Bentlage | Schulabschluss geschafft! Und jetzt? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 150 Seiten

Bentlage Schulabschluss geschafft! Und jetzt?

Ein Ratgeber zur Studien- und Berufswahl
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-8444-3042-4
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Ratgeber zur Studien- und Berufswahl

E-Book, Deutsch, 150 Seiten

ISBN: 978-3-8444-3042-4
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach dem Schulabschluss stehen viele Jugendliche und junge Erwachsene ratlos vor einem Meer von Möglichkeiten und der Frage, wie es nun für sie weitergehen soll: Studium oder Ausbildung? Vernunftfach oder Leidenschaft? Langfristig die Karriere planen oder Raum lassen für Experimente?
Dieser Ratgeber macht mit einem Geleitwort von Anselm Grün „Mut zur Entscheidung“: Entlang der in der Zukunftsforschung etablierten Delphi-Methode zeigt das Buch, wie Schulabgänger basierend auf der Befragung ihrer eigenen „Experten“ (z. B. Verwandte, Freunde, Nachbarn, Lehrer, Trainer) mit wenigen Schritten eine Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten und Meinungen finden können. Angereichert mit vielen Beispielen, praktischen Tipps und spannenden Hintergrundinformationen hilft das Buch dabei, das eigene persönliche Profil mit passenden Berufsbildern und Ausbildungswegen in Zusammenhang zu bringen. Im Vordergrund steht dabei nicht ein „Mehr“ an Informationen, sondern die Fähigkeit, zu filtern, sich selbst in einer Außen- und Innensicht kennenzulernen und mit diesem „Kompass“ loszugehen.

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Zielgruppe


Angehende Abiturient_innen bzw. Schüler_innen, die eine Fachhochschulreife erwerben, Jugendliche und junge Erwachsene, die andere Abschlüsse erwerben oder erste Ausbildungswege abgebrochen haben, Studienabbrecher_innen, Eltern, Lehrer_innen und Berater_innen im Bereich Berufsorientierung und Berufsberatung.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


