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Bettermann | Griechischer Abschied | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 384 Seiten

Reihe: Nick-Zakos-Krimi

Bettermann Griechischer Abschied

Kommissar Nick Zakos ermittelt
15001. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8437-1088-6
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kommissar Nick Zakos ermittelt

E-Book, Deutsch, Band 1, 384 Seiten

Reihe: Nick-Zakos-Krimi

ISBN: 978-3-8437-1088-6
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nick Zakos, Halbgrieche und Star der Münchner Mordkommission, ist urlaubsreif. Doch aus Ferien wird nichts, weil auf einer griechischen Insel die Leiche einer deutschen Urlauberin gefunden wird. Da es sich um die Ehefrau eines ranghohen bayerischen Politikers handelt, wird Nick um Amtshilfe gebeten. Nick ist alles andere als begeistert - Griechenland kann ihm gestohlen bleiben, seit sein Vater die Familie verlassen hat. Doch als er schließlich auf der Dodekanesinsel ankommt, erwacht seine griechische Seele zum Leben - nicht zuletzt wegen der attraktiven Inselpolizistin Fani. Und in genau diese Seele muss er eintauchen, um den äußerst verwickelten Fall zu lösen, denn griechische Rache ist süß ...

Stella Bettermann ist Halbgriechin und lebt mit ihrer Familie in München, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Ihre Griechenlandbücher Ich trink Ouzo, was trinkst du so? und Ich mach Party mit Sirtaki waren Spiegel-Bestseller. Griechischer Abschied war ihr Krimi-Debüt.
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Kapitel 1

An den meisten Tagen konnte Hauptkommissar Nick Zakos seinen Kollegen Albrecht Zickler gut riechen, und zwar schon von weitem. Das war auch an diesem Morgen so. Ein appetitlicher Duft schlug Nick Zakos entgegen, als er die Tür zu ihrem gemeinsamen Büro öffnete. Zickler hatte die Beine hochgelegt und biss gerade herzhaft in seine Brotzeit.

»Auch eine Leberkassemmel?«, fragte der Kollege statt einer Begrüßung und hielt ihm eine alubeschichtete Tüte von der Metzgerei nebenan hin.

»Logisch! Danke«, sagte Zakos, fischte sich das andere Exemplar aus der Tüte und biss hinein.

Zakos fiel auf, dass sein Kollege etwas mitgenommen wirkte. Auch die Wahl seines Frühstücks ließ darauf schließen: Zickler hatte stets dann Gusto auf Deftiges, wenn er am Vortag feiern gewesen war.

»Du schaust ganz schön fertig aus«, sagte Zakos. »War’s schlimm?«

Zickler nickte düster. »So einen Hängowa hatt ich schon lang nimmer. Am Ende warn wir sogar noch in der Sonnenstraße tanzen!« Er schüttelte sich.

Albrecht Zickler befand sich gerade in Endlosschleife auf Hochzeitsfeiern, Polterabenden und, wie gestern, auf Junggesellenabschieden. Er war jetzt Anfang dreißig, etwas jünger als Zakos, und sein Freundeskreis schien nichts anderes mehr im Sinn zu haben, als unter die Haube zu kommen. Und solche Anlässe wurden naturgemäß nicht mit Spezi und Saftschorle bestritten. Bei jedem anderen als Zickler, der mit seiner kräftigen Statur und Trinkfestigkeit all diesen Anforderungen gut standhalten konnte, hätte Zakos sich ernsthaft Sorgen gemacht.

»Irgendwann wird dieser Hochzeitsmarathon ja auch mal vorbei sein«, versuchte er seinen Kollegen zu trösten.

»Nix is, das geht weiter bis in den Oktober«, widersprach Zickler tapfer.

»Arbeiten kannst du aber schon, oder?«

»Immer! Aber ich könnte einen von deinen Muntermachern gebrauchen!«

»Ah, einen Elliniko!« Das war der griechische Mokka. Zakos verwahrte in der Teeküche eine Tüte des entsprechenden Kaffeepulvers. Er bezog es von den türkischen Gemüsehändlern im Viertel, denn die Türken brauten das Getränk ja auf die gleiche Weise wie die Griechen. Außerdem standen im Schrank noch eine kleine Blechkanne und ein Satz Espressotassen.

»Sollst du haben! So ein griechisches Kaffeethaki erweckt Tote zum Leben«, erklärte Zakos mit Inbrunst.

»Was für ein Saki?!«

»Ein Kaffeechen. Kaa-fee-thaa-kii …« Zakos hatte Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand zusammengelegt und fuchtelte damit vor seinem Gesicht herum, als würde er sich jede Silbe einzeln aus dem Mund ziehen. Es wirkte sehr südländisch.

