wo in der Bibliothek er nachsehen musste, um die Antwort zu finden. Und da Rory schon als Kind nach Wissen gehungert hatte, war Douglas Amberson ihm immer wie eine Art Gott vorgekommen. Er hatte den älteren Mann immer geachtet und bewundert – bestimmt mehr als alle anderen Menschen in Marigold.

Was bedeutete, so vermutete er, dass er Miss Thornbury als eine Art Göttin betrachten müsste. Denn sie war ebenfalls sehr belesen, sehr gebildet, sehr ausdrucksgewandt, sehr freundlich. Auch sie kannte sich fantastisch in der Bibliothek aus und wusste genau, wo man was fand, und das, obwohl sie erst seit kurzer Zeit hier arbeitete. Rory bewunderte und achtete sie ebenso sehr wie Mr Amberson. Ihr Göttinnen-Image allerdings unterschied sich erheblich von Mr Andersons Status als Gott. Aus irgendeinem Grund gingen die Gefühle, die sie in Rory weckte, weit über Bewunderung und Respekt hinaus. Er konnte nur nicht genau identifizieren, was für Gefühle es waren.

Es gab einen weiteren Unterschied zwischen seinen beiden Gottheiten. Während er von dem Gott Amberson keine bildhafte Vorstellung hatte, sah er, wenn er sich Miss Thornbury als Göttin vorstellte, sie in einem fließenden, fast transparenten Gewand vor sich. In einer jener schleierartigen Kreationen, die wie zufällig über die Schulter gleiten, über üppige Brüste, weich um die schlanke Taille drapiert und mit einem langen Seitenschlitz, sodass ein fester, cremiger Schenkel enthüllt wurde, und …

Wo war er stehen geblieben?

Ach ja, bei dem transparenten Göttinnen-Gewand. Es war in der Tat paradox, dass er sich Mr Amberson nie in so etwas vorstellte.

An diesem Abend allerdings war Miss Thornburys hauchzartes Schleiergewand nirgends zu sehen, was bei Rory gemischte Gefühle auslöste. Trotzdem – ihre hübsche weiße Bluse und der gerade beigefarbene Rock waren praktisch und nicht unschön, obwohl ihrem Aufzug nicht im Entferntesten etwas Göttliches anhaftete. Mit ihrer Kleidung, dem zu einem Pferdeschwanz zusammengenommenen blonden Haar und den tiefgrauen ungeschminkten Augen war sie keineswegs eine bemerkenswert aussehende Frau. Aber ihr Mund war gut, was er nicht zum ersten Mal bemerkte. Sie hatte einen breiten, vollen und sinnlichen Mund, und sein Anblick weckte tief in ihm etwas Heißes und Wildes und …

Wo war er stehen geblieben?

Ach ja. Er verließ die Bibliothek, um nach Hause zu gehen. Allein. Wo niemand mit einem vollen, sinnlichen Mund und im Gewand einer Göttin auf ihn warten würde.

„Guten Abend, Professor Monahan“, begrüßte Miss Thornbury ihn freundlich.

„Hallo, Miss Thornbury“, erwiderte er, so wie immer.

„Wie kommen Sie mit Ihren Recherchen voran?“

„Danke, sehr gut.“

So wie immer plauderten sie im Hinausgehen miteinander – offenbar hatte sie ebenfalls die Details ihres Intermezzos vergessen, da sie es mit keinem Wort erwähnte –, und dann schloss sie die Tür hinter ihnen ab. So wie immer. Nur eins wich von Miss Thornburys üblicher abendlicher Routine ab: Sie trug einen großen, unhandlichen Karton unter dem Arm. Rory war im Begriff, ihr seine Hilfe anzubieten, als der Karton ihr aus dem Arm rutschte und ihr gesamter Inhalt auf dem Plattenweg landete. Wie ein riesiger bunter Fächer lag zwischen ihnen ein Sortiment von Hochglanzmagazinen, und natürlich begann Rory sofort, ihr beim Aufsammeln zu helfen.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie solch ein Fan von Metropolitan sind“, sagte er, als er die Titel der Hefte sah. Irgendwie kam Miss Thornbury ihm nicht wie ein typisches Metro-Girl vor, nicht einmal mit dem durchsichtigen Gewand aus seiner Fantasie. Im Gegenteil, denn diese Titelmädchen waren weit spärlicher bekleidet als seine Göttinnen-Vision von Miss Thornbury. Und ihre Kosmetika waren offenbar mit Schaufeln und ähnlichen Gartengeräten aufgetragen. Trotz alledem hatte keine einzige von ihnen einen so erotischen Mund wie …

Wo war er stehen geblieben? Ach ja. Keine von ihnen hatte einen Mund, der mit Miss Thornburys Mund vergleichbar war.

Sie schnaubte ärgerlich, als sie ebenfalls auf die Knie ging und mit ihm gemeinsam die Zeitschriften einsammelte. „Ich bin kein Fan von Metropolitan“, sagte sie, wobei sie aus irgendeinem Grund etwas atemlos klang. Was für ein Grund das sein mochte, konnte Rory sich nicht vorstellen. „Unsere hochgeehrte Bürgermeisterin hat entschieden, dass diese Erzeugnisse nicht in unsere Bibliothek gehören und daher beseitigt werden müssen.“

Rory nickte. Er fand die Neuigkeit kein bisschen überraschend. „Ich hatte bei meinem ersten längeren Gespräch mit Miss Trent den Eindruck, dass sie ein wenig … nein, sogar ziemlich …“

„… prüde ist?“, kam Miss Thornbury ihm zu Hilfe.

Er lächelte. „Prüde, ja. Ich glaube, das dürfte der passende Ausdruck für sie sein.“

„Ich hätte noch ein paar andere Bezeichnungen für sie. Bevormundend. Ultrakonservativ. Diktatorisch.“

Rory lachte leise in sich hinein. Er hatte Miss Thornbury noch nie so...



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