E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten
Reihe: Historical Herzensbrecher
Barclay / Brisbin Historical Herzensbrecher Band 1
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-6822-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten
Reihe: Historical Herzensbrecher
ISBN: 978-3-7337-6822-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DAS GEHEIMNIS DES HIGHLANDERS vonTERRI BRISBIN
Der Preis für die Freiheit ihres Bruders ist hoch: Lady Jocelyn soll den gefürchteten Connor MacLerie heiraten, um den sich düstere Gerüchte ranken. Nur Jocelyn kann einfach nicht glauben, dass ihr künftiger Gemahl tatsächlich seine erste Frau umgebracht haben soll! Wird sie einen Weg finden, seine Unschuld zu beweisen und sein verbittertes Herz zu heilen?
SCHOTTISCHE BALLADE vonSUZANNE BARCLAY
'Du kannst dich nicht gegen das Unabwendbare wehren', flüstert Lion, Lord Sutherland, Rowena ins Ohr. Sein warmer Atem streicht über ihre Haut; seine zärtlichen Worte beschwören alte Gefühle herauf. Er war ihre große Liebe ... bis er aus Schottland verschwand. Ihn nun wiederzusehen ist schrecklich. Verwirrend. Und unglaublich erregend ...
Das geschriebene Wort begleitet Terri Brisbin schon ihr ganzes Leben lang. So verfasste sie zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, bis sie 1994 anfing Romane zu schreiben. Seit 1998 hat sie mehr als 18 historische und übersinnliche Romane veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade ihr Leben als Liebesromanautorin in New Jersey genießt, verbringt sie ihre Zeit mit ihren drei Kindern und arbeitet als Zahnarzthelferin. Zudem engagiert sie sich im Vorstand der RWA (Romance Writers of America) und stand schon dreimal im Finale des begehrten RITA Awards, einer Auszeichnung für besondere Leistungen im Romance-Genre.
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3. KAPITEL
Connor stand einige Schritte von ihnen entfernt und beobachtete sie. Wieder hatte er die Arme vor der Brust verschränkt, und Jocelyn war sich sicher, dass er immer noch wütend auf sie war, weil sie an seiner Ehre gezweifelt hatte. Schließlich hielt er ihr aber den Arm hin, und sie kam schweigend zu ihm und hakte sich bei ihm unter. Danach führte er sie in den großen Saal, den sie jetzt zum ersten Mal genauer betrachten konnte – einschließlich der Menschen, die dort versammelt waren.
Diese Halle war wesentlich größer und befand sich in einem besseren Zustand als die auf der Burg ihres Vaters. Wie sehr die MacCallums das Glück verlassen hatte, war am Verfall der Festung ebenso abzulesen wie am Fehlen jeglicher Bequemlichkeit. Die drohende Armut hatte ihren Vater für MacLeries Angebot überhaupt erst empfänglich werden lassen.
Sie betraten den Saal von der rückwärtigen Seite, sodass sie an allen vorbeigehen mussten, die sich dort zum Frühstück versammelt hatten. Niemand lächelte sie an, niemand rief ihr etwas zu, und sie sah nur in fremde Gesichter. Es war unmöglich, diesen Menschen anzusehen, was in ihnen vorging, denn sobald Jocelyn in ihre Nähe kam, drehten sie sich demonstrativ weg.
Nie zuvor war ihr solche Ablehnung entgegengeschlagen. Fürchteten sich diese Menschen vor ihrem Laird, dass sie so beharrlich schwiegen? Brachten sie ihr genauso wenig Hochachtung entgegen, wie Connor es tat? Ihr schauderte, und unwillkürlich zog sie das Schultertuch enger um sich, als sie schließlich die auf einem Podest gelegene Tafel erreichten. Falls ihrem Mann ihr Unbehagen aufgefallen war, ließ er sich das nicht anmerken. Aber er nahm ja nicht mal Notiz von ihr, als sie Seite an Seite durch den Raum schritten, einzig grüßte er den einen oder anderen Anwesenden. An der Tafel angelangt, wartete er, bis sie ihren Platz gleich neben einem großen, kunstvoll geschnitzten Stuhl eingenommen hatte, der eindeutig für den Laird bestimmt war.
