E-Book, Deutsch, Band 2, 320 Seiten
Reihe: Die großen Western
Autoren E-Book 6-10
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7409-1874-3
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die großen Western Box 2
E-Book, Deutsch, Band 2, 320 Seiten
Reihe: Die großen Western
ISBN: 978-3-7409-1874-3
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert. Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Keine Leseprobe vorhanden. E-Book 1: Cliff Hittings letzte Chance E-Book 2: Cliff Hittings letzte Chance E-Book 3: Totentanz E-Book 4: Totentanz E-Book 5: Trail ins Verderben E-Book 6: Trail ins Verderben E-Book 7: Sieben gegen Tod und Teufel E-Book 8: Sieben gegen Tod und Teufel E-Book 9: Die tödliche Hand E-Book 10:
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W a n t e d. Für die Ergreifung des Mörders Cliff Hitting zahlt die Staatskasse des Staates Texas jedem Bürger 5000 Dollar Personenbeschreibung: Hitting ist einssechsundachtzig groß, blauäugig, hat welliges silber- blondes Haar und eine kleine Nar- be auf der linken Wange. Der Mann, auf den diese Perso- nenbeschreibung paßt, gleitet aus dem Sattel einer Rotfuchsstute, schiebt sich gelassen eine Zigarette zwischen die Lippen und tritt näher an den Steckbrief heran, der an ei- nem Baum angeheftet ist. Eine leichte Falte des Unmuts liegt auf seiner sonst glatten Stirn, die Augenbrauen haben sich zu ei- nem Strich zusammengezogen. Es scheint, daß sein leicht erregbarer Zorn jeden Augenblick zum Aus- bruch kommen wird.Aber dann ver- lieren sich rasch wieder die Falten auf der Stirn. Seine Blauaugen lächeln kühl und gelassen. Er löst das Blatt vom Baumstamm und mustert fast neugierig die Un- terschrift. »Fred Harper, Deputy- Sheriff, Dallas«, brummt er vor sich hin und schiebt dann denAnschlag in die Brusttasche seiner Lederweste. Er dreht den Zigarettenstummel an der Rinde des Weidenbaumes aus und klettert in den Sattel. Liebko- send fährt die schlanke Rechte über das glänzende Fell der Stute. »Ob wir diesem Fred Harper nicht mal guten Tag sagen sollen und ihn bei dieser Gelegenheit davon überzeu- gen, daß Cliff Hitting kein Mörder ist? Ich hoffe, dieser Deputy-Sheriff wird ein Einsehen haben und bald merken, daß Cliff Hitting ein fairer Kämpfer ist und jedem Mann seine Chance läßt.« Die Stute schüttelte den Kopf, so, als zeige sie Bedenken gegenüber dem Vorhaben ihres Herrn. Doch Hitting lacht dazu nur spöttisch. »Alte Unke.« Gutmütig klopft die Rechte wieder das seidenweiche Fell. »Hast wohl Angst, daß dieser Fred Harper ein Dickkopf ist und mich einfach einbuchten wird. Holla, Mädchen, du müßtest doch wissen, daß dies nicht ganz so einfach ist. Dein alter Freund weiß sich ver- dammt gut seiner Haut zu wehren. Also, go on, Miß Jenny, nach Dallas sind es nur ein paar Meilen. Möchte wetten, das Nest liegt gleich hinter dem Höhenzug vor uns.