Beste | Erziehen ist ein Kinderspiel | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Beste Erziehen ist ein Kinderspiel

8 geniale Strategien für ein Familienleben voller Humor und Leichtigkeit

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-432-11067-7
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der etwas andere Erziehungsratgeber
Vom Baby zum Teenager zum jungen Erwachsenen: Kinder erziehen ist ein wahrer Marathon des Miteinanderlebens. Doch es kann auch ein Kinderspiel sein, weiß Béa Beste. Ihr Geheimnis sind Gelassen heit, Humor und Improvisation! In diesem Buch teilt sie mit dir ihren Schatz aus eigenen Lebensgeschichten und erklärt mithilfe von berühmten Vorbildern ihre Grundsätze für ein fröhliches und erfülltes Familienleben.
Wenn du lieber glücklich statt perfekt bist und lieber fantasievoll improvisierst, statt Sklavin starrer Regeln zu sein, dann sind Béas Strategien gold richtig für dich und deine Familie, z.B.:
- Das Bambi-Prinzip: Was Elternliebe alles bewirken kann
- Das Drei-Musketiere-Prinzip: Zusammen schaffen wir alles!
- Das Tom-Sawyer-Prinzip: Wie man aus Schwächen Stärken macht
- Das Madagaskar-Pinguin-Prinzip: Lächeln und winken …
Beste Erziehen ist ein Kinderspiel jetzt bestellen!

Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Die Eltern sind immer bei uns
Der Film »Bambi« erzählt eine der traurigsten Geschichten, die wir Kindern zumuten. Und gleichzeitig die stärkste, denn das kleine Rehchen wird auch ohne die Mutter groß und deren Liebe begleitet Bambi immer. Bambi ist der Held. Er ist das zarte Wesen, das zunächst tapsig und ungelenk lernt und dann immer stärker wird. Ich bin Bambi. In diesem Kapitel möchte ich euch erzählen, wie ich als absolutes Wunschkind auf die Welt kam und von meinen Eltern und vom Rest der Familie mit Liebe und Selbstvertrauen vollgepumpt wurde. wie ich meine Eltern früh verlor und sie immer bei mir sind – ihre Werte, ihre Liebe, ihre Grundsätze. Wie mich mein Vater aber auch darauf vorbereitet hat, dass er sterben könnte. wie ich mit nur 21 Mutter wurde und dies alles weitergeben konnte. wie ihr mit euren Kindern über schwere Themen wie den Tod und Trennungen reden könnt. wie ihr eure Kinder mit Heldengeschichten über sie stark machen könnt und ihnen eine gute innerer Stimme gebt. Kurz: wie auch ihr eure Kinder mit Liebe und Selbstvertrauen vollpumpen könnt. Und jetzt geht es los
Der wundervolle Film aus der ganz frühen Disney-Schmiede ist für mich eine der stärksten, bewegendsten und auch traurigsten Storys, die ich kenne. Als ich den Film mit dem zarten Rehchen, das seine Mutter verliert, mit knapp fünf Jahren zum ersten Mal sah, hat er mich zwar ergriffen, aber nicht schockiert. Ich hatte keine Ahnung, dass ich in nur knapp zehn Jahren darauf auch ein Bambi sein würde. Was? Ihr habt ein Buch über verspielte Erziehung gekauft oder geschenkt bekommen und ich komme euch mit Tod und Traurigkeit? Lasst mich bitte kurz erklären. Gerade weil dies ein Buch über Leichtigkeit und Verspieltheit ist, darf es meiner Meinung nach nicht an Tiefe fehlen. Das Leben bringt nicht nur das Gute und Gefällige – sondern auch oft Unglück und Härte. Und deswegen möchte ich mit euch auch in diese Tiefe tauchen, um euch zu zeigen, dass auch die schlimmste Härte des Lebens nicht unbedingt Bitterkeit und verkorkste Erwachsene hervorruft. Sondern sogar Optimismus, Resilienz und Sonnenschein im Herzen. Denn es gibt einen Schutzschild gegen das Schlimme im Leben. Und das ist Liebe. Elternliebe. Also zurück zu »Bambi«. Wer Disneys Meisterwerk nicht kennt, kann ruhig an andere Beispiele denken. Tod und Trennung von Eltern ziehen sich seit Menschengedenken durch die gesamte Märchenwelt und die Kindererzählungen: Hänsel und Gretel werden ausgesetzt, Schneewittchen und Aschenputtel gelangen beide durch den Tod ihrer Mütter in die Hände böser Stiefmütter, und auch beim »König der Löwen« oder bei »Frozen« sterben Eltern. Ich weiß, dass vor allem »Bambi« ganze Elterngenerationen schockiert hat und viele es vermeiden, den Film mit den Kindern zu sehen. Zum Thema »mit Kindern über den Tod reden« habe ich auch einige Tipps und Erfahrungen. Aber bevor ich mich wieder auf die Ebene der Elterntipps und Erziehungsspiele begebe, möchte ich euch einiges aus meiner eigenen Geschichte erzählen, dann könnt ihr meine Erfahrungen und Ideen besser einschätzen, um das »Prinzip Bambi« zu verstehen. Ich verspreche euch, die nächsten Seiten lesen sich spannend und sind fast romanartig. Es ist mein Start im Leben, den ich mit euch hier teilen möchte, und eben das Bambi-Prinzip, das ich euch nahebringen möchte: Wovon ich jeden Tag zehre, ist ein Riesentopf von Liebe und Gewünschtsein. Damit haben mich meine Eltern vollgepumpt. Ich war ein absolutes Wunschkind
»Haarscharf am Brutkasten vorbei!« An solche Sprüche erinnere ich mich als Kleinkind. Mein Dasein auf der Welt wurde von meiner kompletten Familie als achtes Weltwunder gehandhabt und hatte immer etwas Heroisches. Das schrieb ich mir als Kind irgendwie zu, weil ich den Eindruck hatte, dass sie mich alle feiern, umsorgen, lieben … Aber eigentlich verdient meine Mutter alle Lorbeeren. Denn ich bin ihr einziges Kind, aber die zehnte Schwangerschaft meiner Ma. So nannte ich sie schon immer. Nur Ma. Als sie noch eine junge Studentin war, verliebte sie sich in einen 27 Jahre älteren Mann, ihren Professor. Bei dem großen Altersunterschied wollte meine Mutter nicht lange mit dem Kinderkriegen warten. Der Familienlegende zufolge wollte sie eine Basketball-Mannschaft. Fünf Kinder. Plus Reservebank, gern also sechs. Leider wurde auch bei der sechsten Schwangerschaft nichts daraus – Jahre vergingen und sie verlor ein Baby nach dem anderen. Bei Nummer neun soll das recht dramatisch gewesen sein, sie wäre beinahe gestorben. Und dann kam ich. Nummer zehn! Ein neues Medikament soll gegen ihre Hormonstörung geholfen haben, die anscheinend bewirkte, dass jede Schwangerschaft mit einem frühzeitigen Abgang