»Schon gut. Heb dir die Hellas-Show für deine weiblichen Fans auf«, knurrte Zickler. »Sag mal, macht ihr das in Griechenland auch, Junggesellenabschied mit extra bedruckten T-Shirts und so?«

»Extra bedruckte T-Shirts?«, fragte Zakos zweifelnd. »Was stand denn drauf?« Die Vorstellung, dass der Kollege in einem Trupp grölender Kampftrinker in Einheitskluft durch die Stadt zog, fand er mehr als skurril.

»Ach, ist doch wurscht«, meinte Zickler und errötete.

»Kannst du mir doch ruhig erzählen«, beschwichtigte ihn Zakos und setzte ein vertrauenerweckendes Lächeln auf. »Ist doch nichts dabei.«

Zickler zögerte.

»Na, komm schon!«

»Also gut: ›Verliebt, verlobt, verkatert – Tobis Junggesellenabschied‹«, nuschelte Zickler.

»Wie bitte? Verliebt, verlobt und was?«

»Verkatert«, murmelte Zickler und blickte zu Boden.

»Und mit so was läufst du rum?«, prustete Zakos heraus. »Auf offener Straße?«

»Mei. War halt so. Aber jetzt erzähl mal: Was machen die griechischen Junggesellen?«

»Puh!«, machte Zakos. Er hatte nicht die geringste Ahnung. Schließlich war er in Untergiesing aufgewachsen, nicht in Griechenland. »Die machen sich bestimmt auch zum Deppen, keine Sorge.«

»Aha, wie denn? Oder weißt du’s nicht, alter Pseudogrieche?«, frotzelte Zickler.

»In Griechenland macht sich der Bräutigam nicht vorher, sondern direkt bei der Trauung zum Affen. Da muss er nämlich ein Kränzlein aus weißen Blumen tragen. Mehr kann ich dir dazu beim besten Willen nicht sagen.«

»Der Bräutigam? Nicht die Braut?«

»Doch, die auch. Beide halt!«

»Hart!« Zickler schüttelte den Kopf. »Und woher weißt du das?«, fügte er misstrauisch hinzu.

Zakos überlegte, und dann prustete er heraus: »Aus My Big Fat Greek Wedding natürlich! So, und jetzt mache ich dir schnell den Ka…«

Hinter Zakos erklang ein vornehmes Räuspern. Er fuhr herum. Heinrich Baumgartner, Chef der Münchner Mordkommission und Zakos’ direkter Vorgesetzter, hatte sich im Türrahmen aufgebaut. Auch er sah heute nicht gut aus, trotz des teuer wirkenden Leinenanzugs und der neuen Sonnenbrille, die ihm noch wie zufällig im melierten Haar steckte. Die übliche frische Sonnenbräune in seinem Gesicht, die vom häufigen Mountainbiken herrührte, war an diesem Tag einem fahlen Grauton gewichen.

»Wir haben eine Brandleiche! Ihr müsst sofort los!«

Zickler seufzte und wischte sich den Mund mit einer der dünnen Papierservietten vom Metzger ab.

»Wo?«, fragte Zakos.

»Am Flaucher, rechte Isarseite, kurz vor der Holzbrücke. Muss ganz übel ausschauen.« Baumgartner blickte sich im Zimmer um. »Ihr solltet mal lüften. Hier drinnen riecht’s wie in einer Metzgerei.«

Zakos riss das Fenster zum Innenhof des Polizeipräsidiums in der Ettstraße auf, wo gerade zwei Kollegen von der Schutzpolizei ihre Motorräder starteten.

»Die Spurensicherung ist schon unterwegs«, erklärte Baumgartner ein bisschen lauter, um den Lärm zu übertönen. »Die Kollegen haben schon kurz mit der Frau gesprochen, die die Leiche gefunden hat. Sie wartet am Fundort auf euch, damit sie vernommen werden kann. Steht offenbar unter Schock, redet aber wie ein Wasserfall. Ihr Hund hat die Leiche aufgespürt. Es ist ein Mann, ansonsten aber unkenntlich.«

»Hauptsache, es ist keine Wasserleiche«, meinte Zickler im Plauderton. »Bei Wasserleichen wird’s Nick the Greek nämlich immer speiübel. Bei einer Grillleiche hingegen …«

Zakos versetzte ihm unauffällig einen Fußtritt, um den Redefluss zu unterbrechen. Sein Kollege hatte eindeutig noch Restalkohol.

