Bardacke | Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 552 Seiten

Bardacke Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-86781-265-8
Verlag: Arbor
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 552 Seiten

ISBN: 978-3-86781-265-8
Verlag: Arbor
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt stellt die erfahrene Hebamme und Achtsamkeitslehrerin Nancy Bardacke ein innovatives Programm vor, das auf wegweisenden Forschungsergebnissen aus der Neurowissenschaft, der Achtsamkeitsforschung und der Geist-Körper-Medizin basiert und werdende Eltern durch die Schwangerschaft, die Geburt und die ersten Monate danach begleitet.Mit den hier Schritt für Schritt erklärten, aufeinander aufbauenden Achtsamkeitsübungen bringen Sie mehr Ruhe, Glück und Gelassenheit in diese Zeit, die Ihr Leben verändern wird, und legen die Grundlage für ein gesundes Leben und eine von Weisheit erfüllte Elternschaft.

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Einleitung


„Ich bin schwanger!“ Wo waren Sie, als diese Worte in Ihrem Geist aufblitzten? Waren Sie beim Arzt oder im Wartezimmer eines Labors? Hatten Sie den Telefonhörer oder das Teststäbchen eines Schwangerschaftstests in der Hand? Oder sind Sie eines Morgens mit einem flauen Gefühl im Magen aufgewacht und haben es „einfach gewusst“? Auf welche Weise auch immer Sie von Ihrer Schwangerschaft erfahren haben: Ein ganzer Schwall von Gedanken und Gefühlen wird durch Ihren Geist und Ihren Körper geströmt sein. Wie viele Frauen auf der ganzen Welt und in der gesamten Menschheitsgeschichte haben diesen Augenblick wohl schon erlebt? Es müssen Milliarden gewesen sein. Und nun sind Sie an der Reihe. Ein transformativer Prozess des Geistes, des Körpers und des Herzens hat begonnen.

Und jetzt haben Sie sich für dieses Buch entschieden. Auf welche Art und Weise auch immer es seinen Weg in Ihre Hände gefunden hat: Wahrscheinlich suchen Sie nach Orientierung oder Informationen oder vielleicht auch nach etwas, das noch keinen Namen hat, aber Ihnen dabei helfen kann, die Klippen der Schwangerschaft, der Geburt und der ersten Zeit mit Ihrem neugeborenen Kind sicher zu umschiffen. In meiner über vierzigjährigen Tätigkeit als Hebamme hatte ich das Privileg, Tausende von Frauen und ihre Partner während der Schwangerschaft und Geburt in Kliniken, Geburtshäusern und in den eigenen vier Wänden begleiten zu dürfen, und diesen Erfahrungen verdanke ich unzählige außergewöhnliche Lektionen über das Leben selbst. Sie waren außerdem der Anlass für mich, das Mindfulness-Based Childbirth and Parenting Program (MBCP) zu entwickeln, ein Geburtsvorbereitungsprogramm für werdende Eltern, das auf der Lebenskompetenz der Achtsamkeit basiert.

Was ist Achtsamkeit?


Man kann sich Achtsamkeit als „nichturteilendes Gewahrsein von Moment zu Moment vorstellen, (…) das kultiviert wird, indem man auf eine bestimmte Weise aufmerksam ist, das heißt im gegenwärtigen Augenblick“.[1] Achtsamkeit wird durch die Praxis der Meditation kultiviert. Durch die in diesem Buch beschriebenen Achtsamkeitsübungen werden Sie Fähigkeiten entwickeln, die Ihnen dabei helfen werden, die vor Ihnen liegenden unerforschten Gewässer mit mehr Freude, Freundlichkeit, Gewahrsein, Ruhe und Weisheit zu durchqueren.

