Becht / Talaron | 101 Wien - Reiseführer von Iwanowski | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 252 Seiten

Reihe: Iwanowski's 101

Becht / Talaron 101 Wien - Reiseführer von Iwanowski

Geheimtipps und Top-Ziele
2. Auflage 2019
ISBN: 978-3-86457-370-5
Verlag: Iwanowski's Reisebuchverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Geheimtipps und Top-Ziele

E-Book, Deutsch, 252 Seiten

Reihe: Iwanowski's 101

ISBN: 978-3-86457-370-5
Verlag: Iwanowski's Reisebuchverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wer Wien kennt, weiß, wie es sich zu leben lohnt. Die Donaumetropole mit Charme, von der aus einst ein Weltreich regiert wurde, hat für jeden Besucher etwas zu bieten: Weltstadtambiente mit 'Kaiser-Architektur' und postmodernen Bauten, Museen und Theater von Weltrang, urbane Szene-Lokale, moderne Gourmet-Tempel und alteingesessene Restaurants. Nicht zu vergessen der Inbegriff des Wiener Lebensgefühls schlechthin: das Kaffeehaus.Die Wien-Experten Sabine Becht und Sven Talaron stellen in Ihrem Reise-Verführer '101 Wien - Geheimtipps und Top-Ziele' die wichtigsten Highlights wie Stephansdom und Hofburg sowie außergewöhnliche Tipps abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten zusammen. In 101 doppelseitigen Porträts geben sie Reiseempfehlungen in acht Rubriken: u. a. 'Stadtviertel und Stadtansichten', 'Architektur, Schlösser und Parks', 'Essen und Ausgehen' oder auch 'Wien kurios - und manchmal auch ein wenig morbid' ... Außerdem finden sich Tipps, wie man die Stadt am besten an einem Wochenende erobert: ob 'Wien für Einsteiger' 'Wien Imperial' oder 'Wien mit Kindern'.

Sabine Becht, Amerikanistin und Kommunikationswissenschaftlerin, und Sven Talaron, Germanist und Historiker, sind schon seit vielen Jahren als Reisebuchautoren tätig. Ihre Schwerpunkte sind Italien (u. a. Abruzzen, Piemont, Rom, Ligurien), Österreich (Kärnten), Griechenland und Mecklenburg-Vorpommern. Für Iwanowski's Reisebuchverlag wirkten die beiden bereits an dem Titel '101 Deutsche Ostseeküste' mit. Sabine Becht und Sven Talaron wurden für ihre Reisebücher schon mehrfach (zuletzt 2018) mit dem ITBAward sowie 2015 mit dem Premio ENIT ausgezeichnet.
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Weitere Infos & Material


   1    Wiener Lebenswelten – Wo reiche, arme, kreative und bürgerliche Wiener wohnen


Die österreichische Bundeshauptstadt ist eine vielseitige und internationale Metropole, in der die unterschiedlichsten Menschen verschiedenster Herkunft eine Heimat gefunden haben. Zurzeit sind dies knapp 1,9 Millionen, und Wien wächst – jährlich um etwa 25.000 neue Bürger. Als Kapitale der über sechs Jahrhunderte währenden Donaumonarchie ist die Stadt rasantes Wachstum gewohnt. Während zu Habsburger Zeiten die Einwanderer aus Böhmen und Mähren, Galizien und der Bukowina kamen, waren es im 20. Jh. Türken und Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien. In jüngster Zeit finden vor allem auch Deutsche in Wien eine (Wahl-)Heimat. Und: Wien ist das Tor zum (Süd-)Osten und zum Nahen Osten. Die Stadt ist Drehscheibe zwischen Europa und der arabischen Welt, Organisationen wie die OPEC und die UNO haben hier ihren Sitz.

Über die heutigen österreichischen Wiener – immerhin rund 70 % aller Bewohner der Donaumetropole – kann man sagen, dass die meisten irgendwann aus irgendeinem Teil des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates nach Wien gekommen sind, worauf allein schon die vielen slawischen, ungarischen, böhmischen, mährischen und sonstigen Nachnamen schließen lassen. Wien ist eine Einwanderungsstadt – und das schon seit Jahrhunderten.

Die meisten Wiener lieben ihren Bezirk, in dem sie wohnen, und besonders ihr Grätzl (was sich am ehesten mit dem Berliner Kiez oder Veedel in Köln gleichsetzen lässt), aus dem man nur ungern in ein anderes Grätzl oder gar einen anderen Bezirk umsiedeln würde. Eine Wiener Besonderheit ist der Gemeindebau (sozialer Wohnungsbau), der heute etwa 220.000 Wohnungen in der Stadt zählt. Rund eine halbe Million Wiener wohnt in den subventionierten Wohnungen, was die andernorts so viel beklagte Gentrifizierung in Wien zumindest in Grenzen hält. Was auffällt, sind die zahlreichen und häufig sehr noblen Dachaufbauten auf mehrstöckigen Häusern: Luxuspenthouses mit Blick über die Stadt und dennoch mittendrin.

