Bazil / Wöller | Rede als Führungsinstrument | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 238 Seiten, eBook

Bazil / Wöller Rede als Führungsinstrument

Wirtschaftsrhetorik für Manager - ein Leitfaden
2008
ISBN: 978-3-8349-9734-0
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Wirtschaftsrhetorik für Manager - ein Leitfaden

E-Book, Deutsch, 238 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-8349-9734-0
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Reden sind das am meisten vom Vorstand selbst eingesetzte PR-Instrument unter allen anderen Instrumenten und das einzige Instrument, das von Führungskräften persönlich eingesetzt und direkt benutzt wird.
Das Buch zeigt, dass es praktisch und strategisch sinnvoll ist, unabhängig von Anlässen, grundsätzliche Leitlinien für Reden zu erarbeiten, damit diese auch das Selbstverständnis des Unternehmens widerspiegeln und so dessen Ruf verbessern.

Dr. Vazrik Bazil ist Kommunikationsberater, Dozent und Publizist. Er berät Unternehmen, Organisationen und Agenturen im In- und Ausland zum Thema Rede- und Sprachmanagement. Er ist auch als Trainer für mehrere Unternehmen und Hochschulen tätig.

Prof. Dr. Roland Wöller ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (FH) in Dresden und Mitglied des sächsischen Landtags

Bazil / Wöller Rede als Führungsinstrument jetzt bestellen!

