Bardehle | Erster Deutscher Männergesundheitsbericht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 211 Seiten

Bardehle Erster Deutscher Männergesundheitsbericht

Ein Pilotbericht
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-88603-987-6
Verlag: W. Zuckschwerdt Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Ein Pilotbericht

E-Book, Deutsch, 211 Seiten

ISBN: 978-3-88603-987-6
Verlag: W. Zuckschwerdt Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



"Vernachlässigen Männer ihre Gesundheit oder werden sie in unserem Gesundheitssystem vernachlässigt? Beides trifft zu. Der erste deutsche Männergesundheitsbericht hat dazu viele Fakten gesammelt und erstmalig in einem Bericht zusammengefasst. Zentrale Themen sind die gegenüber Frauen geringere Lebenserwartung, die höheren Risiken am Arbeitsplatz, aber auch das selbstschädigende Verhalten von Männern. Und mehr, welche Gründe gibt es für ein solch ""ungesundes"" Verhalten, liegt es an der Erwartungen der Gesellschaft an Männer? Und vor allem, wie lässt sich das Rollenverständnis von Männern erweitern, damit das Mannsein ""gesünder"" wird.
Herausgegeben wurde dieser Bericht von der Stiftung Männergesundheit und von der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V."

Bardehle Erster Deutscher Männergesundheitsbericht jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Vorwort der Stiftung Männergesundheit;6
2;Vorwort der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.;8
3;Inhalt;10
4;Kapitel 1: Die gesundheitliche Lage von Männern;14
4.1;Männlichkeit und Gesundheit: Aktuelle Debatte und historische Perspektiven;15
4.1.1;1 Historischer Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von Geschlecht und Gesundheit;15
4.1.2;2 Wer prägt das aktuelle Verständnis von Männergesundheit?;15
4.1.3;3 Männergesundheitsdiskurs: Herkunft und Ambivalenzen;17
4.1.4;4 Unterschiedliche Lebenserwartung: ganz überwiegend kulturell bedingt;17
4.1.5;5 Lebenserwartung der Männer während der letzten 150 Jahre: Der Vorsprung der Frauen wuchs bis ca. 1985;18
4.1.6;6 Genderspezifische Arbeitsteilung;19
4.1.7;7 Traditionelles Leitbild von Männlichkeit;20
4.1.8;8 Stärkung der Gesundheits-ressourcen von Männern;21
4.1.9;9 Günstige Settings für die Themati­sierung von Männergesundheit;22
4.1.10;10 Geschlechtsspezifisches Schädigungsverhalten als historisch geprägt verstehen;23
4.1.11;11 Gesundheitshabitus ist erlernt und veränderbar;24
4.1.12;12 Inanspruchnahme von Ärzten durch Männer hat sich sehr verändert;25
4.1.13;13 Ungleichheiten bei Gesundheitsangeboten;26
4.1.14;14 Conclusio;27
4.2;Gesundheit und gesundheitliche Versorgung von Männern;30
4.2.1;1 Einleitung;30
4.2.2;2 Demographische Situation;30
4.2.3;3 Gesundheitliche Lage;31
4.2.4;4 Gesundheitliche Versorgung;37
4.2.5;5 Krankheitskosten;38
4.2.6;6 Handlungsempfehlungen;39
5;Kapitel 2: Männergesundheit ausgewählter Altersgruppen;42
5.1;Jungengesundheit in Deutschland: Themen, Praxis, Probleme;43
5.1.1;1 Jungengesundheit – ein noch junger Diskurs;43
5.1.2;2 Jungengesundheit in ausgewählten Daten;46
5.1.3;3 Ansätze jungenbezogener Gesundheitsförderung und Gesundheitsbildung;61
5.1.4;4 Beispiele guter Praxisansätze und Projekte;63
5.1.5;5 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen;65
5.2;Der Alternde Mann;71
