E-Book, Deutsch, Band 2
Reihe: Herzklopfen-Reihe
B. Gross Falling for you
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98637-582-9
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Mit dir
E-Book, Deutsch, Band 2
Reihe: Herzklopfen-Reihe
ISBN: 978-3-98637-582-9
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Wie lange kannst du deine Gefühle verbergen?
Der zweite Band der Gay Romance-Reihe für Fans von College Romanen
Lukas ist tough, sieht gut aus und hat die eine oder andere Bettgeschichte hinter sich. Nur mit Mädchen, versteht sich, denn alles andere wäre ja völlig unnormal. Doch dann trifft er auf Tim, der sich von ihm und seinen breiten Schultern nicht einschüchtern lässt. Lukas ist beeindruckt und bekommt Tim danach einfach nicht mehr aus dem Kopf. Als er ihn kurz darauf wiedersieht, merkt Lukas, dass keine seiner vielen Freundinnen bisher solche Gefühle in ihm ausgelöst hat …
Tim weiß, dass er bisexuell ist, und das ist völlig in Ordnung so. Er steht zu sich, allen Anfeindungen zum Trotz. Besonders vor Lukas, diesem homophoben Vollidioten. Doch wieso kommt es Tim so vor, als würden trotz allem Funken sprühen, wenn die beiden sich zufällig über den Weg laufen? Er muss sich entscheiden, ob er alles auf eine Karte setzen will …
Weitere Titel dieser Reihe
(ISBN: 9783986375812)
Erste Leser:innenstimmen
„Auch der zweite Teil der Young Adult Reihe von Katharina B. Gross ist so wunderbar berührend.“
„Ich liebe einfach alles an dieser Gay Romance: den lockeren Schreibstil, die tiefgründigen Charaktere und die herzerwärmende Liebesgeschichte.“
„Gefühlvoller Liebesroman, den man nicht aus den Händen legen kann!“
„Die Lovestory zwischen Lukas und Tim ist so voller Herz und Wahrheit, einfach zum Dahinschmelzen!“
Katharina B. Gross lebte und studierte im Ruhrgebiet, bevor es sie in den Norden verschlug. Trotzdem hat sie ihre Heimat nicht vergessen, weshalb viele ihrer Romane in Essen und Umgebung angesiedelt sind. Die Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits in der Grundschule, doch bis sie einen Roman zu Papier brachte, dauerte es mehrere Jahre. Ihr erster Roman erschien 2017 - und es wird garantiert nicht der Letzte sein.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Prolog
Lukas, 6 Jahre alt
»Mama, Mama! Luki ist eine Prinzessin!«, ruft meine kleine Schwester Carolin ganz aufgeregt. Sie flitzt aus meinem Zimmer, um unsere Mutter zu holen. Ich lege den Controller der Playstation zur Seite und richte meine Krone, die mir meine Schwestern aufgesetzt haben. Wir verkleiden uns sehr oft. Caro hat immer so viel Freude daran, mit mir Prinzessin zu spielen, dass ich ihr diesen Wunsch nie abschlagen könnte.
»Wie sehe ich aus?«, frage ich meinen Kumpel Jan, der neben mir auf dem Teppichboden sitzt und immer noch auf die Autos im Fernsehen starrt. Endlich wendet er den Blick vom Bildschirm ab. Seine blauen Augen beginnen zu leuchten.
»Wie eine Prinzessin«, meint er und lacht hell auf. Ich mag es sehr, wenn er lacht. Dann würde ich ihn am liebsten umarmen.
»Na hoffentlich keine von diesen blöden Prinzessinnen, die immer nur pinke Sachen tragen und den ganzen Tag Lieder singen«, murre ich und schiebe beleidigt die Unterlippe vor. Meine Lippen schmecken nach Erdbeeren, weil Caro mir ihren Kinderlippenstift draufgeschmiert hat. Jans Lippen sind genauso rosa geschminkt. Ob er wohl auch nach Erdbeeren schmeckt?
»Nee. Du wirst eine tolle Prinzessin. Eine, die Fußball spielt und die größte Hot Wheels Sammlung hat, die ich je gesehen habe«, sagt er im Brustton der Überzeugung. Seine Wangen glühen, als er etwas näher an mich heranrückt. »Und …«, flüstert er mir zu, »wenn du so eine tolle Prinzessin bist, könnte ich dich später heiraten.«
Mein Herz beginnt plötzlich zu kräftiger zu pochen und meine Wangen färben sich ebenfalls rot.
»Wirklich? Du bist doch gerade selbst eine Prinzessin. Deine Lippen sind geschminkt.«
Jan nickt heftig und schenkt mir ein strahlendes Lächeln, was dieses warme Kribbeln in mir verursacht. Das geschieht immer, wenn wir zusammen sind. Immerhin ist Jan mein bester Freund.
