Barta | Sissis Tod | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten

Reihe: Brandner-Krimi

Barta Sissis Tod

Ein Salzkammergut-Krimi
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-7099-7307-3
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Salzkammergut-Krimi

E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten

Reihe: Brandner-Krimi

ISBN: 978-3-7099-7307-3
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



KAISERLICHES SCHAUSPIEL MIT TÖDLICHEN FOLGEN - der erste Fall von Inspektor Gustl Brandner

Exklusiv: Mit 18 Zeichnungen des Autors!

Mordalarm in der kaiserlichen Sommerfrische: Eine Leiche liegt unter dem Gipfel des Bad Ischler Siriuskogls. Eine Tragödie, denn es ist Hochsaison und die Tote ein berühmter Hollywoodstar. Eben noch drehte sie am neuen "Sissi"-Film über die österreichische Kaiserin.

Der Fall seines Lebens für Inspektor Gustl Brandner. Unterstützt vom tollpatschigen Wachtmeister Birngruber ermittelt der Spross aus altehrwürdiger Dynastie am Filmset, am Stammtisch und in den hiesigen Nobelhotels - und scharrt tiefer und tiefer im Sumpf adeliger Kreise.

"Unglaublich! Köstlich und treffend, wie meine Familie und Bad Ischl beschrieben sind!"
Johann Habsburg-Lothringen, Urenkel des Kaisers Franz Joseph

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LESERSTIMMEN:

"Endlich etwas Neues im Krimigenre: Bernhard Barta schafft einen ganz besonderen Krimihelden, abseits klischeehafter Ermittler. Beschenkt mit einer großen, aber hochsensiblen Nase hat Inspektor Gustl Brandner in den meisten Fällen den richtigen Riecher. Ob ihm sein ausgeprägter Geruchssinn diesmal auf die Sprünge hilft und er "Sissis" Mörder finden kann?"

"Gelungener Auftakt für eine amüsante Krimireihe im beschaulichen Salzkammergut!"

"Bernhard Barta kann nicht nur gut schreiben, sondern hat auch ein beachtliches künstlerisches Talent. Insgesamt 18 originelle Zeichnungen schmücken seinen Alpenkrimi."

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Bisher erschienen in der Krimireihe mit Inspektor Gustl Brandner:
Sissis Tod
Sissis Gold

