Beaton | Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 8, 222 Seiten

Reihe: Schottland-Krimis

Beaton Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod

Kriminalroman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-8808-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Kriminalroman

E-Book, Deutsch, Band 8, 222 Seiten

Reihe: Schottland-Krimis

ISBN: 978-3-7325-8808-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Constable Hamish Macbeth schwebt mit der schönen Priscilla auf Wolke sieben. Aber als in deren Tommel Castle Hotel acht hoffnungsfrohe Mitglieder eines Single Clubs einchecken, kehrt für die beiden wieder die Realität ein. Am eigentlich romantisch geplanten Wochenende läuft alles schief, was schief laufen kann. Der tragische Höhepunkt: Eine Frau wird tot aufgefunden. In ihrem Mund: ein Apfel. Hamish steht vor einem großen Rätsel. Fest steht nur: Auf jeden Fall ein Sündenfall ...

M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen feiert sie bis heute große Erfolge in über 17 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.

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Erstes Kapitel
O fette weiße Frau, die niemand liebt FRANCES CROFTS CORNFORD Es war ein blauer Tag in den schottischen West Highlands, als Police Constable Hamish Macbeth an der Küste des Dorfes Lochdubh entlangschlenderte. Und »blau« bedeutete, dass es ein perfekter Tag war, an dem ein blauer Himmel über dem blauen Loch hing. Die Berge ragten in einem dunkleren Blau vor einer blauen Unendlichkeit in der Ferne auf, als wäre Sutherland im Norden Schottlands grenzenlos, ein nicht endendes Paradies von frischer Luft und Sonnenschein. Es war ein schlimmer Winter gewesen, gefolgt von einem verregneten Frühling, doch endlich war der Sommer, der bestenfalls sechs Wochen dauerte, in all seiner Pracht da. Für die Leute, die an Regen, Feuchtigkeit und starke Winde gewöhnt waren, fühlte er sich noch fremd an. Kleine, seidige Wellen kräuselten sich am Strand. Alles schwamm träge im klaren Licht. Noch nie waren die Rosen in den kleinen Dorfgärten üppiger und farbenprächtiger gewesen. Dougie, der Wildhüter auf Colonel Halburton-Smythes Anwesen, erzählte jedem, der ihm zuhören wollte, dass die ungewöhnliche Blüte einen harten Winter verhieß. Doch nur wenige wollten ihm glauben. Es war, als wäre ganz Lochdubh in einer Zeitkapsel eingefroren, denn ein herrlicher Tag folgte auf den anderen. Das ohnehin nie sehr forsche Leben verlangsamte sich zu einem Kriechen. Alte Streitigkeiten und Animositäten waren vergessen. All das war dem von Natur aus bequemen Hamish Macbeth nur recht. Seit einiger Zeit hatte es überhaupt keine Gesetzesverstöße mehr gegeben. Und sein häufig enervierender Vorgesetzter, Chief Inspector Blair aus Strathbane, machte irgendwo in Spanien Urlaub. Hamish hatte vor, zum Hafen zu gehen und mit jedem Fischer zu plaudern, der zufällig Netze flickte. Danach würde er vielleicht auf einen Kaffee mit Priscilla Halburton-Smythe – der einstigen Liebe seines Lebens, auch wenn sie es nicht gewusst hatte – hinauf zum Tommel Castle Hotel fahren. Der Fischer Archie Maclean hockte auf dem Rand der Hafenmauer und blickte hinaus zum Loch, wo die ankernden Boote sanft auf dem Wasser wippten. »Na, was für ein schöner Tag, Hamish!«, sagte er, als sich der Polizist näherte. »Aber nicht so gut zum Fischen«, stimmte Hamish freundlich zu. »Doch, das geht. Die Fische springen ganz gut in die Netze. Hast du eine Zigarette für mich?