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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 85, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Bergen Lore-Roman 85

Mit einer Rose fing alles an
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7517-0034-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Mit einer Rose fing alles an

E-Book, Deutsch, Band 85, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-0034-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Bettina schaut traumverloren auf die Rose auf ihrem Tisch.
'Von Herrn von Hochfels', hat die Gutssekretärin gesagt.
Konnte das bedeuten, dass auch er ...? Ja, Bettina hat sich in den Verwalter verliebt, sofort, als sie ihn in ihres Vaters Büro kennenlernte. Und was sie in seinen Augen gelesen hat, lässt ihr Herz jetzt noch höherschlagen.
Bettina zuckt jäh zusammen, als Achim von Hochfels das Büro betritt.
'Ich danke Ihnen für diese wunderschöne Rose', stammelt sie da hastig.
Doch mit kalter Gleichgültigkeit kommt die Antwort: 'Man sagte mir, das sei gut für das Arbeitsklima. Und darauf kommt es ja an.'
Bettina ist so enttäuscht, dass sie den Schmerz in seinen Augen nicht sieht. Denn Achim von Hochfels hat einen bitteren Entschluss fassen müssen ...

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Mit einer Rose fing es an Eine junge Gutsherrin und ihre verzweifelte Liebe Von Gitta van Bergen Bettina schaut traumverloren auf die rote Rose auf ihrem Tisch. „Von Herrn von Hochfels“, hat die Gutssekretärin gesagt und dabei geschmunzelt. Konnte das bedeuten, dass auch er …? Ja, Bettina hat sich in den Verwalter verliebt, sofort, als sie ihn in ihres Vaters Büro kennenlernte. Und was sie in seinen Augen gelesen hat, lässt ihr Herz jetzt noch höherschlagen. Bettina zuckt jäh zusammen, als Achim von Hochfels das Büro betritt. „Ich danke Ihnen für diese wunderschöne Rose“, stammelt sie da hastig. Doch mit kalter Gleichgültigkeit kommt die Antwort: „Man sagte mir, das sei gut für das Arbeitsklima. Und darauf kommt es ja an.“ Bettina ist so enttäuscht, dass sie den Schmerz in seinen Augen nicht sieht. Denn Achim von Hochfels hat einen bitteren Entschluss fassen müssen … Der erste Herbststurm fauchte an diesem Abend durch das Schwarzwaldtal. Er blies das braun gewordene Laub von den beiden Nussbäumen, die wie stumme Wächter links und rechts vom Eingang des Gasthaus „Zum Hirschen“ standen. Ein Regenschauer prasselte auf das Schindeldach des Hauses, das schon mehr als zwei Jahrhunderte Wind und Wetter getrotzt hatte. Auf den Vorplatz fiel der warme Schein der in der Gaststube brennenden Lampen. Am Ende eines langen Tisches, saß eine Runde von Kartenspielern. „Das wär’s mal wieder gewesen – machen wir Schluss“, rief Anton Meier und klatschte die letzte Spielkarte auf die Filzunterlage. „Rosa, bring uns noch eine Runde – auf meine Rechnung.“ Die Wirtin hinter der Theke nickte nur und nahm vier frische Gläser aus dem Regal hinter sich. „Schön, dass du beute die Spendierhosen anhast“, brummte einer der Kartenspieler. „Gibt es was zu feiern oder hat Herr von Strombeck dir eine Zulage gegeben?“ „Hat er wirklich!“ Anton, griff in seine Tasche und legte einen Fünfzigmarkschein auf den Tisch. „Den habe ich mir gestern Nacht als Geburtshelfer verdient. Das Kalb unserer besten Milchkuh wäre beinahe nicht am Leben geblieben.“ „Musst du als Gärtner von Gut Strombeck jetzt auch den Viehdoktor spielen?“, fragte einer. „Wo war denn der Stallbursche Franz?“ „Der war unterwegs, um das Fräulein vom Flughafen abzuholen“, erklärte Anton. „Da musste ich eben einspringen und dem Tierarzt helfen.“ „Ja, ist das Fräulein jetzt wieder da? Komm, erzähl schon!“ Anton lehnte sich gemütlich zurück und schaute in die gespannten Gesichter seiner drei Freunde. Er genoss ihre Neugier. Alles, was sich um Gut Strombeck drehte, stieß im ganzen Dorf auf allergrößtes Interesse. Doch in den mehr als zwanzig Jahren, in denen Anton auf dem Gut als Gärtner arbeitete, hatte er nie mehr als jene Neuigkeiten preisgegeben, die ohnehin die Runde gemacht hätten. Mit seinen sparsamen Nachrichten verschaffte Anton seinen Freunden höchstens so etwas wie einen Informationsvorsprung. „Also, dann hört einmal zu“, begann Anton endlich. „Wie ihr wisst, hat das Fräulein die letzten acht Jahre in einem sündhaft teuren Internat in der Schweiz verbracht und in diesem Sommer ihr Abitur gemacht. Ein sehr gutes übrigens. Darauf war ihr Vater sehr stolz. Da hat er ihr gesagt, dass sie einen großen Wunsch frei habe. „Und – hat sie sich etwas gewünscht?“ „Aber selbstverständlich”, brummte Anton. „Eine Reise nach Amerika, drei Monate kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten. Und gestern ist sie von New York aus zurückgeflogen. Jetzt ist das Fräulein endlich wieder auf Gut Strombeck, das sie ein halbes Jahr lang nicht gesehen hatte.