Zielgruppe


Professional/practitioner

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Einleitung;7
3;Teil A Unternehmen;16
3.1;Face-Mail oder E-Mail?;17
3.1.1;Die mündliche Rede in der Unternehmenskommunikation;17
3.1.2;1. Alle Wege führen nach Rom;17
3.1.3;2. Direkte Wege, Umwege, geplante Wege, Zufallswege;18
3.1.4;3. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold;19
3.1.5;4. Ich weifl viel;20
3.1.6;5. Langweiliges und Kurzweiliges;22
3.1.7;6. Ich kann „frei“ reden;25
3.1.8;7. Rede als Dialog?;27
3.1.9;8. Beschlussvorlagen, Lage- und Rechenschaftsberichte;28
3.1.10;9. Worauf es ankommt;29
3.2;Identität und Sensemaking;31
3.2.1;1. Problemhintergrund und Grundbegriffe;31
3.2.2;1.1 Aspekte von Identität in Unternehmen;32
3.2.3;1.2 Sensemaking und Image;34
3.2.4;2. Rhetorik der Identitätspolitik in Unternehmen;35
3.2.5;2.1 Thematische Ressourcen;36
3.2.6;2.2 Diskursstrategien der Identitätspolitik;41
3.2.7;3. Diskussion: Reichweite und Grenzen;44
3.3;Worte und Werte;48
3.3.1;Der semiometrische Ansatz im Redemanagement;48
3.3.2;1. Semiometrie;49
3.3.3;Werte;49
3.3.4;2. Messung von Wertesystemen;49
3.3.5;3. Beispiel;57
3.3.6;4. Strategie und Taktik des neuen Textes;64
3.3.7;5. Semiometrisches Schreiben;65
4;Teil B Redner;69
4.1;Selbstkonzept;70
4.1.1;Ein Instrument des strategischen Redemanagements;70
4.1.2;1. Einführung;70
4.1.3;2. Impression Management;71
4.1.4;2.1 Impression-Management-Techniken;73
4.1.5;2.2 Risiko-Eindrücke;75
4.1.6;3. Selbstkonzept;76
4.1.7;4. Urrede;80
4.1.8;5. Fazit;83
4.2;Corporate Speaking;86
4.2.1;Praxis integrierter Auftrittsberatung;86
4.2.2;1. Wirtschaftsrhetorik und Corporate Speaking;86
4.2.3;2. Auftritts-Situationen des Spitzenmanagements;87
4.2.4;3. Rhetorik und Public Relations: Zwei Trends;88
4.2.5;4. Corporate Speaking und CEO-Kommunikation;89
4.2.6;5. Produkte: Themenmanagement, Sprachmodule, Soundbites;90
4.2.7;6. Beispiel Executive Coaching;90
4.2.8;7. Einzelcoaching statt Seminar;91
4.2.9;8. Beispiel Inszenierung;91
4.2.10;9. Beispiel Foto und Dress;92
4.2.11;10. Die gängige Beschränkung: „Medien-Coaching“;93
4.2.12;11. Qualifikationen der Auftrittsberater und Coaches;93
4.2.13;12. Orchestrierung und Prozess;94
4.2.14;13. Prinzipien des Corporate Speaking;95
4.2.15;14. Kontinuität;95
4.3;Auftrittswirkung im Corporate Speaking;98
4.3.1;1. Kopf und Marke;98
4.3.2;2. Voraussetzungen für sozialverträgliches Kommunizieren;99
4.3.3;2.1 Charismatisch überzeugen;100
4.3.4;2.2 Grundannahmen der menschlichen Kommunikation;100
4.3.5;2.3 Der Mythos: 7 Prozent Inhalt;103
4.3.6;2.4 Proxemik;105
4.3.7;3. Elemente und Einsatzmöglichkeiten der Auftrittswirkung;107
4.3.8;3.1 Erscheinungsbild;107
4.3.9;3.2 Mimik;108
4.3.10;3.3 Stimme;110
4.3.11;3.4 Gestik;111
4.3.12;3.5 Motorik;113
4.3.13;3.6 Sprechstil;114
4.3.14;4. Fazit;115
5;Teil C Rede;118
5.1;Rede beginnt vor der Rede;119
5.1.1;Vorfeldkommunikation im Redemanagement;119
5.1.2;1. Was ist Vorfeldkommunikation?;119
5.1.3;2. Rede und Vorfeldkommunikation;120
5.1.4;3. Modell der Vorfeldkommunikation;121
5.1.5;3.1 Kommunikatorvariablen;122
5.1.6;3.2 Situationsvariablen;123
5.1.7;3.3 Rezipientenvariablen;124
