Bailey | Nach jenen Sommertagen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1647, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Bailey Nach jenen Sommertagen


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86349-459-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1647, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86349-459-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ewige Liebe hatten sie einander in den romantischen Weinbergen geschworen. Doch kurz darauf hat Beth dann Nicos Stiefbruder Kent geheiratet ... Jetzt ist Nico nach Neuseeland gereist, um Kents Nachlass zu regeln. Beth ist vorbereitet. Trotzdem ist es ein Schock, als sie den einzigen Mann, den sie je geliebt hat, wiedersieht: groß, gut aussehend, sexy - und offenbar entschlossen, sie ein letztes Mal zu erobern! Sicher, um sie danach für immer fallen zu lassen. Wie gern würde sie ihm sagen, womit Kent sie damals zur Ehe erpresst hat! Aber das kann Beth nicht tun ...



Rachel Bailey war während ihrer Schulzeit nicht sehr interessiert am Schreiben und lesen. Physik, Chemie und Biologie waren ihre Lieblingsfächer. Ihre Mutter machte sich darüber lustig, dass sie wissenschaftliche Lehrbücher in den Urlaub mitnahm. Nach der Schule machte sie einen wissenschaftlichen Abschluss (wer hätte das auch anders gedacht?) aber ganz impulsiv wechselte sie zur Kunst. Ihren zweiten Abschluss machte sie in Psychologie und vertiefte sich in soziale Arbeit. Auch wenn sie diese Arbeit geliebt hat, empfindet sie ihre jetzige Tätigkeit als perfekten Job. Sie verbringt den ganzen Tag in Ruhe und Frieden, verbringt ihre Zeit im Garten, umringt von ihren Hunden und erfindet neue Geschichten.

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1. KAPITEL

Nico Jordan blieb vor dem prächtigen Landhaus seines verstorbenen Halbbruders stehen und musterte es kritisch. Noch immer konnte er nicht fassen, dass Beth ihn wegen dieses protzigen Kastens und für einen windigen Typen wie Kent verlassen hatte.

Zugegeben, dieses Haus war wahrscheinlich nicht das Einzige, womit Kent sie geködert hatte. Er hatte genug Geld, um ihr so viele Häuser zu kaufen, wie sie wollte, und wahrscheinlich hatte er sie obendrein mit Schmuck überhäuft. All das hatte Nico ihr damals mit vierundzwanzig noch nicht bieten können.

In den letzten fünf Jahren hatte sich allerdings nicht nur in diesem Punkt einiges geändert. Sehr vieles war jetzt anders, und an manches dachte er nur ungern zurück. Aber das spielte nun keine Rolle mehr. Kent war tot, und Nico hatte einen Job zu erledigen. Entschlossen nahm er die zusammengerollten Dokumente in die eine Hand und klopfte mit der anderen an die Tür.

Da er Beth unbedingt wiedersehen wollte, hatte Nico sich bereit erklärt, den Papierkram persönlich mit ihr abzuwickeln. Es ging um den Anteil des verstorbenen Bruders an dem familieneigenen Weingut in Australien. Aber nicht nur deshalb war Nico gekommen. Er wollte noch einmal mit Beth schlafen. Denn sosehr er sich auch bemühte, er hatte nie das Verlangen nach der Frau überwinden können, die ihn betrogen hatte.

Gerade als er die Faust hob, um ein zweites Mal zu klopfen, öffnete sich die Tür, und Beth stand vor ihm. Verdammt, wie sie ihn so überrascht anstarrte, die blauen Augen weit aufgerissen und die vollen Lippen leicht geöffnet, war sie noch hübscher, als er sie in Erinnerung hatte. Sofort musste er daran denken, wie sie sich das letzte Mal geliebt hatten, damals vor fünf Jahren unter den Rebstöcken auf dem Weingut seines Vaters. Sie hatten sich ewige Liebe geschworen, und schon am Tag darauf hatte sie das Land verlassen und seinen Halbbruder geheiratet.

„Nico …“, sagte sie leise und wie außer Atem, als hätte sie gerade einen Marathonlauf hinter sich. Allerdings waren ihre Wangen nicht vor Anstrengung gerötet. Im Gegenteil, sie war kalkweiß. Das strohblonde Haar trug sie kurz und frech geschnitten, was ihr sehr gut stand. Langsam musterte Nico sie von oben bis unten. Sie hatte abgenommen, war eigentlich ein bisschen zu dünn für seinen Geschmack. Dennoch begehrte er sie immer noch heftig.