Obwohl Achtsamkeit eine universelle Fähigkeit des menschlichen Geistes ist, verbringen wir den Großteil unserer Zeit im Autopilot-Modus. Wenn wir uns nicht bewusst dazu entschließen, unsere Fähigkeit zur Achtsamkeit zu kultivieren, gehen wir wie Schlafwandler durchs Leben, anstatt ganz und gar gegenwärtig zu sein. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, die Praxis der Achtsamkeit zu erlernen, werden Sie die unausweichlichen Stresssituationen während der Schwangerschaft und die mit dem Geburtsprozess verbundene Ungewissheit besser meistern können. Achtsamkeitsmeditation hilft Ihnen darüber hinaus auch dabei, mit den intensiven Empfindungen während der Geburt umzugehen, die wir normalerweise als Schmerzen bezeichnen. Dadurch gewinnen Sie mehr Zuversicht und verringern die Ängste, die diese tiefgehende Reise ins Unbekannte häufig begleiten. Achtsamkeit kann Sie auch darin unterstützen, lebenslang wirksame innere Fähigkeiten zu kultivieren, die für ein gesundes Leben, eine von Weisheit erfüllte Elternschaft und eine liebevolle Partnerschaft so wichtig sind.

Ich erinnere mich noch ganz genau an den Moment, in dem ich beschloss, werdenden Eltern die Kunst der Achtsamkeit nahezubringen. Es war das Jahr 1994, und ich nahm an einem einwöchigen Fortbildungsretreat bei Jon Kabat-Zinn und Saki Santorelli für Menschen in Gesundheitsberufen teil, das am Mount Madonna Center in Watsonville (Kalifornien) stattfand. Jon hatte 1979 an der medizinischen Fakultät der University of Massachusetts das bahnbrechende MBSR-Programm (Mindfulness-Based Stress Reduction; Stressbewältigung durch Achtsamkeit) entwickelt. Seitdem haben er und seine Kollegen Tausende von Krankenhauspatienten in der alten buddhistischen Praxis der Achtsamkeitsmeditation unterrichtet. Mit Hilfe dieses Programms gelang es ganz gewöhnlichen Menschen, die an einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen litten – wie chronischen Schmerzen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck, Depressionen, Asthma, Migräne, Diabetes, Krebs und dem alltäglichen Stress des Berufs- und Familienlebens –, tiefgründige und heilsame Weisen des Umgangs mit ihren Schmerzen und Erkrankungen zu finden.

Ich hatte diese Meditationspraxis zwölf Jahre zuvor, im Jahr 1982, für mich entdeckt. Seitdem hatte sie sich zu einem unschätzbar wertvollen Bestandteil meiner Arbeit als Hebamme, Ehefrau, Mutter und Stiefmutter von vier Kindern entwickelt. Über Meditationsnetzwerke hatte ich mich immer wieder über Jons Arbeit informiert und brannte nun darauf, zu erfahren, wie er und seine Kollegen es schafften, die Achtsamkeitspraxis aus den Meditationszentren in die Krankenhäuser zu holen. Jons Buch [2] war zusammen mit anderen wegweisenden Studien über die positiven Auswirkungen von Achtsamkeitsmeditation auf chronische Schmerzen und Angstgefühle erschienen. Das MBSR-Programm war außerdem in Bill Moyers’ Fernsehserie vorgestellt worden und hatte das Interesse an Meditationspraktiken und dem damals noch jungen Gebiet der Geist-Körper-Medizin (oder Mind-Body-Medizin) geradezu explodieren lassen.

Über hundert in Gesundheitsberufen tätige Menschen aus der ganzen Welt nahmen 1994 an dem erwähnten Retreat teil. Wir saßen in einem geräumigen, lichtdurchfluteten Meditationssaal mit Blick auf die Stadt Watsonville und den Pazifik auf unseren Kissen und wurden Zeugen dieser bahnbrechenden Arbeit. Jene Woche mit Jon und Saki hat mein Leben verändert.