»Du kannst Lukas nicht heiraten«, höre ich plötzlich die Stimme meiner Mutter von der Tür. Wie auf Kommando drehen wir uns zu ihr um. Jans Augen werden groß.
»Warum nicht?«, will er enttäuscht wissen. Meine Mutter kommt auf uns zu und kniet sich vor uns. Caro folgt ihr, lässt sich neben mich auf den Boden plumpsen und zerrt mir die Krone vom Kopf.
»Weil Lukas ein Junge ist. Und du auch, Jan«, erklärt Mama mit einem sanften Lächeln.
»Schade«, murmelt Jan und sieht mich traurig an. Sie streicht ihm durch seine blonden Locken.
»Ach, mach dir nichts draus. Ihr beide findet schon noch eure Prinzessinnen, wenn ihr erst mal älter seid. Und nun macht das Spiel aus, es gibt gleich Abendessen.«
Sie verlässt wieder mein Zimmer und lässt mich enttäuscht zurück.
Lukas, 12 Jahre alt
»Ei, ei, ei, was seh ich da, ein verliebtes Ehepaar. Noch ein Kuss, dann ist Schluss, weil die Braut nach Hause muss. Los, küsst euch!«, grölen einige der Jungs aus meiner Fußballmannschaft.
»Lukas und Jan, sitzen auf dem Baum. Knutschen rum, man glaubt es kaum!«
»Haltet die Klappe, ihr Wichser!«, rufe ich den Jungs zu. Jan sitzt zitternd auf der Bank neben mir, den Kühlakku fest auf sein Knie gepresst. Er ist beim Fußballspiel gestürzt und hat sich das Knie aufgeschlagen. Und weil er mein allerbester Freund ist, bin ich gleich zur Pausenaufsicht geeilt, um einen Kühlakku und ein Pflaster für ihn zu holen.
»Hör nicht auf die Idioten!« Ich lächele Jan aufmunternd an, damit er sich etwas besser fühlt. Mein Kumpel nickt.
»Jan ist eine Schwuchtel!«, ruft einer der größeren Jungs, der jetzt auf uns zugerannt kommt.
»Und Jan heult wie ein Mädchen«, neckt ihn ein anderer. Zu dritt bauen sie sich vor der Bank auf. Wütend springe ich auf, stelle mich vor meinen schluchzenden Freund.
»Verpisst euch, oder ich rufe den Lehrer!«, zische ich so bedrohlich wie möglich. Die Jungs sind viel älter als ich und sehen ziemlich gefährlich aus. Aber ich habe keine Angst vor ihnen. Schließlich dürfen sie Jan nicht einfach so ärgern.
»Oh, sieh an, der kleine Luki verteidigt sein Mädchen. Wie rührend. Dann ist Lukas also auch schwul!« Die drei brechen in schallendes Gelächter aus. Rot vor Wut balle ich die Fäuste.
»Ich bin nicht schwul!«, brülle ich so laut, dass sich einige der anderen Kinder auf dem Schulhof zu uns umdrehen.
»Ach nein? Und warum hängst du dann wie eine Klette an dieser Schwuchtel?«, fragt der größere der Jungs, greift nach meinem Arm und zieht mich etwas näher zu sich heran. Panisch sehe ich mich zu Jan um, der mich aus großen, verweinten Augen anstarrt. Angst schnürt mir die Kehle zu. Der Typ lügt … Jan ist nicht schwul.
Der Griff um meinen Arm wird immer fester und schmerzt bereits, weil ich mich verzweifelt versuche, aus ihm zu befreien.
»Ich bin nicht schwul«, murmele ich. Ein beklemmendes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus, als ich die Worte ausspreche.
»Was? Ich höre dich nicht, Kleiner.«
»Ich. Bin. Nicht. Schwul!«, brülle ich laut, reiße mich mit aller Kraft los und renne, so schnell ich kann, davon, ohne mich noch einmal nach Jan umzusehen. Hinter mir höre ich seine Rufe und das laute Gelächter der Jungs. Mein Herz rast vor Panik. Wie vom Teufel gejagt flitze ich um die Sporthalle herum und presse mich schwer atmend gegen die kalte Hauswand. Ein Gedanke kreist immer wieder in meinem Kopf: Ich bin nicht schwul.
Lukas, 16 Jahre alt
»Sieh mal einer an. Da ist ja die Schwuchtel!«, grölt Kevin lautstark.
