E-Book, Deutsch, Band 0378, 112 Seiten
Reihe: Julia Extra
Ashton Julia Extra Band 378 - Teil 3: Das Glück trägt wieder deinen Namen
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-0395-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0378, 112 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-0395-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Damals war er zu jung, um ihre Gefühle zu verstehen. Nur deshalb hat er Ella zurückgestoßen! Heute steht Jake vor der schwersten Aufgabe seines Lebens: Der Millionär muss Ella davon überzeugen, dass er sie liebt. Wird sie ihm ihr Herz noch einmal schenken?
Anders als viele unserer Autorinnen hat Leah Ashton nicht immer vorgehabt, selbst zu schreiben. Sie hat zwar schon als Kind alles gelesen, das ihr in die Finger kam - von Büchern bis hin zur Rückseite der Cornflakes-Verpackung beim Frühstück -, doch ans Schreiben dachte sie erst nicht. Eines Tages entdeckte sie dann die zum Seufzen schöne Welt der Liebesromane ... Und an einem anderen Tag, Jahre später, fragte sie sich, ob sie selbst nicht auch so eine Geschichte schreiben könnte. Glücklicherweise hat sie den Mut gehabt, selbst den Stift zur Hand zu nehmen! Heute lebt sie mit ihrem liebevollen Ehemann und zwei tollen Töchtern in Perth, im Westen Australiens, und schreibt wunderschöne Happy Ends für ihre starken, eigenständigen Heldinnen. Sie liebt ausschweifende Gespräche und zu lachen bis die Tränen kommen, und sie frühstückt wahnsinnig gerne - ganz unabhängig von der Tageszeit. Was sie dagegen überhaupt nicht mag, sind Gurken. Und Horrorfilme, sie bleibt lieber bei ihren romantischen Geschichten.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Sydney, New South Wales
Heute
Es war ein Überfall. Schlicht und einfach.
Jake Donner wusste es, und jedes Vorstandsmitglied, das ihn jetzt mit unbeweglicher Miene ansah, wusste es ebenfalls.
Wie lange im Voraus war all das geplant gewesen?
„Nein.“
Mehr musste er nicht sagen.
„Es gibt keine andere Option, Jake“, erklärte Cynthia George, eine grauhaarige ehemalige Bankmanagerin, die nach ihrer Pensionierung in mehreren Vorständen verschiedener Unternehmen in Sydney saß. Während sie ihn mit stählernem Blick musterte, wusste Jake, warum er sie unbedingt im Vorstand hatte haben wollen.
Sie schüchterte ihr Gegenüber nicht nur ein, sondern flößte geradezu Angst ein.
Trotzdem zuckte er die Achseln. „Suchen Sie einen anderen.“
Er ließ sich in den weichen Ledersessel zurückfallen und versuchte, einen abgeklärten Eindruck zu machen. Doch innerlich war er äußerst angespannt und wäre am liebsten aufgesprungen und im Konferenzraum von Armada Software umhergelaufen.
Diese Vorstandssitzung war anders als sonst. Normalerweise konzentrierte sich Jake mehr oder weniger interessiert auf die verschiedenen Themen. Hauptsächlich beglückwünschte er sich jedoch jedes Mal, vor ein paar Jahren die richtige Entscheidung getroffen zu haben und sich aus diesem Bereich der von ihm gegründeten Firma zurückzuziehen. Er besaß jetzt 28 Prozent Anteile des Unternehmens, hatte einen vielversprechenden jungen Geschäftsführer – der ihn wie alle anderen von der anderen Seite des Konferenztisches aus musterte – sowie einen Vorstand, der sich aus Sydneys Unternehmenselite zusammensetzte. Fast alle hatten sie in Armada investiert. All das war die perfekte Entschuldigung für ihn, sich wenig um das tägliche Business kümmern zu müssen. Sollten die Experten tun, was getan werden musste, während er das tat, was er gut konnte: Software entwickeln.
Bis vor wenigen Minuten hatte dieses Arrangement bestens funktioniert.
Der Leiter der Finanzabteilung schob ihm ein Dossier über den Tisch.
„Hier ist eine Option, Jake. Wir bauen das Personal um 20 Prozent ab.“
In einem Unternehmen von zweitausend Angestellten, die in diesem Wolkenkratzer arbeiteten, wären das ziemlich viele Menschen.
