Ayden | Patria | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 570 Seiten

Reihe: Altera

Ayden Patria

Der Zorn einer Göttin
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7543-6969-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Zorn einer Göttin

E-Book, Deutsch, Band 2, 570 Seiten

Reihe: Altera

ISBN: 978-3-7543-6969-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Finsternis. Stille. Für all das konnte es nur eine Erklärung geben: Sie musste tot sein." Mitten im Kampf gegen den Dämon Umbra wird Juna von ihrer Kameradin Nevia getötet. Die Mission, die Welt Altera von der Dunkelheit zu befreien, ist gescheitert. Nur knapp kann der Rest der Gruppe den mächtigen Fängen des Monsters entkommen. Junas Freunde haben zwar überlebt, doch jeder von ihnen hat mit dem Tod ihrer Freundin zu kämpfen. Während Saif, Luan und Chris den Verlust kaum verkraften können, verdrängt Joshua ihr Fortsein und redet sich ein, dass sich alles zum Guten wenden wird. Doch draußen vor den Fenstern wird der Sturm immer schlimmer. Umbra ist noch nicht besiegt. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Joshua und Chris jemals zurück nach Hause können, schwinded von Minute zu Minute ...

Julie Ayden wurde 1991 in Frankfurt (Oder) geboren und studierte vor einigen Jahren Soziale Arbeit in Potsdam. Heute lebt sie mit ihrem Mann und Sohn in Werder (Havel) und arbeitet hauptberuflich als Sozialarbeiterin. Nebenher geht sie ihrer Leidenschaft nach und schreibt mit Herz und Seele am liebsten Fantasyromane für den Young Adult & New Adult Bereich.

