Bachmann | Die kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 199 Seiten

Bachmann Die kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers


22001. Auflage 2021
ISBN: 978-3-492-97457-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

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Mit der Ausgabe der von Ingeborg Bachmann im Jahre 1949 abgefassten Dissertation, mit der sie 1950 an der Wiener Universität promovierte, wird nicht nur ein seit langem geäußerter Wunsch der Literaturwissenschaft erfüllt, sondern auch dem zunehmenden Interesse weiter Leserkreise an den Wiener Jahren der Dichterin Rechnung getragen.

Ingeborg Bachmann gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.  Sie wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, Österreich geboren. Bachmanns Karriere als Schriftstellerin Nach ihrem ersten Studienjahr in Innsbruck und Graz (1945/46) gelang ihr mit der Erzählung »Die Fähre« die erste Veröffentlichung. Sie setzte ihr Studium der Philosophie, Germanistik und Psychologie in Wien fort, wo sie unter anderen Paul Celan, Hans Weigel, Ilse Aichinger und Victor Kraft traf. Nach ihrer Promotion mit einer Dissertation über »Die kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers« im Jahr 1949 veröffentlichte sie erste Gedichte in der Zeitschrift Lynkeus und Erzählungen in der Wiener Tageszeitung. Bachmann arbeitete auch an einem ersten, unveröffentlichten und verschollenen Roman »Stadt ohne Namen«. Nach ihrem Studium arbeitete sie für den amerikanischen Sender Rot-Weiß-Rot und schrieb Dramen, Rundfunkessays und Hörspiele, darunter »Ein Geschäft mit Träumen« (1952), »Die Zikaden«(1955) und »Der gute Gott von Manhattan« (1958). Bachmanns Überzeugung, dass nur Literatur und Kunst die existenziellen Grunderlebnisse des modernen Menschen ausdrücken können, entstand aus der Perspektive der Wiener Schule, der neopositivistischen Wissenschaftstheorie ihres Doktorvaters Victor Kraft und der Sprachkritik Ludwig Wittgensteins. Ihre Beschäftigung mit Viktor E. Frankls psychotherapeutischer Forschung und ihrer Freundschaft mit dem Dichter Paul Celan, dessen Familie zu den Opfern des Holocaust gehörte, führten zu einer »tiefgreifenden Verwandlung ihres Denkens und Schreibens« im Sinne eines kritischen Ethos. Lyrik und Musik Bachmanns erster Lyrikband »Die gestundete Zeit« (1953), für den sie den renommierten Preis der Gruppe 47 erhielt, appellierte an das kritische Gewissen der Zeitgenossen angesichts des Kalten Krieges und der gesellschaftlichen Restauration. In ihrem zweiten Gedichtband »Anrufung des Großen Bären«(1956) kehrte sie zu traditionelleren lyrischen Formen zurück. Bachmanns Synthese von Zeitkritik, literarischer Moderne und lyrischer Tradition bildete die Grundlage ihres raschen Aufstiegs zur wichtigsten deutschsprachigen Dichterin der Nachkriegszeit. Auf Einladung des Komponisten Hans Werner Henze brach Bachmann im Sommer 1953 nach Italien auf, um dort eine Existenz als freie Schriftstellerin zu begründen. Die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Henze, der sie insbesondere in die Welt der Oper einführt, schlägt sich u.a. in den Opernlibretti »Der Prinz von Homburg« (1958) und »Der junge Lord« (1965) sowie in theoretischen Überlegungen zum Verhältnis von Musik und Dichtung nieder. Die Rolle der Literatur in der Nachkriegszeit In den zehn Jahren nach dem Aufbruch aus Wien lebte sie in Rom, München, Neapel und Zürich und eröffnete im Wintersemester 1959/60 die Frankfurter Vorlesungen zur Problematik zeitgenössischer Dichtung. Dabei fasste sie ihre poetologischen Überlegungen erstmals systematisch zusammen und verortete sie im Prozess der Moderne literarhistorisch. Bachmann vertraute der Fähigkeit der Literatur, angesichts der verzweiflungsvollen »Dunkelhaft der Welt« unsere Möglichkeiten zu erweitern. Diese Haltung spiegelt sich in ihren Erzählungen des Bandes »Das dreißigste Jahr« wider. Beziehung mit Max Frisch Zwischen 1958 und 1962 waren sie das Traumpaar der deutschen Literatur. Die Trennung von Max Frisch 1962 fiel mit einer Lebenskrise zusammen, die den Ausgangspunkt für einen literarischen Neuansatz bildete. Die Erfahrungen von Schmerz und existenziellen Krisen fanden sich u.a. in ihrem »Todesarten«-Projekt. Am 17. Oktober 1973 starb Ingeborg Bachmann im Alter von 47 Jahren in Rom an den Folgen eines Brandunfalls.