„Personalabbau ist das letzte Mittel.“
„Richtig.“ Der Finanzchef nickte und zeigte auf die Präsentation an der Wand. „Deshalb dieser Vorschlag des Vorstands.“
Jake kannte die Details zur Genüge, hatte alle Zahlen genauestens studiert.
Die Verkäufe waren rückläufig. Die Kosten stiegen. Armada war nicht unbeschadet aus der globalen Finanzkrise herausgekommen.
Die Fakten sprachen für sich.
Aber die vorgeschlagene Lösung?
„Ich bin zuversichtlich, dass die Markteinführung unseres ersten Smartphones die Einnahmen beträchtlich steigern wird“, erklärte Jake. Er war inzwischen jedoch nicht mehr ganz so optimistisch, nachdem er den Finanzbericht gelesen und gemerkt hatte, dass es sich wohl doch um eine substanziellere Krise handelte. Aber der Vorschlag des Vorstands, wie auf dieses Problem reagiert werden sollte, war für ihn unakzeptabel.
Jake Donner als das neue Gesicht von Armada?
Niemals.
„Es gibt keinen Grund für eine derart drastische Maßnahme“, erklärte er.
Cynthia lächelte eisig. „Ein paar Fernseh- und Rundfunkauftritte oder Interviews sind kaum als drastisch zu bezeichnen, Jake. Armada braucht ein Gesicht, und das bist du.“
Er schüttelte den Kopf. „Die letzten zehn Jahre haben die Produkte für sich gesprochen. Ich bezweifele, dass das Ausgraben eines Computerfreaks irgendetwas bewirken wird.“
Cynthia schnaubte. „Computerfreak? Wie wäre es mit zurückgezogenem Multimillionär? Eine der faszinierendsten Persönlichkeiten Australiens. Nummer eins auf Lipsticks Liste der attraktivsten Junggesellen. Der Werbeeffekt wäre riesig, wenn du das neue Smartphone persönlich präsentieren würdest, Jake.“
Jake versank immer tiefer in seinem Ledersessel. Er legte keinen Wert darauf, in Hochglanzmagazinen die Titelseiten zu schmücken, und war es leid, neugierige Fotoreporter auf seinem Grundstück in den Blue Mountains wegzuscheuchen.
Es gab keine Story bei ihm zu holen.
War es wirklich so ungewöhnlich, Sydneys Betonwüste zu hassen und das Tragen von Anzügen, die unendlichen Meetings und das falsche Geschwätz als Verkauf der eigenen Seele zu begreifen?
Offensichtlich ja.
Wen kümmerte es, dass er lieber auf seiner bequemen Couch im Wohnzimmer arbeitete, als sich unter die gesellschaftliche Elite Sydneys zu mischen? Sein Privatleben war ihm das Wichtigste, und keine Interviews zu geben machte sein Leben einfacher.
Aber all das schien keine Rolle zu spielen, wenn er den erwartungsvollen Blicken der versammelten Vorstandsmitglieder im Raum Glauben schenken wollte.
Jake hielt es nicht mehr aus auf seinem Sitz. Abrupt stand er auf und begann, an der großen Fensterfront des Konferenzraums entlangzulaufen.
„Auf einem gesättigten Markt reicht es nicht aus, einfach nur ein hervorragendes Produkt zu haben, Jake“, erklärte die Marketingchefin, eine spindeldürre elegante Frau mit pechschwarzem Haar.
„Und welche Rolle sollte ich dabei spielen? Wie sollte mein Gesicht auf einer Titelseite Telefone verkaufen?“
Die Marketingchefin lächelte. „Unsere Tests in der Zielgruppe haben ergeben, dass Werbung mit Ihrem Foto und Namen signifikant die Nachfrage steigen lässt. Wir reden von einem vierfach erhöhten Interesse an dem Produkt.“
„Der Vorstand schlägt vor, die Jake-Donner-Kampagne weiterzuentwickeln“, erklärte Cynthia.
„Wenn Sie ablehnen, sehen wir uns gezwungen, das Unternehmen umzustrukturieren“, fügte der Finanzchef hinzu, was nichts anderes als Stellenabbau bedeutete.
