Basler / Babbel | Das Leben nach den besten Jahren | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Basler / Babbel Das Leben nach den besten Jahren


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-99001-799-9
Verlag: edition a
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-99001-799-9
Verlag: edition a
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jedem Menschen passiert es fru?her oder später: Die besten Jahre scheinen vorbei. Die große Unsicherheit beginnt. Fußballern passiert das besonders fru?h. Bereits in den Dreißigern endet ihre Karriere. Wie gehen sie damit um? Und was können wir alle davon lernen? Witzig, hellsichtig und inspirierend erzählen Kult-Kicker Mario Basler und Markus Babbel, wie es ihnen gelang, den Weg in ein neues Leben zu finden, und wie jedes Jahr das beste wird.

Markus Babbel, geboren 1972 in Mu?nchen, ist ehemaliger Fußballprofi und Trainer. Nach Stationen bei Bayern Mu?nchen, Liverpool und Stuttgart ist er heute als Experte Fernsehen und bei Talkshows zu sehen. Mario Basler, geboren 1968 in Neustadt an der Weinstraße, ist ehemaliger Fußballprofi und -trainer, Fernsehexperte und Entertainer. Nach seiner Karriere bei Vereinen wie Werder Bremen und dem FC Bayern Mu?nchen ist er heute als Fußballexperte mit markigen Spru?chen bekannt und hat ein Bu?hnenprogramm.

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Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Was zum Teufel soll ich jetzt tun?
Was waren unsere besten Jahre? Die meisten Menschen meinen, für uns beide waren das die Jahre unserer aktiven Fußballerkarriere. Als wir die deutsche Meisterschaft gewannen, den Cup holten, Europameister wurden und mit Bayern München im Champions-League-Finale standen. Das liegt nahe. Immerhin schauten uns damals Millionen von Menschen auf die Füße. Sie riefen unsere Namen (nicht immer auf nette Weise) und jubelten uns zu. Wir feierten Tore und Siege, waren jung und im Vollbesitz unserer körperlichen Kräfte. Klingt nach einer richtig tollen Zeit, oder? Gemeinhin verstehen wir unter unseren »besten Jahren« die Zeit mit den größten Erfolgen und den prägendsten Erfahrungen, aber auch die, in der wir gesund und vital waren. Viele würden wohl »jung« dieser Aufzählung hinzufügen, weil sie ihre besten Jahre in ihrer Schul- oder Studentenzeit verorten, irgendwann zwischen dem zwanzigsten und dem dreißigsten Lebensjahr, in ihrer goldenen Jugend. In unseren besten Jahren verlieben wir uns, heiraten, gründen Familien. Wir finden unseren Traumjob oder bauen ein Unternehmen auf, entwickeln Ideen und setzen uns gegen Konkurrenten durch. Wir bereisen die Welt, lernen aufregende Menschen kennen und überbieten ständig unsere eigenen Bestleistungen. Doch egal wie unsere besten Jahre aussehen, eines haben sie gemeinsam: So unverwundbar wir uns in dieser Zeit fühlen, so zeitlos sie uns erscheinen, sie gehen irgendwann zu Ende. Unsere »besten Jahre« liegen nun schon rund zwanzig Jahre zurück. Die Umstellung für uns war wie für alle Fußballer, deren Karriere endet, groß. Von einem Tag auf den anderen wird die Welt leiser. Die Freude auf das nächste Spiel, auf den nächsten Gegner ist weg. Da ist kein nächstes Spiel, kein nächster Gegner. Da sind keine Trainingseinheiten mehr, die das Leben strukturieren. Selbst die Gelegenheiten, mit den Kollegen nach harten Tagen ein Bier zu trinken, gibt es so nicht mehr (was einem von uns