« * Die Sonne hatte den Zenit längst überschritten, als Hitting eine kleine Talsenke erreicht. Nur wenige Schritte von ihm ent- fernt liegt mit weit ausgestreckten Armen ein Mensch. Er scheint tot zu sein. Zwei Geier lauern in einiger Entfernung auf Beute. Hitting zieht sein Schießeisen aus dem Halfter. Mit einer geschickten Bewegung, die auf große Erfahrung und Routine schließen läßt, streicht sein Daumen über den Abzugshahn. Eine harte, kurze Detonation er- schüttert die lastende Einsamkeit. Krächzend heben die beiden Geier erschreckt ab, um mit mächtigen Flü- gelschlägen in den blauen Himmel aufzusteigen. »Verdammte Brut«, knurrt der Schütze und gleitet gewandt aus dem Sattel. Er beugt sich vor und durch- sucht die Taschen des armen Teufels. Doch es ist nichts zu finden. Er hätte doch wohl besser eine an- dere Richtung wählen sollen. Als Hitting sich aufrichten will, peitschen drei, vier Schüsse durch die Senke. Sie reißen Staub und Stei- ne zu Hittings Füßen auf und zeigen dem Gunner, daß der andere es noch nicht auf ihn abgesehen hat. Es sind nur Warnschüsse. »Streck die Hände zum Himmel«, befiehlt eine helle Stimme in seinem Rücken. Hitting hebt gehorsam beide Hän- de über den Kopf, ehe er sich dem Sprecher zuwendet. Der Jüngling, den Hitting vor sich zu sehen glaubt, entpuppt sich als ein Mädchen, jung, frisch und braun- gebrannt. In der Hand hält sie einen mächtigen Schießprügel. Das Girl ist höchstens siebzehn und bildhübsch, denkt Hitting und grinst. Mit dem Daumen deutet er über die Schulter zu dem Toten hin. »Ich habe ihn eben gefunden.« »Natürlich schon tot.« Hitting ist mächtig überrascht, welche Ironie in den wenigenWorten liegt. »Wie sonst?« braust er auf, »mei- ne Lage ist zwar im Augenblick ver- dammt verfänglich, aber…« »Schnall die Eisen von den Hüf- ten«, unterbricht es ihn kurz und patzig. »Die Colts? Kindchen«, sagt er verärgert, »wenn du Spaß an meinen Kanonen hast, mußt du sie dir schon selber…« Die weiteren Worte wer- den von einer Detonation ver- schluckt. Eine grelle Flamme schießt auf den verdutzten Mann zu, ein Blei sägt sich seinen Weg durch seinen neuen Sombrero. Hittings Finger suchen dieses Loch. Er atmet tief ein, um seinem Ärger Luft zu schaffen. Doch das dreimal verfluchte junge Ding kommt ihm wieder zuvor. »Damit deine Sturheit einen Weg findet, um aus deinem Schädel zu weichen«, spöttelt das Girl, »also runter mit dem Gurt und drei Schrit- te zurücktreten.« Wohl oder übel muß Hitting die- ser kategorischen Anweisung Folge leisten. Diese anscheinend kampf- wütige Amazone scheint unbere- chenbar zu sein. Verfolgt von zwei braunen, wa- chenAugen, nestelt Hitting, innerlich vor Wut fast berstend, den Gurt los. Er möchte dem Girl eine gehörige Lektion erteilen, aber es ist noch sehr jung, und das hemmt ihn, macht ihn richtig verlegen. Hitting glaubt, eine Erklärung ge- ben zu müssen. »Ein Blei fehlt, Kindchen.« »So?« kommt es wieder ironisch zurück, und in den Augen blitzt se- kundenlang Triumph, »ich werde es schon zu finden wissen.« »Ich glaube nicht.« Hitting wirft einen schnellen Blick zu dem Toten. Das Mädchen mißversteht diese Be- wegung. Oder aber sie versteht sie recht gut. »Klar, Cliff Hitting, in Tom Me- nards Kopf.« »Du kennst mich?« »Ich hatte lange Zeit, darüber nachzudenken.« »Und wer bist du?« »Ich heiße Jenny Harper, wenn dir das etwas sagt, Hitting.« »Komisch, Jenny heißt auch mein Gaul. Er hat wirklich genauso treue braune Augen wie du. Und Harper, komisch, ich war gerade auf dem Weg zu einem gewissen Harper in Dallas.« Die vollen Lippen des Girls ver- ziehen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Dann haben wir ja den gleichen Weg, Hitting. Ich bin näm- lich Fred Harpers Tochter.