Jetzt schaltete sich die Vizepräsidentin ein. „Wir denken an eine kurze Kampagne, Jake. Einen Monat Unannehmlichkeiten für Sie im Gegenzug zu einigen Millionen Mehreinnahmen.“
Der gesamte Vorstand murmelte enthusiastische Zustimmung. Ja, das hier war definitiv ein Überfall.
Einen Monat Unannehmlichkeiten.
Einen Monat für Tausende geretteter Jobs und Millionen von Dollars?
So gesehen hörte es sich nicht nach einem besonders großen Opfer an. Jake war zwar nicht mehr der alleinige Besitzer von Armada, doch tief in seinem Inneren sah er Armada immer noch als seine Firma an. Er trug die Verantwortung, es waren seine Angestellten.
Die Entscheidung bedurfte somit keiner großen Überlegung.
Schweren Herzens murmelte er etwas, das Cynthia korrekterweise als Zustimmung interpretierte.
Innerlich betete Jake zu Gott, keinen Anzug tragen zu müssen.
Ella Cartwright wartete geduldig auf dem Ledersofa vor dem Konferenzraum. Äußerlich zeigte sie keinerlei Nervosität, doch ihr innerer Aufruhr war nur schwer unter Kontrolle zu bringen.
Aber das machte nichts, niemand würde es bemerken.
Endlich öffnete sich die Doppeltür, und eine Gruppe von exquisit gekleideten Führungsangestellten bahnte sich den Weg nach draußen. Ella sprang auf und erblickte sofort Cynthia Georges rotes Jackett inmitten der vornehmlich grau und schwarz angezogenen Manager.
Ein Anflug von Stolz erfasste Ella, als sie das von ihr persönlich ausgesuchte Kleidungsstück an Cynthia erkannte. Mit ihrem pfiffigen Haarschnitt, dem dezenten Make-up und dem schmeichelhaften Outfit war sie die beste Werbung für Picture Perfect, Ellas Imageberatungsfirma seit fünf Jahren.
Während Cynthias äußere Erscheinung einer Korrektur bedurft hatte, benötigte sie keinerlei Unterstützung in Sachen Verhandlungskompetenz. Das hatte Ella zu spüren bekommen, als sie versucht hatte, Cynthias überraschende Bitte abzulehnen.
Jake Donner sollte ihr nächster Kunde werden?
Niemals im Leben.
Doch wie sollte sie Nein zu ihrer wichtigsten Auftraggeberin sagen, ohne eine vernünftige Begründung zu liefern?
Es war einfach nicht möglich gewesen. Schlimmer noch, Cynthia hatte zu verstehen gegeben, dass sie ihr einen persönlichen Gefallen tun würde, wenn sie den Job annähme. Und da sie die Hälfte ihrer Kundschaft Cynthias Mundpropaganda zu verdanken hatte, blieb ihr schlicht keine Wahl.
Objektiv betrachtet – wenn das im Zusammenhang mit Jake überhaupt möglich war – hätte sie mit Jake Donner eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen, die Cynthias weit in den Schatten stellen würde. Ihr Business lief zwar gut, doch Jake als Kunden zu haben würde ihre Umsätze in die Höhe treiben.
Die Tatsache, dass Jake ihr das größte demütigende Erlebnis ihres Lebens beschert hatte, spielte dabei keine Rolle.
Also stand sie jetzt hier, äußerlich ruhig und gefasst, um in wenigen Augenblicken Jake Donner das erste Mal seit dreizehn Jahren wiederzusehen.
„Ella!“, rief Cynthia. „Kommen Sie rein. Ich habe Jake gebeten, noch ein paar Minuten zu bleiben.“
Der Fahrstuhl kündigte sich mit einem Pling an und nahm den gesamten Vorstand mit sich nach unten, sodass die beiden Frauen allein zurückblieben.
„Wie ist es gelaufen?“, wollte Ella wissen.
Doch Cynthia antwortete lediglich mit dem Hochziehen der Augenbrauen.
Was konnte Ella ernsthaft erwarten? Jake war Sydneys berühmtester Einzelgänger, der bald im Mittelpunkt der Medien stehen würde. Angesichts...