beiden mehr wehtat als dem anderen). Ein Fußballer muss sich nie fragen, was als Nächstes kommt. Er weiß es. Er kennt seinen Spielplan. Einen Ex-Fußballer trifft diese Frage umso härter. Es ist die einzige, die nun zählt. Was jetzt? Im Grunde stellt sich diese Frage allen Menschen an einem bestimmten Punkt ihres Lebens. Deshalb haben wir dieses Buch geschrieben. Vielen stellt sie sich wie uns, nachdem sie ihren Beruf aufgeben mussten. Manchen nach dem Ende einer langen Beziehung. Anderen nach einer Erkrankung oder einer Verletzung. Egal ob Topmanager oder Krankenschwester, Postbeamter oder Rechtsanwältin, ob jünger oder älter, jeder fürchtet irgendwann, die besten Jahre seien vorüber. Aber wie soll der Rest des Lebens gelingen, wenn nichts, was kommt, so gut werden kann wie das, was war? Wir werden in diesem Buch »die besten Jahre« manchmal in Anführungszeichen setzen, denn vermutlich sind deine besten gar nicht die Jahre, die du dafür hältst. Du wirst sehen, wie jedes deiner Jahre seinen wichtigen und einzigartigen Platz in deinem Leben hat und dass die besten Jahre immer die sind, die du gerade erlebst. Deine scheinbar »besten Jahre« haben sich dir vielleicht überhaupt erst zu erkennen gegeben, nachdem sie vorbei waren. Da hast du dir vielleicht die Frage gestellt, ob du sie richtig genutzt hast, weil du dich damals so gut auch wieder nicht gefühlt hast. Jedenfalls nicht ständig. Umso schlimmer, wenn es das jetzt war, mit der wirklich guten Zeit. Wir wollen dir mit diesem Buch und den Geschichten, die wir darin erzählen, einen anderen Umgang mit den »besten Jahren« und damit auch mit deiner Gegenwart und deiner Zukunft empfehlen. Einen, der es dir ermöglicht, den Wert des Moments zu erkennen und die Chancen, die du immer hast. Zu jedem Zeitpunkt. Verlässlich. Wenn du die richtigen Schlüsse aus deinen vermeintlich besten Jahren ziehst, lautet unser Versprechen, werden die Jahre danach noch besser, und du wirst noch zufriedener sein. Bevor wir richtig anfangen, werfen wir einen Blick auf die Momente unserer Leben, als »die besten Jahre« vorüber zu sein schienen. Wir alle haben solche Momente. Wir alle gehen anders damit um. Aber für die meisten von uns beginnen sie mit dem gleichen, beängstigenden Gedanken: Was zum Teufel soll ich jetzt nur tun? Markus
VERLOREN IN DER HEIMAT
Im Jahr 2004 kam ich aus England nach Deutschland zurück. In Liverpool hatte ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt und vor den englischen Fans, im Geburtsland des Fußballs, bei einem der größten Vereine der Welt gespielt. Ich hatte den UEFA-Cup gewonnen, den zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb, und den englischen Pokal. Nach diesem ersten Jahr, das wie im Traum verging, befiel mich eine schwere Nervenkrankheit. Ein Jahr setzte sie mich außer Gefecht, und es war nicht sicher, ob ich je wieder würde Fußball spielen können. Als ich endlich wieder ins Training einsteigen konnte, spürte ich, mein Leben würde nicht mehr sein wie zuvor. Etwas hatte sich unwiederbringlich verändert. Auf diese Geschichte werde ich später noch näher eingehen. Nur so viel: Ich spürte, ich musste runter von der Insel. Wenn ich es als Fußballer noch einmal probieren wollte, dann musste ich zurück nach Deutschland, zurück in die Heimat. Das Angebot des VfB Stuttgart kam gerade recht. Als ich in Stuttgart ankam, hatte ich mir viel vorgenommen. Ich wollte es allen, vor allem mir