Beaufort | Pandora | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 390 Seiten

Reihe: Pandora

Beaufort Pandora

Tear into my heart
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7693-4507-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Tear into my heart

E-Book, Deutsch, Band 2, 390 Seiten

Reihe: Pandora

ISBN: 978-3-7693-4507-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ich war eine Kämpferin und gab nicht auf. Niemals. Beinahe vier Monate ist es her, seit Livana nicht nur London, sondern auch ihre Freunde überstürzt hinter sich gelassen hat. In Russland versteckt sie sich bei der Familie ihrer besten Freundin und stellt schnell fest, dass der Schein um diese trügt und nichts so ist, wie es zunächst scheint. Um ihre Schwester zu beschützen, lässt sich Livana auf einen gefährlichen Deal mit dem Familienoberhaupt ein. Mein Herz machte einen kleinen Sprung und warme Liebe, die sich wie ein zarter Sonnenstrahl anfühlte, breitete sich in meinem Brustkorb aus. Als plötzlich zwei alte Freunde vor ihr stehen und ihr mit harten Worten die Augen öffnen, entschließt sie sich, ihrem Herzen zu folgen und nach London zurückzukehren. Dort lernt sie, was Freundschaft, Liebe und Familie tatsächlich bedeuten. Doch ihre Feinde schlafen nicht und nutzen die erste Chance, um Livana bluten zu lassen. Kann sie ihnen ein weiteres Mal entkommen, ohne ihr Herz oder gar ihr Leben zu verlieren? »Man sieht sich immer zweimal im Leben. Nicht wahr, Livana Price?« Die Pandora-Reihe geht weiter.

Mila Beaufort lebt mit ihrem Partner in Süddeutschland nicht nur zwischen mehreren Hundert Romanen aus den verschiedensten Bereichen, sondern auch zwischen unterschiedlichen Gesetzestexten. Während sie tagsüber Gesetze wälzt und Verträge aufsetzt, verwandelt sie sich nachts in eine Agentin und jagt immer der neuesten kreativen Idee nach. Wenn sie nicht gerade selbst in die Tasten haut und sich mit Plottwists, unvorhersehbaren Überraschungen und ihren Cha-rakteren streitet, verliebt sie sich nicht nur in gute Serien, sondern auch in fremde Buchwelten. Auf Instagram (@mila-beaufort-autorin), TikTok (@milacataleya.autorin) und auch Wattpad (@MilaCataleya) tauscht sie sich gerne mit ihren Lesern aus und diskutiert über das Eigenleben ihrer Charaktere.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


