Deutschland und Österreich im Vergleich und im Spiegel der französischen Öffentlichkeit
Buch, Deutsch, 519 Seiten, Format (B × H): 167 mm x 239 mm, Gewicht: 976 g
ISBN: 978-3-412-20639-0
Verlag: Böhlau
Kaum einer zweifelt an der Bedeutung, die der kritischen Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte für die demokratische Entwicklung der Bundesrepublik zukommt. Zahlreiche Arbeiten widmen sich dieser bundesrepublikanischen 'Vergangenheitsbewältigung'. Mit diesem Band erscheint erstmals eine Studie, die nicht nur den Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik, der DDR, später dem vereinten Deutschland und Österreich vergleichend analysiert, sondern darauf aufbauend für Frankreich eine Rezeptionsgeschichte der wechselvollen 'Vergangenheitsbewältigungen' vorlegt. Dabei zeigt sich, dass neben politischen Interessen und nationalen Stereotypen auch die Vichy-Vergangenheit die französische Wahrnehmung beeinflusste.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Geschichtspolitik, Erinnerungskultur
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte Deutsche Geschichte: Holocaust
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politische Systeme Vergleichende Politikwissenschaft
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaft und Gesellschaft | Kulturwissenschaften Museumskunde, Materielle Kultur, Erinnerungskultur
Weitere Infos & Material
VORWORT. 9
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 11
1. EINLEITUNG 13
1.1. Fragestellung.14
1.2. Die Bedeutung der französischen Wahrnehmung 15
1.3. Zeitungen, Öffentlichkeit, öffentliche Meinung 16
1.4. Kurzporträts von Le Figaro, L’Humanité und Le Monde 19
1.5. Aufbau der Arbeit 24
2. „VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG“?!. 27
2.1. Erinnerungs- und Geschichtskultur 28
2.2. „Vergangenheitsbewältigung“ 35
2.2.1. „Vergangenheitsbewältigung“ als Sonderfall von Erinnerungskultur 37
2.2.2. „Vergangenheitsbewältigung“ geht von der Universalität
der Menschenrechte aus 40
2.2.3. „Vergangenheitsbewältigung“ im Zeichen von Diskontinuität. 42
2.2.4. Opfer von staatlicher Gewalt und „Vergangenheitsbewältigung“ 44
2.2.5. „Vergangenheitsbewältigung“: zwischen Demokratisierung und innerem
Frieden 47
2.2.6. Menschenrechte und internationale Gemeinschaft 52
2.2.7. Schuld und Schuldgefühl: die Emotion der collective guilt. 54
2.2.8. Das Verhältnis der Motive zueinander 57
2.3. „Vergangenheitsbewältigung“ – eine Antwort an die Kritiker.57
3. „VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG“ IN DEN NACHFOLGESTAATEN
DES DRITTEN REICHES 61
3.1. „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik.61
3.1.1. Grenzen politischer „Vergangenheitsbewältigung“. 63
3.1.2. Amnestiepolitik und die Last der Gegenwart. 66
3.1.2.1. Theodor Oberländer (Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und
Kriegsgeschädigte) 66
3.1.2.2. Hans Globke (Staatssekretär des Bundeskanzleramtes) 67
3.1.2.3. Kurt Georg Kiesinger (baden-württembergischer Ministerpräsident,
Bundeskanzler) 67
3.1.2.4. Hans Filbinger (baden-württembergischer Ministerpräsident) 67
3.1.3. Politik der „Wiedergutmachung“. 69
3.1.4. Wendejahre 1958 und 1959. 72
3.1.5. Von der Schwierigkeit der juristischen Aufarbeitung 73
3.1.6. Krise der politischen „Vergangenheitsbewältigung“? 80
3.1.7. Zeichen des Wandels 82
3.1.8. Die geschichtspolitische Ära Kohl 90
3.1.9. „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik bis 1989/90 ? ein