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Literaturverzeichnis
I. Veröffentlichungen Heideggers
[Mit Ausnahme von Nr. 8 aus zweiter Hand übernommen von Marcic, Rene: Martin Heidegger und die Existenzialphilosophie, Selbstverlag der Philosophen-Gesellschaft Bad Ischl, 1949, S. 46 ? s. Nr. 108 des Literaturverzeichnisses] 1. »Neuere Forschungen über Logik«, Literarische Rundschau f. d. katholische Deutschland, 38. Jg., H. 10, S. 465ff.; H. 11, S. 517ff.; H. 12, S. 565ff, Freiburg, 1912. 2. »Die Lehre vom Urteil im Psychologismus«, (Diss. ?Freiburg 1913?), Leipzig, 1914. 3. Besprechung: Charles Sentroul, »Kant und Aristoteles«, Literarische Rundschau f. d. katholische Deutschland, 40. Jg, H. 7, S. 330ff, Freiburg, 1914. 4. »Die Kategorien und Bedeutungslehre des Duns Scotus«, (Habilitationsschrift ?Freiburg 1915?), Tübingen, 1916. 5. »Der Zeitbegriff in der Geschichtswissenschaft«, Habil. Vorlesung, 1915, Zeitschrift f. Philosophie und philosophische Kritik, Bd. ?161? S. 173–188, 1916. 6. »Sein und Zeit«, Erste Hälfte, Halle 1927. (Zugleich: Jahrbuch f. Philosophie und phänomenologische Forschung, Bd. VIII, S. 1–438, 1927.) 7. Besprechung: E. Cassirer, »Philosophie der Symbolischen Formen«, II. Bd. (Das mythische Denken), DLZ ?Jg. 49 (N. F. 5), S. 1000–1012?, 1928. 8. Besprechung: Briefwechsel Dilthey-Yorck, DLZ, S. 155 ff, 1929. [Titel nicht verifizierbar! Unter der zitierten Quellenangabe jedoch recte: Hofmann, Paul: Rezension von >Sein und Zeit<, in: DLZ Jg. 50 (N. F. 6), S. 155–172, 1929.] 9. Herausgabe von Edmund Husserls »Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins, Halle, 1928 (Zugleich: Jahrbuch f. Philosophie und phänomenologische Forschung, Bd. 9, S. 367–498, 1928.) 10. »Vom Wesen des Grundes«, Festschrift f. Edmund Husserl zum 70. Geburtstag, Ergänzungsband zum Jahrbuch f. Philosophie und phänomenologische Forschung, S. 71–110, Halle, ?1929?. 11. »Kant und das Problem der Metaphysik«, Bonn, 1929. 12. »Was ist Metaphysik?«, Bonn, 1929. 13. »Die Selbstbehauptung der deutschen Universität«, Breslau, 1933. 14. »Hölderlin und das Wesen der Dichtung«, Das Innere Beich, 3. Jg., H. 9, München, 1936. 15. »Hölderlins Hymne >Wie wenn am Feiertage …<«, Halle, ?1941?. 16. »Platons Lehre von der Wahrheit«, Geistige Ueberlieferung, 2. Bd., Berlin, 1942.//119 17. »Andenken«, in: Hölderlin. Gedenkschrift zu seinem 100. Todestag, Tübingen, 1943. 18. »Was ist Metaphysik?«, Vierte Auflage mit einem Nachwort, Frankfurt, 1943. 19. »Vom Wesen der Wahrheit«, Frankfurt, 1943. 20. »Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung«, Frankfurt, 1944. 21. »Platons Lehre von der Wahrheit. Mit einem Brief über den Humanismus (An Jean Beaufret, Paris, im Herbst 1946)«, Bern, 1947. 22. »De l’essence de la verite«, ?Louvain? – Paris, 1948. 23. »Hölderlins Elegie >Heimkunft<«, Wort und Wahrheit, 3. Jg., S. 824–840, Wien, 1948. 24. »Was ist Metaphysik?«, Fünfte durch Einleitung und Nachwort vermehrte Auflage, Frankfurt, 1949. 25. »Ueber den Humanismus«, Frankfurt, 1949.//120 II. Die Literatur über Heidegger[103]
+ 1. Anders, Günther: »Nihilismus und Existenz«, Die Neue Rundschau, 1. H., Okt. 1946, ?= Jg. 1947?, S. 48ff., Bermann-Fischer, Stockholm. 2. Annalen der Philosophie, Literarische Berichte: Rez. v. »Vom Wesen des Grundes« u. »Kant u. d. Problem d. Metaphysik«, Bd. VIII, ?S. 101 u.? S. llOff., 1929. 3. Archivum Franciscanum historicum: Rez. v. »Die Kategorien – u. Bedeutungslehre des Duns Scotus«, 14. Jg., S. 371, 1921. 4. Ballauff, Theodor: ?»Marburger Philosophen«, darin:? Martin Heidegger, Hessenland, 50. Jg., ?S. 81–86?, 1939. +5. Ballmer, K.: »Aber Herr Heidegger! Zur Freiburger Rektoratsrede M. Heideggers, Basel, 1933. +6. Balthasar, Hans Urs von: »Heideggers Philosophie vom Standpunkt des Katholizismus«, Stimmen der Zeit, 137. Bd., ?Jg. 70, S. 1–8? Freiburg, 1939/40. 7. Barth, Heinrich: »Was ist Metaphysik?«, Theologische Blätter, 39. Jg., S. 139ff., 1929. [Dieser Titel ist zwar bibliographisch belegt in IBZ, Abt. C, Bd. 49 (1929), S. 186, jedoch nicht verifizierbar. Offensichtliche Verwechslung mit ?7a. ders.: »Ontologie und Idealismus«, Zwischen den Zeiten, 7. Jg., S. 511–540, 1929? Vgl. dazu das Zitat in der Dissertation S. 85, Fußnote 1] 8. ders.: »Die Philosophie und das Christentum«, Zwischen den Zeiten, 7. Bd., S. 142–56, 1929. 9. ders.: »Heidegger und Kant«, Theolog. Blätter, 40. Jg. (N. F. 9), S. 139–46, 1930. + 10. Beck, Maximilian: Referat und Kritik von Martin Heidegger: »Sein und Zeit«, Philosophische Hefte, 1. Jg., 1. H., Juli 1928, S. 5ff. (= Sonderheft über Heidegger, Sein und Zeit). + 11. ders.: »Kritik der Schelling-Jaspers-Heideggerschen Ontologie«, Philosophische Hefte, 4. Jg., 1934. + 12. Becker, Oskar: »Para-Existenz«, Blätter f. Deutsche Philosophie, hrsg. v. H. Heimsoeth, Bd. ?17?, Berlin, ?1943?. 13. Bense, Max: »Die abendländische Leidenschaft oder zur Kritik der Existenz«, Oldenbourg, München-Berlin, 1938. + 14. Binswanger, Ludwig: »Grundformen und Erkenntnis menschlichen Daseins«, Zürich, 1942. 15. Bollnow, Otto Friedrich: Rez. »Vom Wesen des Grundes« i. d. Deutschen Literaturzeitung, ?Bd. 51 (= 3. F., Jg. 1)? S. 1879–87, 1930.//121 16. ders.: »Ueber Heideggers Verhältnis zu Kant«, Neue Jahrbücher f. Wissenschaft und Jugendbildung, IX., S. 222–231, 1933. ...


