E-Book, Deutsch, Band 1666, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Bailey Unwiderstehlich sinnlich
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86295-171-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1666, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86295-171-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Er ist der Traum einer jeden Frau! Als Macy Ryder Bramson zum ersten Mal sieht, lässt sein Anblick sie alles andere als kalt. Trotzdem bleibt sie ruhig und stellt ihm ihr Konzept für neue Schokoladensorten vor. Als er ihr jedoch tief in die Augen schaut und sich genüsslich die Finger ableckt, verschlägt es ihr die Sprache. Der millionenschwere Ryder flirtet ungeniert mit ihr, macht ihr Komplimente, berührt sie wie zufällig ... Macy ist über beide Ohren verliebt. Da erfährt sie, warum Ryder sich um sie bemüht: Er will die Aktien ihres Vaters und die Kontrolle über dessen Firma!
Rachel Bailey war während ihrer Schulzeit nicht sehr interessiert am Schreiben und lesen. Physik, Chemie und Biologie waren ihre Lieblingsfächer. Ihre Mutter machte sich darüber lustig, dass sie wissenschaftliche Lehrbücher in den Urlaub mitnahm. Nach der Schule machte sie einen wissenschaftlichen Abschluss (wer hätte das auch anders gedacht?) aber ganz impulsiv wechselte sie zur Kunst. Ihren zweiten Abschluss machte sie in Psychologie und vertiefte sich in soziale Arbeit. Auch wenn sie diese Arbeit geliebt hat, empfindet sie ihre jetzige Tätigkeit als perfekten Job. Sie verbringt den ganzen Tag in Ruhe und Frieden, verbringt ihre Zeit im Garten, umringt von ihren Hunden und erfindet neue Geschichten.
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1. KAPITEL
Dieser Ryder Bramson, ihr oberster Chef, starrte sie immer noch an!
Nervös wandte Macy den Blick ab. Sie sollte sich lieber auf die bevorstehende Diskussion konzentrieren.
Aber schon bald musste sie den Mann im Armani-Anzug mit der skeptisch gerunzelten Stirn wieder anschauen. Bisher war sie ihm nie persönlich begegnet und hatte ihn erst an diesem Tag kennengelernt, nachdem er mit seinem Team auf dem Flughafen von Melbourne gelandet war. Er war extra aus den Vereinigten Staaten eingeflogen, um den Fortschritt ihres so wichtigen Projekts zu überprüfen.
Mit seiner imposanten Körpergröße von über einem Meter achtzig, den prägnanten Gesichtszügen und dem kurz geschnittenen dunkelbraunen Haar ist Ryder Bramson kaum zu übersehen, dachte Macy. Das erklärte freilich nicht, warum er sie schon vom ersten Moment an so fasziniert hatte. Der Mann, für den sie seit zwei Wochen arbeitete, hatte sofort ihr Begehren geweckt und ihr Blut in Wallung gebracht. Als er sie bei der Vorstellung mit seinen kaffeebraunen Augen gemustert hatte, hatte ihr Herz gleich höher geschlagen.
Jetzt saß er ihr breitschultrig gegenüber und betrachtete sie mit arrogant zur Seite geneigtem Kopf, als ob sie es nicht wert wäre, dass er ihr gerade ins Gesicht blickte. Das brachte Macy völlig durcheinander.
Dabei war sie es von klein auf gewohnt, angestarrt zu werden. Bevor sie mit achtzehn nach Australien geflüchtet war, hatte sie in einem goldenen Käfig aus Reichtum und Luxus gelebt. Als älteres von zwei Kindern eines amerikanischen Industriellen und einer berühmten Hollywood-Schauspielerin hatte sie schon als Baby im Mittelpunkt öffentlichen Interesses gestanden.
Wie dieser Mann Macy jedoch anstarrte, war etwas ganz anderes. Sein Blick kam ihr ungeheuer intensiv, ja durchdringend vor. Sie hatte das Gefühl, ihm ausgeliefert zu sein, als könnte er bis in ihr tiefstes Inneres sehen.
Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie sah auf die vor ihr liegende Statistik. Die Chefbuchhalterin hatte ihre Ausführungen gerade beendet. Obwohl es Macy schwerfiel, sich zu konzentrieren, knüpfte sie daran an und erklärte: „Sie finden alle Fakten, die wir über mögliche Konkurrenzprodukte der Firma Chocolate Diva zusammengetragen haben, in dem vorliegenden Bericht.“
Daraufhin schob sie ihrer Assistentin einen Stapel gebundener Dokumentenmappen zu, die diese an die am Tisch versammelten Leute verteilte.
Ryder Bramson nahm sein Exemplar und gab es, ohne einen Blick hineinzuwerfen, seiner Sekretärin. „Fassen Sie die Resultate lieber mit Ihren eigenen Worten zusammen“, forderte er Macy auf.
Sein Ton duldete keine Widerrede, und Macy zögerte keine Sekunde. „Wenn wir in den mit Schokoladenprodukten gut versorgten australischen Markt einsteigen wollen, müssen wir eine Nische finden. Unter Berücksichtigung unserer Recherchen und Prognosen kommen dafür drei unserer Markenprodukte infrage, die über große Handelsketten vertrieben werden sollen. Zudem haben wir zwei Marken-Shops in Citylage eingeplant, jeweils einen Laden in Sydney und Melbourne.“
Macy hatte in den vergangenen zwei Wochen pausenlos an dem Konzept gearbeitet, bevor sie es an diesem Tag Ryder Bramson und seinem Team vorstellte. Sie kannte alle Zahlen und Fakten auswendig. Immerhin hatten sie und ihre zwei Mitarbeiter mit Feuereifer daran gearbeitet, unzählige Überstunden geleistet und in der kurzen Zeit am Ende mehr herausgefunden, als Macy jemals für möglich gehalten hätte.
Ryder zeigte sich jedoch kaum beeindruckt. Seine Miene blieb bis auf die durchdringenden Blicke, die er Macy immer wieder zuwarf, völlig unbewegt.
Obwohl es sie sehr irritierte, versuchte sie ein ebenso undurchschaubares Gesicht zu machen, während sie die erwarteten Marktchancen erläuterte. Sie hätte gewettet, dass Ryders Taktik einer der Gründe für den Riesenerfolg des Bramson Lebensmittelkonzerns war, weil er damit sowohl seine Gegner verunsichern konnte als auch seine Angestellten, die sich so natürlich noch mehr anstrengten, um ihn zufriedenzustellen.
Macy würde sich jedoch nicht anmerken lassen, wie sehr sein Benehmen sie störte. Schließlich war sie in einer Welt von machtbesessenen Männern aufgewachsen, die ebenso wenig Gefühl zeigten wie ihr Vater. Er war auch nicht auf sie zugegangen, als sie mit dreizehn Jahren ihre Mutter verloren hatte. Macy hatte unsagbar unter seiner Gefühlskälte gelitten, auch wenn sie geahnt hatte, dass sie ihrer Mutter, der großen Diva, ähnlich sah. Zu Macys Schwester hingegen hatte er ein herzlicheres Verhältnis. Sie erinnerte ihn wohl nicht ständig an den schmerzlichen Verlust seiner Frau.
Macy straffte die Schultern. Die bittere Erfahrung mit ihrem Vater hatte sie geprägt und eine starke, unabhängige Frau aus ihr gemacht. So war sie selbstsicher genug, um Mr Bramsons durchdringende Blicke auszuhalten.
Sie rief eine Grafik auf ihrem Laptop auf, um die vorgetragenen Fakten zu belegen. Da der Konferenztisch mit eingebauten Bildschirmen auf jedem Platz ausgerüstet war, konnte sie das Bild überspielen. Die Anwesenden senkten den Kopf und schauten sich die Grafik jeweils auf ihrem Schirm an, zumindest sechs von den sieben. Ein Einziger hielt seinen Blick weiter starr auf Macy gerichtet.
Ihre Nerven begannen zu flattern, was ihr höchst selten in einem geschäftlichen Meeting passierte, weil sie immer sehr gut vorbereitet und konzentriert war. Aber diese Besprechung verlief sowieso ganz anders. Seltsamerweise schien ihr Boss überhaupt nicht am Ergebnis ihrer Arbeit interessiert zu sein, obwohl er Macy extra dafür eingestellt hatte. Und wenn er sie ansah, lag in seinem Blick auch mehr als nur geschäftliches Interesse. Sie fühlte sich eher als Frau angesprochen.
