Auernheimer | Schieflagen im Bildungssystem | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 230 Seiten, Web PDF

Reihe: Interkulturelle Studien

Auernheimer Schieflagen im Bildungssystem

Die Benachteiligung der Migrantenkinder
4. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92198-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Die Benachteiligung der Migrantenkinder

E-Book, Deutsch, 230 Seiten, Web PDF

Reihe: Interkulturelle Studien

ISBN: 978-3-531-92198-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Studien im Rahmen von PISA (Programme for International Student Assessment) haben die bildungspolitische Debatte in Deutschland wiederbelebt und ihr wieder öffentliche Aufmerksamkeit verschafft. Der internationale V- gleich hat die mangelnde Leistungsfähigkeit unseres Bildungssystems, aber auch dessen mangelnde Integrationsfähigkeit ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Die Identifikation der Defizite im Besonderen ist allerdings kontrovers. We- ger Aufsehen haben die Internationalen Grundschul-Leseuntersuchungen 1 (IGLU) erregt. Das Interesse beschränkt sich hier mehr wie bei früheren int- nationalen Leistungsvergleichen auf die Fachöffentlichkeit. Durch die PISA- Studien aber ist man auch über die Erziehungswissenschaft hinaus endlich auf die Benachteiligung der Heranwachsenden mit Migrationshintergrund (im F- genden Migrationskinder oder -jugendliche genannt) aufmerksam geworden. Nur nebenbei sei vermerkt, dass man die Sache auch auf den Kopf stellen und wie mancher Politiker die angebliche Benachteiligung unseres Schulsystem durch den hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund beklagen kann. Diese Erklärung für das schlechte Abschneiden unseres deutschen B- dungssystems im internationalen Vergleich wird wohl von vielen nicht ungern gehört, weil sie entlastet. Deshalb ist sie in unserer Mediengesellschaft ernst zu nehmen, obwohl sie der wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Andere B- dungssysteme vermögen Migrationskinder besser zu fördern, wie die neueren internationalen Vergleiche bestätigen.

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Die Pisa-Studien – Herausforderung und Chance.- Skandinavische Bildungssysteme – Schule in Deutschland. Ein provokanter Vergleich.- Chancen und Risiken nach PISA – über Bildungsbeteiligung von Migrantenkindern und Reformvorschläge.- Der Bildungserfolg von Einwandererkindern in den westdeutschen Bundesländern. Diskrepanzen zwischen den PISA-Studien und den amtlichen Schulstatistiken.- Strukturelle Aspekte der Bildungssituation von Migrantenkindern.- Die Überrepräsentation ausländischer Kinder und Jugendlicher in Sonderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen.- Fördern und Fordern allein genügt nicht! Mechanismen institutioneller Diskriminierung von Migrantenkindern und -jugendlichen im deutschen Schulsystem.- Zunehmende Chancenungleichheit für junge Menschen mit Migrationshintergrund auch in der beruflichen Bildung?.- Über Schul- und Unterrichtsqualität, Sprach- und Lesekompetenz.- Schulische und unterrichtliche Prozessvariablen in internationalen Schulleistungsstudien.- Mehrsprachigkeit und Bildungserfolg.- Ein erweitertes Konzept von Lesekompetenz und Konsequenzen für die Leseförderung.- Bildungsbeteiligung und Förderung von jungen Migranten in Fallstudien.- Ausländische Schüler in den neuen Bundesländern – eine Erfolgsstory.- Verschlungene Bildungspfade. Über Bildungskarrieren von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.- Unzureichend gefördert? Eine Analyse der Bildungssituation und der Förderbedingungen für Migrantenkinder an Frankfurter Schulen – auch aus der Perspektive von Schulleitern.


(S. 145-146)



Einleitung

Multikulturelle Teams sind Laboratorien für die Entwicklung interkultureller Kompetenz. Gelingt es, gleichberechtigt miteinander zu kooperieren und die Synergie-Potenziale der Vielfalt der Perspektiven und Problembewältigungsstrategien freizusetzen, wird nicht nur die Arbeit mit der Klientel effektiver, gut eingespielte interkulturelle Teams haben auch Vorbildcharakter – als gelungene Beispiele gleichberechtigter und produktiver interkultureller Zusammenarbeit – für die Klientel, die externen Kooperationspartner und den Sozialraum (vgl. Fischer 2004, Schröer 2007). Allerdings kann der Weg dorthin dornenreich und langwierig sein.

Der Verfasser hat als wissenschaftlicher Begleiter eines Qualitätszirkels „Interkulturelle Teamentwicklung“ im Rahmen der Implementation eines Qualitätsmanagement- Verfahrens in drei Einrichtungen der Migrationsarbeit in München und als Leiter einschlägiger Fortbildungen reichlich Erfahrungen sammeln können, die belegen, dass interkulturelle Teamentwicklung sich nicht naturwüchsig ergibt, durch „lerning by doing together“ sondern einen intensiven und systematischen Lernprozess erfordert (Gaitanides 2003). In diesem Beitrag werden zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Qualitätszirkelstudie zusammengefasst.

Dem schließt sich eine exemplarische Beschäftigung mit einem Schlüsselthema interkultureller Teamkonflikte an – dem „richtigen“ Umgang mit Distanz und Nähe in der Interaktion mit der Klientel, aber auch innerhalb des Teams. Der Artikel befasst sich nicht mit einem anderen wichtigen Themenkomplex, der im Zusammenhang mit interkultureller Teamentwicklung von großer Bedeutung ist, den Einstellungsbarrieren, die es oft überhaupt nicht zur multikulturellen Zusammensetzung von Teams kommen lassen.

Hierbei ginge es nicht nur um die strukturellen Barrieren (geringe Ausbildungsquote, Nichtanerkennung von heimatlichen Berufsabschlüssen, christliche Tendenzbetriebe, keine frei werdenden Stellen mangels Fluktuation bzw. durch den Stellenabbau) sondern auch um die abwehrenden Einstellungen der Mitarbeiter (Konkurrenzängste, Anzweiflung beruflicher Kompetenz, Reduktion auf Herkunftskompetenz, Unterstellung traditioneller Einstellungen und Verhaltensmuster, dazu Anderson 2000, Czock 2003, Gaitanides 2006,) – um Einstellungen, die wiederum durch interkulturelle Selbstreflexion in Fortbildungen monokultureller Teams hinterfragt werden müssen.


Dr. Georg Auernheimer war Professor am Seminar für Pädagogik, Forschungsstelle für Interkulturelle Studien an der Universität zu Köln.



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