E-Book, Deutsch, 74 Seiten
Berger Mehlwürmer
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7438-9777-9
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Level 1
E-Book, Deutsch, 74 Seiten
ISBN: 978-3-7438-9777-9
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Julian und seine Freunde erhalten die Möglichkeit, das neuste Game auf dem Markt zu spielen. Der einzige Haken dabei - um weiterzukommen, müssen sie die anderen Gruppen schlagen. Level 1 führt sie in einen verlassenen Vergnügungspark, doch sie sind nicht allein! Ein mysteriöses Rätsel, dunkle Gestalten, tödliche Bedrohungen, sowie die wildeste Fahrt ihres Lebens erwarten sie. Können Julian und seine Freunde den Gefahren trotzen, um das nächste Level zu erreichen?
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Das Hausdach über dem Wasser
Die Umgebung wechselte vom schwarzen Nichts zu einer Landschaft. Die vier Jugendlichen standen auf einem mit Kies bedeckten Hausdach, das gut einen Meter über das Wasser hinausragte. Mit weit aufgerissenen Augen schauten sie sich um. Spannung, Abenteuerlust, aber auch etwas Angst huschte über ihre Gesichter. Julian sah an sich herunter, als seine Hand etwas Ungewohntes am Bein berührte. Ein Messergriff ragte aus einer Halterung an der Außenseite seines Oberschenkels. Überrascht nahm er es vorsichtig heraus. »Denkt ihr, wir brauchen es irgendwann?«, fragte er, als er die glänzende Klinge begutachtete. »Seht mal, Julia und Michael haben kein Messer, sondern nur eine Taschenlampe.« Roby zwinkerte vergnügt. »Wieso habe ich kein Messer?«, beklagte Julia sich. »Dann ist ja schon mal geklärt, wer von uns vieren die Leuchten sind!«, erwiderte ihr Bruder grinsend. »Bin ich der Einzige mit einem Rucksack?« Michael nahm ihn von den Schultern und öffnete ihn gespannt. »Was hast du denn da drin? Proviant?« Roby reckte den Kopf, um etwas zu sehen. Julia kicherte. »Wuschelkopf denkt wieder mal nur ans Essen!« »Ja, irgendwie habe ich einen leichten Hunger. Ob es genauso schmeckt, wenn unsere Spielfiguren essen, wie wenn wir es tun würden?« »Schau mal nach, was drin ist«, meinte Julian. Michael kramte im Rucksack und nahm eine Box heraus. »Eine kleine Box - wie spannend!«, sagte Roby sarkastisch. »Und was ist sonst noch drin?«, fügte Julia neugierig hinzu. Michael zog ein Stück Papier aus dem Rucksack und steckte die Box ungeöffnet wieder hinein. »Das ist bestimmt die Aufgabe von Level 1. Gib schon her!« Julian riss es ihm grinsend aus der Hand. Gespannt faltete er das Stück Papier auseinander. »Willkommen Mehlwürmer bei Level 1«, las er laut vor. »Der Vergnügungspark im Wasser.« »Vergnügungspark im Wasser? Das klingt ja schon mal spannend!« Roby rieb begeistert die Hände aneinander. »Das Wasser kann man kaum übersehen, schließlich stehen wir auf einem Hausdach, das davon umgeben ist. Aber von einem Vergnügungspark sehe ich nicht wirklich was!« »Das liegt sicher an diesem eigenartigen Dunst in der Luft. Seine Beschaffenheit lässt einen nicht in die Weite sehen«, erklärte Michael. »Jaja, sehr interessant. Lass jetzt aber Julian mal weiterlesen, sonst stehen wir morgen noch hier!« Roby trommelte nervös mit den Fingern auf seinen Oberschenkel. »Also, die Aufgabe dieses Levels besteht darin, das Rätsel zu lösen, die Hindernisse im Vergnügungspark zu überwinden und den Buzzer zu aktivieren.« »Einen Buzzer?«, unterbrach Julia fragend. »Das ist so ein rundes rotes Ding, das man in Quizshows drückt, wenn man die richtige Antwort weiß«, war Michaels Erklärung. »Ich weiß, was ein Buzzer ist! Ich dachte nur, wir müssen hier einen Schatz suchen oder so. Schließlich heißt das Spiel "Verlassene Orte".« »Das heißt aber nicht, dass es sich dabei um eine Schatzsuche handelt!«, erwiderte Roby. »Und wieso nicht?« »Wollt ihr noch länger diskutieren oder kann ich endlich weiterlesen?« Julian sah fragend zwischen seiner Schwester und Roby hin und her. Als keiner etwas erwiderte, las er weiter. »Wichtig: Alle Teilnehmer müssen überleben. Ist dies nicht der Fall, fliegt ihr raus und habt keine Möglichkeit auf den Hauptgewinn.« »Was? Schon nach einem einzigen lausigen Spiel kann man rausfliegen? Das kann doch nicht deren Ernst sein!«, beschwerte sich Wuschelkopf entrüstet. »Den Verlierern steht es jedoch frei, jedes Level beliebig oft außerhalb des Wettbewerbs zu wiederholen.« »Toller Trostpreis!«, murmelte Roby mürrisch. »Lass mich mal ausreden, Roby, jetzt wird’s wichtig!«, wies Julian ihn zurecht. »Das erste Rätsel lautet: Dem Himmel entgegen, der Erde geneigt. Hinauf und hinunter, im Kreise und um die Kurve herum.