E-Book, Deutsch, 1107 Seiten
Becnel Gefangen - Die Rosecliff-Saga in einem Band
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95885-635-6
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
"Der Ritter und die zarte Lady", "Der Ritter und die schöne Rächerin" und "Der Ritter und die stolze Geisel"
E-Book, Deutsch, 1107 Seiten
ISBN: 978-3-95885-635-6
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Drei Romane voller Sinnlichkeit und über 1000 Seiten Leidenschaft: Der Sammelband »Gefangen« von Historical-Romance-Queen Rexanne Becnel als eBook bei venusbooks. Wales im 12. Jahrhundert: Im Auftrag seines Königs soll der englische Ritter Randulf an der Grenze zum feindlichen Wales die Burg Rosecliff erbauen. Um den Widerstand der Einheimischen zu brechen, nimmt er die stolze walisische Lady Josselyn als Geisel. Doch nie hätte er damit gerechnet, dass seine zierliche Gefangene ein gefährliches Verlangen in ihm weckt ... Das Schicksal führt auch die Ritter Jesper und Rhys auf die Burg Rosecliff. Um aus ihren ausweglosen Situationen zu entfliehen, müssen sie zu ungewöhnlichen Mitteln greifen - und gegen ihren Willen entbrennt in ihnen eine alles verzehrende Leidenschaft für ihre Feindinnen. »Eine wundervolle Erzählerin mit einer starken, einzigartigen Stimme.« Romantic Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Sammelband »Gefangen« von der Bestseller-Autorin historischer Liebesromane, Rexanne Becnel. Lesen ist sexy: venusbooks - der erotische eBook-Verlag.
Rexanne Becnel ist gefeierte Autorin zahlreicher historischer Liebesromane. Während mehrerer Aufenthalte in Deutschland und England in ihrer Jugend begeisterte sie sich so sehr für mittelalterliche Geschichte, dass sie Architektur studierte und sich für den Denkmalschutz mittelalterlicher Gebäude einsetzt. In ihren Bestseller-Romanen haucht sie der Geschichte auf ganz andere Art neues Leben ein. Sie lebt glücklich verheiratet in New Orleans. Bei venusbooks erscheinen von Rexanne Becnel: »Die Sehnsucht des Lords« »Das Herz des Lords« »Das Verlangen des Ritters« »Der Pirat und die Lady« »Das wilde Herz des Ritters« »Ein ungezähmter Gentleman« »In den Armen des Edelmanns« »Rosecliff - Der Ritter und die zarte Lady« »Rosecliff - Der Ritter und die schöne Rächerin« »Rosecliff - Die Ritter und die stolze Geisel« Bei venusbooks erscheint außerdem der Sammelband »Gefangen«, der die drei Teile der Rosecliff-Saga in einem eBook vereint.
Weitere Infos & Material
London, Oktober 1133 Randulf Fitz Hugh lag nackt auf dem Bett, neben ihm Marianne, die Frau des betagten Grafen von Carland. Sie war genauso nackt wie er, hatte sich aber in eine dicke Biberdecke gehüllt, während er an der kalten Luft fröstelte, die den Schweiß auf seiner Haut trocknete, und während Marianne selig wie ein Kleinkind schlummerte, starrte er mürrisch an die dunkle Balkendecke. Er hatte sie vorhin ziemlich rau behandelt, doch das war nicht der Grund für seine schlechte Laune. Er war wütend auf den König und hatte diesen Ärger an seiner Geliebten ausgelassen, was natürlich nicht ritterlich war. Nicht dass sein schlechtes Benehmen Marianne etwas ausgemacht hätte. Sie war im Bett unersättlich. In dieser Hinsicht passten sie gut zusammen, doch heute Nacht hatte er wenig Interesse an den Genüssen gezeigt, die ihr prächtiger Körper zu schenken vermochte. Randulf hatte jetzt wichtigere Dinge im Kopf. Eine dicke Kerze brannte auf dem dreibeinigen Tisch neben der Tür. Die flackernde Flamme tauchte das Schlafzimmer in schwaches Licht und warf tanzende Schatten an die Wände. Verdammt! Hatte er nicht jede Schlacht gewonnen, hatte er nicht jeden Feind besiegt, der Heinrichs absoluten Machtansprüchen im Wege stand? Hatte er sich eine Belohnung nicht redlich verdient? Aber der König war ein gerissener alter Fuchs. Heute hatte Rands trunksüchtiger älterer Bruder John dem Herrscher bei Hofe erneut seine Lehnstreue geschworen, und daraufhin war ihm als Erben seines Vaters der offizielle Titel ›Earl of Asdin‹ zugesprochen