Er lächelte zynisch. „Guten Morgen, Beth. Ich möchte dir im Namen der ganzen Familie das herzlichste Beileid zum Tod deines Mannes aussprechen. Außerdem bin ich hier, um über ein paar Erbschaftsdinge zu reden.“

Schnell drehte sie sich um und warf einen Blick in den elegant eingerichteten Wohnraum hinter sich. Dann wandte sie sich wieder zu Nico um, kam einen Schritt näher und zog die Tür fest hinter sich zu. „Danke“, sagte sie leise. „Das ist sehr aufmerksam von … deiner Familie.“

Zwischen seiner Familie und Beth herrschte Funkstille. Der Vater gab ihr die Schuld daran, dass Kent nach Neuseeland gezogen war, um hier die kleineren Weingüter der Jordan Wines zu verwalten, und damit die Verbindung zur Familie so gut wie abgebrochen hatte. Nico hingegen machte sie dafür nicht verantwortlich. „Aber das haben wir doch gern für die Witwe unseres geliebten Kent getan.“

Sie runzelte leicht die Stirn und schien sich ausgesprochen unbehaglich zu fühlen. Das war aber auch das Mindeste, wenn er daran dachte, was sie ihm angetan hatte. Kurz senkte sie den Blick, dann sah sie Nico wieder an. „Die Erbschaftsangelegenheiten können sicher durch unsere Anwälte geregelt werden, oder nicht? Deshalb musstest du doch nicht extra aus Australien herkommen.“

Lächelnd lehnte er sich mit einem Arm gegen den Türrahmen und sah Beth tief in die Augen. „Aber ja, Bella, ich musste kommen.“

Bei dem Kosenamen, den er so oft benutzt hatte, wenn sie an warmen Nachmittagen nebeneinander in der Hängematte gelegen oder sich geliebt hatten, zuckte sie zusammen. „Wenn wir etwas zu besprechen haben, dann aber nicht hier“, sagte sie und bemühte sich, entschlossen zu klingen. „Wir können uns doch irgendwo anders treffen.“

„Willst du damit sagen, dass ich in dem Haus meines eigenen Bruders nicht willkommen bin?“ Sein Tonfall war voller Ironie, denn Nico wusste genau, sein Bruder hätte ihn nie ins Haus gelassen. Ihr Leben lang waren sie erbitterte Rivalen gewesen und hatten sich gehasst, besonders nachdem Kent Beth geheiratet hatte. Er hatte sie sofort nach Neuseeland mitgenommen, sodass sie alle Bindungen an Australien und ihre Vergangenheit hatte beenden müssen. Und auch später hatte Kent keine Kontakte zugelassen, sodass sein Sohn seinen Großvater oder seinen Onkel Nico nie kennengelernt hatte. Das allerdings wird sich jetzt ändern, dachte Nico entschlossen.

Wieder musterte er Beth von oben bis unten. Wahrscheinlich hatte Kent gut daran getan, seine Frau in Neuseeland festzuhalten. Denn wenn Nico ihr nach der Hochzeit begegnet wäre, hätte er nicht gezögert, im Revier des Bruders zu wildern. Auch Kent hatte in dieser Beziehung keine Hemmungen gehabt.

Aber Kent war tot.

Befangen senkte Beth den Blick. „Bitte, Nico, tu es um meinetwillen. Wenn es etwas zu besprechen gibt, lass es uns an einem anderen Tag machen und nicht hier.“

Was hatte sie zu verbergen? Wollte auch sie ihren Sohn der Familie vorenthalten? Oder hatte sie irgendwo im Haus einen Liebhaber versteckt? Wahrscheinlich beides.

„Wir sind gerade mal fünf Minuten allein, und schon soll ich dir einen Gefallen tun, Bella?“ Nico stieß sich von der Tür ab und betrachtete Beth nachdenklich. Was konnte er tun? Obgleich er entschlossen gewesen war, nicht nachzugeben, rührte ihr flehender Tonfall ihn. So war es immer gewesen, er hatte ihr nie etwas abschlagen können. Doch er durfte nicht vergessen, dass sie eine gute Schauspielerin war. Schließlich hatte sie ihn elf Monate mit allen möglichen Beteuerungen hingehalten, nur um ihn dann zu verlassen, als sie eine bessere Partie gemacht hatte.