Die Innere Stadt, der 1. von 23 Bezirken, ist der teuerste, aber auch der am wenigsten bewohnte Bezirk. Hier wird eher gearbeitet als gewohnt, was sich ohnehin nur die wenigsten leisten können – laut Statistik nur etwa 16.500 Menschen. Ministerien, Unternehmen, Kanzleien, Arztpraxen, aber auch Museen und Hotels besiedeln diesen Bezirk. Reiche Wiener residieren hier vereinzelt in den stilvollen Altbauetagen, bevorzugt aber in den grünen Wiener Bezirken: im vornehmen Hietzing (13.) am Rand des Wienerwalds oder aber im nicht minder vornehmen Währinger bzw. Döblinger Cottageviertel um den Türkenschanzpark (im Norden von Wien im 18./19. Bezirk). Mindestens genauso exklusiv lebt es sich in Grinzing (19.) in den Villen am Fuß der Weinberge.

Wer in der bunt gemischten Leopoldstadt (2. Bezirk) auf der anderen Seite des Donaukanals oder im 3. bis 9. Wiener Gemeindebezirk – also zwischen Ring und Gürtel – lebt, zählt vielleicht nicht zu den reichen, in der Regel aber auch nicht zu den armen Wienern. Kreative leben im Freihausviertel und rundum auf der Wieden (4. Bezirk), zunehmend auch im angrenzenden Margareten (5. Bezirk) und am Neubau (7. Bezirk). Etwas bürgerlicher geht es in den feinen Altbauten der Josefstadt (8. Bezirk), dem kleinsten aller 23 Wiener Bezirke zu, der gemeinsam mit dem Neubau auch „Boboville“ genannt wird – hier sind die bourgeoisen Bohemiens zu Hause. Noch akademischer und auch bürgerlicher ist der Alsergrund (9. Bezirk), in dem dank des neuen Allgemeinen Krankenhauses AKH (des größten Österreichs) und des Unicampus im Alten AKH eine besonders hohe Dichte an Hochschulabsolventen anzutreffen ist. Begehrte Wohngegend am Alsergrund ist das Servitenviertel um die Servitenstraße.

Außerhalb des Gürtels wohnen in den klassischen Arbeiterbezirken Favoriten (10.), Simmering (11.) und Teilen von Meidling (12.) sowie in Ottakring (16.) die nicht ganz so reichen Wiener, wobei einige Ecken wie das Yppenviertel in Ottakring zu neuen In-Vierteln avancierten. Die meisten Migranten leben in Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) und in Favoriten, dem mit über 200.000 Menschen einwohnerstärksten aller Bezirke.

Heute dehnt sich Wien in Richtung Osten aus, Donaustadt (22.) und Floridsdorf (21.) sind die größten Wiener Wohngebiete in „Transdanubien“ – also jenseits der Donau. Riesige Neubauprojekte wie die Seestadt Aspern (Donaustadt) mit rund 240 Hektar Fläche, das Sonnwendviertel (Favoriten) oder das Nordbahnhofsgelände (Leopoldstadt) schaffen neuen Wohnraum in der stetig wachsenden Stadt.

Die Wiener nutzen ihren Burggarten im Sommer gerne zum Entspannen und geselligen Beisammensein

   2    Das Herz der Stadt – die Gassen und Plätze in der Inneren Stadt (1. Bezirk)


Die Wiener Altstadt lässt sich idealerweise zu Fuß erkunden, ein relativ kleiner, aber gehaltvoller Spaziergang führt zu einigen der schönsten Plätze der Stadt. Als Ausgangspunkt eignet sich bestens der Hohe Markt: Hier befand sich im – noch recht kleinen – römischen und dann mittelalterlichen Wien das Herz der Stadt, mit Markt, Schranne (Gerichtsgebäude), Pranger und Galgen. Heute erhebt sich hier der barocke Vermählungsbrunnen (der Hohepriester vermählt Josef und Maria). In der Ecke steht die berühmte Ankeruhr, die als Meisterwerk des Jugendstils gilt. Zwölf Figuren der Zeitgeschichte durchlaufen die Zeit jede Stunde, um 12 Uhr mittags erscheinen sie nacheinander zu verschiedenen Spielweisen.