5.1.8;3.4 Methoden der Wissenserhebung;126
5.1.9;4. Praxisbeispiel;127
5.1.10;5. Fazit;131
5.1.11;6. Grundregeln der Vorfeldkommunikation;132
5.2;Persuasion;134
5.2.1;Die Kunst der Überzeugung;134
5.2.2;1. Einleitung;134
5.2.3;2. Der Prozess der Persuasion;135
5.2.4;3. Elemente der Persuasion;139
5.2.5;3.1 Ethos;139
5.2.6;3.2 Logos;141
5.2.7;3.3 Pathos;142
5.2.8;4. Ist Persuasion eine erlernbare Kunst?;143
5.2.9;4.1 Deklamation;144
5.2.10;4.2 Beratungsrede;146
5.2.11;5. Fazit;148
5.3;Zur Inszenierung der Rede;150
5.3.1;1. Einleitung;150
5.3.2;2. Über die Inszenierung;151
5.3.3;2.1 Ort;153
5.3.4;2.2 Bühne;154
5.3.5;2.3 Dekoration;155
5.3.6;2.4 Bühnenbild;156
5.3.7;2.5 Licht;157
5.3.8;2.6 Rednerpult;158
5.3.9;2.7 Gestik und Blickkontakt;159
5.3.10;2.8 Kleidung;161
5.3.11;3. Fazit;163
5.4;Storytelling für Führungskräfte;165
5.4.1;Kommunizieren und führen mit authentischen Geschichten;165
5.4.2;1. Authentische Geschichten enthalten immer ein Stück der Unternehmensrealität;167
5.4.3;2. Anschlussfähige Geschichten ermutigen zur Nachahmung;168
5.4.4;3. Wertschätzung als Basis für echte Verständigung;168
5.4.5;4. Geschichten konkretisieren abstrakte Begriffe;169
5.4.6;5. Jede Geschichte hat eine Botschaft;170
5.4.7;6. Storyshaping: den Kern derGeschichte herausarbeiten;170
5.4.8;7. Jede Botschaft hat eine Geschichte;172
5.4.9;8. Nicht nur ‚gute’ Geschichten sind gute Geschichten;173
5.4.10;9. Storylistening;174
5.4.11;10. Auch Führungskräfte profitieren vom Zuhören;175
5.4.12;11. Storytelling-Foren als Baustein im Wissensmanagement;176
5.4.13;12. Narrative Kompetenz als Führungsaufgabe;177
5.4.14;13. Zwei Arten zu denken;179
5.5;Vom Architekten zum Kriegsherrn;181
5.5.1;Metaphern der Top-Manager;181
5.5.2;1. Einleitung;181
5.5.3;2. Bildhafte Sprache und ihre Wirkung;183
5.5.4;3. Bilderwelten der Manager;184
5.5.5;3.1 Architektonische Metaphern;185
5.5.6;3.2 (Auto-)Sportbilder;186
5.5.7;3.3 Kriegsmetaphorik;187
5.5.8;3.4 Diskrepanz zwischen inszenierter Rede und freier Rede;188
5.5.9;4. Ausblick;191
5.5.10;5. Datenbasis;192
5.6;Mnemotechnik und Narratives;194
5.6.1;1. Mnemotechnik, Vergessen und Erinnerung;194
5.6.2;2. Die Macht der inneren Bilder;195
5.6.3;3. Der Gefühlswert von Sprache;196
5.6.4;4. Metaphern, Geschichten und die Dramaturgie der Rede;198
5.6.5;5. Fazit;199
5.7;Über Wirkung und Wert von Rhetorik;200
5.7.1;Methodische Erörterungen;200
5.7.2;1. Wirkung 1.1 Eine alte Fragestellung;200
5.7.3;1.2 Irreführende Fallbeispiele;201
5.7.4;1.3 Experimente zur Wirkung von Rhetorik;202
5.7.5;1.4 Kombinierte Untersuchungsansätze;205
5.7.6;1.5 Kognition, Emotion, Gedächtnis – ein methodischer Ausblick;209
5.7.7;2. Wert 2.1 Rede und Rhetorik als unternehmerische Wertschöpfung;210
5.7.8;2.2 Die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte;210
5.7.9;2.3 Strategische Bilanzanalyse;211
5.7.10;2.4 Immaterielle Vermögenswerte und intellektuelles Kapital;213
5.7.11;2.5 Erweitertes, wertorientiertes Berichtswesen ( intellectual capital statement);214
5.7.12;2.6 Kategorisierung des intellektuellen Kapitals;215
6;Checkliste;220
7;Die Herausgeber;224
8;Die Autoren;225

