Zur Rechtfertigung und Infragestellung eines mehrdeutigen Konzepts
E-Book, Deutsch, 287 Seiten
ISBN: 978-3-8309-8958-5
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Der aus Kolloquien einer Forschergruppe hervorgegangene Band vereint grundlagentheoretisch und empirisch orientierte Beiträge, in denen Bildungsgerechtigkeit als ein mehrdimensionales Konzept erkundet wird. Ein gemeinsamer Ausgangspunkt ist die Skepsis gegenüber verbreiteten eindeutigen Auskünften, was denn unter Bildungsgerechtigkeit zu verstehen sei. Unter Bezugnahme auf theoretische Diskussionen und empirische Befunde bemühen sich die Beiträge um eine stärkere Differenzierung der Debatte. Indem gezeigt wird, dass das Versprechen von Bildungsgerechtigkeit alles andere als eindeutig ist, wird zugleich die dilemmatische und aporetische Struktur einer Orientierung an diesem Versprechen ins Blickfeld gerückt. Immer wieder erweist sich Bildungsgerechtigkeit als ein Versprechen, das weder einlösbar noch aufgebbar ist, und gerade deshalb geht es in den Beiträgen sowohl um die Rechtfertigung als auch um die Infragestellung eines mehrdeutigen Konzepts.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Buchtitel;1
2;Impressum;4
3;Inhalt;7
4;Bildungsgerechtigkeit als Versprechen. Zur Einleitung in den Band (Johannes Bellmann);9
4.1;Zu den Beiträgen;18
4.2;Literatur;21
5;Über Gerechtigkeit in pädagogischen Kontexten (Dietrich Benner);23
5.1;1. Zum Verhältnis von Moral, Gerechtigkeit und Bildung in ausgewählten Traditionen der praktischen Philosophie;24
5.2;2. Helmut Heids Kritik an Konzepten einer an Chancen, Begabungen oder Leistungen ausgerichteten Gerechtigkeit;27
5.3;3. Über Gerechtigkeitsprobleme in pädagogischen Kontexten;29
5.4;4. Gibt es überhaupt einen pädagogisch ausweisbaren positiven Begriff von Gerechtigkeit? Ein Plädoyer, im Bildungssystem bestehende Ungerechtigkeiten zu bekämpfen;34
5.5;Literatur;38
6;Bildungsgerechtigkeit? Problemgeschichtliche Ergänzungen (Jörg Ruhloff);41
6.1;1.;41
6.2;2.;48
6.3;3.;50
6.4;4.;57
6.5;Literatur;58
7;Gerechtigkeit? Was im Diskurs über Bildungsgerechtigkeit nicht außer Acht bleiben sollte (Helmut Heid);61
7.1;1. Probleme des Gerechtigkeitsdiskurses;61
7.1.1;1.1 Der praktisch-funktionale Aspekt eines Gerechtigkeitsurteils;67
7.1.2;1.2 Der wertungsmethodologische Aspekt eines Gerechtigkeitsurteils;69
7.2;2. Zur Rechtfertigung gerechtigkeitsbedeutsamer Ungleichheit;74
7.2.1;2.1 Drei Grundmuster der Rechtfertigung von Ungleichheit;75
7.2.1.1;2.1.1 Gottgewollte Ungleichheit;75
7.2.1.2;2.1.2 Naturgegebene Ungleichheit;76
7.2.1.3;2.1.3 Ungleichheit als soziales Funktionserfordernis;79
7.2.2;2.2 Argumente zur Außerkraftsetzung der Kritik an Ungleichheit;80
7.3;3. Zu den Prinzipien und Maßnahmen, die eine Überwindung »der Bildungsungerechtigkeit« bezwecken;83
7.3.1;3.1 Zum Leistungsprinzip;85
7.3.2;3.2 Zum Prinzip der Chancengleichheit;88
7.3.3;3.3 Zum Prinzip begabungsgerechter Förderung;91
7.4;4. Konsequenzen?;94
7.5;Literatur;95
8;Drei Begriffe der Bildungsgerechtigkeit – Normendiskurse und empirische Analysen (Helmut Fend);103
8.1;1. Der normative Diskurs:Was ist im Bildungswesen »gerecht«?;103
8.2;2. Die Bildungsrealität im Lichte des normativen Diskurses;112
8.3;3. Bildungspolitische Umsetzung von Gerechtigkeitspostulaten;117
8.3.1;3.1 Vorschulzeit;117
8.3.2;3.2 Grundschule;118
8.3.3;3.3 Sekundarstufe;118
8.3.4;3.4 Übergänge nach der Sekundarstufe – Berufe und Hochschulen;120
8.4;Literatur;121
