E-Book, Deutsch, Band 1735, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Banks Das Feuer der Unschuld
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-637-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1735, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86494-637-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Es ist der schönste Tag in Ashleys Leben, als sie den erfolgreichen Unternehmer Devon Carter heiratet. Das Herz der unschuldigen Braut quillt über, und sie beschließt: In der Hochzeitsnacht wird sie Devon hemmungslos zeigen, wie glücklich sie ist. Doch bevor sie zu ihm ins Bett der Luxussuite schlüpft, erkennt sie schockiert, wie naiv sie war. Sie ist eine verkaufte Braut, der Millionenpreis eines Geschäftsdeals zwischen ihrem Vater und ihrem Ehemann - diesem Verräter! Waren Devons Gefühle für sie nur gespielt? Wird die Hochzeitsnacht die schrecklichste Nacht ihres Lebens?
Die Nr.1-New York Times-Bestsellerautorin Maya Banks lebt mit ihrer Familie und einer ganzen Schar von Haustieren in Texas und ist ein echtes Südstaatenmädchen. Wenn sie nicht an einem ihrer packenden Romane schreibt, trifft man sie beim Jagen und Fischen oder beim Pokerspielen.
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1. KAPITEL
Im Leben eines jeden Mannes kam irgendwann der Moment, in dem es ernst wurde. Devon Carter starrte auf den funkelnden Diamantring, der in einem Etui auf violetten Samt gebettet war, und wusste, für ihn war dieser Moment nun gekommen. Er klappte den Deckel des Etuis zu und schob es in die Brusttasche seines Jacketts.
Noch hatte er die Wahl: Entweder ehelichte er Ashley Copeland, um endlich seinen Lebenstraum zu verwirklichen und gemeinsam mit Copeland Hotels das weltweit exklusivste Hotelressort zu errichten. Oder er musste sich von diesem Traum verabschieden.
Was hieß hier Wahl? Natürlich würde er ihr die Frage aller Fragen stellen!
Der Portier des Manhattaner Apartmentgebäudes, in dem er lebte, hielt ihm lächelnd die Tür auf, und Devon trat auf die Straße, wo sein Chauffeur bereits auf ihn wartete.
Heute Abend erwartete ihn die Nacht der Nächte. Heute Abend würde sich sein hartnäckiges Liebeswerben – die unzähligen Dinner, die erst schüchternen, dann leidenschaftlicheren Küsse – endlich auszahlen. Heute Abend würde er zur Höchstform auflaufen und Ashley Copeland einen Heiratsantrag machen.
Das Ganze war so aberwitzig, dass er dafür nur ein Kopfschütteln übrighatte. Devons Meinung nach war William Copeland verrückt, ihm einfach seine Tochter aufzudrängen. Dabei hatte er wirklich alles versucht, um den alten Herrn davon zu überzeugen, dass die Sache mit der Heirat keine gute Idee war.
Ashley war zwar reizend, aber Devon dachte noch nicht an eine Ehe. Na gut, vielleicht würde er in ein paar Jahren seine Meinung ändern. Vielleicht wäre er dann glücklich und zufrieden mit einer reizenden Frau und reizenden Kindern an seiner Seite.
Doch der alte Copeland hatte ihm einfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Devon wurde das Gefühl nicht los, dass William bereits in dem Moment, als die beiden Männer sich zum allerersten Mal begegnet waren, entschieden hatte, ihn zu seinem Schwiegersohn zu machen. Er hatte ihm ohne Umschweife mitgeteilt, Ashley habe kein Händchen fürs Geschäft, sei viel zu weichherzig und besäße nicht im Geringsten das Zeug dazu, ein Familienunternehmen zu leiten. Deshalb war William auch jedem Mann gegenüber misstrauisch, der Ashley schöne Augen machte. Denn er war sich sicher, dass diese Männer es lediglich auf sein Vermögen abgesehen hatten. Doch der alte Herr wollte sein Geschäft und Ashley in guten Händen wissen. Und aus für Devon absolut unerfindlichen Gründen vertraute William ihm und hatte für sich entschieden, dass Devon der richtige Mann war.