Während er seinen Arm sinken ließ, verstummte das Gemurmel im Saal, und er erklärte mit lauter Stimme: „Dies ist Lady Jocelyn MacCallum, die jetzt meine Ehefrau ist.“
Sie wartete, dass er ihre Vorstellung zu Ende brachte, doch das war nach diesem einen Satz bereits geschehen. Als sie sich zu ihm umdrehte, musste sie feststellen, dass er bereits auf seinem Stuhl saß. Was genau sie von ihm erwartet hatte, vermochte sie nicht zu sagen, doch diese Bekanntmachung war in jedem Fall enttäuschend, denn knapper hätte sie nicht ausfallen können. Sie sah die Leute an, die mit an dieser Tafel saßen, doch alle schauten rasch zur Seite. Da ihr klar wurde, dass sie durch ihr weiteres Stehenbleiben erst recht auf sich aufmerksam machte, setzte sie sich hin und zog ihren Hocker näher an die Tischkante. Auf MacLeries Zeichen hin brachten die Diener ihnen Tabletts mit Brot und Käse, dazu Krüge mit Wasser und Ale. Als Nächstes wurde jedem Einzelnen von ihnen eine Schale mit dampfendem Porridge serviert. Die Aromen der verschiedenen Speisen verteilten sich im Saal, und Jocelyns Magen knurrte in freudiger Erwartung einer Mahlzeit.
Ob ihr Ehemann davon etwas bemerkte, wusste sie nicht, da er einfach nur ein Stück Brot vom Laib abbrach und zu essen begann. Jocelyn wartete, die Hände verkrampft in den Schoß gelegt, während die anderen längst Connors Beispiel gefolgt waren. Ihr entging nicht, wie verstohlene Blicken sie unablässig musterten, während sie dann ebenfalls genießerisch einen Löffel von dem dicklichen Porridge nahm. Sie schluckte, und ihr Magen knurrte noch lauter als zuvor, woraufhin sie eine Hand auf ihren Bauch legte, als könnte sie so die Geräusche ersticken.
„Habt Ihr gestern Abend nicht genug gegessen?“, fragte Connor kauend.
„Nein, Mylord.“
„Ailsa sollte sich darum kümmern. Hat sie Euch keine Speisen gebracht?“
„Sie hat Eure Anweisung befolgt, Mylord, aber ich war wohl einfach so müde, dass es vor dem Einschlafen nur noch zu einem Bad gereicht hat.“
Mit einem Laut, der nach einem Brummen klang, nahm er ihre Antwort zur Kenntnis, weitere Fragen stellte er nicht. Plötzlich musste sie an ihren Bruder denken, und sofort verging ihr der Appetit. Der Löffel fiel scheppernd auf die Tafel, während sie sich vorstellte, wie er verletzt und hungrig in einer verdreckten Zelle wartete. Ihre Sorge schien man ihr anzusehen, da Connor stutzig wurde.
„Fühlt Ihr Euch nicht wohl? Euch ist eben alles Blut aus dem Gesicht gewichen.“ Er beugte sich vor und musterte sie aufmerksam.
Jocelyn wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Schon einmal hatte sie an diesem Tag ihre Befürchtungen um ihren Bruder zum Ausdruck gebracht – und damit Connors Ehre verletzt. Weitere Fragen in diese Richtung würde er zweifellos als erneuten Angriff auf seine Person deuten. Angesichts seines Rufs, dass er schnell beleidigt war und mit großer Härte seinen Namen verteidigte, hatte sie Angst vor dem, was er womöglich mit ihr anstellen würde, sollte sie das aussprechen, was ihr auf der Zunge brannte.
Sie wusste nicht, wodurch er ihre Gedanken erriet, die durch ihren Kopf gingen. Auf jeden Fall stand er im nächsten Moment schneller auf, als sie es ihm zugetraut hätte, wobei er seinen Stuhl umwarf. Während der mit lautem Knall auf den Boden aufschlug, packte Connor ihr Handgelenk und zog sie von ihrem Hocker hoch. Ohne ein erklärendes Wort zog er sie hinter sich aus dem Saal und durch einen Gang, der in den hinteren Teil der Burg führte.
Die Luft erschien ihr umso schwerer und feuchter, je weiter sie in diesem vorankamen. Jocelyn konnte nicht sehen, was sich vor ihnen befand, zu dunkel war es hier. Daher hatte sie auch keine Ahnung, wie weit sie noch gehen würden. Plötzlich wurde Connor langsamer. Sie stiegen eine Treppe nach unten.
Wohin brachte er sie? Hatte sie durch ihr wiederholtes Aufbegehren ihr Leben verwirkt? Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien.