Zu ihrem Entsetzen merkte sie, dass ihr heiß wurde und sie schneller atmete. Nein, ich werde mich nicht durch ein paar Hormone ablenken lassen, sagte sie sich im Stillen, jetzt schon gar nicht. Sie hatte die Chance, die Leitung von Chocolate Diva in Australien zu übernehmen, und das war ihr jede Anstrengung wert.
Fragend sah sie Ryder an. „Haben Sie ein Problem mit Ihrem Bildschirm, Mr Bramson?“
Leicht arrogant hob er die rechte Augenbraue. Es war seine erste sichtbare Reaktion, seit er vor fünfunddreißig Minuten das Büro betreten hatte. „Ich bin nicht stundenlang über den Pazifik geflogen, um mir Ihre Grafiken und Berichte anzusehen. Das hätte ich bequemer am eigenen Schreibtisch in den Staaten tun können, Ms Ashley.“
Macy riss sich zusammen und nickte. Rasch schaltete sie die Monitore aus. Ihr Boss hatte also seine eigene Vorstellung von diesem Meeting. Okay, sie war flexibel, äußerst flexibel.
Als er sie von ihrer früheren Firma, einer Unternehmensberatung für kleinere Betriebe, abgeworben hatte, hatte er ihr nach dem telefonischen Bewerbungsgespräch ein Versprechen gegeben. Sollte Macy das Projekt erfolgreich umsetzen und Chocolate Diva nach zwei Monaten erfolgreich auf dem australischen Markt eingeführt haben, würde er sie zur Chefin des Unternehmens auf dem fünften Kontinent machen.
Das war genau die Position, die Macy anstrebte. Seit sie ihr Studium der Betriebswissenschaft mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, lebte sie nur noch für ihre berufliche Karriere. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, einmal eine ebenso große Firma zu leiten, wie es die ihres Vaters war.
Daher hatte sie auch kein Problem damit, dass ihr Boss sich nicht für trockene Berichte interessierte. Sie konnte sich auch anders präsentieren. „Wir haben für Sie und das Team eine Verkostung vorbereitet, damit Sie mögliche Produktvariationen für den australischen Markt bewerten können.“
Nachdem Ryder Bramson prüfend in die Runde seiner Angestellten geschaut hatte, richtete er den Blick wieder fest auf Macy.
Sie hatte den Eindruck, dass etwas beinah Magisches von seinen Blicken ausging, zuckte jedoch nicht mit der Wimper. „Vielleicht möchten Sie und Ihre Leute sich für den Rest des Tages erst mal vom Jetlag erholen. Wir können die Verkostung auch auf morgen früh verschieben.“
Wieder hob Ryder seine rechte Augenbraue. Er wirkte dabei nicht so, als ob er sich jemals von etwas erholen müsste. Gespannt wartete Macy auf seine Antwort.
Schließlich nickte er langsam. „Wenn die Proben für die Verkostung bereitstehen, werde ich sie jetzt gleich probieren. Mein Team kann ins Hotel zurückfahren. Wir treffen uns alle morgen pünktlich um neun wieder hier.“
Während die Damen und Herren von Ryders Team überrascht ihre Papiere einpackten und geräuschvoll aufstanden, drang die tiefe Stimme ihres Chefs an Macys Ohr. „Ms Ashley, ich ziehe mich zum Telefonieren zurück. In zehn Minuten treffen wir uns wieder hier.“
Sie nickte nur stumm, schob ihre Unterlagen zusammen und stand ebenfalls auf. Beim Hinausgehen flüsterte ihr Shaun, der grauhaarige Teamleiter aus Missouri, aufmunternd zu: „Lassen Sie sich von seiner Art nicht einschüchtern. In der Firma in den USA nennen sie ihn nur ‚den Roboter‘. Er ist trotzdem ein guter Chef.“
Macy quittierte die Bemerkung mit einem diskreten Lächeln. Gegen Ryders Art hatte sie im Grunde nichts einzuwenden. Je sachlicher die Atmosphäre blieb, desto besser konnte sie sich auf die Aufgabe konzentrieren. Sie hielt nichts von oberflächlichen beruflichen Freundschaften, weil sie nur vom Wesentlichen ablenkten. Auf Small Talk und Firmenklatsch hatte sie noch...