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2.
Dreißig Minuten später raste der silbergraue VW Karmann-Ghia, Baujahr 1955, über die Ischler Hauptbrücke. Die Dienstwege waren lang geworden, seit man den Posten Bad Ischl und alle anderen im Salzkammergut dem Bezirkspolizeikommando Gmunden unterstellt hatte. Und somit dem Brandner. Krachend schaffte der Ghia die steile Waldstraße zum Siriuskogl hinauf. Sie parkten im Schotter vor der Hütte unter dem hölzernen Aussichtsturm. „Griaß eich, Kollegen!“ Wachtmeister Gamperl salutierte nachlässig und verbarg seine Laune nur schlecht. „Hab schon gedacht, ihr kommt’s gar nicht mehr!“ „Was haben wir, Gamperl?“, fragte der Brandner gelassen. Vor der Absperrung zankten sich bereits erste Hüttengäste mit einem Bauern und bayerischen Wandertouristen um einen Schnappschuss. „Da hinten liegt sie, die Leich“, grinste der Gamperl gfernzt und deutete zum oberen Gastgarten vor der Kulisse der Ischler Berge hinauf. „Schaut gut aus. A fescher Has!“ „Und? Wer ist sie?“ Brandner blickte streng. Der Uniformierte zuckte mit den Achseln. „Keine Personalien. Aber das hab ich gefunden, Chef!“ Dieser nahm ihm wortlos den ausgebeulten Plastiksack ab, schlüpfte unter dem Absperrband rund um Turm und Hütte hindurch und stapfte mit seinen Gehilfen über den Schotter zur Holzbrüstung des Gastgartens. Von dort bot sich ein herrlicher Blick über das Ischler Tal. „Da geht’s runter!“ Der Gamperl deutete zur Materialseilbahn am Ende der Brüstung. „Gleich nach dem Anruf vom Kollegen Birngruber …“, schnaufte er, als sie vorsichtig die Böschung hinabstiegen, „hab ich die Frau Bürgermeister mit einem Schnapserl versorgt und den Tatort abgesperrt.“ „Fundort“, verbesserte der Brandner. „Fundort“, wiederholte der Gamperl. Sie erreichten den ersten Pfeiler der Seilbahn und tasteten sich herum. Da lag sie. Ein gefallener Engel im Morgenlicht. Zart gebaut, doch mit zutiefst weiblichen Rundungen sah die Tote noch sehr lebendig aus. Das schwarze Abendkleid war nach oben gerutscht, Brandner und Birngruber wendeten sich taktvoll ab. „Stimmt schon!“, grinste der Gamperl. „Das Höschen fehlt!“ Eingehend betrachtete der Inspektor das schöne, von dunklen Locken gerahmte Gesicht und roch daran. Geronnenes Blut, alter Schweiß, doch da war noch etwas … Gustl Brandner war ein Nasenmensch. Schon als Kind hatten ihn die Mitschüler gehänselt, wenn der Gustl aufzeigte, um dem Lehrer zu melden, dass gleich wieder „ein Lustiger einen Koffer abstellen“ werde. Später hatte der Familienhausarzt an seiner Nase hochsensitive Geruchswahrnehmung diagnostiziert. „Geh, Birngruber!“, sagte er. „Komm her! Riech einmal!“ Der Bär von einem Wachtmeister mühte sich auf die Knie und näherte seinen Zinken der Toten. „Alkohol“, sagte der Brandner und witterte weiter durch Auf und Ab seiner Nasenflügel. „Und Parfüm. Strenge Note. Vielleicht sogar zwei verschiedene. Was meinst du?“ „Riech nichts. Tut mir leid, Chef!“ Zerknirscht rappelte sich der Birngruber auf. Brandner blickte nach oben. Zehn Meter über ihnen lag die Hütte mit dem Gastgarten. Er deutete Birngruber und sie stapften wieder hinauf. Gamperl seufzte und folgte ihnen. Vor dem Hütteneingang fanden sie einen leutseligen jungen Mann. „Bin der Koglwirt!“, stellte sich der Ziegenbart­träger mit zerknautschter Stimme vor. „Sie haben also die Frau Bürgermeister gefunden?“, fragte der Brandner. Mit einer abwehrenden Geste, als wolle er alles Übel der Welt von sich schieben, nickte der Wirt verbissen und begann zu erzählen. „Plötzlich ist die Gamsjägerin da herumgerannt! Hat geheult! Da bin ich halt aufgewacht und heraus.“ „Wann war das?“, wollte der Brandner wissen. „Na so um sechs. Viertel nach vielleicht. War ja noch im Bett. Für normal geh ich da schon die Ziegen füttern! Aber heut wollt ich ausschlafen. Gestern ist’s spät geworden. So viele Gäste im Garten!“ Zufrieden zeigte er auf den Stapel leerer Weinkisten vor der Tür. „Wie spät?“ „Na weit nach Mitternacht, eins vielleicht“, grinste der Wirt. „Hatte lauter Dirndln da, eine Polterei! In der Früh hab ich sie dann gehört, die Narrische. Hab ihr einen Nussschnaps serviert. Wirkt immer bei der Gamsjägerin!“ Den lachenden Helden schien das Ganze mit einem Mal furchtbar zu amüsieren. „Kann ich jetzt gehen? Bald kommen die ersten Gäste. Koch ja selbst hier!“ Stolz deutete er auf sein Reich, den gepflegt geschotterten Gastgarten mit dem herrlich blühenden Duftkräuterbeet rund um den Aussichtsturm. „Wo ist die Frau Gamsjäger jetzt?“, fragte der Brandner. „Drin sitzt’s. Und sagt kein Wort!