Behrendt / Henriks | Gott lacht nicht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 443 Seiten

Behrendt / Henriks Gott lacht nicht

The Cloned Twins
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-4860-5
Verlag: Autorenquelle Limburg
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

The Cloned Twins

E-Book, Deutsch, 443 Seiten

ISBN: 978-3-7546-4860-5
Verlag: Autorenquelle Limburg
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Der ovale Apfel aus dem Garten Eden ist das Zeichen der Metusy, einer mächtigen Sekte, die über übernatürliche geistige Kräfte verfügt und das menschliche Klonen weltweit betreibt. Hier beginnt die Geschichte von Bendit, der nach Jahrzehnten seinen alten Schulfreund Olaf wiedertreffen will. Doch der gehört den Metusy an, die ausgewählte Menschen erst klonen, um sie dann per fingiertem Unfall zu töten und gottgleich versuchen, ein neues, perfekteres Ebenbild zu erschaffen. Bendit merkt bald, sein Schicksal scheint besiegelt, denn er ist ein Auserwählter.

Bernd Behrendt, geboren 1943 in Berlin, veröffentlichte 1961 durch die UNESCO sein erstes Buch. Absolvierte 1965 sein Studium zum Dipl.-Ing. an der TU, verfasste nebenberuflich Sachbücher über Psychologie und Kybernetik, ab 2008 dann Romane + Anthologie der Belletristik. Arbeitet heute in einem Autoren-Workshop und beim 'Autorentreff Bad Camberg e.V.' Er veröffentlicht Stories auf Online-Plattformen und in Zeitschriften. Lebt in Hessen und liest gerne Bücher von seinem Vorbild Oliver Sacks.

