E-Book, Deutsch, 302 Seiten
Becker Parusie
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7562-6158-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Wiederkunft der Götter
E-Book, Deutsch, 302 Seiten
ISBN: 978-3-7562-6158-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit entdeckt ein kleiner Hund in den Dünen des Nordseestrands in Belgien einen bewusstlosen Menschen. Wer ist diese exzentrisch gekleidete Person? Was ist geschehen? Ein Überfall? Ein Unfall? Der Mann lebt und kann sich in überraschend kurzer Zeit wieder regenerieren. Doch dieser Vorfall ist nicht geheim geblieben und er wird vom mächtigen Trust gnadenlos gejagt, da er über wertvolle Informationen verfügt. Aber geheimnisvolle Helfer stehen ihm zur Seite. Gemeinsam wehren sie sich gegen den Trust. Gleichzeitig versuchen sie die Erde zu retten, die von Außerirdischen bedroht wird. Können sie die Apokalypse noch im letzten Moment verhindern und ist es die Menschheit überhaupt wert, gerettet zu werden? Ein phantasievoller Roman mit historischen Persönlichkeiten der Weltgeschichte.
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3. Kapitel
London-Heathrow 2023
Gelangweilt räkelt sich Jane Mansfield in dem bequemen Ledersessel und überlegt, ob sie sich eine Zigarette anzünden soll oder nicht. Das war nun schon das dritte Wochenende hintereinander, wo man sie zum Dienst eingeteilt hat, immer wieder mit der Begründung, sie hätte schließlich keine Familie und deshalb sollte anderen der Vorzug gegeben werden. Als wenn sie kein Privatleben hätte und nicht auch hin und wieder mal mit Freunden ausgehen möchte. Immer noch verärgert über ihren Vorgesetzten, der sie am frühen Abend mitten in ihren Vorbereitungen zu einem Wochenendausflug angerufen hatte, um sie zu unterrichten, ein Kollege wäre krank geworden und sie müsste einspringen. Die Krönung war dann noch die süffisante Bemerkung von ihm, sie hätte doch wohl nicht so wichtige Termine und würde bestimmt den Notfall verstehen. Dieser arrogante Kerl macht ständig flapsige Bemerkungen, versucht sie auf die ganz plumpe Art anzumachen und kann es einfach nicht ertragen, dass sie ihn nicht, wie die meisten anderen Kolleginnen wegen seines guten Aussehens, auch anhimmelt. Ganz klar wollte er damit wieder einmal eine Anspielung auf ihre Namensgleichheit mit der vor einiger Zeit sehr bekannten Hollywoodschönheit machen. Zum wievielten Male verfluchte sie ihre Eltern, denn sie hatten ihr ausgerechnet den Vornamen Jane gegeben. Und wirklich, mit dem Topmodel von einst hat sie nun wahrlich nicht viel gemeinsam. Sie ist eine kleine zierliche Person, trägt eine niedlich aussehende Nickelbrille und hat eine hübsche Stupsnase. Außerdem ist sie nicht blondiert, sondern dunkelhaarig. Aber auf den Mund gefallen ist sie nicht und konterte ihm mit der Bemerkung, sie könne zwar sicher nicht mit dem Terminkalender der berühmten Jayne Mansfield mithalten, selbst die Schreibweise des Vornamens sei nicht identisch, aber sie habe doch wenigstens eine Gemeinsamkeit mit ihr, nämlich den Intelligenz-Quotienten von immerhin einhundertdreiundsechzig. Amüsiert denkt sie an das Telefonat mit ihrem Chef zurück und stellt sich dabei vor, wie verdutzt und sprachlos er ausgesehen haben mag, da er erst nach einer Weile, ohne eine originelle Antwort zu finden, einfach nur noch danke sagte und auflegte. Quasi als eine Art Belohnung steckt sie sich schließlich doch eine Zigarette an, obwohl sie eigentlich schon längst das Rauchen aufgeben wollte. Aber, denkt sie, was soll’s, man gönnt sich ja sonst nichts! Die zahlreichen Kontrollbildschirme vor ihr an der Wand flimmern ihre alltäglichen Bilder und versprechen wieder einmal ein total langweiliges Wochenende zu werden, sodass ihre Gedanken auf Wanderschaft gehen können. Sie fliegt über die herrlich grünen Hügel ihrer südenglischen Heimat und sieht in der Ferne das kleine Farmhaus ihrer Großeltern am See, wo sie so viele schöne Ferien und Wochenenden verbracht hatte. Hier traf sich früher immer die ganze Familie, machte Picknick im Freien, lange Ausritte und hin und wieder wurde auch eine Bootsfahrt zur nahen, oft im Nebel liegenden Insel unternommen. Hier versuchte einst ihre Sandkastenliebe, der rothaarige, freche Nachbarsjunge Brian O’Leary sie zu küssen, doch sie gab ihm spontan eine Ohrfeige, was sie heute manchmal bedauert. Ach, waren das herrliche, unbekümmerte Zeiten. Plötzlich wird sie aus ihren Gedanken aufgeschreckt, denn auf einem der Bildschirme erscheint ein rotes Blinklicht und ein warnender Piepton macht sich unangenehm bemerkbar. Sie reibt sich unter der Nickelbrille die Augen und schaut etwas genauer hin. Was ist das denn? Ein Flugzeug? Nein, unmöglich, denn ein Flugzeug ist registriert und erscheint auf den Bildschirmen immer in grün. Davon gibt es hier im Umkreis des Londoner Flughafens unzählige und sie fallen kaum auf. Das muss demnach ein nichtregistriertes Objekt sein. Aber was könnte es sein? Geistesgegenwärtig drückt sie sofort den Knopf, der die Verbindung zur Royal Airforce herstellt. „Commander Perkins hier“, meldet sich sogleich eine befehlsgewohnte, aber dennoch nicht unfreundliche Stimme, „was gibt’s denn, Miss Mansfield?