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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 368 Seiten

Reihe: Die Queen

Bast Die Queen

Elizabeth II. - Als junge Frau wurde sie zur Königin, als Königin wurde sie zur Legende
22001. Auflage 2022
ISBN: 978-3-492-60303-4
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Elizabeth II. - Als junge Frau wurde sie zur Königin, als Königin wurde sie zur Legende

E-Book, Deutsch, Band 1, 368 Seiten

Reihe: Die Queen

ISBN: 978-3-492-60303-4
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Leben zwischen Pflicht und Berufung: die frühen Erwachsenenjahre Queen Elizabeths bis zum Thron Als die junge Elizabeth 1938 dem charmanten Prinzen Philip von Griechenland begegnet, weiß die künftige Thronfolgerin: Dieser Mann soll an ihrer Seite sein! Doch ihre Familie ist gegen die Verbindung mit dem mittellosen Adeligen. Elizabeth steht dennoch zu ihm und zeigt bereits hier ihren Charakter; sie ist willensstark, aufrichtig und bescheiden. Gemeinsam stellt sich das Paar der größten Aufgabe Elizabeths, der Vorbereitung auf die Rolle als Königin von England. Der steinige Weg dorthin ist eine Härteprüfung für die junge Ehe und wird das weitere Leben der Queen entscheidend prägen. Ein Blick hinter die Kulissen des britischen Königshauses, in ein Leben zwischen Pflicht und Berufung - die frühen, prägenden Erwachsenenjahre von Queen Elizabeth II. auf ihrem Weg zum Thron. Im Juni 2022 feierte die Queen ihr »Platinum Jubilee«, das Platinjubiläum. Mit 70 Jahren auf dem Thron war Queen Elizabeth II. nicht nur die dienstälteste Monarchin der britischen Geschichte, die 96-Jährige war zudem auch die älteste amtierende Monarchin der Welt. Die Autorin Eva-Maria Bast beleuchtet in ihrer Romanbiografie Ausschnitte aus dem außergewöhnlichen Leben dieser faszinierenden Frau und zeigt die Queen in ganz neuem Licht. »Elisabeth ist die einzige Frau, die Prinzessin war, als sie auf einen Baum stieg und Königin, als sie wieder herunter kam.« William Shawcross, Historiker Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Mit den historischen Romanen unserer Reihe »Bedeutende Frauen, die die Welt verändern« entführen wir Sie in das Leben inspirierender und außergewöhnlicher Persönlichkeiten! Auf wahren Begebenheiten beruhend erschaffen unsere Autor:innen ein fulminantes Panormana aufregender Zeiten und erzählen von den großen Momenten und den kleinen Zufällen, von den schönsten Begegnungen und den tragischen Augenblicken, von den Träumen und der Liebe dieser starken Frauen. Weitere Bände der Reihe:  - Laura Baldini, Lehrerin einer neuen Zeit (Maria Montessori) - Romy Seidel, Die Tochter meines Vaters (Anna Freud) - Petra Hucke, Die Architektin von New York (Emily Warren Roebling) - Laura Baldini, Ein Traum von Schönheit (Estée Lauder) - Lea Kampe, Der Engel von Warschau (Irena Sendler) - Eva-Maria Bast, Die aufgehende Sonne von Paris (Mata Hari) - Eva-Maria Bast, Die vergessene Prinzessin (Alice von Battenberg) - Yvonne Winkler, Ärztin einer neuen Ära (Hermine Heusler-Edenhuizen) - Agnes Imhof, Die geniale Rebellin (Ada Lovelace) - Lea Kampe, Die Löwin von Kenia (Karen Blixen) - Eva Grübl, Botschafterin des Friedens (Bertha von Suttner) - Laura Baldini, Der strahlendste Stern von Hollywood (Katharine Hepburn)

Eva-Maria Bast, geboren 1978, ist Journalistin, Verlegerin und Autorin. Für ihre Arbeiten erhielt sie diverse Auszeichnungen, darunter den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Kategorie Geschichte, und stand unter anderem mit dem Pseudonym Charlotte Jacobi (zusammen mit Jørn Precht) mehrfach auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt am Bodensee.
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Kapitel 1


Windsor Castle, 21. April 1944

»Bitte, Papa! Ich wünsche mir sonst nichts zum Geburtstag. Nur das.«

König George VI. blickte seine Tochter stirnrunzelnd an. »Ich weiß nicht recht«, sagte er. »Es scheint mir einfach nicht richtig zu sein. Du bist Englands künftige Königin. Und außerdem mit deinem heutigen achtzehnten Geburtstag offiziell Staatsrätin – meine Stellvertreterin.«