worden. Erst danach hatte der König seinen scharfen Blick auf Rand gerichtet und dessen Belohnung verkündet: im Namen der Krone wurden dem tapferen Krieger riesige Ländereien in Nordwales übereignet. Randulf Fitz Hugh war wie vom Donner gerührt gewesen. Nordwales lag zwar noch innerhalb der Grenzen Britanniens, war aber unendlich weit vom Londoner Machtzentrum entfernt. Dort solle er – so fuhr Heinrich fort – an der Mündung des Flusses Gyffin eine mächtige Festung errichten, eine uneinnehmbare Burg auf halbem Wege zwischen Chester und Anglesey, und er solle jegliche walisische Opposition gegenüber der britischen Autorität im Keime ersticken. Mit dieser ehrenvollen Aufgabe könne nur ein besonders starker und vertrauenswürdiger Mann betraut werden, betonte der König. Vielleicht war etwas Wahres daran, aber Rand wusste auch, dass der Monarch treue Gefolgsleute, die seiner Ansicht nach zu mächtig wurden, gern in Grenzgebiete seines Reichs schickte, wo sie keine Bedrohung mehr darstellten. Gewiss, Rand war jetzt ein Großgrundbesitzer, fast so etwas wie ein kleiner König. Allerdings reizte es ihn überhaupt nicht, in der Wildnis von Wales zu herrschen. Er wurde das Gefühl nicht los, in die Verbannung geschickt zu werden. Vielleicht sollte er sich geschmeichelt fühlen, dass sein zunehmender Einfluss und Reichtum dem Monarchen Unbehagen bereitete, doch das war ein schwacher Trost. Es nahm viele Jahre in Anspruch, eine Burg zu bauen. Er würde ein alter Mann sein, bevor er nach London zurückkehren konnte. »Allmächtiger!«, schnaubte Rand und sprang aus dem zerwühlten Bett, viel zu nervös, um still liegen zu können. Er zündete eine zweite Kerze an und goss Wasser aus dem Krug in eine flache Schüssel. Mariannes Mann war verreist, und Rand könnte deshalb die ganze Nacht mit ihr verbringen, wenn er wollte, aber er hatte kein Interesse daran. Es kann lange dauern, bis du wieder eine so reizvolle Geliebte findest, flüsterte ihm eine innere Stimme zu, während er sich wusch. Du solltest dich mit ihr amüsieren, solang du noch Gelegenheit dazu hast. Aber er ignorierte diese Stimme. Auch in Wales gab es Frauen, und er hatte gehört, dass sie ihre Körper bereitwilliger zur Verfügung stellten als Engländerinnen. Wieder schnaubte er vor sich hin. Sollten diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen, müssten die Waliserinnen eigentlich mit geschürzten Röcken und weit gespreizten Beinen auf den Straßen herumliegen, denn seinen bisherigen Erfahrungen nach schliefen die Frauen an Heinrichs Hof mit jedem Mann, der ihnen Münzen oder Schmuck in Aussicht stellte. Ihn hatte diese Liederlichkeit freilich nie gestört, ganz im Gegenteil. Er hatte viele adlige Damen mit seinen Liebeskünsten beglückt und auch nie mit Geld geknausert, weil sie seinen politischen Ambitionen förderlich waren, ihm Informationen und wertvolle Einsichten lieferten. An seiner neuen Wirkungsstätte würde er keinen Zugang mehr zu diesen nützlichen – und zugleich vergnüglichen – Informationsquellen haben. Die Reise von London nach Nordwales dauerte mindestens sieben Tage. Er würde fortan sozusagen am Ende der Welt leben. Wütend warf er den Waschlappen in die Schüssel. Hinter ihm bewegte sich die Frau im Bett, und er wusste, ohne sich umzudrehen, dass sie aufgewacht war. »Ich bin noch nicht mit dir fertig«, gurrte sie mit jener Stimme, die auf die meisten Männer unwiderstehlich wirkte. »Komm, jetzt bist du an der Reihe, den wilden Reiter zu spielen.