Vom Hohen Markt in nordwestliche Richtung sind es auf der Wipplinger Straße nur wenige Minuten zum Alten Rathaus, das heute im hochbarocken Stil glänzt, in seinen Ursprüngen jedoch viel älter ist und bis 1883 das Rathaus der Stadt war. Wiederum wenige Schritte sind es zur Hohen Brücke, deren volle Jugendstilpracht sich allerdings erst erschließt, wenn man sie von unten vom Tiefen Graben aus betrachtet (am schnellsten zu erreichen über die Schwertgasse und bei Maria am Gestade die Treppen hinunter). Von der Hohen Brücke ist es nur ein Katzensprung zum Börseplatz mit dem mächtigen, 1877 von Theophil Hansen erbauten Börsengebäude im Neorenaissancestil. Die heutige Börse befindet sich im Barockpalais Caprara-Geymüller in der Wallnerstraße.

Juwel des Jugendstils: die Ankeruhr am Hohen Markt

Retour von der Hohen Brücke geht es nach rechts durch die Färbergasse zum Platz Am Hof, dem größten Innenstadtplatz und ehemals römischen Heereslager mit dem heute noch genutzten barocken Zeughaus der Wiener Feuerwache und der zentralen Mariensäule (Mitte 17. Jh.). Dann wendet man sich von der Wipplinger Straße nach links in die Schwertgasse. Hier trifft man auf die sehenswerte Kirche Maria am Gestade, deren Name daher rührt, dass es einst an dieser Stelle vor der Donaubegradigung ein steiles Ufer über dem Fluss gab. Eine erste Kirche entstand hier bereits im Jahr 1154, später wurde gotisch umgebaut.

Über Salvatorgasse, Fischerstiege und Sterngasse gelangt man linkerhand zum Ruprechtsplatz mit der ältesten Kirche der Stadt, St. Ruprecht aus dem 8./9. Jh. (gotischer Anbau aus dem 11. Jh.). Das winzige Kirchlein hoch über dem Donaukanal geht heute ein wenig unter im allgemeinen Nightlifetrubel des Bermudadreiecks. Am Platz befand sich bis 1824 auch das alte Wiener Salzamt, in dem das wertvolle Konservierungsmittel mit hohen Steuern belegt wurde. Über die Seitenstettengasse (hinter Haus Nr. 4 verbirgt sich die Wiener Synagoge) und Rabensteig gelangt man in die Griechengasse im ehemaligen Griechenviertel: einst ein bedeutender Handelsplatz in Wien. Das Griechenbeisl kennt jeder in Wien, ein paar Häuser weiter hat die griechisch-orthodoxe Gemeinde ihre prachtvoll ausgeschmückte Kirche. Wenn sie geöffnet ist, kann man ruhig einen Blick hineinwerfen.

Der „Donnerbrunnen“ (Providentia-Brunnen von Georg Raphael Donner), wie er nach Bau der Tiefgarage wieder aussehen soll ...

Die nahe gelegene Schönlaterngasse zählt zu den schönsten in der Altstadt. Der schönste Platz ist für viele der ein Stück südlich gelegene, wunderbar beschauliche Franziskanerplatz mit seinen kleinen Lokalen. An der parallelen Himmelpfortgasse beachte man das mächtige barocke Winterpalais von Prinz Eugen – heute Museumsstandort des Belvedere. Durch sie gelangt man geradewegs, die Kärntner Straße überquerend, zum Neuen Markt: Schon im 13. Jh. gab es hier einen Markt, ab dem 14. Jh. befand sich hier ein großer Getreidespeicher, daher auch der Beiname Mehlmarkt. Der Providentia-Brunnen von Georg Raphael Donner (auch: Donnerbrunnen) aus dem Jahr 1739 zählt zu den schönsten und bedeutendsten Barockbrunnen der Stadt (er wurde zuletzt aber abgebaut und wird erst 2022 nach Vollendung der Tiefgarage am Platz wieder aufgestellt).

Info

Hinkommen: U 1/U 3 bis Stephansplatz, Bus 1 A und 3 A bis Hoher Markt.

Essen & Trinken: Griechenbeisl, Griechengasse 9/Fleischmarkt 11, Tel. 01/5331977, www.griechenbeisl.at, tgl. durchgehend 11–1 Uhr geöffnet. Das Griechenbeisl ist ein historisches Beisl und rühmt sich, das älteste Gasthaus Wiens zu sein. Der berühmte Augustin (S. 78) war hier Stammgast, aber auch alle anderen, die in der Stadt Rang und Namen...


Sabine Becht, Amerikanistin und Kommunikationswissenschaftlerin, und Sven Talaron, Germanist und Historiker, sind schon seit vielen Jahren als Reisebuchautoren tätig. Ihre Schwerpunkte sind Italien (u. a. Abruzzen, Piemont, Rom, Ligurien), Österreich (Kärnten), Griechenland und Mecklenburg-Vorpommern. Für Iwanowski's Reisebuchverlag wirkten die beiden bereits an dem Titel "101 Deutsche Ostseeküste" mit. Sabine Becht und Sven Talaron wurden für ihre Reisebücher schon mehrfach (zuletzt 2018) mit dem ITBAward sowie 2015 mit dem Premio ENIT ausgezeichnet.



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