Auernheimer Schieflagen im Bildungssystem
4. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92198-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Benachteiligung der Migrantenkinder
E-Book, Deutsch, 230 Seiten, Web PDF
Reihe: Interkulturelle Studien
ISBN: 978-3-531-92198-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Die Pisa-Studien – Herausforderung und Chance.- Skandinavische Bildungssysteme – Schule in Deutschland. Ein provokanter Vergleich.- Chancen und Risiken nach PISA – über Bildungsbeteiligung von Migrantenkindern und Reformvorschläge.- Der Bildungserfolg von Einwandererkindern in den westdeutschen Bundesländern. Diskrepanzen zwischen den PISA-Studien und den amtlichen Schulstatistiken.- Strukturelle Aspekte der Bildungssituation von Migrantenkindern.- Die Überrepräsentation ausländischer Kinder und Jugendlicher in Sonderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen.- Fördern und Fordern allein genügt nicht! Mechanismen institutioneller Diskriminierung von Migrantenkindern und -jugendlichen im deutschen Schulsystem.- Zunehmende Chancenungleichheit für junge Menschen mit Migrationshintergrund auch in der beruflichen Bildung?.- Über Schul- und Unterrichtsqualität, Sprach- und Lesekompetenz.- Schulische und unterrichtliche Prozessvariablen in internationalen Schulleistungsstudien.- Mehrsprachigkeit und Bildungserfolg.- Ein erweitertes Konzept von Lesekompetenz und Konsequenzen für die Leseförderung.- Bildungsbeteiligung und Förderung von jungen Migranten in Fallstudien.- Ausländische Schüler in den neuen Bundesländern – eine Erfolgsstory.- Verschlungene Bildungspfade. Über Bildungskarrieren von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.- Unzureichend gefördert? Eine Analyse der Bildungssituation und der Förderbedingungen für Migrantenkinder an Frankfurter Schulen – auch aus der Perspektive von Schulleitern.
(S. 145-146)
Einleitung
Multikulturelle Teams sind Laboratorien für die Entwicklung interkultureller Kompetenz. Gelingt es, gleichberechtigt miteinander zu kooperieren und die Synergie-Potenziale der Vielfalt der Perspektiven und Problembewältigungsstrategien freizusetzen, wird nicht nur die Arbeit mit der Klientel effektiver, gut eingespielte interkulturelle Teams haben auch Vorbildcharakter – als gelungene Beispiele gleichberechtigter und produktiver interkultureller Zusammenarbeit – für die Klientel, die externen Kooperationspartner und den Sozialraum (vgl. Fischer 2004, Schröer 2007). Allerdings kann der Weg dorthin dornenreich und langwierig sein.
Der Verfasser hat als wissenschaftlicher Begleiter eines Qualitätszirkels „Interkulturelle Teamentwicklung“ im Rahmen der Implementation eines Qualitätsmanagement- Verfahrens in drei Einrichtungen der Migrationsarbeit in München und als Leiter einschlägiger Fortbildungen reichlich Erfahrungen sammeln können, die belegen, dass interkulturelle Teamentwicklung sich nicht naturwüchsig ergibt, durch „lerning by doing together“ sondern einen intensiven und systematischen Lernprozess erfordert (Gaitanides 2003). In diesem Beitrag werden zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Qualitätszirkelstudie zusammengefasst.
Dem schließt sich eine exemplarische Beschäftigung mit einem Schlüsselthema interkultureller Teamkonflikte an – dem „richtigen“ Umgang mit Distanz und Nähe in der Interaktion mit der Klientel, aber auch innerhalb des Teams. Der Artikel befasst sich nicht mit einem anderen wichtigen Themenkomplex, der im Zusammenhang mit interkultureller Teamentwicklung von großer Bedeutung ist, den Einstellungsbarrieren, die es oft überhaupt nicht zur multikulturellen Zusammensetzung von Teams kommen lassen.
Hierbei ginge es nicht nur um die strukturellen Barrieren (geringe Ausbildungsquote, Nichtanerkennung von heimatlichen Berufsabschlüssen, christliche Tendenzbetriebe, keine frei werdenden Stellen mangels Fluktuation bzw. durch den Stellenabbau) sondern auch um die abwehrenden Einstellungen der Mitarbeiter (Konkurrenzängste, Anzweiflung beruflicher Kompetenz, Reduktion auf Herkunftskompetenz, Unterstellung traditioneller Einstellungen und Verhaltensmuster, dazu Anderson 2000, Czock 2003, Gaitanides 2006,) – um Einstellungen, die wiederum durch interkulturelle Selbstreflexion in Fortbildungen monokultureller Teams hinterfragt werden müssen.