Die Heirat mit Ashley war ein fester Bestandteil des Vertrages, der die Fusion von Devons Unternehmen Tricorp und Copeland Hotels besiegelte.
Allerdings hatte Devon sich verpflichten müssen, Ashley kein Sterbenswörtchen von dem Deal zu sagen. Der alte Copeland hatte sie zwar eiskalt verschachert, wollte aber natürlich nicht, dass sie davon erfuhr. Das wiederum hieß für Devon, dass er sich ziemlich lange mit diesem Spielchen hatte aufhalten müssen. Der Gedanke daran, was er alles unternommen hatte, um Ashleys Herz zu gewinnen, behagte ihm ganz und gar nicht. Denn er war ein geradliniger und zielstrebiger Mann, dem dieses ganze Theater widerstrebte.
Seiner Meinung nach sollten alle Beteiligten wissen, worauf sie sich einließen, also auch Ashley. Das wäre fair und würde gar nicht erst zu falschen Hoffnungen, verletzten Gefühlen und Missverständnissen führen.
Bisher glaubte sie natürlich, hier ginge es um die große Liebe. Sie war eine warmherzige junge Frau, die ihre Zeit lieber in ihrem kleinen privaten Heim für herrenlose Tiere verbrachte als auf anstrengenden Vorstandssitzungen von Copeland Hotels.
Nicht auszudenken, was geschehen würde, sollte sie jemals die Wahrheit erfahren. Vermutlich würde sie explodieren. Was durchaus verständlich wäre, denn wenn jemand das Gleiche mit ihm machen würde, würde er garantiert in die Luft gehen.
„So ein alter Esel“, murmelte Devon leise vor sich hin.
Sein Chauffeur brachte ihn zu einem imposanten Gebäude, das ausschließlich von der Copeland-Familie bewohnt wurde. William und seine Frau residierten im Penthouse im obersten Stockwerk, und Ashley lebte in einem kleinen Apartment in einer der unteren Etagen. Die anderen Stockwerke wurden von diversen Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen bevölkert.
Für Devon waren die Copelands ein absolutes Phänomen. Seit seinem achtzehnten Lebensjahr stand er auf eigenen Beinen und sorgte für sich selbst. Die einzige Erinnerung, die er an seine Eltern hatte, war ihre Ermahnung, er solle „sich zusammenreißen und es bloß nicht vermasseln“.
William Copelands Liebe und Fürsorge seinen Kindern gegenüber befremdete Devon. Und dass William ihn wie einen Sohn behandelte, seit er der Heirat mit Ashley zugestimmt hatte, war ihm irgendwie unangenehm.
Als Devon aus dem Wagen stieg, sah er, wie Ashley freudestrahlend auf ihn zugerannt kam. Ihre Augen glänzten.
Was hatte das zu bedeuten?
Er ging auf sie zu und sah sie streng an.
„Ashley, du sollst doch im Haus bleiben. Ich wollte dich abholen, schon vergessen?“
Als Antwort schenkte sie ihm ein frisches, strahlendes Lachen. Ihr langes blondes Haar war offen und nicht wie sonst zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie nahm ihn bei den Händen und lächelte ihn fröhlich an.
„Ach Devon, was soll schon passieren? Direkt hinter mir steht Alex und bewacht mich mit Argusaugen.“
Alex, der Portier, lächelte nachsichtig in Ashleys Richtung. Die meisten Menschen begegneten ihr mit diesem Lächeln: Es war geduldig, freundlich und leicht amüsiert. Aber fast jeder, der sie traf, war sofort von ihrem Charme und ihrer Lebhaftigkeit verzaubert.
Seufzend nahm Devon Ashleys Hände und legte sie sich an die Hüften. „Alex kann dich aber nicht ständig beschützen. Er hat auch noch andere Dinge zu erledigen.“
Mit strahlenden Augen schlang sie ihm die Arme um den Hals und überrumpelte ihn mit einer spontanen Liebesbekundung.