PROLOG
Livana
ZWEI MONATE ZUVOR
An der Fensterscheibe konnte ich Eisblumen zählen, während sich immer mehr weiße Schneeflocken auf das Anwesen senkten. Seit wir das fünf Hektar große Gelände vor rund sieben Wochen erreicht hatten, hielten wir uns hinter den schützenden Mauern auf. Draußen waren es bis zu minus zwanzig Grad und auf meinem Körper breitete sich bereits eine Gänsehaut aus, wenn ich nur daran dachte, mich in den Schneesturm zu begeben. Obwohl es erst später Nachmittag war, legte sich die Dämmerung bereits über die Welt und es fiel mir schwer, den Horizont zu erkennen. Ich wandte mich von dem bodentiefen Fenster ab. Das Zimmer, welches mir nach unserer Ankunft zugewiesen wurde, war in warmes Licht gehüllt und stand im starken Kontrast zum Rest des Geländes. Das Anwesen der Familie Sorokin lag etwa dreißig Minuten von Omsk, Sibirien, entfernt und war nicht nur beängstigend groß, sondern auch von einer eisigen Kälte der Bewohner beherrscht. Meine vom Duschen noch feuchten Haare durchnässten den schwarzen Kaschmirpullover am Rücken, doch ich fror nicht. Die Fußbodenheizung in sämtlichen Räumen tat ihren Dienst täglich mehr als zuverlässig. Ein Klopfen durchdrang die Stille, in der ich mich befand. Mein Blick schweifte zu der schwarzen Zimmertür, während sich mein Körper versteifte. Mit meiner Schwester und Jess hatte ich ein kurzes Klopfzeichen vereinbart, sodass wir immer wussten, wann eine der anderen vor der Tür stand. Einmal lang, zweimal kurz. Es blieb stumm und ich sog tief die Luft ein. »Ja.« Mein Herz klopfte etwas schneller in meiner Brust, während ich beobachtete, wie sich die Türe öffnete und ein Mädchen zum Vorschein kam. Sie war nur etwas älter als ich, dezent geschminkt und steckte in der für das Personal typisch schwarzen Dienstmädchenuniform. Ihre blonden Haare waren streng zurückgebunden und so wurden die scharfen Züge ihres Gesichts hervorgehoben. »Mister Sorokin Senior erwartet Sie in der Bibliothek.« Ihr Englisch war brüchig und sie rollte das R wie jeder andere hier im Anwesen mehr als erlaubt sein sollte. Meine Nackenhärchen stellten sich bei ihren Worten auf und ich presste den Kiefer aufeinander, um ein Schütteln zu unterdrücken. Ein Ruck ging durch meinen Körper und ich setzte mich wie ferngesteuert in Bewegung. Auch wenn ich mit dem etwas zu großen Pullover und der schwarzen Sportleggings nicht gerade passend für ein Treffen mit dem Hausherrn gekleidet war, konnte ich nicht zögern. In meinem Kopf herrschte gähnende Leere, während wir durch die schier endlosen Marmorflure des Anwesens liefen. Ich folgte der Angestellten wie ein hilfloser Welpe, denn genau das war ich. Wir waren seit beinahe zwei Monaten hier und ich fand gerade einmal den Weg zum Speisesaal, ins hauseigene Fitnessstudio und in den Kinoraum. Ohne Jess wären meine Schwester und ich wirklich verloren. Öfter als einmal hatte es mir nachts in den Fingern gejuckt und ich hatte mehrfach darüber nachgedacht, auf Erkundungstour zu gehen. Meine beste Freundin konnte ich unmöglich nach den Geheimnissen ihrer Familie fragen, denn seit wir hier waren, war sie wie ausgewechselt. Sie war steif und spannte sich an, sobald man sie auch nur schief ansah. Es war eine vollkommen andere Jess, die ich hier kennenlernte. Wir passierten zwei schwarz gekleidete Männer. Sie beachteten uns kaum und nickten uns deshalb nur kurz zu, ehe sie schweigend weitergingen. In den Fluren des Anwesens war es meist totenstill und man konnte trotz des schwarzen Marmorbodens nicht einmal die Schritte der Patrouillen hören. Es war, als würden die mit teuren Kunstwerken geschmückten Wände jegliche Geräusche aufsaugen. Ich hatte Mister Sorokin Senior bereits einige Male beim Abendessen gesehen, doch wir hatten nie viel gesprochen. Zu Beginn unseres Aufenthaltes hier hatte er versucht uns auszuhorchen und ich war meiner Schwester unter dem Tisch öfter auf den Fuß getreten, um sie zum Schweigen zu bringen. Der Vater meiner besten Freundin hatte etwas Einschüchterndes und Dunkles an sich. Zwar hatte er uns mit offenen Armen empfangen und uns Asyl in seinem Haus gewährt, doch etwas an dieser ganzen Sache stank förmlich zum Himmel und ich würde mich nicht hintergehen lassen. Das Anwesen verfügte über eine Zimmeranzahl, bei der sich so manches Hotel hinten anstellen konnte. Außerdem gab es mehrere Nebengebäude, die ebenfalls über ganze Apartments verfügten. Laut Jess lebte hier nicht nur die Familie, sondern auch Freunde und Verwandte sowie die Angestellten. Von den Reinigungskräften über die Köche bis hin zu den Wachmännern am eisernen Eingangstor. »Mister Sorokin Senior erwartet Sie drinnen.