9;Bildungsungleichheit – Bildungsgerechtigkeit. Das Beispiel Berlin (Hans Merkens);123
9.1;1. Vorbemerkung;123
9.2;2. Begriffliche Umschreibungen;123
9.3;3. Erwartungen an das Bildungssystem;139
9.4;4. Ein Rahmenmodell für die Untersuchung von Ursachen für Bildungsungleichheit;148
9.5;5. Veränderungen der Organisation auf der Makroebene des Schulsystems;154
9.6;6. Veränderungen im Berliner Schulsystem;159
9.7;7. Stichprobenbeschreibung und Daten;162
9.8;8. Ergebnisse;163
9.8.1;8.1 Zur Rolle der Eltern;163
9.8.2;8.2 Attraktivität der Privatschulen;166
9.8.3;8.3 Transformation der Schulformen bei den öffentlichen Schulen;171
9.8.4;8.4 Wahlmöglichkeiten für denWeg zur Hochschulreife;177
9.8.5;8.5 Erfolge beim Mittleren Schulabschluss (MSA);179
9.8.6;8.6 Tertiäre Effekte;185
9.8.7;8.7 Diskussion der Ergebnisse;193
9.9;Literatur;195
10;Private Schulen und Bildungsgerechtigkeit. Ein Widerspruch? (Margret Kraul);205
10.1;1. Private und staatliche Schulen in historischer Perspektive;206
10.2;2. Bildungsgerechtigkeit und private Schulen;212
10.2.1;2.1 Private Schulen und Verteilungsgerechtigkeit;216
10.2.2;2.2 Private Schulen und Teilhabegerechtigkeit;222
10.2.3;2.3 Private Schulen und Anerkennungsgerechtigkeit;224
10.3;3. Fazit: Stellung privater und öffentlicher Schulen und Bildungsgerechtigkeit;227
10.4;Literatur;229
11;Das Chancenausgleichsdilemma bei Lehrkräften. Oder: Bildungsgerechtigkeit von innen (Fritz Oser);235
11.1;Freiheit für Unterschiede, Gleichheit für Ermöglichungen;236
11.2;Die Moralisierung des Gerechtigkeitsanspruchs bei Bildungsdisparitäten;238
11.3;Schulwelten;239
11.4;Fragile Voraussetzungen;240
11.5;»Es ist besser Unrecht zu leiden, als Unrecht zu tun«;240
11.6;Verdeckte schulische Ungleichbehandlung;241
11.7;Individuelles Lernen;242
11.8;Gründe für Disparitätsproduktion im unterrichtlichen Geschehen;242
11.9;Drei Bereiche – ein Berufsleben;243
11.10;Egalitarismus im Herzen, Realismus im Alltag;249
11.11;Balance-Gerechtigkeit im Lehr-Lernprozess: Das Chancenausgleichs-Dilemma;250
11.12;Literatur;252
12;Akteurskonstellationen und die Gerechtigkeit von schulischer Leistungsbeurteilung in Deutschland, Schweden und England (Florian Waldow);255
12.1;Einleitung: Meritokratie, Fairness und Leistungsbeurteilung;255
12.2;1. Akteurskonstellationen und Leistungsbeurteilung in Deutschland, Schweden und England;258
12.2.1;1.1 Deutschland;258
12.2.2;1.2 Schweden;261
12.2.3;1.3 England;263
12.3;2. Unterschiedliche Akteurskonstellationen, unterschiedliche Gerechtigkeitskonzeptionen;266
12.3.1;2.1 Die Lehrkraft: Beurteiler oder Coach?;266
12.3.2;2.2 Objektive Methoden vs. holistische Beurteilung;266
12.3.3;2.3 Unterschiedliche Bewertungskulturen weisen unterschiedliche neuralgische Punkte auf;267
12.3.4;2.4 Die Rolle der Schüler/innen bei der Leistungsbeurteilung;268
12.3.5;2.5 An wen ist Gerechtigkeit adressiert?;269
12.4;3. Schlussresümee: Gerechtigkeit, Leistungsbeurteilung und Beurteilungskulturen von Schüler/innen;270
12.4.1;3.1 Zusammenfassung: Gerechtigkeit und unterschiedliche Akteurskonstellationen in den drei Ländern;270
12.4.2;3.2 Umfassendere Akteurskonstellationen;271
12.4.3;3.3 Wahrnehmungen der Akteure vs. »institutionelle Logik«;272
12.4.4;3.4 Bewertungskulturen als symbolische Ordnungen;272
12.4.5;3.5 Ein meritokratischer Mythos – verschiedene Meritokratien;273
12.5;Literatur;274
13;Bildungsgerechtigkeit. Eine nicht einlösbare Herausforderung? (Hans Merkens);279
14;Autoren und Autorin;287