Zwischenfazit 101
3.2. „Vergangenheitsbewältigung“ in der DDR? 103
3.2.1. Politische Repression in der DDR. 106
3.2.2. Der antifaschistische Gründungsmythos der DDR 110
3.2.3. Entnazifizierung in der DDR 112
3.2.4. Juristische oder inszenierte Aufarbeitung? 114
3.2.5. Hierarchie der Opfer. 123
3.2.6. Antisemitismus und Antizionismus 124
3.2.7. „Vergangenheitsbewältigung“ in der DDR? Ein Zwischenfazit. 132
3.3. „Vergangenheitsbewältigung“ im vereinten Deutschland 135
3.3.1. Auf der Suche nach Orientierung ? „Vergangenheitsbewältigung“ als
„Gründungserzählung“ 135
3.3.2. „Politische Lehren“ oder vom Streben, es besser zu machen 143
3.3.3. Auschwitz als moralische Richtschnur. 147
3.3.4. Der Konsens zeigt sich dort am stärksten, wo er gebrochen wird. 149
3.3.5. Institutionelle versus persönliche Erinnerung: ein Widerspruch? 153
3.3.6. Die Geschichte wird greifbar 157
3.3.7. Der „neue Opferdiskurs“ 162
3.3.8. Späte Gerechtigkeit: Die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter. 167
3.3.9. „Vergangenheitsbewältigung“ im vereinten Deutschland ? ein Zwischenfazit
. 169
3.4. „Vergangenheitsbewältigung“ in Österreich? 172
3.4.1. Der Mythos vom „Ersten Opfer“ 175
3.4.2. Mehr als ein Anfang? Entnazifizierung und NS-Prozesse. 179
3.4.3. Strafrechtliche Aufarbeitung 190
3.4.4. „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen“. 194
3.4.5. Das Scheitern der Ersten Republik als Fixpunkt der politischen
„Vergangenheitsbewältigung“. 198
3.4.6. Die Waldheim-Affäre: Ein Neuanfang österreichischer
„Vergangenheitsbewältigung“? 201
3.4.7. Mehr als staatspolitische Räson? Von der Opferthese zur Mitverantwortung. 210
3.4.8. Das ambivalente Verhältnis der FPÖ zur österreichischen Geschichte 221
3.4.9. „Vergangenheitsbewältigung“ in Österreich? ? ein Zwischenfazit 232
4. WAHRNEHMUNG IN DER FRANZÖSISCHEN ÖFFENTLICHKEIT 234
4.1. Wahrnehmung der „beiden Deutschlands“ durch L’Humanité.234
4.1.1. Demokratie ist nicht gleich Demokratie. 234
4.1.2. Kontinuität versus Bruch: Das Verhältnis von Bundesrepublik und DDR zum
Nationalsozialismus. 238
4.1.3. „Geschichte als Waffe“ 245
4.1.4. L’Humanité, die DDR und der Ostblock 250
4.1.5. Das Geschichtsbild der französischen Kommunisten 251
4.1.6. Ideologische Starrheit oder Raum für Wandel? 257
4.1.7. Wahrnehmung der „beiden Deutschlands“ durch L’Humanité ? ein
Zwischenfazit 260
4.2. Wahrnehmung der DDR durch Le Monde und Le Figaro 261
4.2.1. Die DDR ist eine sozialistische Diktatur und nicht in erster Linie ein deutscher
Staat. 261
4.2.2. Trägt die DDR als sozialistischer Staat keine historische Verantwortung? 264
4.2.3. Totalitarismus in der DDR ? jedoch kein deutscher Totalitarismus. 267
4.2.4. Der PCF ? eine Bedrohung für die Französische Republik? 269
4.2.5. Normative Totalitarismuskritik im Frankreich der Nachkriegszeit 272
4.2.6. Bleibende Distanz, doch Mäßigung im Tonfall 276
4.2.7. 1989/90: Als „deutscher“ Staat trägt nun auch die DDR historische
Verantwortung. 277
4.2.8. Wahrnehmung der DDR durch Le Monde und Le Figaro ?
ein Zwischenfazit 279