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Kapitel 2
1. Nervös zitterten die Fensterscheiben vom grölenden Wind, während scheppernd Regentropfen wie Kanonengeschosse gegen sie prallten. Der Sturm wurde mit jeder Stunde schlimmer, zumindest hörte es sich so an. Auf dem dunklen Hof postierten mehrere Wachen, die Joshua nicht im Geringsten um ihre Position beneidete. Eigentlich war er sogar ganz froh hier eingeschlossen zu sein, auch wenn er sich wie ein Vogel in einem Käfig gefangen fühlte. Sie durften das Zimmer nicht verlassen, auf Geheiß von Prinzessin Zarifa. Verwunderte es ihn? Nein. Seufzend lehnte er sich etwas vor und presste seine Stirn gegen das kalte Glas, während er das Geschehen im Hof beobachtete. Dies war sein Lieblingsplatz geworden und der Stuhl vor dem Fenster fühlte sich bereits plattgesessen an. Nur für einen winzigen Moment erhaschte er zwei grüne Lichter, die draußen über den nächtlichen Platz schwebten. Mittlerweile hatte selbst Joshua begriffen, dass es sich bei ihnen um Feen handelte. Anmutige Wesen, die er daheim nur aus seinen Büchern aus der Kindheit kannte. Und seit er in dieser Welt war, hatte er bereits einen ganzen Schwarm von Feen mit eigenen Augen gesehen. Es gab sie wirklich. Die beiden Geschöpfe dort draußen beneidete er ebenfalls nicht. Aber war er selbst in einer beneidenswerten Position? Vermutlich nicht. Er schielte unauffällig in dem dunklen Raum zu Chris hinüber, der wie häufig in den letzten Tagen gelangweilt auf einer dieser mit rotem Samt überzogenen Couchen lag und an die Decke starrte. So als erhoffe er sich eine Lösung für alle ihre Probleme in dem Kronleuchter, der mitten im Raum hing. Sein schwarzes Haar lag etwas ungepflegt in seinem Gesicht und dunkle Ringe hatten sich unter seinen Augen gebildet, doch Joshua sah bei weitem nicht besser aus. Das musste er zugeben. Sein Blick glitt wieder nach draußen. Juna, seine beste Freundin, war nun bereits seit mehreren Tagen tot. Er konnte es noch immer nicht glauben, was vermutlich auch daran lag, dass er ihren leblosen Körper schon solange nicht mehr gesehen hatte. Oder weil er weiterhin unter Schock stand? Ihre toten Augen hatten so wunderschön ausgesehen und gleichzeitig war es das Furchtbarste, das er jemals erblickt hatte. Innerlich hatte er sich gewünscht, dass Chris und Luan Nevia noch auf dem Plateau umbringen würden, doch Ravan und Sahan hatten sie aufgehalten. Seit dem Tag kam ihm das Leben hier wie ein einziger unaufhörlicher Alptraum vor. Er konnte es einfach nicht glauben, dass Juna nicht mehr da sein sollte. Verdrängung war durchaus das Wort, mit dem er sein Verhalten beschrieben hätte. Noch jetzt sah er ihr zuckersüßes Lächeln und ihre strahlenden blauen Augen vor sich und er sorgte sich darum, dass er all das vergessen würde, wenn er sie nicht schnellstmöglich wiedersah. Doch natürlich war sein Begehren unmöglich zu erfüllen. Sie durften das Zimmer nicht verlassen. Schon seit einer ganzen Weile. Vor mehr als sieben Tagen hatten sie der Bestie gegenüber gestanden, die Juna hatte töten sollen, und für einen kurzen Moment hatte es wirklich gut für sie ausgesehen. Wenn da nicht Nevia gewesen wäre. Er war wütend auf sie. Er hasste sie. Doch Chris hasste sie mehr, dessen war er sich absolut sicher. Wieder huschte sein Blick zu ihm hinüber. Sein Zimmergenosse war vollkommen ausgerastet und Ravan hatte ihn den gesamten Rückweg über im Auge behalten, damit er sich nicht auf Nevia stürzte und ihr die Kehle durchschnitt. Eigentlich hatte er so eine Reaktion eher von Saif erwartet, doch Luans Schüler hatte sich so ungewohnt ruhig und leise verhalten, dass Joshua den grimmig dreinschauenden und übermütigen Kerl vermisste. »Was glotzt du so?«, murrte Chris von der Couch herüber, ohne ihn anzusehen. Joshua fühlte sich erwischt. »Ich wollte nur sehen, ob du noch lebst.« »Ich lebe noch.« »Gut.« Er kratzte sich nervös am Kopf. Solche Unterhaltungen führten sie in den letzten Tagen andauernd, wenn man es so überhaupt bezeichnen konnte. Für einen kurzen Augenblick hörten sie Schritte auf dem Flur vor ihrer Tür, sodass sich Joshua sofort erwartungsvoll aufsetzte. Als es wieder ruhig wurde, ließ er sich zurück in seinen Stuhl gleiten. »Was erwartest du? Dass uns diese irre Prinzessin rauslässt? Wie naiv bist du eigentlich?