Südkaukasien – unter diesem Begriff werden hier die drei Republiken Armenien, Aserbaidschan und Georgien als kulturhistorischer Raum zusammengefasst – gehört zu den geographischen Regionen, die es verdienen, stärker in den Blickpunkt europäischen Interesses gerückt zu werden. Nicht nur, weil die Kaukasisch-Kaspische Region eine Vielzahl von natürlichen Reichtümern birgt und eine Korridorfunktion zu Asien einnehmen kann, sondern vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass Tiflis und Baku vor einhundert Jahren bereits einmal zu den europäischen Wirtschafts- und Kulturzentren gehörten. Während Georgien mit seiner Hauptstadt Tiflis und Armenien mit Erivan und Eãmiadzin recht gut bekannt sind, wurde die größte und bevölkerungsreichste Republik Aserbaidschan bisher weitgehend nur durch die Erdölmetropole Baku oder den Berg-Karabach-Konflikt wahrgenommen. Nur wenige wissen um die reiche Natur und Geschichte des Landes, und kaum jemand in Deutschland kennt die vielschichtigen Traditionen deutsch-aserbaidschanischer Beziehungen.
Dieses Buch soll zur Öffnung des Blickes auf ein besonderes Kapitel russischer Kolonial- und aserbaidschanischer Nationalgeschichte beitragen.
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Dr. Eva-Maria Auch ist Privatdozentin am Seminar für Osteuropäische Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, Dr. h. c. der Western University, Baku, Honoararbotschaftsrätin für wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit der aserbaidschanischen Botschaft in Deutschland. Sie bearbeitet derzeit ein von der Gerda-Henkel-Stiftung gefördertes Projekt zum Thema „Bürgerlich-muslimische Eliten in Südkaukasien/Aserbaidschan: Herausbildung, Aktionsfelder und Vernichtung zwischen sozialer Modernisierung und politischer Umwälzung (1880-1940)” und legte bereits zahlreiche Arbeiten zur neueren und neuesten Geschichte Aserbaidschans vor. Eva-Maria Auch ist Mitherausgeberin der Reihe „Kaukasienstudien - Caucasian Studies“, die im Reichert Verlag erscheint.