meiner – wie sagt man dazu: Sternchen-Geschwister? Vorgänger? – endete. Ich verhielt mich unauffällig bis zum Ende des siebten Schwangerschaftsmonats. Dann – Schreck – konnte das Medikament in Rumänien, meinem damals kommunistischen Geburtsland, nicht mehr aufgetrieben werden. Ich sollte ein Februar-Kind werden, doch eine Woche vor Weihnachten kam ich praktisch »angeschossen« in Form einer schnellen Geburt, die fast auf den Treppen des Krankenhauses stattfand, ohne Arzt, allein mit der zuständigen Hebamme. Ich soll recht zierlich gewesen sein und verlor schnell an Körpertemperatur, deswegen soll ich das einzige Baby im ganzen Krankenhaus gewesen sein, das nicht stramm eingepackt ins Neugeborenenzimmer geschoben wurde, wie es damals gang und gäbe war, sondern die Nacht auf dem Bauch der Mutter verbringen durfte. Die ersten Monate, ach was, Jahre soll meine ganze Familie in ständiger Sorge gelebt haben, dass sie mich wieder verliert. Ich wurde bewacht und getragen und geschaukelt und gehätschelt. Na ja. Ein gewisses Prinzessinnengehabe attestiert mir man bis heute. Und vor allem: Ich fühlte mich geliebt, willkommen und wertvoll. Alle meine Anfänge wurden bewundert, bejubelt und belobigt. Bevor ihr euch komplett an die Stirn fasst, okay, sagen wir auch: dies alles in Maßen. Ich habe auch viel Humor und eine gesunde Selbsteinschätzung mitbekommen. Humor und auch ein wenig liebevolles Hops-Nehmen waren Bestandteil meiner Erziehung, und das hat gutgetan. Vor allem hat mich all das über die schwersten Momente meines Lebens hinweggetragen. Auf einmal war ich ein Bambi!
Lasst mich einige Jahre springen. Es war am 21. August 1984, als ich wie eine normale Touristin in eine Lufthansa-Maschine von Bukarest nach Frankfurt am Main stieg. Doch ich hatte eine Geburtsurkunde in meiner Schuhsohle und wusste, dass ich mein Land für immer verlassen würde. Ich war unterwegs zur Familie meiner Halbschwester aus der ersten Ehe meines Vaters. Allein. Ich war 15 Jahre alt. Es fällt mir nicht leicht, dies hier zu erzählen: Ich stieg ins Flugzeug und wusste, dass ich meine Ma nie wiedersehen würde. Ich ging in vollem Wissen, dass es kein Zurück gibt. Sie wollte das genau so und ich auch, auch wenn es mir das Herz brach. Drei Jahre zuvor war mein Vater gestorben. Es ist grundsätzlich eine schlimme Sache, mit nur zwölf Jahren seinen Vater zu verlieren, aber er hatte mich darauf gut vorbereitet. Er war 62, als ich auf die Welt kam, und warnte mich schon, als ich klein war, dass die Kinder im Kindergarten oder der Schule ihn für meinen Opa halten würden, und bereitete mich vor, selbstbewusst zu einem alten Vater zu stehen. Er sprach mit mir über den Tod. Er erzählte mir, dass er ein volles Leben gelebt und »so gut wie nichts ausgelassen« hatte. Er wollte, dass ich vorbereitet wäre, wenn sein Herz versagen würde. Als er starb – nach seinem dritten Herzinfarkt –, war ich tapfer. Es war traurig und meine Mutter litt sehr, aber ich war von meinem Vater liebevoll vorbereitet worden und kam besser damit zurecht als andere Halbwaisen. Was ich nicht kommen sehen konnte, war, dass meine Mutter kurz darauf auch erkranken würde. Unheilbar: Krebs. Das hat sie mir auch so lange verschwiegen, bis ich anfing zu schnüffeln und ein Diagnosepapier zu einem mit ihr befreundeten Arzt trug, es ihm unter die Nase hielt und die Wahrheit verlangte. Da war ich gerade in der neunten Klasse, also 14 Jahre alt. Es war ein Schock, der mich schlagartig reifen ließ. Sämtliche pubertäre Verhaltensweisen fielen von mir ab. Seit dem Moment redeten meine Ma und ich offen über die traurige Wahrheit. Ihre Diagnose war ein Todesurteil. Das war grausam. Darauf hatte mich niemand vorbereitet. Ich war doch eigentlich dabei, im Freundeskreis nach geeigneten Männern für meine Mutter zu schauen. Dass sie unheilbar krank war, war nicht Teil des Deals. Liebe Freunde versuchten, sich um mich zu kümmern. Ich hörte oft »Let it be« von den Beatles und weinte viel. Es drohte ein weiteres gefährliches Problem
Im Ceausescu-Rumänien gab es ein Gerücht, was mit Vollwaisen gemacht würde: Hätten sie gute Schulleistungen, dann würden sie in Spezialanstalten der Securitate landeten und auf die härteste Art zu Spezialisten des brutalen rumänischen Geheimdienstes ausgebildet. Das machte meiner Mutter und mir große Angst. In meiner Familie und in meinem Freundeskreis hasste man die Kommunistische...


Béa Beste lebt in Berlin und beschreibt sich selbst als Edupreneur, Mutter und ewiges Kind. Ihre berufliche Laufbahn hat sie schon zu den unterschiedlichsten Stationen geführt. Ihr Blog Tollabea zählt zu den reichweitenstärksten deutschsprachigen Familienblogs.
www.tollabea.de


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.