« Das war ein Volltreffer, und er bringt Cliff Hitting einen Augenblick aus dem Gleichgewicht. * Cliff Hitting hat nun in der Zelle viel Zeit, über sein Pech nachzuden- ken. Seine Lage ist verflucht ernster, als er es zuerst anzunehmen wagte, weil ihn Harpers Tochter bei einem Erschossenen antraf. Harpers Tochter. Damned, ein wirklich hübsches Girl, aber auch ein kleines Biest. Hitting hat den Marsch von den Bergen nach Dallas noch nicht vergessen. Er mußte zu Fuß ge- hen. Der Tote lag auf seinem Pferd. Hitting springt von der Pritsche auf und tritt zur Tür. Durch die zoll- starken Stäbe beobachtet er den bul- ligen Sheriff, der, hinter seinem Schreibtisch hockend, gerade einen Bericht abfaßt. »He, Harper, wie steht meine Sa- che?« fragt er halblaut. Sheriff Harper hebt den Kopf und grinst. »Wenn du gestehst, gut, Gun- ner. Wir könnten dich dann schon in zwei Tagen hängen, und alles wäre bestens erledigt.« »Hätte ich nur etwas zu gestehen, ich würde es verdammt sofort tun«, seufzt Hitting, »gib mir eine Zigaret- te.« Sheriff Harper steht auf und tritt näher. Er reicht Hitting tatsächlich eine Zigarette und dazu auch noch Feuer. »Nun sei mal vernünftig, Gunner, und glaube nur ja nicht, wir seien blinde Hühner. Du hast vor vier Wo- chen Larry Hopkins am Highpaß überfallen und ausgeraubt. Larry war der Mann, der die Lohngelder für die Farm holte.« »Ich kenne keinen Larry Hop- kins«, brummt Hitting. Harper nickt, als hätte er ganz selbstverständlich diese Antwort er- wartet. »Klar, aber Larry lebte noch und Dickson, der ihn fand, konnte mir dann nachher berichten, daß Larry eine genaue Personenbe- schreibung geben konnte, ehe er zum Teufel in die Hölle fuhr.« »Wer ist denn dieser Dickson?« »Du wirst ihn schon noch kennen- lernen. Drei Tage später fanden wir in der Burnetschlucht Tom Hico mit einem Loch im Schädel. Auch dafür gibt es einen Tatzeugen.« »Ich bin ja völlig überrascht«, iro- nisch bläst Hitting einige Rauchringe zur Decke, »wer war es denn dieses Mal?« »Dickson.« »Damned, ich bin noch mehr als überrascht. Wie kommt es denn ei- gentlich nur, daß ausgerechnet die- ser mir völlig unbekannte Dick- son…« Harper winkt rasch ab. »Dickson hat am Paß eine Ranch.« »Und da hat er wirklich nichts an- deres zu tun, als ausgeraubte und er- schossene Lohnboten zu suchen? Überhaupt, wie kommt ihr denn ge- rade auf mich?« »Gibt es vielleicht eine noch bes- sere Beschreibung, die gerade auf dich allein paßt, Hitting? Dein Äuße- res ist eben doch zu auffallend.« »Klar, weil ich mich nicht selbst machen konnte.« »Das ist eben dein persönliches Pech. In den folgenden Wochen star- ben noch mehr Männer an deinem Blei.« »Und dieser ominöse Dickson war wieder der Zeuge?« Lächelnd schüttelt Harper den Kopf. »No, Boy, dieses Mal waren es andere Männer, ehrenwerte Siedler des Tales, die dich beobachteten.« »Die Psyche von Cliff Hitting muß sich wohl schon zu einer wahren Seuche ausgebreitet haben, daß man bei jedem Toten ausgerechnet einen Cliff Hitting fand. Und wie komme ich zu den fünftausend Dollar auf meinen Kopf?« »Oh, das geht doch ganz automa- tisch. Dafür steht eben der Senat ein.« »Aber ich kann unter keinen Um- ständen deine Zeugen akzeptieren. Ich möchte glatt mit dir wetten, sie haben die armen Teufel selbst umge- legt und schieben mir nun einfach die Schuld in...