“ Anton behielt für sich, dass er Bettina von Strombeck noch in der gleichen Nacht gesehen hatte. Trotz des anstrengenden Fluges und einem ersten Gespräch mit ihrem Vater war Bettina im Stall aufgetaucht, in dem das neugeborene Kalb gerade zum ersten Mal auf seinen Beinen stand. Sie hatte Anton herzlich umarmt und ihm ihr Mitbringsel aus Amerika, ein Zigarrenetui aus Silber, in die Jackentasche gesteckt. Das aber ging seine Freunde nichts an, war Antons Meinung. Das Etui lag auf der Kommode in seiner Stube in einem Nebengebäude des Guts. Anton hatte sich geschworen, es nur an Sonn- und Feiertagen zu benutzen. In seiner stillen Freude darüber, vor allem aber über die Rückkehr von Bettina, die er als Säugling in den Armen gewiegt und die er die ersten Blumennamen gelehrt hatte, ließ sich Anton dazu hinreißen, seinen Freunden eine weitere Runde zu spendieren. *** „Mädchen, Mädchen – wir müssen dich unbedingt hochpäppeln. Du hast ja kaum noch Fleisch auf den Knochen.“ Köchin Susa stemmte ihre kräftigen Arme auf ihre Hüften. Ihre braunen Augen blitzten Bettina an, die sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte. Sie hatte Susa in der Küche beim Zubereiten des Frühstücks überrascht und sich jetzt schon zum dritten Mal seit ihrer Rückkehr eine Standpauke darüber anhören müssen, wie mager sie doch geworden sei. „Ach, Susa, es ist herrlich, wieder dein Geschimpfe zu hören“, konterte das junge Mädchen. Mit einer anmutigen Kopfbewegung warf sie eine vor das Gesicht gefallende Strähne zurück. Im Licht des frühen Morgens glänzte ihr blondes Haar auf. Was in den Augen der drallen Susa als „mager“ galt, war das anmutige Bild einer schlanken jungen Frau, deren lange Beine in verwaschenen Jeans steckten. Die Farbe der Ballerinas an ihren nackten Füßen war die gleiche wie die des flaschengrünen Pullovers, der ihr in lässiger Weite bis fast zu den Oberschenkeln fiel. Die blonde Mähne, die ihr über die Schultern fiel, umspielte ein ovales Gesicht mit hoch angesetzten Backenknochen. Grün war die Farbe ihrer Augen, in denen das Sonnenlicht goldbraune Pünktchen zum Aufblitzen brachte. Mit ihren feingliedrigen Händen umfasste Bettina von Strombeck das in gutmütige Falten gelegte Gesicht der Köchin Susa. „Liebe Susa, ich habe meinen letzten Babyspeck beim Schwimmen und Surfen gelassen. Und in Miami wollte ein Modefotograf Aufnahmen von mir machen, woraus du vielleicht entnehmen kannst, dass ich alles andere als klapperdürr bin.” Sie lachte Susa an und gab ihr einen schallenden Kuss auf die Nasenspitze. „Das hast du doch nicht angenommen!“, entrüstete sich die Köchin. „Nein – habe ich nicht. Du kennst mich doch. Andererseits muss ich zugeben, dass mir das Angebot doch ein klein wenig geschmeichelt hat. Jedenfalls solltest du deine Meinung ändern, ich hätte kaum noch Fleisch auf den Knochen.“ Köchin Susa blickte die junge Frau vor sich eine Weile wortlos an, nahm sie dann plötzlich in ihre Arme und drückte sie fest an ihren mächtigen Busen. „Mein liebes Mädchen, du bist eine wunderschöne junge Frau geworden“, murmelte sie ganz gerührt. Als ob sie sich dieser mütterlichen Regung plötzlich schämte, wandte sie sich mit einem fast heftigen Ruck ab und widmete sich den Frühstücksvorbereitungen. Bettina entging, dass Susa sich dabei mit einer verstohlenen Bewegung über die Augen wischte. Susa waren die Tränen in die Augen geschossen. So plötzlich war ihr die ganze Tragweite ihrer eigenen Erkenntnis bewusst geworden. Ihre Tina war nicht mehr, wie noch vor einigen wenigen Monaten, die junge Internatsschülerin. Fast wie über Nacht war sie zu einer begehrenswerten jungen Frau gereift. Die lebenskluge Susa fragte sich, ob Tina sich dieser Entwicklung, dieses Überschreitens der unsichtbaren Grenzlinie vom Mädchen zur Frau, selbst bewusst war. Wenn nicht, dann könnte sich das für Tina vielleicht negativ auswirken. Ich werde alles tun, dass meinem Mädchen keiner wehtut, dachte Susa für sich. Dann aber verschluckte sie die tiefschürfenden Gedanken aus ihrem Kopf. Tina sollte davon nichts merken. „Alle Männer werden sich den Kopf nach dir verdrehen, aber erst, wenn du dich wieder an mein Essen gewöhnt hast“, schlug Susa einen scherzenden Ton an und drohte Bettina mit einem Kochlöffel. Bettina setzte sich lachend an den Tisch in der gemütlichen Küche. Das Sonnenlicht spiegelte sich in den blankgescheuerten Töpfen und Pfannen aus Kupfer, die unter einem langen Regal neben dem riesigen Herd hingen. „Lass uns zusammen frühstücken, bevor Vater und Tante Jette herunterkommen“, forderte Bettina die Köchin auf. Wieder übermannte Susa beinahe die Rührung. Das gemeinsame Frühstück, bis auf die Ausnahmen an Sonn- und Feiertagen, an denen Tina zusammen mit ihrem Vater und ihrer Tante frühstückte, war in all den Jahren auf Gut Strombeck eine Art Ritual gewesen. Das Frühstück war die schönste Zeit des Tages, denn Susa hatte Tina da noch ganz für sich. Hier tauschten sie ihre kleinen Geheimnisse aus, weihte Tina die Köchin in ihre oft überschwänglichen Pläne ein, oder ließ sich von Susa...



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