4.3. Die Bundesrepublik im Spiegel von Le Monde und Le Figaro.280
4.3.1. Interesse an Stabilität jenseits des Rheins. 280
4.3.2. „Der ewige Deutsche“. 286
4.3.3. Neues Deutschland ? doch alte Ängste?. 289
4.3.4. Le Monde und Le Figaro als „politische Akteure“ 296
4.3.5. „Une Certaine Idée de la France“ ??Frankreich und die Welt. 299
4.3.6. „Vergangenheitsbewältigung“ als juristische Aufarbeitung. 303
4.3.7. Der Holocaust ? ein lange Jahre verdrängtes Verbrechen. 307
4.3.8. Die Last der eigenen Vergangenheit: Vichy ? Kollaboration ?
Résistance 311
4.3.9. Von der juristischen Aufarbeitung zu einer umfassenden
„Aufarbeitung“?. 318
4.3.10. Die Existenz einer moralischen Verantwortung 322
4.3.11. Deutschland und die Last der Geschichte: Zwischen Akzeptanz und
Verdrängung. 324
4.3.12. Eine Vergangenheit, doch welche Erinnerung? Unterschiede zwischen Le
Monde und Le Figaro 330
4.3.13. Wahrnehmung der Bundesrepublik durch Le Monde und Le Figaro ? ein
Zwischenfazit 334
4.4. Österreich in den Augen der französischen Öffentlichkeit 337
4.4.1. Doch keine „Insel der Seligen“ ? Österreich und der Kalte Krieg. 340
4.4.2. L’Humanité: Der Kommunismus lenkt die Wahrnehmung. 344
4.4.3. Österreich ? das „erste Opfer“ des Nationalsozialismus 349
4.4.4. Vom Opfer zum Komplizen. 355
4.4.5. Österreich ist nicht Deutschland! 361
4.4.6. Österreicher im französischen Exil 368
4.4.7. Die österreichische Tragödie 374
4.4.8. Parallelität von Verdrängung und „Aufarbeitung“ 377
4.4.9. Mittäter Österreich, doch geringes Interesse an
„Vergangenheitsbewältigung“. 381
4.4.10. Die FPÖ als Antisystempartei 384
4.4.11. „Die Weigerung der Österreicher, sich ihrer historischen Verantwortung
zu stellen“ 388
4.4.12. Die französische Erinnerungskultur im Zeichen des devoir de mémoire. 391
4.4.13. Von der universellen Gültigkeit der französischen Erinnerungspflicht 400
4.4.14. Die Europäische Union als Wertegemeinschaft 401
4.4.15. Die schwarz-blaue Regierungsbildung und die Stockkholmer Holocaust-
Konferenz 403
4.4.16. Österreich in den Augen der französischen Öffentlichkeit ?
ein Zwischenfazit 407
4.5. Deutschland seit 1989/90 und die französische Öffentlichkeit410
4.5.1. Das Ende des deutschen Sonderweges ? Deutschland überwindet seine
Vergangenheit. 410
4.5.2. Warum die Einbettung Deutschlands in die EU und internationale
Strukturen wichtig ist 419
4.5.3. Das neue Deutschland soll Verantwortung übernehmen! 423
4.5.4. Die „neue deutsche Normalität“ ??zwischen alten Sorgen und neuer
Zustimmung. 424
4.5.5. „Vergangenheitsbewältigung“ als mehrdimensionale Aufgabe 428
4.5.6. Für die Pflicht zur Erinnerung ??gegen das Vergessen 430
4.5.7. Eine gewisse Idee von „Vergangenheitsbewältigung“ 436
4.5.8. Das wiedervereinte Deutschland und die französische Öffentlichkeit ein
Zwischenfazit 438
5. ABSCHLIEßENDE ANALYSE. 440
6. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS 449
6.1. Quellen 449
6.2. Literatur.462
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN UND SCHAUBILDER 515
7. REGISTER. 516
7.1. Personenregister 516
7.2. Ortsregister 519