Buch, Deutsch, Band 49, 378 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Technik- und Wissenschaftsforschung /Science and Technology Studies
Warum Gesellschaften kollabieren
Buch, Deutsch, Band 49, 378 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Technik- und Wissenschaftsforschung /Science and Technology Studies
ISBN: 978-3-89019-694-7
Verlag: Profil Mchn.
Die Lösungen von gestern sind die Probleme von heute. Anders als vormoderne Gesellschaften, die in einer statischen Kreislaufwirtschaft verharren, beziehen moderne Gesellschaften die ihr eigentümliche, gemeinhin als Fortschritt bezeichnete Eigendynamik aus der vergeblichen Abarbeitung selbst erzeugter unlösbarer Probleme. Als man zum Beispiel feststellte, dass Kohlekraftwerke die Umwelt belasten, versuchte man es mit Kernkraftwerken. Seit man gewahr wurde, dass sie noch viel gefährlicher sind, versucht man es mit erneuerbarer Biomasse, mit Solar- und Windkraft. Aber auch hier zeichnen sich bereits Grenzen sowohl umwelt- wie sozialverträglicher Belastbarkeiten und zur Verfügung stehender Ressourcen ab. Die Substitution der einen durch eine andere Energieform hat das zugrunde liegende Problem nicht gelöst, sondern lediglich verschoben. Die Lösungen von heute erzeugen die Probleme von morgen. Die sich hieraus ergebende soziologisch interessante Frage lautet: Was tun, wenn absehbar ist, dass die Kumulation unlösbarer Probleme dazu führt, dass Gesellschaften zu kollabieren drohen? Steht dem Raumschiff "Erde" das Schicksal der Osterinsel bevor?
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhaltsverzeichnis
I. Machbarkeitsillusionen und die Unlösbarkeit von Problemen
Bazon Brock (Berlin/Wuppertal)
Vom Discours zum Parcours. Arbeit an unlösbaren Problemen
Arno Bammé (Klagenfurt)
Kollabierende Gesellschaften. Unlösbare Probleme in sozialhistorischer Perspektive
II. Facetten und Folgen des Machbarkeitswahns
Martin Nebel (Stuttgart): Führungslos – wer steuert das System?
Peter Heintel (Klagenfurt): Geld, der Gott der Neuzeit
Wilhelm Berger (Klagenfurt): Entschleunigung der Zeit
Birger Priddat (Witten/Herdecke): Wenn wir ein Problem nicht lösen können, nehmen wir ein anderes.
Hypermoderne Umgangsformen von Wissen/ Nicht-Wissen
Günter Ropohl (Frankfurt am Main): Das Technisierungsparadox
Klaus Götz (Koblenz/Landau): Neue Managementmodelle verzweifelt gesucht. Kultivieren Organisationen
ihre eigenen Unfähigkeiten?
Bazon Brock (Berlin/Wuppertal): Anleitung zur radikalen Selbstwürdigung in Bürgerschulen
Arno Bammé (Klagenfurt): Die Kathedralen des Bazon Brock
III. Dokumentation
Gründungsdokument: Das Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen
der hohen Hand. Die Denkerei am Oranienplatz in Berlin
Ingrid Reschenberg (Hamburg): Karriere eines Begriffs. Ein Rückblick