« »Dem Himmel entgegen, der Erde geneigt?« Julia krauste die Stirn. »Ja, genau. Hier steht: Wenn wir das Rätsel gelöst haben, wissen wir den Ort, an dem der Buzzer steht … und …« Julian riss die Augen weit auf. »Diesen komischen Gesichtsausdruck von dir kenne ich. Der verheißt nichts Gutes.« Michael warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Da steht …« »Was denn? Mann, mach es doch nicht so spannend!«, beschwerte sich Roby. »Noch eine letzte Warnung:«, zitierte Julian. »Seid wachsam!« »Seid wachsam?« Roby verzog den Mund. »Und wovor genau?« »Denkst du, das verraten sie uns? Dann wäre das Level ja nicht wirklich spannend!«, antwortete Michael. »Okay, Leute«, meinte Julian und schaute in die Runde. »Irgendwelche Ideen, wo der Buzzer stehen könnte?« »Dem Himmel entgegen, der Erde geneigt deutet auf eine Bahn, die hinauf und hinab geht«, überlegte Michael laut. »Und rundherum geht sie auch noch«, ergänzte Roby. Julian sah grübelnd in die Weite. »Vielleicht ein Karussell?«, fragte seine Schwester. »Das geht aber nicht wirklich dem Himmel entgegen. Und Kurven hat es auch nicht«, wandte Michael ein. »Ich habe es! Eine Achterbahn!« Julian sah wieder zu seinen Freunden. »Die geht hinauf und hinunter sowie im Kreis und um Kurven herum.« »Das könnte es sein.« Wuschelkopf nickte. »Und wo befindet sich diese Achterbahn nun genau?« Julia drehte sich auf alle Seiten und sah in die Ferne. »Ich sehe nur Wasser und weiter hinten die Umrisse einer kleineren Bahn. Also, wenn ich das jetzt im Nebel richtig erkenne!« »Das ist Dunst, kein Nebel. Er entsteht …«, versuchte Michael erneut zu erklären. »Ist ja gut!« Julia warf ihm einen ernsten Blick zu. »Ich hab’s kapiert!« »Denkt ihr, der Park steht komplett unter Wasser?« Roby schaute sich ebenfalls kritisch um. »Geht es da hinten noch weiter oder ist der da zu Ende? Wäre gut, wenn wir wüssten, wie es hier aussieht.« »Moment mal!« Michael griff in den Rucksack. »Ich glaube, ich habe da vorhin noch eine Karte gesehen.« Er zog einen Plan heraus und faltete ihn auseinander. Alle beugten sich gespannt darüber und studierten ihn ausgiebig. »Der Park scheint nicht gerade klein zu sein. Oder täusche ich mich?«, fragte Julian stirnrunzelnd. »Wir sollten zuerst mal rausfinden, wo wir uns überhaupt befinden«, unterbrach Julia ihren Bruder. Die Jugendlichen sahen sich um. Sie befanden sich auf einem Flachdach eines Gebäudes, welches rundherum von Wasser umgeben war. Einige Meter entfernt befand sich ein zweites Flachdach. In der Ferne, zu ihrer Linken, erkannte man den oberen Teil eines Karussells. Die metallenen Sessel befanden sich allesamt unter dem gelblich wirkenden Wasser. »Wenn ich mich nicht täusche, dann müssten wir hier sein«, Julian hielt den Finger auf das Gebäude der Geisterbahn. »Das Karussell ist auf der linken Seite, und das da drüben«, er zeigte zu einem metallenen Gestänge, das halb verfallen aussah, »müsste die große Schaukel sein.« »Auf der Karte ist keinerlei Wasser eingezeichnet«, stellte Wuschelkopf fest. »Ja, anscheinend war dieser Vergnügungspark ursprünglich wasserlos«, meinte Michael. »Ist das die Achterbahn?« Julia zeigte auf einen Punkt auf der Karte. »Das könnte hinkommen«, bestätigte ihr Bruder. »Und wie kommen wir da hin?« Michael ging zum Rand des Gebäudes und schaute in das trübe Wasser. »Ich habe keine Lust, in dieser gelben Brühe zu schwimmen.« »Ich auch nicht. Dieses Wasser sieht irgendwie merkwürdig aus!« Roby verzog angewidert das Gesicht. »Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig, als zu schwimmen«, entgegnete Julia. »Diese Brühe ist eklig!« »Stell dich nicht so an, Wuschelkopf! Schließlich sind das lediglich unsere Spielfiguren, die baden gehen.« »Trotzdem! Der Gedanke, in diesem gelben Wasser zu plantschen, ist nicht wirklich motivierend!«, konterte Roby Julias logische Folgerung. »Hey, Leute! Da drüben beim anderen Gebäude ist ein Boot!« Michael zeigte auf das gegenüberliegende Dach. »Wo denn?« Wuschelkopf sah suchend hinüber. »Es ist am hinteren Rand des Daches. Wenn eine kleine Welle kommt, kannst du den Bug des Bootes sehen!«, erklärte sein Kumpel. »Siehst du´s jetzt?« »Ja, ich sehe es!« »Freu dich lieber nicht zu früh, Roby. Wir müssen trotzdem rüberschwimmen!«, meinte Julian. »Hey! Das müsst ihr ausprobieren, Jungs!«, rief seine Schwester begeistert. Sie war am Rand des Gebäudes in die Hocke gegangen und hielt ihre Hand in die gelbliche Flüssigkeit. »Wie ist das nur möglich? Es fühlt sich an, als ob man...




