Reserviert man den Begriff des Scheiterns lediglich für die nicht gelingende Herstellung oder Aufrechterhaltung sozialer Ordnung, dann vergibt die Soziologie ihr Potenzial an differenzierter Analysefähigkeit. An diesem Schwachpunkt der soziologischen Analyse möchte der vorliegende Sammelband ansetzen und konzentriert sich daher auf Formen, Funktionen und Folgen des Scheiterns sowie auf ihre Bearbeitung. In den Beiträgen werden dabei ganz unterschiedliche Phänomene des Scheiterns in den Blick genommen und analysiert. Dabei fällt in der Zusammenschau vor allem eines auf: ‚Das Soziale‘ scheint extrem flexibel und widerstandsfähig. Bemerkenswerterweise – und das ist die Quintessenz der Beiträge – scheitert das Scheitern offensichtlich immer wieder an der Widerständigkeit des Sozialen. Die differenzierte Auseinandersetzung mit Phänomenen und Facetten des Scheiterns ermöglicht es, die Widerständigkeit des Sozialen in ihrer Doppelgestalt ernst zu nehmen: sie verwandelt Erfolgsprojekte en masse in scheiternde Konstellationen und gleichzeitig bringt sie das Scheitern zum Scheitern.
Bergmann / Hahn / Langhof
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Zielgruppe
Professional/practitioner
Weitere Infos & Material
Grundbegriffliche Explorationen; Mechanismen und Verarbeitungsformen des Scheiterns in Organisationen.- Wirtschaft, Sozialstruktur und Semantik des Scheiterns.
Dr. Jens Bergmann
ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover
Matthias Hahn
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover
Dr. Antonia Langhof
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover
Dr. habil. Gabriele Wagner
ist Professorin für Arbeit und Organisation an der Leibniz Universität Hannover.