E-Book, Deutsch, 272 Seiten, eBook
Bärwolff / Victor / Hüsken IT-Systeme in der Medizin
2006
ISBN: 978-3-8348-9060-3
Verlag: Vieweg & Teubner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
IT-Entscheidungshilfe für den Medizinbereich - Konzepte, Standards und optimierte Prozesse
E-Book, Deutsch, 272 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8348-9060-3
Verlag: Vieweg & Teubner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Der Kostendruck im Gesundheitswesen steigt stetig und zwingt zum Handeln dringender denn je. Dieses Buch stellt die IT auf den Prüfstand und zeigt, wie mit der Auswahl geeigneter Systeme Kosten reduziert und Abläufe in medizinischen Einrichtungen optimiert werden können.
Prof. Dr.Hartmut Bärwolff und Prof. Dr. Frank Victor arbeiten an der Fachhochschule Köln im Bereich 'Medizininformatik' und haben in diesem Bereich zahlreiche Projekte und Innovationen umgesetzt, u.a. die Entwicklung einer Krebssonde und ein Patienten-Tracking-System.
Dr. Volker Hüsken war als Entwickler für IT-Systeme in der Medizin tätig und zeichnet sich durch langjährige Erfahrung als Berater, IT-Leiter und Geschäftsführer im Medizinbereich aus. Er verantwortete u. a. als CIO die IT-und Telekommunikations-Systeme am Klinikum der Universität zu Köln.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;1 Einleitung;14
3.1;1.1 Die aktuelle Situation im Gesundheitswesen;14
4;2 Qualitätsmanagement;24
4.1;2.1 Einleitung;24
4.2;2.2 Grundbegriffe des Qualitätsmanagements;26
4.3;2.3 QM-Systeme für Krankenhäuser;27
4.3.1;2.3.1 ISO 9000 ff - International Organization for Standardization;28
4.3.2;2.3.2 EFQM — European Foundation for Quality Management;32
4.3.3;2.3.3 KTQ® - Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus;37
4.4;2.4 Vergleich der Methoden KTQ, EFQM und ISO 9000:2000;46
4.5;2.5 Einführungsstrategien für Qualitätsmanagement-Systeme;48
4.6;2.6 Erfahrungen des Kreiskrankenhauses Gummersbach;50
4.7;2.7 Six Sigma;52
4.7.1;2.7.1 Was ist Six Sigma?;52
4.7.2;2.7.2 Six Sigma Gesamtkonzept;54
4.7.3;2.7.3 Zielsetzung von Six Sigma in Krankenhäusern;55
4.7.4;2.7.4 Erfolgsfaktoren für Six Sigma in Krankenhäusern;58
4.7.5;2.7.5 Vorgehen bei der Einführung;58
4.7.6;2.7.6 Einzelne Schritte bei der Einführung;59
4.7.7;2.7.7 Stärken und Schwächen;61
4.7.8;2.7.8 Resümee;61
5;3 Kommunikationsstandards in der Medizin;64
5.1;3.1 Einleitung;64
5.2;3.2 HL7 Organisation und Gruppen;66
5.3;3.3 Technische Details von HL7;68
5.4;3.4 HL7 und XML;74
5.5;3.5 Clinical Document Architecture;75
5.6;3.6 Sicherheit;76
5.7;3.7 Ausblick;78
6;4 Web-Technologien in der Medizin;80
6.1;4.1 Einleitung;80
6.2;4.2 Was ist ein Medizinportal?;81
6.2.1;4.2.1 Inhalte von Medizinportalen;82
6.2.2;4.2.2 Zielgruppen;89
6.3;4.3 Aufbau von Medizinportalen;89
6.4;4.4 Technische Realisierung;93
6.4.1;4.4.1 Web Content Management Systeme;95
6.4.2;4.4.2 Einsatzgebiete von Web Content Management Systemen;100
6.5;4.5 Überblick über Medizinportale;102
6.6;4.6 Zusammenfassung und Ausblick;105
6.7;4.7 Link-Auswahl zu Medizinportalen;108
7;5 Der Einsatz von Wireless Standards in der Medizin;110