„Dafür bist du doch da, Dummerchen. Wenn du in meiner Nähe bist, dann geschieht mir bestimmt nichts.“
Bevor er etwas sagen konnte, drückte sie ihm einen Kuss auf den Mund. Himmel, diese Frau musste wirklich lernen, ihr Temperament zu zügeln.
Dennoch reagierte sein Körper auf das wilde Verlangen, das in dem Kuss lag. Sie schmeckte so süß und so verdammt unschuldig, dass er sich angesichts der geheimen Absprache mit William wie ein Mistkerl und Verräter fühlte.
Doch dann dachte er wieder daran, dass Copeland Hotels schon bald ihm gehören oder zumindest unter seiner Leitung stehen würde. Nicht mehr lange, und die ganze Welt würde auf ihn schauen. Gar nicht schlecht für einen Mann, dem sein halbes Leben lang eingeschärft worden war, er solle „es nicht vermasseln“.
Behutsam löste er sich von Ashley und blickte sie mit milder Strenge an.
„Das hier ist nicht der richtige Ort, Ash. Lass uns losfahren. Carl wartet bereits auf uns.“
Einen Moment lang sah Ashley enttäuscht drein, doch als sie Carl erspähte, lächelte sie wieder fröhlich.
Kopfschüttelnd sah Devon, wie sie seinen Chauffeur aufs Herzlichste begrüßte. Carl lächelte breit, sogar noch, als er Ashley in den Wagen half. Erst nachdem Devon eingestiegen war, nahm der Chauffeur wieder eine distanzierte Haltung an.
Auf dem Rücksitz schmiegte Ashley sich sofort an Devon.
„Wo werden wir heute zu Abend essen?“, fragte sie.
„Lass dich überraschen.“
Wie nicht anders zu erwarten, löcherte sie ihn neugierig und aufgeregt.
„Verrate es mir, bitte!“, bat sie flehend.
Er lächelte. „Das wirst du dann sehen.“
Als sie ihrer Empörung mit einem winzigen Laut Luft machte, wurde sein Grinsen breiter. Das Gute an Ashley war, es war unglaublich leicht, sie zufriedenzustellen. Er kannte nur Frauen, die schmollten und zickig wurden, wenn man ihre Erwartungen nicht erfüllte.
Ashley hingegen schien immer glücklich zu sein, egal womit er sie überraschte. Deshalb war er sich auch sicher, dass der Ring, den er für sie ausgesucht hatte, ihren Geschmack traf.
Sie drückte sich enger an ihn und legte ihm den Kopf an die Schulter. Ihre spontanen Zärtlichkeitsbekundungen irritierten ihn immer wieder aufs Neue. Den Umgang mit Menschen, die so … anhänglich waren, war er einfach nicht gewohnt.
William Copeland wünschte sich einen Mann für Ashley, der ihr Naturell verstand und akzeptierte. Warum er glaubte, ausgerechnet er sei dieser Mann, würde Devon wohl nie verstehen.
Wenn sie erst einmal verheiratet waren, würde er versuchen, sie zu etwas mehr Zurückhaltung zu bewegen. Sie konnte doch nicht ewig mit dem Herz auf der Zunge durchs Leben laufen. Irgendwann würde sie böse verletzt werden.
Einige Minuten später stoppte Carl den Wagen vor dem Gebäude, in dem Devon wohnte, und stieg aus, um ihnen die Tür zu öffnen. Nachdem Devon ebenfalls ausgestiegen war, reichte er Ashley die Hand.
Fragend blickte sie ihn an.
„Du wohnst hier.“
Amüsiert verzog er den Mund. „Ganz genau. Na komm, das Dinner wartet.“
Er führte sie durch die offenen Türen zum Aufzug und fuhr mit ihr in die oberste Etage. Als die Aufzugtür sich wieder öffnete, traten sie direkt in sein Wohnzimmer. Zu seiner Zufriedenheit war alles so arrangiert, wie er es sich gewünscht hatte.
Das Licht war gedimmt und zauberte eine romantische Atmosphäre, im Hintergrund lief leichte Jazzmusik, und der Tisch vorm Fenster, das...