selbst, noch einmal so richtig zeigen. Ich war bereit, härter zu trainieren als jemals zuvor. In der Vorbereitung schonte ich mich nicht. Waldläufe, Einheiten in der Kraftkammer, Zusatzschichten auf dem Platz. Ich gewann meine alte Disziplin zurück, die in England gelitten hatte. Ein einziges Ziel trieb mich an: Allen zu zeigen, was noch in mir steckte. Wir hatten ein Team voller junger, hungriger Spieler, und ich wollte mit meiner Erfahrung ein Leitspieler werden. Alles war angerichtet für das große Comeback. Die ersten zwei Jahre beim VfB waren ein ständiges Auf und Ab. Jede Saison wechselte der Trainer. Manchmal stand ich in der Startaufstellung, nur um eine Woche später auf der Bank Platz zu nehmen. In meinem zweiten Jahr versicherte mir mein Trainer, der legendäre Giovanni Trapattoni, der mich bereits von seiner Zeit bei den Bayern kannte, er würde mich noch einmal zum Nationalspieler machen. Kurz darauf nahm er mich aus dem Kader. Es war schwer, mit der Situation umzugehen. In der Vorbereitung auf meine dritte Saison sollte alles anders werden. Horst Heldt, der zuvor gemeinsam mit mir gespielt hatte, war Sportdirektor in Stuttgart geworden. Wir hatten einen guten Draht zueinander. Der damals relativ unbekannte Armin Veh übernahm den Trainerposten. In den Wochen vor Saisonbeginn warf ich noch einmal alles hinein, was ich hatte. Alle meine Jahre als Fußballer sollten in dieser Vorbereitung, in dieser Saison kulminieren und ihren Höhepunkt finden. Offenbar gelang mir das. Kurz vor dem ersten Match nannte Coach Veh die beiden Gewinner der Vorbereitung: Serdar Tasci und mich. Wir spielten beide auf derselben Position. Tasci war 19 Jahre jung, ich war 34 Jahre alt. Das hätte mir Zeichen genug sein sollen, dass mein Platz nun ein anderer war. Doch als altes Eisen sah ich mich noch lange nicht. Was auch das erste Spiel gegen den 1. FC Nürnberg zeigte. Ich stand nicht nur in der Startelf, ich führte das Team sogar als Kapitän auf das Feld. Meine Freude währte allerdings nur kurz. In der 37. Minute zirkelte der Nürnberger Banovic einen Freistoß in unseren Sechzehner, Róbert Vittek löste sich von seinem Gegenspieler und köpfte zum 0:1 ein. Kurz vor der Pause der nächste Rückschlag: Der dribbelstarke Vittek setzte sich auf rechts durch, flankte in den Strafraum, und diesmal kam Banovic mit dem Kopf an den Ball. Er legte ab, Schroth segelte flach über den Rasen und nickte zum 0:2 ein. Es war kein gutes Spiel, uninspiriert, unkreativ, ideenlos. Auch nach dem Wiederanpfiff versuchten wir eher, ein weiteres Tor zu verhindern, als selbst eine Chance zu kreieren. Mario Gómez, unser Torjäger, blieb blass und musste nach einer Stunde vom Platz. Kurz vor dem Ende dann der Todesstoß: Vittek eroberte den Ball in unserer Hälfte, schickte Saenko auf die Reise, Doppelpass mit Banovic und ein kaltschnäuziger Abschluss ins rechte Eck. 0:3. Das war’s. Scheiße gelaufen, dachte ich, als wir alle ziemlich verärgert und frustriert in die Kabine stapften. Egal, Mund abwischen, das nächste Spiel kam bald. Ich wusste, wie ich mit einer Niederlage umzugehen hatte. Am nächsten Tag rief mich Armin Veh vor dem Training in sein Büro. Wollte er mit mir über Taktik sprechen? Fehler durchgehen, die wir gemacht hatten? Darüber nachdenken, wie wir das Team wieder aufrichten konnten? Immerhin sah ich mich als Führungsspieler der jungen...



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