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Ein 2. Treffen mit dem Tod!
April 1997 - ich habe die furchtbare Zeit jener Nacht mit Lena auf dem Meer seelisch gut verarbeitet und bin nach gründlichem Nachdenken zur Auffassung gelangt, dass dieses Schwimmabenteuer ein Anschlag auf mein Leben war und eine schlimme Konsequenz beinhaltet. Ich weiß nicht warum. Genau darin liegt mein Problem. Wenn jemand Interesse hat, mich zu beseitigen und inzwischen festgestellt hat, dieser Mordanschlag ist fehlgeschlagen, wird jener logischerweise sein Vorhaben fortzusetzen. Hat dieser Unbekannte vielleicht auch Olaf auf dem Gewissen? Wie ich auch mein Hirn martere, ich finde keine schlüssige Lösung. Die Alternative, Olaf steckt dahinter und hat Lena beauftragt, schließe ich aus. Dazu war Olaf zu lange mein Freund. Aber warum sollte ich überhaupt sterben? Mir wird nur klar, dass der Grund mit Olaf zu tun haben muss. Jetzt habe ich einen Einschreibebrief erhalten, worin mir die Eltern von Olaf mitteilen, dass sie über einen an mich gerichteten Brief verfügen, der von ihrem Sohn erst kürzlich verfasst wurde. Kürzlich? Das ist eine dürftige Zeitangabe. Fragt sich, wurde der nach meinem lebensbedrohlichen Abenteuer in der Toskana mit Lena verfasst? Olafs Vater teilte mir mit, dass es aus seelischen Gründen nicht möglich war, seiner Frau den Brief wegzunehmen und an mich weiterzuleiten. Mehrmals entschuldigte er sich für dieses Verhalten und bat mich ihn zu besuchen, um bei ihm im Haus den Brief zu öffnen zu dürfen. Das wünschte sich seine Frau. Sofort habe ich dem Wunsch nicht zugestimmt und überlegt, ob ich dem Vater von Olaf die Erlaubnis zur Brieföffnung telefonisch gebe. Ich halte es deshalb für sinnvoll, diesen Brief zu ignorieren. Wenn Olaf wirklich lebt und er Schreiber und Absender ist, wird er sehr schnell erfahren, dass ich seinen Brief unbeachtet gelassen habe. Ich kenne ihn zu gut. Das kann ihm keine Ruhe lassen und führt unweigerlich dazu, mich zu kontaktieren. Aber er hat auch böse Seiten. Diese sind von Wut gefüllt, steigen ins Unermessliche, wenn es nicht alles nach seinem Willen geschieht oder wenn jemand ihn zu ignorieren wagt. Aber was habe ich denn zu verlieren? Dass er Interesse an mir hat, steht doch außer Frage. Aber wenn er hinter dem Anschlag gesteckt hat, würde er mich dann kontaktieren? Nein. Sein Charakter war eindeutig. Er würde es ein zweites Mal versuchen, dann aber perfekter! Oder hatte diese Lena andere Gründe oder Aufträge von anderer Seite außerhalb seiner Entscheidungsbefugnis? Hatte sie eventuell einen generellen Kontakt zwischen Olaf und mir verhindern wollen, indem sie meinen Tod plante und damit gewährleistete, ein Treffen zwischen ihm und mir gibt es nie? Ich bin jetzt unsicher. Das habe ich bisher nicht so bedacht. Ich revidiere deshalb meine Entscheidung, greife am selben Abend zum Telefon und sage dem Vater von Olaf zu. An das Geburtshaus von Olaf und seinen Eltern kann ich mich gut erinnern. Viel hat sich äußerlich hier im linken Seitenflügel der Eisenacher Straße in Berlin-Schöneberg nicht verändert. Fassade zwar aufgefrischt, aber die Balkone strahlen noch immer mit dem alten Putz nach unten. Fahrstühle an der Außenfassade, das gab’s zu meiner Zeit nicht. Ich stehe nur wenige Meter vor der dicken Holztür. An diese schokoladenbraune Haustür kann ich mich selbst aus früher Kindheit noch genau erinnern, ferner meine ich, damals wohnte hier ein Schneider im Erdgeschoss, den haben wir immer mit Zitaten aus dem Buch „Max und Moritz“ geärgert. Ich kann mich gut erinnern, sogar an den Herrn Dr. Engelbrecht in der direkt danebenliegenden Erdgeschosswohnung. Wir nannten ihn den verrückten Professor, weil der immer eine tolle Geschichte aus dem Bereich der Medizin im Treppenflur für uns parat hatte. Als der dann eines Tages unerwartet starb, waren Olaf und ich traurig, irgendwie sahen wir in ihm eine Art Vorbild in der Lebensart. Dann schaue ich zum dritten Stockwerk hoch. Da ist Olaf aufgewachsen. Bevor ich mich anschicke, die Treppentür zu öffnen, trägt mich mein Blick zu dem rechten Seitenflügel des Wohnblocks. Ja, da oben im vierten Stock bin ich aufgewachsen. Mein Augenpaar fällt auf den mittigen Tordurchgang, der beide Wohnblöcke trennt. Erinnerungen füllen meine Gedanken auf. Die dicke Haustür lässt sich erstaunlicherweise ganz einfach aufschieben. Die Briefkästen im Flur stecken voller Prospekte, nur einer ist leer. Die Kastentür ist kaputt und offen, der ganze Kram liegt auf dem Boden. Ich überfliege mit meinen Augen in Sekundenschnelle die Namen in den Fensterkästchen sämtlicher Briefkästen und finde ebenso schnell den Namen Pilzer. Dann ziehe ich mich am glatten Holzgeländer der Treppe hoch und stehe vor der Wohnungstür. Mit Erstaunen stelle ich fest, sogar das alte Namensschild mit dem weißen Klingelknopf existiert noch. Ich drücke ihn, schnell öffnet sich die Tür und Olafs Vater, ein