E-Book, Deutsch, Band 0019, 384 Seiten
Reihe: Historical Saison
Beacon / Fulford / Allen Historical Saison Band 19
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-7337-6298-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0019, 384 Seiten
Reihe: Historical Saison
ISBN: 978-3-7337-6298-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WEIHNACHTSWUNDER FÜR MISS SOPHIE von ELIZABTETH BEACON
Ist das nicht die süße Miss Sophie? Lord Sylbourne traut seinen Augen kaum. Keine Frau hat er so geliebt - und keine hat ihm so wehgetan. Jetzt sind sie gemeinsam eingeschneit, ausgerechnet an Heiligabend! Und ihm wird erstaunlich warm ums Herz...
FEURIGE KÜSSE ZUM FEST DER LIEBE von JOANNA FULFORD
Aufgeregt nimmt Vivian die Einladung nach Oakhurst Manor an. Dass auch der attraktive Max dort ist, verdirbt ihr jedoch die Festtagsstimmung. Der unwiderstehliche Charmeur hat sie einst bitter enttäuscht - und jetzt will er sie doch tatsächlich unterm Mistelzweig küssen!
EIN EARL UNTERM MISTELZWEIG vonLOUISE ALLEN
Diese Frau muss ein Weihnachtsengel sein! Davon ist der Earl of Burnham überzeugt, als er die bezaubernde Wirtin Emilia kennenlernt - und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Mutig hält er um ihre Hand an. Aber statt sich zu freuen, bricht Emilia in Tränen aus.
Das ganze Leben lang war Elizabeth Beacon auf der Suche nach einer Tätigkeit, in der sie ihre Leidenschaft für Geschichte und Romane vereinbaren konnte. Letztendlich wurde sie fündig. Doch zunächst entwickelte sie eine verbotenen Liebe zu Georgette Heyer`s wundervollen Regency Liebesromanen, welche sie während der naturwissenschaftlichen Schulstunden heimlich las. Dies half ihrer schulischen Karriere jedoch nicht gerade weiter. Deshalb überraschte sie vor allem sich selbst damit das Studium der englischen Literatur mit Auszeichnung abzuschließen. Sie liebte jede Minute. Vor allem die Kurse im kreativen Schreiben hatten es ihr angetan und gaben ihr Hoffnung eines fernen Tages ein Buch veröffentlichen zu können. Dafür war viel Zeit und Hartnäckigkeit notwendig, aber nun ist sie glücklich an ihrem Ziel angelangt. Die britische Regency Epoche ist so vielschichtig und faszinierend, dass sie nimmer Müde ist begeistert Nachforschungen darüber anzustellen. Lebhafte Heldinnen und traumhafte charismatische Helden zu erschaffen ist für sie ein Liebesdienst und dennoch will sie das Wagnis eingehen über andere Perioden zu schreiben. Eines Tages so hofft sie, wird sie eine neue Welt entdecken in der sie gelegentlich ihre Geschichten ansiedeln kann und sie auf dieser Reise von ihren Lesern begleitet wird.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Peter Vane, Lord Sylbourne, blinzelte die Schneeflocken von den Wimpern und verfluchte den eisigen Wind und die dunklen Wolken, die den Himmel immer stärker verfinsterten. Sie befanden sich in einer verlassenen Gegend inmitten eines tobenden Schneesturms, der mehr an die plötzlichen Wetterumschwünge in den Alpen als an das vermeintlich gemäßigte Klima Englands erinnerte.
Er versuchte, seinen Unmut zu zügeln und nicht an das seltsame Unbehagen zu denken, das ihn bereits seit Beginn der Reise verfolgte. Trotz des schlechten Wetters hatte er es vorgezogen, neben der Chaise zu reiten. Durch den immer dichter werdenden Schleier aus Schnee spähte er zu seinem Kutscher. Dick eingehüllt gegen die Kälte, wirkte Merryweather wie eine gespenstische Statue aus einer eisigen Unterwelt. Dem armen Mann blieb auf dem Bock der schwankenden Kutsche nichts anderes übrig, als die Flockenwirbel zu ertragen, derweil er die Pferde mit seinen lauten Befehlen zwang, nicht zu scheuen, sondern weiterzulaufen.
Die Straße führte nun steil den Hügel hinab, und an Merryweathers Verstummen erkannte Peter, dass es unter diesen Bedingungen ein Verbrechen wäre, die Tiere weiter anzutreiben und Hals- und Beinbrüche zu riskieren. Dennoch verspürte er ein unerklärliches Verlangen, die Reise fortzusetzen, als ob sie ausgehungerte Wölfe wären, die ohne Furcht und Gnade eine Spur verfolgten. Allerdings gab es schon seit einigen Jahren keine Wölfe mehr in England, und nur die Wärme, die vom Körper seines Pferdes ausging, bewahrte ihn davor, im Sattel festzufrieren. Umso schuldiger fühlte er sich beim Anblick des Kutschers und des Reitknechts, die oben auf dem Kutschbock am schlimmsten unter dem fürchterlichen Wetter zu leiden hatten.