7.1;5.1 Einleitung;110
7.2;5.2 Standards;111
7.2.1;5.2.1 Bluetooth;111
7.2.2;5.2.2 WLAN (Wireless Local Area Network);116
7.3;5.3 Einsatzgebiete in der Medizin;121
7.3.1;5.3.1 Anwendungsgebiete;122
7.3.2;5.3.2 Probleme beim Einsatz der Wireless Techniken;126
7.4;5.4 Zusammenfassung und Ausblick;128
8;6 RFID-Methoden in der Medizin;134
8.1;6.1 Vision;134
8.2;6.2 Einleitung;134
8.3;6.3 Überblick zu RFID-Anwendungen in der Medizin;137
8.4;6.4 RFID-Patienten-Tracking-Systeme;140
8.5;6.5 Test-Szenario: Arztpraxis;142
8.6;6.6 Entwicklung des Prototyps;143
8.7;6.7 Ausblick;145
9;7 Handheldlösungen in der Medizin;148
9.1;7.1 Einleitung;148
9.2;7.2 Gerätetypen;148
9.3;7.3 Anwendung von Handheld-Lösungen;151
9.3.1;7.3.1 Einsatzszenarien;152
9.3.2;7.3.2 Hygiene;153
9.3.3;7.3.3 Sicherheit;153
9.4;7.4 Zusammenfassung und Ausblick;155
9.5;7.5 Link-Auswahl zu Handheld-Lösungen;155
10;8 Kommunikation zwischen Krankenhaus und Ärzten;158
10.1;8.1 Einleitung;158
10.2;8.2 Das Datenaustauschformat xDT;158
10.3;8.3 Das Datenaustauschformat VCS;164
10.4;8.4 Das Datenaustauschformat D2D;165
10.5;8.5 Das Anwendungssystem SCIPHOX;167
10.6;8.6 Erfahrungen aus einem AIS-Einführungsprojekt;168
11;9 Datenaustausch mit den gesetzlichen Kassen;176
11.1;9.1 Einleitung;176
11.2;9.2 Gesetzliche und vertragliche Grundlagen;177
11.3;9.3 Prozessorientierte Grundlagen;179
11.4;9.4 Teilnahmevoraussetzungen zum DTA;180
11.5;9.5 Routing der Daten;181
11.6;9.6 EDIFACT als Datenaustauschformat in der GKV-Landschaft;182
11.7;9.7 Änderung der DTA-Spezifikationen und ihre Risiken;185
11.8;9.8 Generische XML-Schnittstellen im Gesundheitswesen;186
11.9;9.9 Prüfung von DTA-Daten mit Hilfe von XML-Technologien;190
11.10;9.10 Zusammenfassung und Ausblick;191
12;10 Archivierung von medizinischen Daten und Bildern;194
12.1;10.1 Einleitung;194
12.2;10.2 Grundlagen: Der DICOM-Standard;195
12.3;10.3 Komponenten von PAC-Systemen;206
12.3.1;10.3.1 Anforderungen an die Systemarchitektur;206
12.3.2;10.3.2 Anforderungen an die Archivierung;209
12.3.3;10.3.3 Beispielkonfiguration eines PAC-Systems;210
12.3.4;10.3.4 Speichersysteme;210
12.4;10.4 Erfahrungen und Empfehlungen;223
13;11 Sicherheitskonzepte im Krankenhaus;228
13.1;11.1 Einleitung;228
13.2;11.2 Grundlagen;231
13.3;11.3 Unterschiedliche Ansätze;238
13.4;11.4 Vorgehensweise;241
13.5;11.5 Beispiel: Grundschutz-Ansatz im Kreiskrankenhaus Gummersbach;245
14;12 Anhang;260
14.1;12.1 Literatur;260
14.2;12.2 Abkürzungsverzeichnis;270
14.3;12.3 Abbildungsverzeichnis;274
14.4;12.4 Anbieterverzeichnis;277
14.5;12.5 Sachwortverzeichnis;286
Qualitätsmanagement.- Kommunikationsstandards in der medizin.- Web-technologien in der medizin.- Der einsatz von wireless standards in der medizin.- RFID-methoden in der medizin.- Handheldlösungen in der medizin.- Kommunikation zwischen krankenhaus und ärzten.- Datenaustausch mit den gesetzlichen Kassen.- Archivierung von medizinischen daten und bildern.- Sicherheitskonzepte im krankenhaus.
9 Datenaustausch mit den gesetzlichen Kassen (S. 163-165)
Dieses Kapitel ist in Zusammenarbeit mit Herrn Tobias Trapp, AOK Systems GmbH, Troisdorf, entstanden.