« »Du weißt doch, dass ich schon lange aufgehört habe zu rauchen«, antwortete Hamish wehmütig. Würde das gelegentliche Lechzen nach einer Zigarette jemals verschwinden? Es wäre großartig, sich eine anzustecken und genüsslich zu paffen. »Ach, tja, dann hole ich mir eben welche bei Patel.« Archie schwang sich von der Hafenmauer, und beide Männer gingen in Richtung des Dorfladens. Priscilla Halburton-Smythe kam gerade mit einer Tüte voller Einkäufe aus dem Geschäft. »Ich nehme das, Priscilla«, sagte Hamish. »Wo hast du geparkt?« »Um die Ecke, Hamish. Guten Morgen, Archie.« »Warum kaufst du ein?«, fragte Hamish neugierig. »Ich brauchte einen Vorwand, um wegzukommen«, antwortete Priscilla und entriegelte den Wagen. Priscillas Vater, Colonel Halburton-Smythe, hatte sein Zuhause in ein Hotel umgewandelt, nachdem er sein Vermögen verloren hatte, und es lief gut. Mr. Johnson, der frühere Manager des inzwischen geschlossenen Lochdubh Hotels, kümmerte sich um das Geschäft, sodass Priscilla gewöhnlich nichts zu tun hatte. Doch Hamish entging nicht, dass sie ziemlich angespannt wirkte. »Was ist los?«, fragte er. »Komm mit. Wir trinken was, und ich erzähle es dir.« Hamish stieg in ihr Auto. Er betrachtete sie von der Seite und fand, dass sie schöner denn je aussah. Ihr goldblondes Haar schimmerte gesund, und sie war leicht sonnengebräunt. Sie trug ein himmelblaues Baumwollkleid mit einem breiten weißen Ledergürtel in der Taille, das viel von ihren nackten, gebräunten Beinen zeigte, und dazu flache Sandalen. Etwas von dem alten Verlangen regte sich in Hamishs Herzen, doch Priscilla war so kühl und kompetent, solch eine geübte Fahrerin und schien ihn so gar nicht als Mann wahrzunehmen, dass es schnell wieder verebbte. Obwohl es jeder Logik entbehrte, glaubte er, dass er sie furchtbar fände, würde sie ausnahmsweise einmal etwas falsch machen – etwa die Kupplung zum Kreischen bringen, etwas fallen lassen, ungekämmt sein, den falschen Lippenstift tragen oder sich überhaupt irgendeinen simplen menschlichen Lapsus erlauben. Bald ragte der allzu protzige Klotz im Pseudo-Feudalstil von Tommel Castle vor ihnen auf. Priscilla bat Hamish, die Einkäufe an der Rezeption abzustellen, und ging voraus in die Bar, die früher der Morgensalon gewesen war. »Möchtest du einen Whisky, Hamish, oder wollen wir Kaffee trinken?« »Kaffee wäre prima.« Sie schenkte zwei Becher ein, und sie setzten sich an einen der Tische. »Also, was ist los?«, fragte Hamish. »Na ja, alles läuft gut. Die neue Geschenkboutique, die ich führen soll, ist fast fertig, und ich war auf Reisen, um all die Sachen zusammenzusammeln, die ich anbieten will. Wir hatten eine Buchung von einem achtköpfigen Angelklub, aber die haben in letzter Minute abgesagt. Der Vorsitzende hatte irgendwo weiter im Süden versucht, einen Lachs zu fangen, und der Fisch erwies sich als stärker als er. Der Mann wurde ins Wasser gezogen und über die Stromschnellen getrieben. Jetzt liegt er im Krankenhaus. Er war ein alter Freund meines Vaters, und wie sich herausgestellt hat, hat der ihnen nicht mal eine Buchungsgebühr berechnet. Dann hatten wir eine Anfrage, die er direkt abgelehnt hat. Sie ist vom Checkmate-Singles-Club. Alles, was mein Vater über Partnervermittlungen weiß, hat er aus amerikanischen Filmen, deshalb kriegt er schon bei dem Wort Schaum vorm Mund. Mr. Johnson hat ganz zu Recht gesagt, wir sollten die Buchung annehmen, um den Verlust auszugleichen, der uns durch die Absage des Angelklubs entstanden ist. Aber mit meinem Vater