5.2.1;1 Warum der „Alternde Mann“?;71
5.2.2;2 Entwicklungspsychologische Besonderheiten des älter werdenden Mannes;73
5.2.3;3 Subjektive körperliche und psychische Beschwerden des Alternden Mannes;74
5.2.4;4 Sexualität des Alternden Mannes;75
5.2.5;5 Reproduktionsfähigkeit des Alternden Mannes;76
5.2.6;6 Altershypogonadismus;79
5.2.7;7 Die Berliner Altersstudie (BASE);80
5.2.8;8 Prävention, Beratung und Therapie beim Alternden Mann;81
5.2.9;9 Ausblick;82
6;Kapitel 3: Gesundheitsrisiken aus der Arbeitswelt und gesundheitsrelevante Verhaltensweisen;84
6.1;Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit;85
6.1.1;1 Einleitung;85
6.1.2;2 Arbeitslosigkeit und Gesundheit;87
6.1.3;3 Auswirkungen von Beschäftigungsart und Qualität der Erwerbsarbeit auf die Gesundheit;88
6.1.4;4 Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung;95
6.1.5;5 Fazit;98
6.2;Riskantes Verhalten;100
6.2.1;1 Was verstehen wir unter riskanten Verhaltensweisen?;100
6.2.2;2 Durch welche riskanten Verhaltensweisen gefährden Männer ihre Gesundheit?;102
6.2.3;3 Riskante Verhaltensweisen und Verhältnisse;103
6.2.4;4 Differenzierte Betrachtung riskanter Verhaltensweisen von Männern;106
6.2.5;5 Auf der Suche nach den Ursachen riskanter Verhaltensweisen von Männern;110
6.2.6;6 Die Betrachtung der männlichen Risikokonstellationen;111
6.2.7;7 Exemplarische Analyse riskanten Verhaltens: Gewalttätiges Verhalten von jungen Männern, sogenannte„Intensivtäter“;115
6.2.8;8 Ansätze zur Reduzierung riskanter Verhaltensweisen von Männern;118
7;Kapitel 4: Ausgewählte Krankheiten bei Männern;124
7.1;Männerkrankheiten;125
7.1.1;1 Erkrankungen der Prostata;125
7.1.2;2 Sexuelle Funktionsstörungen;132
7.2;Krankheiten von Männern: Interdisziplinäre Betrachtungen;140
7.2.1;1 Einleitung und Einführung;140
7.2.2;2 Ärztliche Sprechstunde und wichtigste männliche Beratungsfelder;140
7.2.3;3 Geschlechtsspezifische Lebenserwartung und männliche Übersterblichkeit;140
7.2.4;4 Auswahl spezifischer Männererkrankungen;141
7.2.5;5 Regionale Unterschiede soziale Schichtung;144
7.2.6;6 Geschlechtsspezifische Lebensqualität und Umgang mit dem eigenen Körper;145
7.2.7;7 Arbeitslosigkeit und Krankheit;146
7.2.8;8 Zusammenfassung;146
7.3;Psychische und Verhaltensstörungen;148
7.3.1;1 Einleitung;148
7.3.2;2 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol;152
7.3.3;3 Gewalt im Kontext psychischer Störungen;156
7.3.4;4 Angststörungen;159
7.3.5;5 Depression;160
7.3.6;6 Suizide;166
7.3.7;7 Zusammenfassung, Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen;169
8;Kapitel 5: Wegweiser für die Weiterentwicklung von Männergesundheit und Internetangeboten für Männergesundheit;174
8.1;Männergesundheit aus Sicht der DKV Deutsche Krankenversicherung AG;175
8.1.1;1 Einleitung;175
8.1.2;2 Daten und Methoden;175
8.1.3;3 Ergebnisse;176
8.1.4;4 Ausblick;188
8.2;Online-Angebote zum Thema Männergesundheit;189
8.2.1;1 Anbieter von Online-Angeboten zum Thema Männergesundheit;189
8.2.2;2 Übersicht der wichtigsten Angebote zur Männergesundheit;193
8.2.3;3 Fazit;194
9;Fazit;196
9.1;Wir wissen zu wenig über Männer und Männergesundheit;197
9.1.1;1 Die körperliche Spezifik des Mannes;198
9.1.2;2 Die Männerseele;199
9.1.3;3 Männer in der Gesellschaft;201
9.1.4;4 Perspektiven;203
10;Anhang;206
11;Autorenangaben;207
12;Stichwortverzeichnis;209