« Rand bedachte sie mit einem leidenschaftslosen Blick. Marianne war eine Schönheit, daran gab es nichts zu rütteln, und sie war fast ein Jahr lang seine Geliebte gewesen – normalerweise waren seine Affären von kürzerer Dauer. Doch sie verfügte eben über hervorragende Beziehungen. Nur hatten diese Beziehungen ihm letzten Endes nichts genützt ... Könnten sie ihm vielleicht sogar geschadet haben? Dieser bestürzende Gedanke war Rand nie zuvor gekommen, aber jetzt setzte er sich schlagartig in seinem Gehirn fest. Hatte Mariannes Ehemann den König überredet, ihn nach Wales zu schicken? Doch warum sollte Carland so etwas tun? Der Graf hatte schließlich selbst eine Geliebte, die matronenhafte Lady Ferriday, angeblich die einzige Dame bei Hofe, die bereit war, den alten Mann wie ein Baby in ihren Armen zu wiegen und an ihren üppigen Brüsten saugen zu lassen. Rand schnitt unwillkürlich eine Grimasse, als er sich diese widerliche Szene vorstellte. Aber irgendetwas war einfach nicht in Ordnung. Wenn Carland nicht gegen ihn intrigiert hatte, musste es ein anderer getan haben, und er schwor sich, die Wahrheit herauszufinden. »Ich habe wichtige Angelegenheiten zu erledigen«, knurrte er, während er seine Hose anzog. Marianne schaute ihm schweigend zu. »Das hat doch noch Zeit«, murmelte sie sodann beschwörend. »Du brauchst doch erst im Frühling nach Wales aufzubrechen.« »Aber bis dahin gibt es eine Menge zu tun«, entgegnete Rand. »Ich muss Männer einstellen und Vorräte aller Art besorgen. Der König möchte eine Festung haben, und diesen Auftrag will ich möglichst schnell erfüllen.« Marianne kniete sich auf die Matratze, wobei die Biberdecke bis zu ihren Schenkeln hinabrutschte. Ihr taillenlanges Haar fiel wie ein Schleier über die verführerischen Kurven, über die vollen Brüste mit den großen Brustwarzen. Der Gedanke, dass ihr zahnloser Ehemann wie ein Baby daran nuckeln könnte, war so Ekel erregend, dass Rand hastig den Blick abwandte. »Ich werde dich vermissen, Rand ... Du mich auch?« Er schlüpfte achselzuckend in sein Hemd und wägte seine Worte sorgfältig ab, denn ihm lag sehr viel daran, die Wahrheit herauszufinden, bevor er sie verließ. »Ich werde dich genauso lange vermissen wie du mich – und wir wissen doch beide, dass du in spätestens einer Woche einen anderen Liebhaber gefunden haben wirst.« Erwartungsgemäß verengten sich ihre Augen vor Zorn zu schmalen Schlitzen. »Was soll das heißen? Hast du schon eine andere, die meinen Platz einnehmen wird? Willst du sie vielleicht sogar nach Wales mitnehmen?« »Nun, Marianne, du bist schließlich verheiratet. Warum sollte es dir also etwas ausmachen ...« »Wer ist es?« »Niemand.« »Das hast du auch behauptet, als du diesem Luder von DeLisle den Hof gemacht ...« Sie verstummte mitten im Satz, aber es war schon zu spät. Rand runzelte die Stirn. »Das Luder von DeLisle? Es ging um einen Ehevertrag, das war alles.« Schlagartig wurde ihm die ganze Sache klar. Stephen DeLisle hatte anfangs eine Heirat seines einzigen Kindes – eines hübschen jungen Mädchens – mit Rand sehr begrüßt. Marianne hatte mit einem Wutausbruch auf seine Pläne reagiert, sich aber scheinbar beruhigt, als er ihr versicherte, dass sie wesentlich attraktiver sei. Sie hatte ihm sogar zugestimmt, dass die geplante Eheschließung ein taktisch kluger Schachzug wäre, der politische Vorteile mit sich brächte. Trotzdem hatte sie es nicht lassen können, ihn auf die mangelnden körperlichen Reize des Mädchens aufmerksam zu machen. Damals hatte er sich ihren Sarkasmus mit schlichter weiblicher Eifersucht erklärt. Aber vielleicht hatte sie doch heimlich intrigiert ... Zwei Berater des Königs, Robert Hartley und Emery Ives, hatten jedenfalls sehr erfolgreich gegen Rands Heiratsabsichten opponiert. Die beiden Herren hassten jeden, der ihre eigene Macht bedrohen könnte, und ihnen war klar, dass Fitz Hugh als Ehemann der kleinen DeLisle die Kontrolle über einen riesigen Besitz hätte. Emery Ives verstand sich besonders gut darauf, den König zu manipulieren. Eine Andeutung hier, eine vorsichtige Warnung dort – und Rand wurde in Heinrichs Augen zu einem potentiellen Gegner. Ja, Ives hatte den König aufgehetzt, davon war Rand jetzt überzeugt – und Ives war Mariannes Vetter! Du lieber Himmel, wie hatte er nur so dumm und naiv sein können? War Marianne so eifersüchtig gewesen, dass sie sich mit Ives verbündete, um Rands Ehepläne zu vereiteln? Ja, so musste es gewesen sein ... »Die kleine DeLisle ist kein Luder, sondern ein süßes junges Ding, eine unschuldige Jungfrau – jedenfalls war sie das, als ich sie...