war nicht zu reden. Also hat Mr. Johnson mich gerufen, damit ich ihn zur Vernunft bringe. Tatsächlich ist dieser Checkmate-Singles-Club eine der teuersten Partneragenturen in Großbritannien. Ich habe meinem Vater erzählt, dass sie den halben Adel in ihrer Kartei führen dürften, was sehr übertrieben ist, doch der alte Snob ist darauf reingefallen«, bemerkte Priscilla, die ihren Vater oft anstrengend fand. »Eigentlich ist es vor allem eine Heiratsagentur. Was es letztlich gebracht hat, war der Besuch von Maria Worth, der Inhaberin, die hier war, um sich das Hotel anzusehen. Sie war so tadellos blaublütig und tweedbetont – ich glaube, sie denkt sogar in Tweed –, dass Daddy eingeknickt ist und gar nicht aufhören konnte, sie zu umgarnen. Also ist alles geklärt, aber ich war so erschlagen von dem ganzen Gezanke und der Dummheit, dass ich mal kurz rausmusste. Deshalb bin ich freiwillig einkaufen gefahren.« »Heißt das, diese Maria Worth ist so etwas wie eine Heiratsvermittlerin?« »In gewisser Weise. Sie verlangt gigantische Honorare. Und jetzt will sie mit acht ihrer Klienten herkommen, damit sie sich kennenlernen.« »Ach du Schreck.« Hamish kratzte sich verwundert den feuerroten Schopf. »Das müssen ja traurige Gestalten sein, wenn sie eine Frau dafür bezahlen, dass sie ihnen jemanden zum Heiraten sucht.« »Nicht unbedingt. Normalerweise sind es Leute, die jemanden suchen, der genauso vermögend ist wie sie, oder welche mittleren Alters, die sich das würdelose Ausgehen mit Fremden ersparen wollen. Heutzutage ist es schwierig, jemanden kennenzulernen, Hamish«, sagte Priscilla ernst. »Ich meine, ist es nicht besser, wenn erst mal eine Agentur die andere Person überprüft? Alles über sie herausfindet? Vielleicht versuche ich es selbst mal.« »Sei nicht albern«, erwiderte Hamish verärgert. »Wir beide kennen fast jeden in Sutherland, und was wir nicht über Leute wissen, können wir leicht herausfinden.« »Wer sagt, dass ich jemanden aus dem verdammten Sutherland heiraten will?« Priscilla sah ihn erbost an. Plötzlich grinste Hamish, und seine braunen Augen blitzten. »Du bist also doch menschlich.« »Natürlich bin ich menschlich, du langer Highland-Lulatsch!« »Es ist ja nur, weil du immer so cool bei allem bist, wie ein netter, gekühlter Salat.« »Ich mag keine Szenen und Streitereien, das ist alles. Hättest du einen Vater wie meinen, würdest du auch vor jedem Drama zurückschrecken.« »Wieso gibt der Mann diese Hotelsache nicht einfach auf?«, fragte Hamish nicht zum ersten Mal. »Er hat doch reichlich verdient. Jetzt kann er wieder den Gutsherrn geben und das Hotelschild abmontieren.« »Er liebt es. Einige seiner alten Freunde aus der Army kommen her, und er erzählt ihnen lang und breit, wie er sich fast erschossen hätte, als er all sein Geld verlor, und wie mutig er sich ganz allein wieder nach oben gekämpft hat. Als hätten nicht meine Mutter und ich die ganze Arbeit gemacht, von Mr. Johnson ganz zu schweigen. Es ist die neue Legende: Der tapfere Colonel. Aber ich bin gemein. Er ist glücklich. Seine Wutausbrüche bedeuten gar nichts. Und sie dauern ja nie lange. Danach weiß er nicht mal mehr, worum es eigentlich ging. Wie dem auch sei, du hast ein schönes Leben. Keine Morde.« »Dem Himmel sei Dank dafür«, sagte Hamish. »Und keine einzige Wolke am Himmel.« Doch die Wolken, die seinen friedlichen Himmel verdunkeln sollten, nahten alsbald in Form des Checkmate-Singles-Clubs. Eine Woche später machte sich die...



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