sehr energischer und ordnungserfüllter Mann, begrüßt mich ziemlich überschwänglich und erläutert mir gleich beim Eintreten die Schwierigkeiten, die er mit seiner Frau hatte. Ich begreife das verständliche und hysterische Bestreben seiner Frau um das Öffnen eines solchen Briefumschlags, der nur meinen Namen trägt. Er hätte das verhindert, obwohl seine Frau ganz genau erkannt hat, dass es sich bei der Schrift auf dem Umschlag eindeutig um die Handschrift ihres Sohnes handelt. Olafs Schreibangewohnheiten zeichneten oft Kringel an einigen Großbuchstaben, die in ihrer Art einmalig sind. Ich fasse sehr schnell und spontan den Entschluss den Brief zu öffnen als Olafs Mutter in den Wohnraum tritt. Ihre herzliche Begrüßung lenkt mich ab, ich erkenne sie trotz ihres Alters wieder, denn nach kurzem Anschauen geht sie mehrere Schritte vor, umarmt mich und seufzt langatmig ein leises »Ach, Bendit…« vor sich hin. Ich spüre eine stark angeschlagene Seele in ihr. Als sie mich wieder aus der Umarmung entlässt und ich genau in ihr Gesicht sehe, bemerke ich Feuchtigkeit in ihren Augen. Ähnliches geht in mir vor, ich schlucke ein wenig, auch ich habe etwas Mühe, meine Tränen zurückzuhalten. So komme ich vorerst von meinem Vorhaben den Brief sofort zu öffnen ab. »Bitte komm‘ rein Bendit, wie schön, dass du uns gefunden hast. Wie schön, dass wir wenigstens dich so gesund und munter ansehen können. Weißt du, wenn du hier eintrittst, dann tritt auch unser Sohn Olaf neben dir in dieses Zimmer. Er steht neben dir, ich sehe ihn jetzt mit eigenen Augen, und ich fühle ihn förmlich.« Sie wirft einen Blick auf ihren Mann. »Walter! Kannst du dich erinnern wann das war, als Bendit das letzten Mal hier eintrat?« Walter nickt kurz und schaut mir tief in die Augen. Er, inzwischen über achtzig Jahre alt, hat so meine Größe. Ich merke auf Augenhöhe bei ihm wie er eine große Menge an Herzlichkeit ausstrahlt. Mir wird schnell klar, er sucht im Gesichtsausdruck bei mir die Erinnerungen an seinen verschollenen Sohn. Dann bittet er mich auf der Couch Platz zu nehmen, was ich dankend annehme. »Möchtest du etwas trinken, Bendit. Einen Kaffee?« Ich schüttele den Kopf und lehne dankend ab. »Nein, keinen Kaffee, wenn, dann nur ein kühles Wasser.« Olafs Mutter bestätigt das und eilt in die Küche. Walter und Christine haben mich als Olafs Eltern immer geduzt, denn immerhin kannten sie mich von klein auf. Ich erinnere mich, dass meine und Olafs Eltern einmal mutmaßten, ob es sicher sei, dass nicht Olaf das Kind meiner und ich nicht das Kind von Olafs Eltern wäre? Zu nahe lag am gleichen Tag und im selben Gebäude im Bezirk von Berlin-Schöneberg unser Geburtsort. Erst später, bei unseren ersten Gehversuchen deuteten Ähnlichkeiten bei Augen- und Nasenpartien sowie Gesichtsformen und Händen klar darauf hin, wer von uns beiden von wem abstammt. Trotzdem, auch wenn ich mit Olaf über keine Ecke hinweg verwandt bin, irgendwie war ich auch stets ein Kind von Olafs Eltern und umgekehrt. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass wir enger miteinander verbunden waren, als so manche leiblichen Brüder. Unsere tiefe, fast unheimliche Freundschaft verband uns wirklich wie Zwillinge. Wir waren bis zur Schulzeit unzertrennlich, obwohl sich das bei unseren Eltern untereinander mit der Zeit nicht so verhielt. Sie pflegten einfach die Freundschaft nie so intensiv wie es Olaf und ich taten. In denselben Schulklassen verloren wir uns nie aus den Augen, wir pflegten unsere Freundschaft an Diskussionsabenden, und viele Ausflüge veranstalteten wir stets gemeinsam. Oftmals mussten wir uns lange umarmen, als hätten wir uns jahrelang nicht gesehen. Das passierte automatisch immer dann, wenn wir uns aus irgendeinem Grund einige Zeit nicht haben sehen können. Ich fühle es im Herzen durch den Blick in die Augen von Olafs Vater, denn mich schaut das gleiche Augenpaar wie jenes von Olaf an. Das erzeugt in mir einen seelischen Stich ins Herz, tut auch innerlich sehr weh. Dabei fühle ich, wie sehr mir Olafs Seele jetzt wieder fehlt, weil alle guten Zeiten unserer tiefen Freundschaft in meine Erinnerung zurückkehren. Ich lächele seinen Vater an, der spürt mein tiefes Mitempfinden sofort und lächelt lieb. »Ich freue mich, euch gesund wiederzusehen.« Ich schwenke Olafs Brief, den mir Walter an der Haustür in die Hand gegeben hat. Er lächelt noch immer und strahlt weiterhin Wärme aus. »Das war früher schon so, du bist uns alles andere als fremd. Ich würde sagen, du bist für uns sogar wie ein zweiter Sohn«, sagt Christine. Sie ist aus der Küche zurück und stellt vor mir auf den Tisch ein Glas Wasser hin. »Du hast ihn nie vergessen, nicht wahr? Olaf ist doch für dich noch immer wie ein Bruder, oder?« Ich schaue sie fragend an: »Ist?« Sie bleibt vor mir stehen und schaut mich an. »Ja, er ist! Ich habe nie geglaubt, dass er gestorben...



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