Und jetzt …

Okay, diesen einen Gefallen würde er ihr tun. „Ich bin aber nur dieses Wochenende hier. Also gut, dann treffen wir uns in meinem Hotelzimmer. In einer Stunde.“

„In einer Stunde?“ Sie griff nach der Tür, als suchte sie Halt. „Das wird schwer zu machen sein. Können wir uns nicht morgen sehen?“

Auf keinen Fall! Ein Zugeständnis ist genug, schoss es ihm durch den Kopf. „Nein. Wenn du in einer Stunde nicht da bist, komme ich wieder. Ich werde außerdem bei Gericht den Antrag stellen, dass dein Sohn seinem Großvater nicht länger vorenthalten werden darf. Die Papiere sind bereits ausgefüllt, ich habe sie dabei.“

Er und der kleine Junge waren die einzige Familie, die sein Vater noch hatte. Für einen Familienmenschen wie Tim Jordan war das besonders bitter. Nico hatte sich seinem Vater immer besonders verbunden gefühlt und würde alles tun, damit der alte Mann noch ein wenig Freude in seinem Leben hatte. Besonders jetzt, da er so krank war.

„Aber Nico, du weißt nicht, was …“

Diesmal ließ er sich nicht von ihr erweichen. Er hatte keine Zeit, sich ihre Ausreden anzuhören. „In einer Stunde, Beth. Ich wohne im Imperial.“ Damit drehte er sich um und ging zu seinem Wagen, ohne sich noch einmal umzusehen.

Eine Stunde später stand Beth vor der Tür zu Nicos Penthouse-Suite und versuchte sich zu sammeln. Es fiel ihr schwer, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Nico, der einzige Mann, den sie je geliebt hatte, war wieder da. Der Mann, für den sie ihre Hoffnung auf Glück geopfert hatte, um ihn zu schützen.

Sowie sein Auto die Einfahrt verlassen hatte, war sie ins Haus gestürzt, hatte ihren Sohn an die Hand genommen und ihn zu ihren Eltern gebracht, die ganz in der Nähe wohnten. Das Haus hatte Kent den Schwiegereltern gekauft, allerdings nicht, weil er so fürsorglich war, sondern weil er Beth keinen Grund hatte geben wollen, um nach Australien zu reisen. Die Großeltern hatten bereits mit Marcos Besuch gerechnet, denn Beth hatte vor, an der offiziellen Vorstellung von Kents letzter Weinkreation teilzunehmen, die am Abend stattfinden sollte. Den kleinen Marco oder Mark, wie Kent ihn hatte taufen lassen, über Nacht dazubehalten war für die Großeltern immer eine große Freude. Nur Beth nannte den Vierjährigen Marco.

Wahrscheinlich ahnten ihre Eltern, wer tatsächlich der Vater des geliebten Enkelkindes war, denn Beth war blond, und Kent hatte helles Haar und helle Haut gehabt. Marco aber war fast schwarzhaarig, hatte dunkle Augen und den dunklen Teint, den Nico von seiner italienischen Mutter geerbt hatte. Doch ihre Eltern hatten nie etwas gesagt, und Beth war ihnen dafür sehr dankbar.

Aber wenn Nico den Kleinen sah …

Nein. Noch nicht. Beth fröstelte bei dem Gedanken. Erst wenn es sicher war, konnte sie Nico mit seinem Sohn bekannt machen. Noch würden die Konsequenzen für Nico zu schwer wiegen. Während seines Aufenthalts hier durfte sie das Geheimnis auf keinen Fall preisgeben. Lange würde es nicht mehr dauern, und sie konnte endlich die Wahrheit sagen. Bis dahin musste sie tun, was Nico verlangte, auch wenn es ihr schwerfiel. Denn sie wusste, was auf dem Spiel stand, er nicht. Das Herz war ihr schwer, und nur zögernd hob sie die Hand und klopfte.

Ein paar schnelle Schritte waren zu hören, dann wurde die Tür aufgerissen, und Nico stand vor Beth, groß, dunkel...



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