Der Chef schaute erstaunt. »Was ist denn heute mit dem los?«, fragte er Zakos, als wäre Zickler gar nicht anwesend.

»Gar nix, wieso?«

»Nur so, der ist ja heute richtig redselig. Übrigens kommt die Astrid Kaminski mit. Du bist ja bald im Urlaub, Nick, da ist es am besten, wenn sie sich gleich in den Fall einarbeiten kann.«

»Die Astrid?«, fragte Zickler und wirkte auf einen Schlag vollkommen klar. Kommissarsanwärterin Kaminski konnte er nicht leiden. »Wieso denn die Astrid? Muss ich ausgerechnet mit der unerfahrensten Mitarbeiterin ermitteln, die wir haben, wenn der Nick weg ist? Kann man mir in so einer Situation nicht …?«

Aber Baumgartner hatte offenbar beschlossen, Zickler an diesem Tag keinerlei Gehör mehr zu schenken, und verließ den Raum.

Der Morgen war zu schön, um ihn mit einer Leiche zu verbringen, dachte Zakos. Insbesondere am Flaucher. Die Isar plätscherte in frischem Grüngrau dahin, und auf der Kiesbank lagen bereits eine Menge Leute und sonnten sich. Sogar vereinzelte Grillfeuer qualmten auf, dabei war es noch nicht mal zehn Uhr vormittags. Zakos wunderte sich immer wieder, wie viele Menschen tagsüber Zeit hatten.

Er selbst war bereits vor sieben Uhr aufgestanden und joggen gegangen. Auf dem Weg zurück in seine Altbauwohnung in der Sommerstraße hatte er noch einen Stapel weißer Hemden aus der Reinigung abgeholt. Ihm war aufgefallen, dass das Pilsstüberl neben der Reinigung verschwunden war. Hier würde demnächst eine Sushi-Bar einziehen, wie ein Aushang informierte.

Zakos mochte Sushi, und das alte Stüberl, aus dem stets penetranter Bierdunst und der unappetitliche Geruch nach altem Bratfett auf die Straße gedrungen war, hatte er nie von innen gesehen. Dennoch verspürte er Wehmut. Zakos wohnte in Giesing, seit er denken konnte, er war hier zur Schule gegangen und hatte bei 1860 Fußball gespielt. »Sein« altes Viertel, das bis dato noch nicht so überkandidelt war wie die benachbarten Stadtteile in Münchens Zentrum, drohte nun auch schicker und vor allem immer teurer zu werden.

Nach dem Frühstück hatte Zakos wieder einmal mit sich gerungen, ob er an diesem sonnigen Morgen umweltbewusst mit dem Fahrrad oder doch mit dem Wagen in die Ettstraße fahren sollte, und sich dann – wie meist – fürs Auto entschieden. Er hatte ein Faible für Autos, sein zwei Jahre alter Audi A6 besaß Ledersitze und ein Sonnendach. Endlich war ein Tag, an dem man es auch nutzen konnte. Zumindest morgens. Wenn Zakos abends nach Hause fuhr, war es meist schon zu kühl.

»Sind diese Leute eigentlich alle arbeitslos?«, wandte er sich angesichts der morgendlichen Sonnenanbeter an der Isar an seine beiden Begleiter. »Oder haben die im Lotto gewonnen? Was meint ihr?«

Er bekam keine Antwort. Zickler stierte beim Gehen auf den Boden und grummelte Unverständliches vor sich hin. Er hätte den Mokka wirklich dringend nötig gehabt. Aber daraus war nun nichts geworden. Astrid, die wegen ihres zierlichen Körperbaus im Dezernat auch die »kleine Astrid« genannt wurde, zuckte die Achseln. Sie wirkte angespannt, aber das tat sie immer, fand Zakos.

Kornelius Wagner, der Kollege von der Spurensicherung –...


Bettermann, Stella
Stella Bettermann ist Halbgriechin und lebt mit ihrer Familie in München, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Ihre Griechenlandbücher Ich trink Ouzo, was trinkst du so? und Ich mach Party mit Sirtaki waren Spiegel-Bestseller. Griechischer Abschied war ihr Krimi-Debüt.

Stella Bettermann ist Halbgriechin, Mutter zweier Kinder und ausgebildete Sozialpädagogin. Sie lebt in München, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Ihre Griechenlandbücher "Ich trink Ouzo, was trinkst du so?" und "Ich mach Party mit Sirtaki" waren Spiegel-Bestseller. Ein Retsina für den Kommissar ist ihr Krimi-Debüt.



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