Unternehmen.- Face-Mail oder E-Mail?.- Identität und Sensemaking.- Worte und Werte.- Redner.- Selbstkonzept.- Corporate Speaking.- Auftrittswirkung im Corporate Speaking.- Rede.- Rede beginnt vor der Rede.- Persuasion.- Zur Inszenierung der Rede.- Storytelling für Führungskräfte.- Vom Architekten zum Kriegsherrn.- Mnemotechnik und Narratives.- Über Wirkung und Wert von Rhetorik.


Rede beginnt vor der Rede (S. 119-120)

Vorfeldkommunikation im Redemanagement Manfred Piwinger

1. Was ist Vorfeldkommunikation?

Im Vorfeld einer kommunikativen Maßnahme müssen Entscheidungen getroffen werden, die den Erfolg der Maßnahme sichern. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, braucht man Wissen. Sehr viel Wissen kann durch Kommunikation erworben werden, zum Beispiel ein Antesten der Befindlichkeit oder Stimmung des Publikums. Insofern gilt der Satz, dass Vorfeldkommunikation Kommunikation vor der Kommunikation ist. Wir erkunden unbekanntes Gelände, eine neue Situation, eine neue Zielgruppe.

Wir treffen auf eine Zuhörerschaft, deren Einstellungen, Verhaltenserwartungen und Ansprüche an die Kommunikation uns nicht geläufig sind. Vorfeldkommunikation ist Erkundungskommunikation und stellt die Reflexion von Gelingensbedingungen in den Mittelpunkt. Keine Kommunikation beginnt bei Null. Noch bevor eine Zielgruppe in eine spezifische Kommunikation eintritt, stellt sie sich auf die Hauptakteure ein. Beispielsweise eilt in einer Hauptversammlung dem Vorstandsvorsitzenden ein bestimmtes Image, ein bestimmter Ruf voraus. Jeder Kommunikation ist ein Filter von Vorbewertungen, Annahmen und Vorwissen vorgeschaltet (Piwinger 2005, S. 92 ff.).

Jede Kommunikation erfolgt in einem historischen, sozialen und kulturellen Kontext, der dem Verstehen vorgelagert ist. Welche Zielgruppe bewertet zum Beispiel einen pathetischen Stil positiv, welche negativ? Methoden, Verfahren und Instrumente der Vorfeldkommunikation sind aus anderen Disziplinen verfügbar und brauchen nicht neu erfunden zu werden. Mit Hilfe systematisch angewandter Methoden der Vorfeldkommunikation können kommunikative Prozesse besser gesteuert werden. Denn Vorfeldkommunikation beinhaltet Wissen über den angemessenen Einsatz unterschiedlicher Symbolsysteme (Sprache, Gestik, Mimik, Marken, Rituale etc.), Wissen über Impression-Management-Strategien, Wissen über Verlaufsmuster zum Beispiel von Skandalen, Wissen über kultur-, regional- und geschlechtsspezifische Kommunikationserwartungen und Kommunikationspräferenzen sowie Wissen über Wissen (Wissensmanagement) und Wissen über Denkstile (vgl. Ebert/Piwinger 2007 u. Reinhardt/Eppler 2004). Im Folgenden soll gezeigt werden, dass über den Erfolg einer Rede im Vorhinein entschieden wird.

Das Misslingen einer Rede kann seine Gründe in einer unzureichenden Bearbeitung des Vorfeldes haben. Im Momentum der Rede erweist sich die Qualität der Vorfeldkommunikation, die immer Resultat einer gründlichen Vorüberlegung ist. 2. Rede und Vorfeldkommunikation Reden und Vorträge haben als gemeinsames Charakteristikum, dass sie im Moment ihrer Realisierung abschließend sind. Oft schon während des Vortrages, spätestens danach merken wir an der Reaktion der Zuhörer Signale der Wertschätzung oder der Geringachtung. Für Reden und Vorträge gibt es keine Wiedergutmachung. Die Redewirkung ist endgültig und lässt sich nicht beliebig im Nachhinein korrigieren. „Die spezielle [...]Situation wird sich nie wieder genau in derselben Form ereignen und genauso wahrgenommen werden, sie ist unwiederholbar und flüchtig, transitorisch" (Biehl 2007, S. 15).

Hierin unterscheidet sich die Rede von vielen anderen Kommunikationsformen, die wir kennen. Es ist die Augenblicklichkeit, welche die Rede auszeichnet und zu etwas Besonderem macht. Daneben gibt es noch ein weiteres Charakteristikum: den Nachhall. Eine Rede wird stets „gedeutet". Gesagtes, Gemeintes und Gedeutetes müssen nicht kongruent sein. Noch nachhaltiger als diese Verstehenswirkung ist die Wirkung auf das Ansehen der Person des Redners und – in den Folgen oft gravierender – der Sache oder der Organisation, die er vertritt, im Positiven wie im Negativen. Schließlich müssen wir bedenken, dass neben der eigentlichen rhetorischen Leistung immer auch Zeit und Umstände ergebniswirksam sind. Daher ist die Risikobetrachtung stets Teil des Redemanagements.


Dr. Vazrik Bazil ist Kommunikationsberater, Dozent und Publizist. Er berät Unternehmen, Organisationen und Agenturen im In- und Ausland zum Thema Rede- und Sprachmanagement. Er ist auch als Trainer für mehrere Unternehmen und Hochschulen tätig. Prof. Dr. Roland Wöller ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (FH) in Dresden und Mitglied des sächsischen Landtags



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.