“ „Sir, eh, Sir, ich meine“, stottert sie leicht verwirrt, “woher wissen Sie eigentlich, dass ich dran bin?“ „Nun, Miss Mansfield, Sie wissen doch, die Airforce weiß alles“, lacht er. „Aber im Ernst, selbstverständlich werden wir immer sofort von ihrem Chef davon in Kenntnis gesetzt, wenn sich in ihrem Dienstplan irgendetwas ändert. Außerdem, Sie haben wohl nicht bemerkt, ihre Kamera ist an. Wäre schön, wenn sie auch auf das Knöpfchen drücken, dann können Sie mich ebenfalls sehen. So lässt es sich viel besser plaudern.“ „Oh, Verzeihung, ich bin im Moment nicht ganz bei der Sache. Mache ich sofort.“ Sie drückt auf den Knopf und sogleich erscheint das recht ansehbare Konterfei des Commanders. „Was ist denn passiert? Sie scheinen tatsächlich ein wenig nervös zu sein. Liegt das etwa an mir? Kann es sein, ich bringe Sie ein wenig durcheinander?“ „Sir, es ist wirklich nicht spaßig, was ich hier auf meinem Monitor habe“, kommt sie mit ernstem Gesicht zur Sache, „haben Sie Informationen über ein Flugobjekt, vielleicht eine geheime militärische Sache, die ich nicht mitbekommen habe?“ „Nein, wie kommen Sie denn darauf? Sie wissen doch, dass wir auch die militärischen Dinge mit ihnen abstimmen. Wir haben da keine Geheimnisse voreinander. Wäre ja auch ziemlich unsinnig, denn schließlich ergänzen wir uns bei der Flugüberwachung. Von uns kann da nichts sein. Wo genau haben Sie denn was geortet?“ „Im Planquadrat 14, genau über dem Ärmelkanal. Da geht gerade ein Objekt herunter. Könnte das vielleicht ein Wetterballon sein?“ „Hhm, ich sehe es mir sofort an und melde mich umgehend wieder bei Ihnen.“ Mit der Stimme erlöscht auch gleichzeitig das Bild des sympathischen Commanders und Jane Mansfield sitzt in dem überdimensionalen Ledersessel, weiterhin wie gebannt auf den Monitor mit dem roten Punkt starrend, bis er schließlich nahe der belgischen Küste verschwindet. Was mochte das nur gewesen sein? So schnell kann unmöglich ein Wetterballon fliegen. Das Ganze erscheint ihr etwas mysteriös. Bin bloß mal gespannt, überlegt sie, ob es der Airforce gelingt, eine plausible Erklärung dafür zu geben. Ich muss eine UFO-Meldung an das Ministerium senden, und sie ist nun doch ganz froh, diesen Dienst übernommen zu haben. Endlich war mal was los in der Bude. Gewissenhaft widmet sie sich den Computerauswertungen und vergisst dabei völlig die Zeit. Plötzlich ertönt die Klingel und sie eilt zur Tür. „Commander Perkins! Welch eine Überraschung!“, staunt Jane Mansfield, als sie die Eingangstür öffnet. „Wie komme ich denn zu dieser Ehre, Sie persönlich hier in meiner ärmlichen Hütte begrüßen zu dürfen?“ „Na ja, ich dachte mir, ich bringe Ihnen mal ein bisschen Glanz in die Bude“, lächelt Perkins verschmitzt, nimmt sehr galant seine Mütze ab, verbeugt sich leicht und deutet einen Handkuss an. „Doch leider bin ich nicht zum Vergnügen hergekommen, was ich zutiefst bedauere, hätte ich doch zu gerne mit Ihnen einen Kaffee getrunken und ein wenig geplaudert.“ „Ja, das wäre schön. Aber, lieber Commander, Sie sehen so ernst aus. So kenne ich Sie überhaupt nicht. Was ist denn los? Hat es was mit meiner Beobachtung zu tun?“ „Ja, und das ist alles andere als vergnüglich. Ich habe Anweisung, alle Ihre Aufzeichnungen sofort zu beschlagnahmen. Allerhöchste Geheimstufe. Ich nehme an, Sie wissen, was das bedeutet. Bitte geben Sie mir sofort alles, was Sie aufgezeichnet haben“. „Das können und dürfen Sie nicht von mir verlangen!“, entgegnet sie ihm mit sichtlich erregter Stimme und baut sich vor dem, sie fast um Haupteslänge überragenden Militär, auf. „Dazu sind Sie nicht berechtigt, denn wir sind keine staatliche Stelle, was Ihnen bestimmt bekannt sein dürfte.“ „Tut mir wirklich sehr leid, Miss Mansfield, aber ich habe den Befehl von allerhöchster Stelle bekommen.“ „Das ist doch wohl die Höhe! Dazu bin ich überhaupt nicht befugt. Ohne Anweisung meines Chefs gebe ich gar nichts raus.“ „Keine Sorge, er ist bereits informiert und hat seine Zustimmung schon gegeben“, sagt er zu ihr und kann sich dabei ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als er die kleine Person mustert, die sich vor ihm aufgebaut hat und ihn strafend unter ihrer Nickelbrille hervor anschaut. „Die nationale Sicherheit geht vor“, fügt er etwas steif hinzu und drängt sie behutsam zur Seite, um in ihr Büro zu gelangen. Jane Mansfield muss resigniert feststellen, dass ihr Widerstand zwecklos ist und geht ihm leicht grollend hinterher in den mit zahlreichen Bildschirmen versehenen, abgedunkelten Raum. „Ich kopiere Ihnen meine Aufzeichnungen auf einen...