9.1 Einleitung
Der elektronische Datenaustausch mit den gesetzlichen Kassen (kurz DTA) hat aus Sicht der medizinischen Leistungserbringer, die später genauer spezifiziert werden, Vor- und Nachteile. Die wesentlichen Vorteile des DTA sind darin zu sehen, dass die Abrechnungsprozesse mit den Kostenträgern transparenter werden und dass eine schnellere Abwicklung der Geschäftsprozesse mit einer deutlich geringeren Fehlerquote und entsprechend reduziertem Aufwand für die manuelle Nachbearbeitung möglich ist. Ein wesentlicher Nachteil sind die mit DTA verbundenen erheblichen Entwicklungs- und Betriebskosten. Im Bereich der Sozialversicherung existiert seit langem ein elektronischer Datenaustausch für administrative Prozesse zwischen Krankenkassen, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Arbeitgebern.
Für Krankenhäuser scheint der DTA spätestens mit der Abschaffung tagesgleicher Pflegesätze im Zeitalter von DRG-basierter Vergütung wirtschaftlich unabdingbar zu sein. Aus Sicht der gesetzlichen Kassen ist er das schon längst und unterstützt folgende Prozesse:
- Leistungsabrechnung,
- Beurteilung und Controlling medizinischer Leistungen,
- Kommunikation mit Arbeitgebern und Rentenversicherungsträgern.
Als weiteres Beispiel für die Übermittlung von Beurteilungen medizinischer Leistungen sei der Datenaustausch der Kassen mit dem medizinischen Dienst der Krankenkassen genannt. Die Anwendung des DTA bei Disease Management Programmen (kurz DMP) zeigt den Nutzen in einem anderen Bereich: Ziel von DMPs ist die flächendeckende Verbesserung der Versorgungs qualität chronisch Kranker bei gleichzeitiger Stabilisierung der Versorgungskosten.
Dies soll durch den Abbau von Über-, Unter- und Fehlversorgung erreicht werden. Eine besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die evidenzbasierte Medizin, die durch Kostenträger (also die gesetzlichen Krankenkassen) angewandt wird, um im Bereich des Disease-Managements die Wirksamkeit von Behandlungsverfahren zu überprüfen. Der Datenaustausch ist dazu ein Unterstützungsprozess, der die Auswertung der Daten in den DMPs wesentlich vereinfacht. Der Datenaustausch dient dazu, die Prozesse im Gesundheitswesen effizienter, effektiver und transparenter zu machen.
Das ist durchaus im Interesse der Patienten, wie z. B. das so genannte Demand-Management zeigt: Die Kassen unterstützen mit Hilfe der elektronischen Kommunikation Versicherte bei der wirtschaftlichen Inanspruchnahme von Leistungen wie beispielsweise preiswerten Medizinprodukten oder Konditionen von Pflegediensten. Im Folgenden soll ein Überblick über Datenaustauschverfahren von den gesetzlichen Grundlagen bis zur technischen Spezifikation gegeben werden. Darüber hinaus werden Schwächen der bestehenden Verfahren und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.
9.2 Gesetzliche und vertragliche Grundlagen
Zuerst seien einige beteiligte Leistungserbringer bzw. deren Spitzenverbände genannt, für die Datenaustauschverfahren mit den Kassen existieren:
- Apotheken,
- Hebammen / Entbindungspfleger,
- Kassenärztliche Bundesvereinigung,
- Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung,
- Kliniken / Krankenhäuser,
- Krankentransporte,
- Leistungserbringer von Heilmitteln,
- Leistungserbringer von Hilfsmitteln sowie nichtärztlichen Dialysesachleistungen,
- Leistungserbringer von häuslicher Krankenpflege und Haushaltshilfe,
- Leistungserbringer von Pflegehilfsmitteln,
- Leistungserbringer pflegerischer Leistungen und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen.
Der Gesetzgeber hat im Gesundheitsstrukturgesetz von 1992 die gesetzlichen Kassen angewiesen, Leistungen nur noch dann zu vergüten, wenn sie in elektronischer oder maschinenlesbarer Form übermittelt werden. In den darauf folgenden Jahren wurden Vereinbarungen über Form und Inhalt der Abrechnungsverfahren geschaffen, die 1995 in Kraft traten.