«, fragte Chris monoton. »Irgendwann werden sie etwas mit uns tun müssen.« »Ja, wenn sie Junas Leiche bestatten, werden sie uns freilassen, um uns mit ihr zu begraben.« Joshua funkelte ihn böse an, doch sein Mitbewohner beachtete ihn gar nicht. Ein wenig verwundert war er schon. Als Juna tot vor ihm gelegen hatte, hatte er den gesamten restlichen Tag über um sie geweint, doch seitdem keine weitere Träne vergossen. Im Gegensatz zu den anderen glaubte er fest daran, dass sie nicht tot sein konnte. »Du denkst immer noch, dass sie nicht tot ist, oder?« Erneut fühlte er sich von Chris ertappt. »Wie dämlich bist du eigentlich? Du hast doch selbst bemerkt, dass ihr Herz nicht mehr schlägt. Reicht dir das nicht?«, fragte er bitter und drehte ihm sein Gesicht zu. »Doch, aber …« »Hast du in Biologie nicht aufgepasst oder was verstehst du nicht an einem nicht existierenden Puls?« Joshua wendete den Blick ab und starrte in die Dunkelheit hinaus. Es war nicht das erste Mal, dass Chris ihm das auf die Nase band. Er verspürte dann stets diesen trockenen Kloß im Hals und glaubte im nächsten Moment den Verstand zu verlieren, wenn er Junas Tod akzeptieren – oder auch realisieren – würde, doch bisher hatte er immer noch rechtzeitig die Kurve bekommen und es geschafft, nicht daran zu glauben. Gedankenverloren schrieb er wahllos Buchstaben an die Fensterscheibe, während er Chris‘ genervtes Seufzen hörte. Seit ein paar Tagen hatte er aufgehört, ihn zu hassen. Ganz genau kannte er den Grund dafür nicht, aber vielleicht hatte es damit zu tun, dass sie irgendwie das gleiche Leid teilten. Sie beide waren eingesperrt. Sie beide vermissten das Mädchen, mit dem sie in diese fremde Welt gekommen waren. Sie beiden konnten nicht zurück in ihre Heimat. »Scheiße!« Fluchend setzte sich Chris auf und stemmte den Kopf in seine Hände. »Was ist los?«, fragte Joshua und sah neugierig zu ihm. »Es reicht …« Ohne Vorwarnung schoss Chris in die Höhe, stürzte zur Zimmertür und hämmerte wild dagegen. »Lasst uns sofort raus, ihr Arschlöcher! Wir haben euch nichts getan! Lasst uns zu Juna!« Sein Schrei war schrill und reichte aus, um Joshua dazu zu bewegen, aufzustehen und ihn von der Tür wegzuzerren. »Beruhige dich!« »Lass mich los!« Er schüttelte ihn von sich ab und polterte erneut gegen die Tür, doch nichts regte sich. »Wie oft willst du das noch machen?« »So oft, bis sie diese Tür öffnen! Ich halte es in diesem Zimmer nicht mehr aus!« Joshua musterte ihn. Seitdem sie das Plateau in Umbras Nest verlassen hatten, war Chris ein vollkommen anderer Mensch. Nein, vielleicht schon seit der Panikattacke im Toten Land. Während er vorher wie der coole, gelassene und freiheitsliebende Badboy einer Boyband rübergekommen war, hatte er nun seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. In regelmäßigen Abständen schmiss er etwas gegen die Tür oder das Fenster, schrie wie am Spieß oder trat nach dem Stuhl, auf dem Joshua seinen aktuellen Lieblingsplatz gefunden hatte. Und dann folgte das, was ebenfalls mittlerweile vollkommen normal geworden war: Chris brach in Tränen aus. »Verfluchte Scheiße …«, presste er erschöpft zwischen seinen Lippen hervor und ließ sich auf den Boden sinken. Joshua hatte sich in den letzten Tagen häufiger gefragt, wer von ihnen derjenige war, der sich in der Situation angemessener verhielt. »Hier.« Er reichte Chris ein Taschentuch, das dieser ihm nur widerwillig aus der Hand nahm. »Ich hasse es hier …« »Ich weiß. Ich auch.« Chris antwortete nicht, sondern blickte starr auf den dunklen Teppich unter ihren Füßen. Auf ihm waren goldene Verzierungen in Form von Federn eingewebt worden. Juna. Joshua wandte unmittelbar den Blick ab und entzündete das kleine Licht an der Wand. Man hatte sie in ein Zimmer gesperrt, in dem sie sich ein Bett teilen mussten, doch es war unter ihren Umständen noch die angenehmste Art und Weise eingesperrt zu sein. »Mach das Licht wieder aus«, murrte Chris von der Seite. »Du hast aber schon mitbekommen, dass es draußen nahezu stockduster ist?« Er ließ es erleuchtet. So schnell wie Chris‘ Ausbruch erschienen war, war er auch wieder verflogen. Müde schleppte er sich zum Bett und fiel mit dem Gesicht vorweg hinein. Joshua entfuhr ein gelangweilter Seufzer. »Du solltest deine Gefühle wirklich unter Kontrolle...



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