»Und als solche zu fein dazu, den Menschen zu helfen?«, fragte sie und sah ihrem Vater ruhig in die Augen. Ihre jüngere Schwester Margaret hätte vermutlich empört die Hände in die Hüften gestemmt und einen Schmollmund gezogen. Margaret war immer exaltierter. In allem. In ihren Worten, ihren Gesten, ihren Äußerungen. Sie, Lilibet, war ruhiger, deswegen aber nicht weniger überzeugend – schon gar nicht, wenn es darum ging, gegenüber ihrem Vater ihren Willen durchzusetzen. Tatsächlich konnte sie nun beobachten, wie der Widerstand ihres Vaters, von der Familie liebevoll Bertie genannt, schwand. »Gerade du müsstest mich doch verstehen«, sagte sie. »Du und Mami. Sie hat schließlich unbedingt hier in London bleiben wollen, selbst als die Stadt während des Blitzkrieges zwischen dem 7. September 1940 und dem 11. Mai 1941 so grauenhaft bombardiert wurde und ihr uns hierher nach Windsor Castle geschickt habt, wo wir unsere Tage mit Sockenstricken verbringen durften.«

»Die Socken sind für die Soldaten sehr wichtig. Erst recht, wenn du sie strickst. Und mit deiner Radioansprache damals in der Children’s Hour der BBC hast du so viele Menschen bewegt. Sogar in Amerika und in den Ländern des Commonwealth warst du aufgrund deines großen Erfolges zu hören.«

»Mag wohl sein«, erwiderte Lilibet. »Aber ich will mehr tun. Mehr im Geschehen sein. So, wie du und Mutter das ja auch wart, als ihr nach den Bombardierungen Seite an Seite durch das stark zerstörte Arbeiterviertel des East Ends gegangen seid. Dafür lieben euch die Leute. Und andere Mädchen in meinem Alter stricken auch nicht nur Socken. Cousine Lady Mary Cambridge ist immerhin Voluntary Aid Detachment und arbeitet nicht in einem luxuriösen Krankenhaus für Offiziere, sondern in den ärmsten Teilen der Stadt. Diese Menschen sind es, die uns besonders brauchen.«

König George atmete ein und wieder aus. »D… da… das«, setzte er an.

Lilibet schluckte. Wenn er mit ihr sprach, stotterte der König in der Regel nicht. Dieses Problem hatte er eigentlich nur, wenn er unsicher war. Wenn ihn etwas sehr aufwühlte. Sein Vater hatte ihn dafür verspottet, Lilibets Mutter, Königin Elizabeth, war es jedoch gelungen, ihrem Gatten mit viel Liebe zu mehr Selbstsicherheit zu verhelfen.

Lilibet schenkte ihrem Vater ein aufmunterndes Lächeln. »Du bist mir ein Vorbild, Papa«, sagte sie. »Ein wunderbarer König. Die Menschen lieben dich. Du gibst ihnen so viel Kraft, gerade in diesen schweren Jahren. Ich möchte sein wie du. Und du ziehst dich eben nicht zurück, sondern gehst zu den Menschen. Das möchte ich auch tun.«

George nickte langsam und bedächtig. »Ich werde mich für deine Sache einsetzen«, versprach er. »Du weißt, dass ich diese Entscheidung nicht alleine treffen kann. Es gibt eine Menge Menschen, die dabei mitzureden haben.«

*

»Die sieht ja scheußlich aus«, kommentierte Margaret mit einer gewissen Genugtuung und musterte die kakifarbene Uniform, die Lilibets einstiges Kindermädchen und jetzige Zofe Margaret MacDonald, auch Bobo gerufen, auf einem Kleiderbügel an den Schrank gehängt hatte. Lilibet lächelte nur still in sich hinein. Sie wusste genau, dass ihre kleine Schwester im Grunde schrecklich neidisch war, weil sie, Lilibet, zehn Monate nach dem denkwürdigen Gespräch mit ihrem Vater, ihren Willen durchgesetzt hatte und als Second Subaltern Elizabeth Alexandra Mary Windsor unter der Nr. 230873 in den Auxiliary Territorial Service (ATS) eintreten durfte, dem weiblichen Arm der Armee. Als einer von elf Trainees in einer Reparaturwerkstatt würde sie dort lernen, Armeelastwagen zu fahren und deren Motoren instand zu halten. Und auch eine Uniform gehörte eben dazu, auf die Margaret nun neidisch war. Dabei war der Gedanke, dass ihre stets mit ihrem Titel kokettierende Schwester unter ein Auto kriechen würde, um es zu reparieren, so absurd, dass Lilibet ein leises Kichern unterdrücken musste.

Bobo nahm den Overall vom Haken und begann, Lilibet anzukleiden. »Ich dachte es mir. Sie steht dir nicht«, urteilte Margaret herzlos.