« Das Mädchen hielt inne und deutete auf eine ebenholzschwarze Flügeltür, die meiner Zimmertür ähnelte. Sie war mit Schnitzereien verziert und reichte bis nach oben zur Decke. Leise bedankte ich mich bei ihr auf Russisch und ging weiter. Seit wir hier waren, hatte ich viel Zeit und auf meine Bitte hin hatte meine beste Freundin mir ein Wörterbuch besorgt. Unsere Smartphones hatten Holly und ich in England zurückgelassen. Mein Notebook hatte ich seit unserer Ankunft noch nicht benutzt. Wofür auch? Alle Zimmer hatten einen Zugang zu sämtlichen Streamingdiensten und vom Internet wollte ich mich in Zukunft etwas fernhalten. Die heilende Wunde zwischen meinem Schlüsselbein und meiner linken Schulter kribbelte unangenehm. Ich hatte großes Glück, dass die Kugel von Walentin keine Muskeln oder Nerven getroffen hatte und ich mich noch immer überwiegend normal bewegen konnte. Die bläulich und violett verfärbten Hautstellen verblassten allmählich, doch es würde noch etwas Zeit brauchen, bis ich wieder vollständig genesen war. Der Physio-Therapeut des Hauses war sich nicht sicher, ob meine Schulter wieder zu ihrer alten Form zurückfinden würde, aber ich wollte positiv denken. Tief atmete ich durch und griff nach der schlichten Türklinke. Sie bestand aus poliertem Eisen, lag jedoch überraschend warm in meiner Hand. Ich drückte sie nach unten und schob die Tür auf. Mein Herz klopfte wild in meiner Brust und ich konnte nicht leugnen, dass ich nervös war. Holly und ich hatten uns in den letzten Wochen so unsichtbar wie möglich gemacht. Wir hatten keine besonderen Wünsche geäußert und uns niemandem aufgedrängt. Wir wollten niemandem zur Last fallen und entsprechend benahmen wir uns auch. Ich hatte also keine Ahnung, was Mister Sorokin Senior von mir wollte und warum er mich zu sich rief. Die Bibliothek des Anwesens erstreckte sich über zwei Stockwerke, besaß eine Galerie und unzählige dunkelbraune Holzregale, die vor Büchern nur so überzuquellen schienen. Die Raumdecke war zu einer leichten Kuppel geformt und mit einem Fresko verziert. Meine Schritte führten mich über den weichen Teppich in die Mitte des Raumes, doch ich konnte den Blick nicht von dem ›Kunstwerk‹ abwenden. Zwei überkreuzte Handfeuerwaffen. Revolver, wenn ich mich nicht täuschte. Aus ihren Mündungen stiegen sanfte Rauchschwaden empor und darunter befand sich ein kunstvoll geschwungenes S. »Beeindruckend, nicht wahr?« Die Stimme des Hauseigentümers brachte mich dazu, den Blick abzuwenden und den Raum zu überblicken. In der Mitte der Bibliothek gab es einen großen Schreibtisch aus dunklem Eichenholz, der mit dem Kamin im Rücken deutlich als Hauptmöbelstück fungierte. Mehrere dunkle Ledersessel und schmale Beistelltischchen für Kaffeetassen oder Keksteller waren vor dem Tisch zu kleinen Grüppchen zusammengestellt. Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann, der bereits die Fünfzig überschritten hatte. Sein dunkles Haar war an den Schläfen von grauen Strähnen durchzogen und um seine Augen sowie Mundwinkel waren deutliche Falten zu erkennen. Seine große Nase erinnerte mich immer an einen Gnom. Mister Sorokin Senior blickte mich aus denselben blauen Augen an, die ich von meiner besten Freundin kannte. Doch während ich bei ihr immer die Wärme darin sah, erblickte ich hier nur eisige Kälte, die mit den Minusgraden außerhalb des Gebäudes mithalten konnte. Der Mann war von einer ruhigen Aura umgeben, doch ich konnte das Wölfische in seinen zusammengepressten Lippen und dem wachsamen Blick erkennen. Er wusste etwas. Er hatte irgendetwas herausgefunden, das ihm das Gefühl von Überlegenheit gab. Doch was war es? »Hat es denn eine Bedeutung?«, erkundigte ich mich höflich nach dem außergewöhnlichen Deckenfresko und nickte leicht nach oben. Aus den Kirchen, die ich mit meinen Eltern in Deutschland manchmal als Touristen besichtigt hatte, kannte ich verschiedene Kunstwerke aus der Bibel. Doch das hier konnte man damit nicht ansatzweise vergleichen. »Tatsächlich ja.« Beinahe anerkennend neigte der Vater meiner besten Freundin den Kopf. »Es ist eine Art Familienwappen.« Meine Muskeln verkrampften sich und ich wagte es nicht, den Blick nochmal zur Decke zu heben. Es war ein seltsames Familienwappen und ließ die Alarmglocken in meinem...



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