„Ich will nicht annehmen, dass Ihr Euch jedem meiner Worte und jeder meiner Handlungen widersetzen werdet, Frau. Ihr seid wie ein Hund, der an einem saftigen Knochen knabbert. Ihr gebt erst auf, wenn man Euch dazu zwingt.“
„Mylord …“, begann sie.
„Das ist das allerletzte Mal, dass ich Euch gegenüber solche Nachsicht walten lasse.“
Mit diesen Worten packte er sie an den Schultern und schob sie vor sich her, bis sie in eine kleine Zelle schauen konnte. Das Verlies. Ihr Bruder! Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte durch das Gitter. Dann sah sie ihren Bruder in der gegenüberliegenden Ecke auf einer Strohmatte liegen. Sie rief seinen Namen, doch er rührte sich nicht.
„Ihr habt nur kurze Zeit, mehr nicht.“ Connor wandte sich nun einem Wachmann zu, der ihr bis dahin nicht aufgefallen war: „Duff, du bringst die Lady zurück in den Saal, sobald die Zeit um ist. Und sie bleibt auf dieser Seite der Tür. Lass sie nicht in die Zelle.“
„Aye, Connor“, erwiderte der Mann, der dunkle Haare und ebenso dunkle Augen hatte.
Zwar bemerkte Connor nichts weiter zu Jocelyn, doch sein finsterer Blick ließ keinen Zweifel an seiner Laune, als er sich von ihr abwandte und sie vor der Zellentür stehen ließ. Sie drehte sich wieder zur Tür um und rief abermals nach ihrem Bruder.
Connor konnte über sein eigenes Verhalten und das seiner Frau nur den Kopf schütteln. Als er sie in den Saal gerufen hatte, war ihm nicht im Entferntesten der Gedanke gekommen, sie zu ihrem Bruder zu bringen, damit sie mit ihm reden konnte. Er beabsichtigte, zu seinem Wort zu stehen, wonach ihr Bruder erst freigelassen wurde, wenn die Ehe vollzogen war. Aber da war etwas in ihren Augen, als sie ihn und seine Ehre herausforderte, das ihn dazu veranlasste, anders als beabsichtigt zu handeln.
Es war ihm klar, dass sie buchstäblich ihr Leben aufgegeben hatte, um das ihres Bruders zu retten. Und er wusste, sie hatte schreckliche Angst vor ihm, ihrem Ehemann. Doch sie hatte diese große Furcht im Griff, und sie schaffte es immer wieder, ihn von seinen Vorsätzen abzubringen, was den jungen Athdar betraf. Möglicherweise würde sie noch entrüsteter reagieren, wenn sie die Wahrheit darüber herausfand, wie es dazu kommen konnte, dass sie die Bestie MacLerie hatte heiraten müssen – und welche Rolle dabei ihrem Bruder zugefallen war.
Er kehrte an seinen Platz im Saal zurück und nahm sich noch ein Stück von dem Brot. Ein paar Augenblicke verstrichen, ehe ihm die Totenstille auffiel, die im Saal herrschte. Als er sich umsah, musste er feststellen, dass jeder ihn voller Entsetzen anstarrte. Dachten sie etwa, er hätte sie in den Kerker geworfen? Er schlug mit der Faust auf den Tisch, erhob sich und ließ wortlos seinen Blick über die Anwesenden wandern.
„Du kannst es ihnen nicht verübeln, Connor“, sagte Duncan zu ihm, doch der amüsierte Tonfall seines Freundes gefiel ihm gar nicht. „Du hast deinen eigenen Ruf gepflegt und ihn benutzt, wann immer es nötig war. Du kannst diesen Menschen keinen Vorwurf machen, auch wenn sie jetzt das Schlimmste von dir denken.“
„Und du, Duncan?“, fragte er, als er sich wieder setzte. „Glaubst du das nicht? Hältst du es nicht für möglich, dass ich meine Ehefrau in eine Zelle gesperrt habe? Immerhin ist ja auch ihr Bruder in meiner Gewalt.“
„Wenn sie so weitermacht, wie sie begonnen hat, könnte ich mir vorstellen, dass du dir noch wünschst, du hättest sie eingesperrt.“
Connor nickte, da er genau wusste, was Duncan meinte. Sie war erst einen Tag hier, und schon hatte sie ihn dazu gebracht, wiederholt mit seinen Vorsätzen zu brechen. Als er Duncan...