“ Der Brandner überließ dem Gamperl das Weitere, der nahm mürrisch die Personalien auf. Als Ischler Einmannbetrieb fühlte er sich wieder einmal wie der Lehrbub vom Dienst. Resi Gamsjäger kauerte im hinteren Eck der Hütte. Dort saß sie auf der Holzbank am Fenster zum Schweinestall hinaus. In eine dicke Wolldecke gehüllt, stierte sie am Sanitäter vorbei, der setzte ihr abwechselnd das Blutdruckgerät und die Schnapsflasche an. Seit drei Jahren war Resi die Frau des Ischler Dorfkaisers Hans Gamsjäger. Der hatte die Resi in Altmünster auf der dortigen Bauernbühne kennengelernt. Als Lorelei. Am Premierenabend hatte die Sekretärin dann so richtig brilliert. Nach der Vorstellung. Im Bett des Bürger­meisters! So gut hatte die Resi ihre Rolle gespielt, dass sich der Gamsjäger umgehend scheiden ließ und sein Pressesprecher ebenso umgehend bekannt gab, dass der Herr Bürgermeister heiratet! Zum vierten Mal. Zum letzten Mal. Zum allerletzten Mal! Am Stammtisch wettete man freilich schon wieder, wann der Gamsjäger das nächste Mal aushatschen werde. Inspektor Brandner blickte den Sanitäter fragend an, doch der schien erleichtert, die originelle Zeugin endlich der Polizei übergeben zu können. „Geht’s?“, fragte der Brandner und reichte der Resi sein Taschentuch. Die Resi nickte und wischte sich dicke Tränen aus ihren roten Augen. Einst gefeierte Bühnen­heldin, saß sie nun als Häufchen Elend vor ihm. „Der Franzl braucht ja in der Früh seinen Auslauf“, begann sie klagend. „Wir sind also von zuhause den Ochsenweg rauf. Wie immer.“ Der Birngruber setzte sich daneben, schaltete das Mikro des iPads ein und tippte mit. „Neumodernes Zeug“, murmelte der Brandner für sich und zeichnete Resis hübsches Pausbackengesicht fix wie ein Straßenkünstler in sein Notizbuch hinein. Wilderer, Banker, schrille Sirenen … Sein Büchlein hat­te es im Laufe der Jahre zu einer ansehnlichen Galerie krimineller Figuren gebracht. „Gerade hab ich den Franzl noch einmal Gassi geschickt, da reißt sich der los!“ Resi schluchzte heftig und rief nach Schnaps. Der Brandner hielt ihr die Flasche hin. „Ich hab ihn bellen gehört“, fuhr die solcherart beruhigte Zeugin fort. „Da unten bei der Seilbahn. Da bin ich halt runter! Da ist die gelegen! Ab dann weiß ich nichts mehr. Der Wirt hat mir ein Stamperl Nuss eingeschenkt und mich da nach hinten zu den Schweinen gesetzt. Dort würd’s mir gleich besser gehen, hat er gemeint ...“ Hinter Resis wogendem Dekolleté senkte sich ein kleiner Polizeihubschrauber auf den Schotterplatz vor dem Aussichtsturm. In einer Minute, dachte der Brandner, würden sich die Spurensicherer über den ganzen Kogl hermachen. Oberst Gruber, der Leiter des Linzer Landeskriminalamts persönlich, stand in der Tür und winkte dem verblüfften Inspektor zu. Brandner bedeutete dem Birngruber, mit der Einvernahme fortzufahren, und folgte nach draußen. „Servus, Gustl! Was haben wir?“, grüßte der Oberst. „Ich komme auch eben aus Gmunden, Werner. Das haben wir bei der Toten gefunden“, begrüßte er Gruber verlegen und hob Gamperls Plastiksack, den er immer noch in der Hand hielt. Sie setzten sich an einen der Holztische und leerten die Fundstücke darauf aus. Eine elegante Handtasche, schwarz mit Pailletten, kam zum Vorschein. Darin lagen ein Clip mit vierhundert Euro in Hundertern und eine Handvoll Visitenkarten männlicher Personen, darunter drei Herren, die Brandner bestens bekannt waren. Karl Grinser. Kurdirektor Bad Ischl. Der Schwerenöter steckte bekanntlich allem, was einen Rock trug, seine Karte zu. Hans Sandgruber, Präsident von Sandgruber & Sons International und Ernst von Moosberg, Fine Arts Schlosseinrichtungen en gros – en détail. Fein gedruckt stand es auf weißem edlen Papier. Der Brandner musste unwillkürlich schmunzeln über den Stammtischfreund. Zuletzt fischte Gruber mit dem Plastikhandschuh ein kleines braunes Papierpaket aus dem Sack. Bussibussi, Dein J stand direkt unter dem Logo der Ischler Konditorei Zauner in schön geschwungener Federschrift. „Da hatte jemand einen Verehrer!“ Der Oberst grinste anzüglich, dann wurde er ernst. „Weißt du schon, wer sie ist?“ Brandner schüttelte den Kopf. „Wieso bist du selbst da, Werner?“, fragte er endlich. „Hm ...“ Der Linzer druckste herum. „Sagen wir, ein Bürgermeister fühlt sich etwas unwohl. Will, dass ich euch auf die Finger schau …“ Typisch Gamsjäger, dachte der Brandner. Natürlich hatte die Resi ihren Mann gleich nach dem Fund angerufen. „Du weißt, Gustl, wie das so ist bei uns. Mit der...


Bernhard Barta, geboren in Oberösterreich, Kunsthistoriker, lebt und schreibt in Wien und im Salzkammergut. Mehrere Veröffentlichungen, darunter Bestseller wie Künstler & Kaiser im Salzkammergut. Anekdotisches zur Sommerfrische (2008) und "... da kann man gut lustig sein". Neue Geschichten von Künstlern und Kaisern im Salzkammergut (2010). Sissis Tod ist der erste Teil seiner Salzkammergut-Krimireihe rund um das Gmundner Original Inspektor Gustl Brandner.



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