»Oooh Jaaaaan. Heute schon einen Schwanz gelutscht?«, ruft Tom und macht eine eindeutige Geste mit dem Mund. Gemeinsam mit meinen Freunden stehe ich an dem großen Baum hinter dem Schulgebäude, an dem Jan täglich vorbeigeht. Mein ehemaliger bester Freund stockt in der Bewegung, dann kommt er weiter auf uns zu. Sein Blick ist auf den Boden gerichtet und er versucht, uns zu ignorieren, was ihm jedoch nicht gelingt. Ich merke, wie sich sein Körper bei den Worten, die meine Freunde ihm zurufen, anspannt. Auch mein Inneres krampft sich zusammen, aber ich verdränge dieses Gefühl sogleich. Jan ist schwul und ich bin es nicht. Punkt.
»Na komm schon, Süßer. Willst du mir nicht zeigen, wie du es am liebsten hast? Von hinten? Oder liegst du dabei eher auf dem Rücken wie ein Mädchen?« Kevin packt Jan am Arm und zieht ihn ruckartig zu sich heran. Jan schreit erschrocken auf, was mir den Magen umdreht.
»Lass mich in Ruhe«, fleht er mit weit aufgerissenen Augen. »Ich muss nach Hause.«
»Will das kleine Baby etwa zu seiner Mama? Oder wartet dein Lover schon, damit du ihm den Schwanz lutschen kannst?« Tom lacht gehässig und packt Jans anderen Arm. Mein ehemaliger bester Freund hebt den Kopf und sieht mir fest in die Augen, als würde er hoffen, dass ich ihn gegen die Jungs verteidige. Für einen kurzen Moment liegt keine Angst in seinem Gesicht, sondern ein kleiner Funken Hoffnung. Doch warum sollte ich einer Schwuchtel helfen? Dann wäre ich bei meinen Freunden unten durch! Das kann ich nicht riskieren. Ich kann mich nicht auf seine Seite stellen, auch wenn er früher mal mein bester Freund gewesen ist. In diesem Moment habe ich genauso viel Angst wie Jan. Angst, etwas zu machen, was meinem Ruf und meiner Stellung bei den Jungs irgendwie schaden könnte.
»Hey Luke. Warum sagst du denn nichts?«, will Kevin verwirrt wissen. »Immerhin bist du es doch, den er angefasst hat. Da ist es dein gutes Recht, deiner Wut freien Lauf zu lassen. Wenn mir ein Kerl seine Zunge in den Hals gesteckt hätte, würde ich ganz sicher nicht so ruhig bleiben wie du.«
»Schwuchtel«, brumme ich, weil mir nichts Besseres einfällt, um meinen Freunden gerecht zu werden. Am liebsten würde ich dieser Situation den Rücken kehren. Vor allem, um Jan nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Einfach weglaufen und seinen hoffnungsvollen Blick ignorieren. Denn ich werde ihm nicht helfen können. Es ist zu spät.
»Das wars? Du enttäuschst mich, Mann.« Tom klingt wirklich ein wenig enttäuscht. Eigentlich haben sie recht, ich sollte wütend auf Jan sein. Ihn anschreien und vielleicht sogar schlagen. Als er mich letzte Woche in der großen Pause einfach so im Schulflur mit einem Kuss überrumpelt hat, war ich vor Schock wie gelähmt. Die einzig richtige Reaktion darauf war, ihn von mir zu stoßen und anzubrüllen. Natürlich ist diese Aktion nicht unbemerkt geblieben. Und als ich mich nach einem Moment wieder gefangen hatte, meine Gedanken sich geklärt hatten, war es zu spät, mein Verhalten irgendwie zu revidieren. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, doch die anderen Mitschüler entschieden bereits für mich. Sofort ergriffen meine Freunde Partei, beschimpften Jan und sorgten dafür, dass er Abstand zu mir hielt, sodass ich nicht mit ihm über diese Sache sprechen konnte. Vielleicht war es auch besser so, denn mich überkam schreckliche Panik, die anderen Jungs könnten sich genauso von mir abwenden, wie sie es nun von Jan taten.
»Lukas … ich dachte, wir wären Freunde«, murmelt Jan mit bebender Stimme. Seine blauen Augen füllen sich mit Tränen, während er versucht, gegen den festen Griff der Jungs anzukämpfen.
Ich balle die Fäuste. Mein Kiefer mahlt. »Du spinnst ja. Als ob ich mit jemandem wie dir befreundet sein könnte!«
»Richtig so«, pflichtete mir Kevin bei. »Zeig’s ihm. Er hat es verdient, zu spüren, wie wütend du bist. Du willst doch nicht als Gespött der ganzen Schule dastehen, Luke. Jemand, der von einem Kerl geküsst wurde! Das kannst du nicht auf dir sitzen lassen.«
Nein, das will ich ganz sicher nicht. Vor allem, weil sich diese Gerüchte nicht nur auf die Schule beschränken würden. Mein Vater würde mich...