Bachmann, Ingeborg
Ingeborg Bachmann wurde am 25. Juni 1926 als erstes von drei Kindern des Volksschullehrers Matthias Bachmann (1895-1973)und seiner Frau Olga (geb. Haas, 1901-1998)in Klagenfurt (Österreich) geboren. Ihre Mutter stammt aus dem an ›Böhmen‹ und Ungarn grenzenden Niederösterreich, ihr Vater aus Obervellach bei Hermagor im Kärntner Gailtal, wo die Familie in Ingeborg Bachmanns Kindheit oft Ferien verbrachte. Dieser Kärntner Grenzraum im Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien repräsentiert für die Autorin später »ein Stück wenig realisiertes Österreich (...), eine Welt, in der viele Sprachen gesprochen werden und viele Grenzen verlaufen» (WIV, 302), und damit die Utopie eines gewaltfreien Miteinanders der Völker, die bereits der ebenfalls in Klagenfurt geborene Autor Robert Musil (1880-1942),Bachmanns wohl wichtigster Bezugspunkt in der literarischen Moderne Österreichs, mythisierend auf das Kaiserreich Österreich-Ungarn als Vielvölkerstaat projiziert hatte. Noch in dem RomanMalinasteht dieses »Haus Österreich« als literarische Utopie für eine »geistige Formation«, die kritisch gegen die Verkrustungen der österreichischen Nachkriegsgesellschaft und gegen die Verdrängung des österreichischen Anteils an der Katastrophe des Nationalsozialismus gewendet wird, um zugleich gegen die wachsende kulturelle Dominanz Westdeutschlands einen spezifisch österreichischen »Erfahrungsfundus, Empfindungsfundus» zu behaupten.Rückblickend nach dem Erscheinen des RomansMalina(1971)hat die Autorin den »Einmarsch von Hitlers Truppen in Klagenfurt« (im Rahmen des ›Anschlusses‹ Österreichs an das Deutsche Reich am12.März 1938) symbolisch zum biographischen Ausgangspunkt ihres Schreibens erklärt und als »einen zu frühen Schmerz« bezeichnet, mit dem ihre »Erinnerung« anfange. Mit dieser Pointierung unterstreicht sie die moralische Verpflichtung und zeitkritische Ausrichtung ihres literarischen Werks als ein »Schreiben gegen den Krieg« (Höller 2004),das seine »Problemkonstanten« in der Auseinandersetzung mit den Verflechtungen von ›kleiner‹ und »großer GESCHICHTE« (TKA 1, 53), Individual- und Zeitgeschichte im Zeichen gesellschaftlicher Gewalt findet.Bachmann beginnt schon als Schülerin in Klagenfurt zu schreiben, bis ihr nach ihrem ersten, in Innsbruck und Graz verbrachten Studienjahr (1945/46) mit der ErzählungDie Fähreschließlich die erste Veröffentlichung gelingt. Im September 1946 vollzieht sie den eigentlichen Aufbruch aus der Provinz, indem sie ihr Studium der ...



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