Jeder halbwegs vernünftige Mann hätte die Reise bereits am letzten Postgasthof abgebrochen und es sich dort gemütlich gemacht, bis der Sturm sich legte, der sich durch bedrohlich-gelbe Wolken und eine unheilvolle Stille angekündigt hatte. Wenn er doch nur auf die üblen Vorzeichen geachtet hätte …
„Merryweather!“, schrie er, um sich inmitten des aufbegehrenden Wieherns der Pferde und der beschwichtigenden Rufe des Kutschers Gehör zu verschaffen. „Bringen Sie die Kutsche dort drüben in den Schutz der Bäume, wenn es Ihnen irgend möglich ist! Ich werde Hilfe suchen, denn die armen Tiere und wir können nicht weiter!“
„Klar, aber wenn wir zu dem Wäldchen hinunterfahren, kommen wir bei dem Schnee nicht wieder hoch. Sie werden sich beeilen, nicht wahr, Mylord?“
„Selbstverständlich, Merryweather! Und natürlich will ich nicht, dass Lady Edwina etwas zustößt. Der Verlobte meiner Schwester wird mich eigenhändig erwürgen, wenn wir es nicht schaffen, diesem verfluchten Schneesturm zu entrinnen, bevor sie sich eine Erkältung zuzieht! Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es Captain Wroxley etwas ausmachen würde, wenn wir seinen Bruder kopfüber in der nächsten Schneeverwehung zurückließen“, fügte er leiser hinzu, als die gut gefederte und vormals glänzende Kutsche zum Stehen kam und rasch ganz von einer Schneeschicht bedeckt war.
Merryweather fluchte vor sich hin, was in den aufrichtigen Wunsch mündete, Mr Cedric Wroxley möge im nächsten Graben landen. Behutsam lenkte er das erschöpfte Gespann durch ein offenes Gatter und den Hang hinab auf das Wäldchen zu, das ein wenig Schutz versprach.
„Da kann ich Ihnen nur beipflichten, Merryweather!“, rief Peter und verzog das Gesicht, als das Kutschenfenster hinuntergelassen wurde, und besagter Mr Wroxley sich lauthals beschwerte.
„Anscheinend fahren wir über einen Acker!“, schimpfte Cedric Wroxley gereizt, als ob er als Einziger Einblick in die Lage hätte.
„Ach nein, tun wir das?“, erwiderte Peter lakonisch.
„Das ist nicht der rechte Zeitpunkt für unangebrachte Scherze, Sylbourne“, entgegnete Wroxley frostig.
„Auf jeden Fall ist es nicht der richtige Zeitpunkt, um das Fenster zu öffnen und die letzte Wärme aus der Kutsche entweichen zu lassen. Nehmen Sie wenigstens ein bisschen Rücksicht auf meine Schwester und meine Tante, und verhalten Sie sich ausnahmsweise einmal wie ein Gentleman“, befahl Peter dem unerträglichen Mitreisenden.
„Suchst du für uns nach einem Zufluchtsort, Peter?“, erkundigte sich Lady Edwina Vane, die Wroxley beiseite geschoben hatte. „Kann ich dich begleiten?“, bot sie ohne große Hoffnung auf seine Zustimmung an.
Peter beneidete seine Schwester wahrhaftig nicht um die Gesellschaft von Cedric Wroxley im Inneren der Kutsche. Sogar ein Schneesturm wie dieser musste ihr vergleichsweise verlockend erscheinen, wenn die Alternative darin bestand, mit diesem selbstmitleidigen Wurm, der sich ohne Unterlass über alles beschwerte, auf Hilfe zu warten.
„Nein, ich muss erst einen sicheren und warmen Ort finden, bevor ich es riskiere, dich und Tante Hester durch das Schneetreiben irren zu lassen, Dina. Im Augenblick bleibst du besser in der Kutsche – auch wenn es kein idealer Ort ist, um einen Sturm auszusitzen. Am besten kauert ihr euch unter den Decken dicht aneinander, um euch warm zu halten, und wenn die Ziegelsteine noch nicht erkaltet sind, behaltet sie zwischen euch.“
Er schenkte seiner Schwester ein aufmunterndes Lächeln und wandte sich an den Mann, der den Damen gegenübersaß. Dabei wich jede Milde aus dem Blick seiner grauen Augen.