|10|1  Schulabschluss geschafft! Und jetzt?
1.1  Wer die Wahl hat …
Beispiel: Luise Luise reicht mir ihr Handy und zeigt mir ein Foto vom Bodensee. Dort hat sie die letzten Monate verbracht, die bisher letzte Station ihrer Ausbildungsodyssee. „Tanzen war mein großes Hobby, also dachte ich, Tanzlehrerin ist eine gute Idee“, erzählt sie. Luise ist 22 und es ist die dritte Ausbildung, die sie begonnen und nach einigen Monaten abgebrochen hat. Nach dem Abi studierte sie erst Geowissenschaften – „Das war aber viel Physik und Mathe …“ –, danach wechselte sie in den Studiengang Gesundheitsmanagement („Lieber was mit Menschen“). Auch da fühlte sie sich fehl am Platz. Schließlich entschied sie sich, ihr Hobby zum Beruf zu machen – das Tanzen. Die Ausbildung am Bodensee war weit weg von zu Hause, es sollte auch so sein. Anfangs war alles gut, dann fühlte sie sich von den Ausbildern zu streng beurteilt („Die haben mich dauernd kritisiert“) und kehrte zurück nach Düsseldorf. Ihre Eltern machen sich Sorgen. Luise hat im Moment keine Idee, was sie als Nächstes machen will, und jobbt in einem Bistro. Luise ist ein Beispiel für viele, die sich nach dem Schulabschluss im Dschungel von Ausbildungs- und Studienangeboten verirren. Inzwischen bricht fast die Hälfte der Studierenden den ersten Studiengang ab, bei den Auszubildenden sieht es ähnlich aus. Die Gründe sind leicht nachzuvollziehen: In der Schule gelten klare Anforderungen, und je näher der Abschluss rückt, desto höher ist der Zeitaufwand für Lernen, Klausurenschreiben, Punktesammeln, Praktika. Es bleibt kaum genug Zeit, sich noch um Freunde und Hobbys zu kümmern. Das Ziel ist immer klar: die nächste Klausur, das nächste Referat, der Abschluss. Wie es danach weitergeht? Das steht auf einem anderen Blatt. Und das ist trotz dicker Broschüren und uferloser Informationen im Netz oft ein ziemlich leeres. |11|Was will ich, was kann ich, was passt zu mir? Darauf haben die wenigsten Schulabgänger eine klare Antwort. Wann soll man denn darüber nachdenken? Es gibt Lieblingsfächer und Problemfelder – „Ich hasse Mathe!“ –, es gibt Vorstellungen der Eltern („Am besten wirst du Lehrerin!“), und in der Zeitung stehen immer neue Prognosen („Diese Berufe werden durch KI bald verschwinden“). Nichts davon hilft dir wirklich weiter. Denn es geht mit der Entscheidung für deinen Einstieg in eine Berufslaufbahn um mehr als die nächste Qualifikationsstufe. Die Entscheidung, welchen beruflichen Weg du nach dem Abschluss einschlägst, markiert den ersten Schritt in dein Erwachsenenleben. Schon deshalb lohnt es sich, einmal in Ruhe darüber nachzudenken, was eine gute und kluge Entscheidung ausmacht, und wie du die Antworten finden kannst, die du brauchst. Anders als früher verlaufen die allermeisten Berufswege heute weit weniger geradlinig, planbar und überschaubar. In den meisten Branchen und Feldern öffnen sich für dich im Lauf der Zeit noch viele Verzweigungen, weitere Karriere- und Lebenswege. So lassen sich praktische Ausbildung und Studium parallel oder nacheinander kombinieren sowie Qualifikationen auf allen möglichen Wegen erwerben. Und immer mehr Firmen sind offen für „Auszeiten“, sogenannte Sabbaticals, oder bieten flexible Modelle für verschiedene Lebensphasen. Vielfalt also, wohin du schaust. Auch die noch in meiner Generation oder der deiner Eltern relativ abgegrenzten Berufsbilder haben sich erweitert und täglich kommen neue Kombinationen, Spezialisierungen und Varianten dazu, fantasievolle Jobtitel inklusive. Was macht eine UX-Designerin den ganzen Tag? Und was ein Zerspanungsmechaniker? Wie wird man Key-Account-Manager und was muss man da können? Oder Kriminalkommissarin? Womit wir bei einem weiteren Punkt wären, der die Entscheidung für dich um einiges schwieriger macht, als sie für deine Eltern war: Facebook, Instagram, YouTube und die vielen anderen neuen und alten Medien vermitteln durchaus auch (Berufs-)Bilder, die der Realität mal mehr, mal weniger nahekommen. Da haben Superman und Superwoman die perfekten Jobs, erleben aufregende Abenteuer, sind rundum glücklich und zufrieden. „Lebe deinen Traum!“ und „Folge deiner Berufung!“, fordern die Bilder. Tja, wenn es so einfach wäre. Wer schon in der Grundschule wusste, dass er in der siebten Generation Arzt oder Anwalt werden will (oder soll), hat es auch nicht immer leicht – aber ein ganz anderes Problem als Luise. |12|„Wenn ich wüsste, was ich wirklich will, dann würde ich bestimmt auch durchhalten“, sagt sie. Gut möglich. Aber mit dem Wollen allein ist es, wie man in jeder Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Das Supertalent“ beobachten kann, auch nicht getan. Wenn die Jury mal mehr, mal weniger feinfühlig bescheinigt, dass die Töne nicht getroffen wurden und die Stimme wie Froschquaken klingt, hilft weder der mitgereiste Fanclub weiter noch die Selbstüberzeugung, der nächste Stern am Schlagerhimmel zu sein. Neigung und Eignung sind zwei sehr verschiedene Dinge, und beides spielt eine Rolle. Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, sind andere Eigenschaften oft genauso wichtig wie Talent oder Spaß, das „Gesamtpaket“ heißt es in den Casting-Shows. Wenn du dein Hobby unter ganz anderen Bedingungen ausübst – macht es dann noch genauso viel Spaß? Woher weißt du eigentlich, welche Talente in dir schlummern? Ein Meer von Möglichkeiten vor dir, ein Labyrinth von Fragen in deinem Kopf. Wie schön wäre es, du könntest es machen wie die Könige in der Antike. Wenn sie nicht mehr weiterwussten, begaben sie sich auf die Reise nach Delphi. Dort konnten sie mit der weisen Apollopriesterin einen Blick in die Zukunft werfen, um aus dieser Perspektive die aktuell beste Entscheidung zu treffen. Die gute Nachricht ist, so etwas Ähnliches kannst du auch tun: mit der Delphi-Methode, die ihren Namen vom berühmten Orakel von Delphi geliehen hat, weil sie auf anderem Weg das gleiche Problem lösen kann. 1.2  Das Orakel von Delphi und die Delphi-Methode
Beispiel: Jonas „Delphi?“ Oft begegnen mir am Anfang von Vorträgen, bei Schülerworkshops zur Berufsorientierung oder im konkreten Beratungsgespräch erstmal fragende Blicke, wenn ich die Delphi-Methode erläutere. So auch bei Jonas, der ein halbes Jahr vor dem Abitur steht. Geschichte war nie sein Lieblingsfach. Von den Römern und Griechen hat er natürlich gehört, aber die meisten Details sind im Dunkel der Mittelstufe verschwunden. Muss man auch nicht wissen, wo|13|zu gibt es Google, Wikipedia und Smartphones? Auch Jonas würde direkt sein Smartphone befragen, aber das bleibt in den Gesprächen ausgeschaltet. Schwer vorstellbar, dass etwas so alt ist und doch damit zu tun haben könnte, dass er einer Antwort auf seine Frage nach dem „Wie weiter?“ näherkommt. „Orakel klingt schräg“, stellt er fest, nach Kaffeesatzlesen und Horoskopen, was für ihn so ziemlich das Letzte ist, „meine Oma glaubt noch an sowas“. Ich erzähle ihm trotzdem kurz die Geschichte vom Orakel von Delphi und von der Delphi-Methode. Mir geht es dabei um etwas ganz anderes als das Vorhersagen seiner Zukunft. Es geht mir um zwei Besonderheiten, die die Delphi-Methode von den meisten anderen Testverfahren und Beratungsangeboten unterscheiden. 1.2.1  Erkenne dich selbst: das Orakel von Delphi Wenn du nicht weiterweißt … … gehe nach Delphi, hätten die alten Griechen dir geraten. Delphi liegt am Hang des Berges Parnass in Griechenland. Dort befand sich das bedeutendste Heiligtum des antiken Griechenlands, ein Tempel, der Apollo geweiht war. Sprachrohr des Orakels war die einzige Priesterin dort, Pythia. Außer in den Wintermonaten gab sie an jedem Monatssiebten zu Fragen aller Art Auskunft. Sie empfing die göttlichen Eingebungen, wenn sie zuvor im Wasser der heiligen Quelle Kastalia gebadet hatte. Dann stieg sie auf einen Dreifuß, der über einer Erdspalte stand, und begann zu reden. Allerdings war, was sie sagte, ziemlich wirr. Ihre Reden wurden deshalb von den...



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