Männerkrankheiten (S. 112-113)

In der Öffentlichkeit wird üblicher- und „üblerweise“ nur selten von Männerkrankheiten gesprochen. Sie sind weitgehend tabuisiert. Dazu trägt der Mann selbst bei, weil mit einer geschlechtsspezifischen Erkrankung auch auf eine geminderte Präsenz und Leistungsbereitschaft geschlossen wird. Demgegenüber beschäftigen uns Frauenkrankheiten intensiv.

Der öffentliche Raum – insbesondere die Medien – sind mit Frauenoffensiven besetzt, was am Brustkrebs der Frau besonders deutlich wird. Hier ist sogar die Anteilnahme öffentlich. Sie bestimmt auch die politische Diskussion und die Entscheidungen, was sich nicht nur an den offiziellen Angeboten zur Früherkennung zeigt. Nachfolgend werden die männerspezifischen Erkrankungen der Prostata sowie die Sexual- und die Fertilitätsstörungen dargestellt. Im Gegensatz zum Brustkrebs ist der Prostatakrebs defizitär besetzt.

Das betrifft auch die Vergabe von Forschungsgeldern. Weil sich Urologen zunehmend auf das Prostatakarzinom und hierbei insbesondere auf die Organentfernung konzentrieren, ist zwar der Mann bei ihnen einerseits gut aufgehoben, aber andererseits darf Männergesundheit nicht auf den PSA-Test und die radikale Prostatektomie reduziert werden. Männliche Gesundheit geht weit über die Prostata hinaus. Unsere Gesellschaft hat ein unterschiedliches Verständnis von Frauen- und Männergesundheit und es stellt sich die Frage, wo der Mann seine Gesundheit mit einem angemessenen Aufwand suchen und finden kann.

1 Erkrankungen der Prostata

Viele typische „Männerkrankheiten“ betreffen die Prostata (Vorsteherdrüse). Prostatakarzinom, benignes Prostatasyndrom und Prostatitissyndrom sind neben Herz-Kreislauf- Affektionen die häufigsten Erkrankungen bei Männern im höheren Lebensalter [24]. Daher verwundert es nicht, wenn sich die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Urologen vorwiegend um dieses eine Organ bemüht. Mit Ausnahme der Entzündungen erlangt aber dieses Organ erst in der zweiten Lebenshälfte des Mannes die Bedeutung, die es zum Gegenstand großer Veranstaltungen und zum Inhalt vieler Sprechstunden und Operationssäle macht. Zu oft wird dann Männergesundheit auf die (frühe) Erkennung des Prostatakarzinoms und seine Entfernung reduziert.

Die Prostata, eine akzessorische Geschlechtsdrüse in Größe und Form einer Kastanie, ist unterhalb der Harnblase des Mannes lokalisiert und umschließt dort die Harnröhre. Da die Prostata an der Rückseite an das Rektum, also den Enddarm grenzt, kann sie von dort ertastet werden. Dies wird z. B. im Rahmen von Vorsorgemaßnahmen genutzt, bei denen von Alters her versucht wird, durch den sog. Fingertest Hinweise auf Prostataveränderungen zu erfassen. Müsste man dieses Organ porträtieren, so spräche man von einer im kleinen Becken verborgenen Sammeldrüse. Als Dirigentin kontrolliert sie die sich hier kreuzenden Samen- und Harnwege.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.