„Cedric, denken Sie daran, dass Giles Sie umbringen wird, wenn seiner Verlobten auch nur ein Haar gekrümmt wird – vorausgesetzt, dass ich mich selbst zurückhalten kann, Sie vor ihm ins Jenseits zu befördern, versteht sich. Begehen Sie also nicht den Fehler, alle Wärme für sich zu beanspruchen, wenn Sie das neue Jahr mit heiler Haut erleben wollen!“, warnte er ihn und hoffte, noch bedrohlicher zu wirken, als er es angesichts der Sorge um Dina und seine Tante war. Die beiden Frauen bei diesem selbstsüchtigen Taugenichts zurückzulassen, bereitete ihm großes Unbehagen.
Cedric Wroxley ist es durchaus zuzutrauen, dass er Dina und Tante Hester frieren lässt, nur um selbst keine Entbehrungen erdulden zu müssen, dachte Peter grimmig. Jetzt wünschte er, er hätte dem flehendlichen Blick von Cedrics Schwester, Lady Leticia Durronde, widerstanden, als sie ihn darum gebeten hatte, ihren jüngsten Bruder mitzunehmen. Die Kutsche der Durrondes war mit ihrem Gatten, drei Kindern und dem Kindermädchen bereits voll besetzt. Lady Leticias Zofe und der Butler hatten gedroht, zu kündigen und in Bath zu bleiben, wenn sie Cedric Wroxley auch nur noch eine einzige Meile zu ertragen hätten. Nach der Reise von London nach Bath in der vorangegangenen Woche, bei der er ohne Unterlass geschimpft und gejammert hatte, lagen die Nerven blank.
„Wenn Sie uns nicht in die Irre geführt hätten, müsste niemand frieren!“, rief Cedric und schob das Fenster mit einem Krachen nach oben.
„Verfluchter …“
„Nein, Merryweather, Sie mögen in Ihrer Beurteilung jenes sogenannten Gentleman vollkommen richtig liegen, aber jetzt ist es wichtiger, alle in den Schutz der Bäume zu bringen. Ich wünschte, ich könnte Ihnen einen angenehmeren Ort zum Warten zuweisen. Bitte bleiben Sie in unmittelbarer Nähe der Kutsche, für den Fall, dass Lady Edwina oder Miss Willis Ihre Hilfe benötigen. Und die armen Pferde verdienen so viel Fürsorge wie irgend möglich, nachdem ich sie gezwungen habe, eine solche Höllenfahrt anzutreten.“
„Es wird schon gehen. Wir kauern uns mit den Tieren dort hinten zusammen, Mylord. Suchen Sie einen Ort, wo wir ohne Erfrierungen die Nacht verbringen können, und machen Sie sich keine Gedanken um uns.“
„Jawohl, Merryweather, ganz wie Sie befehlen“, erwiderte Peter spöttisch salutierend und ritt los, um nachzusehen, ob das schwache Licht, das er von der Straße aus entdeckt hatte, ihn zu einem Zufluchtsort führen würde.
Er musste Edwina und seine Tante davor bewahren, eine schrecklich unbequeme Nacht in der engen, kalten Kutsche zu verbringen, noch dazu in der erbärmlichen Gesellschaft des künftigen Schwagers seiner Schwester, der sich endlos über das Wetter und die Kälte beklagte, als ob Edwina die Schuld daran trüge. Keiner verstand, weshalb er nicht einfach in seiner komfortablen Londoner Unterkunft geblieben war. Offenkundig empfand er für seinen älteren Bruder keinerlei Zuneigung. Daher hätte es niemanden sonderlich überrascht, wenn er der Heirat von Captain Giles Wroxley mit Lady Edwina Vane ferngeblieben wäre.
Peter gab es auf, Cedrics undurchsichtige Motive zu ergründen, und konzentrierte sich auf das schwache Licht, das ab und an in der Ferne vor ihm aufleuchtete, wenn der Schnee für einige Momente in eine andere Richtung gewirbelt wurde. Er hoffte inständig, dass er einen Zufluchtsort fand, bevor er sich unrettbar im Sturm und der immer tiefer werdenden Dunkelheit verlor.
Sophie Rose unterdrückte ein Stöhnen, als ihr ältester Schützling den Stickrahmen mit Abscheu zu Boden warf. Sie kam zu dem weisen Schluss, dass es dem feinen Batist, der in den Rahmen gespannt war, auf dem Boden nicht übler erging als in den ungeschickten Händen der ehemaligen Schülerin.
„Es nützt nichts, Miss Rose. Ich kann nun einmal nicht sticken“, gestand Imogen Frayne ihrer Gouvernante und machte ihrer Unzufriedenheit mit einem tiefen Seufzer Luft.
„Ich weiß, meine Liebe. Als du sagtest, du wolltest ein Taschentuch für deinen Bruder Lysander besticken, habe ich es abgelehnt, mit Viola zu wetten, dass du es nicht einmal zur Hälfte schaffen würdest. Ich wette nie gegen Gewissheiten“, sagte Sophie mit einem betrübten Lächeln.
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