Am vierten Tag des Retreats – wir hatten gerade eine vierundzwanzigstündige Praxisphase im Schweigen beendet –, sprach Jon über die Verbindung von Körper und Geist, als plötzlich, in einem unerwarteten und elektrisierenden Moment, alles anders war. In diesem Moment wusste ich, wie ich das, was mir am wichtigsten war – meine Arbeit als Hebamme, meine Meditationspraxis und mein leidenschaftliches Interesse an der Verbindung von Körper und Geist –, miteinander verknüpfen und den Menschen, für die ich arbeitete, nahebringen konnte. Ich wusste, was ich tun wollte oder, besser gesagt, einfach tun musste. Ich beschloss, werdende Eltern in der Kunst der Achtsamkeit zu unterrichten, damit sie den körperlichen und emotionalen Stress einer Schwangerschaft, die Angst vor der Geburt und die damit verbundenen Schmerzen sowie die lebenslange Reise, die das Elternsein bedeutet, meistern konnten.

Als der Retreat zu Ende war, wandte ich mich an Saki und erzählte ihm von meinem Vorhaben. „Du kannst nur das weitergeben, was du selbst kennst“, lautete seine kluge Antwort, die ich mir zu Herzen nahm. Ich fuhr nach Hause und verdoppelte mein Bemühen, jeden Tag zu meditieren. Ich besuchte weitere Schweigeretreats und Weiterbildungen und wurde Teil einer außergewöhnlichen Gemeinschaft von Menschen, die Achtsamkeit praktizierten und sich das Ziel gesetzt hatten, die heilsamen Wirkungen der Achtsamkeitspraxis dem Gesundheitswesen und der Gesellschaft als Ganzes zugänglich zu machen. Ich fand in Bob Stahl einen Mentor und Freund, der nicht nur meinen Wunsch, Achtsamkeitskurse für werdende Eltern anzubieten, verstand und unterstützte, sondern mir auch die Möglichkeit gab, mehrere Jahre lang MBSR-Kurse im Rahmen eines von ihm begründeten Programms am El Camino Hospital in Mountain View (Kalifornien) durchzuführen.

Obwohl ich nicht genau wusste, wie ein Achtsamkeitskurs für werdende Eltern beschaffen sein sollte, hielt ich an meiner Absicht fest. Als ich Jon gestand, dass ich nicht wusste, was ich da eigentlich tat, ermutigte er mich: „Vertraue einfach auf deine Praxis. Du wirst deinen Weg schon finden.“ Im Jahr 1998 war ich schließlich bereit, aus dem MBSR-Kurs ein Programm für achtsamkeitsbasierte Geburt und Elternschaft zu entwickeln.

Zu dieser Zeit bestanden Geburtsvorbereitungskurse vornehmlich darin, werdenden Eltern in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Information zu vermitteln – ganz im Einklang mit dem hohen Tempo unseres modernen Lebens. Außerdem passte dieser Schwerpunkt sehr gut zu der damals praktizierten Geburtshilfe, die sich mehr und mehr auf die technischen Möglichkeiten der Geburtsmedizin verließ. Deshalb fragte ich mich natürlich, ob ich nicht ein klein wenig verrückt war, wenn ich einen neunwöchigen Geburtsvorbereitungskurs anbot, bei dem es hauptsächlich um die Vermittlung von Lebenskompetenzen ging und in dem werdende Mütter und ihre Partner und Partnerinnen aufgefordert wurden, ihr Tempo zu verlangsamen, stillzusitzen und den Blick nach innen zu richten.

Da ein Achtsamkeitskurs für werdende Eltern etwas vollkommen Neues war, sprach ich lange mit jeder Frau bzw. jedem Paar, bevor diese sich zu meinem Kurs anmeldeten. Ich erklärte ihnen, dass die Bereitschaft, an sechs Tagen der Woche täglich eine halbe Stunde zu meditieren, die Bedingung für ihre Teilnahme sei. Oft sagte ich auch zu ihnen: „Der Kurs ist eine Herausforderung, aber ein Kind eine Achtsamkeitspraxis auf die Welt zu bringen und großzuziehen ist weitaus schwieriger.“

Heute, vierzehn Jahre und achtundsechzig Kurse später, haben über tausend werdende Eltern meine MBCP-Kurse besucht. Und was ich in dieser Zeit erlebt habe, übertrifft alles, was ich mir anfänglich vorgestellt hatte. Schwangere Frauen und ihre Partner berichten mir oft, dass sie...



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