»Danke recht schön«, erwiderte die Thronfolgerin, schob sich lächelnd ihre Kappe auf dem kinnlangen, dunklen Haar zurecht und schenkte ihrem Spiegelbild ein Lächeln. Sie selbst fand sich eigentlich recht schmuck in ihrer Uniform.

»Glaubst du, ihm würde das gefallen?«, fragte Margaret und deutete mit dem Finger auf das Foto eines bärtigen Mannes, das auf Lilibets Nachttisch stand. »Ich finde übrigens nicht, dass der Bart ihn sonderlich kleidet. Man erkennt ihn ja fast nicht mehr.«

»Zu deiner ersten Frage: Philip ist bei der Marine und an Uniformen gewöhnt«, erwiderte Lilibet geduldig. »Und zu deiner zweiten Frage: Er fährt zur See, und es ist üblich, dass die Männer sich die Bärte stehen lassen, bis sie wieder an Land sind. Sobald er zurück ist, wird er sich sicher rasieren.«

Im Stillen fügte sie hinzu, dass die Tatsache, dass man Philip mit seinem Bart nicht so leicht erkannte – es ging ihr ja selbst nicht anders –, eher von Vorteil war. Schließlich hatte ihre Gouvernante Marion Crawford, von allen Crawfie genannt, sie ein wenig gerügt, dass es doch sehr gewagt sei, ein Foto des jungen Mannes auf ihren Nachttisch zu stellen, wo jeder, der in ihrem Zimmer ein und aus ging, es sehen konnte. Auf dem ersten Foto war Philip auch noch sehr gut zu erkennen gewesen, dann hatte er jedoch das Bild mit Bart geschickt, und Lilibet hatte es ausgetauscht. Philip. Wie stets schlug ihr Herz ein wenig schneller, wenn sie an ihn dachte. Seit er Weihnachten vor einem Jahr auf Einladung ihres Vaters nach Windsor gekommen war und einer Theatervorstellung beigewohnt hatte, bei der sie in die Rolle des Aladin geschlüpft war, schrieben sie sich regelmäßig, und er besaß ebenfalls ein Foto von ihr, wenngleich sie nicht wirklich zu hoffen wagte, dass dieser große, charmante und auch stets ein wenig frivole Mann sich wirklich für sie, die schüchterne Lilibet, interessierte.

Ein Klopfen an der Zimmertür riss sie aus ihren Gedanken. »Kommandant Wellesley steht bereit, Sie zur Messe zu begleiten, Eure Königliche Hoheit«, teilte Cyril, der persönliche Diener der Prinzessinnen, mit.

Lilibet nickte. »Ich komme.« Sie streichelte Susan, ihrem geliebten kleinen Corgi mit dem goldbraunen Fell, dem ersten Hund, den sie ihr Eigen nennen durfte und den sie von ihren Eltern zum achtzehnten Geburtstag bekommen hatte, über den Rücken.

»Königliche Hoheit«, begrüßte Kommandantin Violet Wellesley Lilibet wenig später mit einem Lächeln und einem angedeuteten Knicks. »Es ist mir eine Ehre, Sie zum Training abholen zu dürfen.«

Während ein Diener die Wagentür öffnete und formvollendet den Kopf senkte, als Lilibet einstieg, sagte die Thronfolgerin: »Ich freue mich wirklich sehr auf meine Arbeit. Und ich hoffe, dass ich mich nicht allzu dumm anstellen werde.«

»Ich bin überzeugt, dass Sie Ihre Sache ganz hervorragend machen werden, Ma’am«, versicherte Violet Wellesley, eine Großnichte des Herzogs von Wellington.

Die Fahrt zur Messe dauerte nur kurz, und Junior Commander Wellesley führte die junge Prinzessin direkt zu dem Depot, in dem sie in den kommenden Wochen geschult werden würde. Lilibet schluckte aufgeregt, als sie das aufgebockte Auto erblickte. Hier würde ihre Ausbildung also beginnen.

Neben dem Tilly, wie diese Art von Auto genannt wurde, erblickte Lilibet eine brünette Frau, die neugierig aufsah, als sie die Neuankömmlinge bemerkte. Sobald sie Lilibet erkannte, versteifte sich ihre Haltung, und sie wurde sichtlich nervös. Für Lilibet war diese Reaktion aber normal. Sie kannte es nicht anders, als dass die Menschen sich merkwürdig verhielten, wenn sie sie erblickten. Und sobald sie an der Seite ihres Vaters, des Königs, gesichtet wurde, erstarrte ohnehin jeder in Ehrfurcht. Dass sie selbst von Haus aus eher schüchtern war, machte es nicht einfacher. Doch jetzt überwand ...



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